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Die Erfindung betrifft einen in den Boden einzutreibenden Zuganker
mit einer gelenkig verbundenen Bodenplatte, die nach dem Eintreiben des Zugankers
durch Zugbeanspruchung in eine Stellung etwa rechtwinklig zu den auftretenden Zugkräften
gebracht wird.
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Es ist bereits ein Bodenanker mit einem in eine Spitze auslaufenden
Ende und einem schmalen, in seitliche Schneiden übergehenden Körper bekannt. An
den Körper des Ankers schließen sich auf der einen Seite ein nach außen gebogener
Teil, der in einen Ansatz mit einer geneigten Leitfläche ausläuft, und eine Verbreiterung
an, die zwischen sich und dem nach außen gebogenen Teil eine rechteckige Ausnehmung
zum Einführen eines gegabelten Treibwerkzeugs läßt. An der Verbreiterung kann ein
Ende eines Haltedrahts angebracht werden, dessen anderes Ende an einem Pfosten od.
dgl. über dem Boden befestigt ist. Nach dem Eintreiben des Ankers in den Boden dient
der Haltedraht dazu, durch Zug den Bodenanker angenähert waagerecht zu stellen,
um als Halt für den Pfosten zu dienen.
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Nachteilig ist einmal die sehr verwickelte Gestalt des Ankers, der
deshalb gegossen werden muß, und zum andern die Notwendigkeit, zum Eintreiben in
den Boden ein besonderes Werkzeug verwenden zu müssen.
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Ein anderer bekannter Bodenanker besteht aus einer Eisenschiene, die
am unteren Ende zu einer Spitze abgesehrägt ist. Auf der andern Seite der Schräge
sitzt ein auch nach unten spitz zulaufender Teil, der durch Winkel oder Schweißen
an einer sich verjüngenden Platte befestigt ist, die im rechten Winkel an dem unteren
Teil der Schiene sitzt. Die Platte hält mit - Gelenkbändern den Unterrand
einer auf diese Weise schwenkbaren, rechteckigen Platte mit abwärts gebogenem Rand.
Beim Eintreiben der Schiene in den Boden steht die rechteckige Platte senkrecht
an der Schiene. Ist die Schiene tief genug in den Boden getrieben, so kann mittels
einer Hebelverbindung von oben her die schwenkbare Platte in eine etwa waagerechte
Lage gebracht werden, in der sie die Schiene im Boden verankert, Dazu muß jedoch
die Schiene wieder etwas angehoben werden, da andemfalls die schwenkbare Platte
ihrer Breite wegen nicht waagerecht zu stellen ist.
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Ebenfalls bekannt ist eine Bodenverankerung in Form einer Stange mit
einer oberen und einer unteren Nabe, welche mittels eines Gewindes auf den unteren
Teil der Stange aufgeschraubt ist. Durch Drehen der Stange und Aufwärtsbewegen der
unteren Nabe werden blütenblätterförmige Ankerteile von der Stange abgespreizt,
um sich in den Boden zu bohren. Abgesehen von der Gewindeverbindung, die für ein
Eintreiben der Verankerung in den Boden sehr anfällig ist und durch Verschmutzen
und Verrosten ein etwaiges Herausnehmen der Verankerung behindert, muß zuerst eine
Grube ausgehoben werden, um die Stange tief genug in den Boden setzen zu können,
damit die sich spreizenden Ankerteile den nötigen Halt finden.
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Schließlich ist noch eine Verankerung mit einer vorn zugespitzten
Bodenplatte bekannt, die gebogen sein kann und in zwei Längsschienen auf ihrer Oberfläche
eine drehbewegliche Zugstange trägt, die sich beim Eintreiben auf die Bodenplatte
legt und nach dem Eintreiben durch ihre gelenkige Lagerung von der Bodenplatte aufgerichtet
werden kann, um mit ihrem über den Boden ragenden Ende einen Haltedraht aufzunehmen.
Diese schnell und leicht anzubringende Verankerung zeigt nur in steinigem Boden
oder in einem mit Leitungen irgendwelcher Art durchsetzten Untergrund den Nachteil,
daß die Zugstange beim Aufrichten a gegen ein vorher nicht auszumachendes Hindernis
stoßen kann und entweder zusätzliche, unerwünschte Grabarbeit verlangt oder sogar
wieder herausgezogen und neu eingesetzt werden muß.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen aus einfachsten
Teilen zusammengesetzten Bodenanker zu schaffen, der durch einfaches Stoßen oder
Schlagen leicht und praktisch überall in den Boden einzutreiben und durch Waagerechtstellen
einer Bodenplatte, die auf engstem Raum zu bewegen ist, festzulegen ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung darin gesehen, daß
die schaufelartige Bodenplatte an einer Treib- und Zugstange gelenkig befestigt
ist, in die an ihrem oberen Ende ein Zughaken faßt und an deren Hinterkante sich
eine konkav gebogene Führungsschiene legt, deren unteres Ende das Hinterende der
Bodenplatte durchsetzt und eine Abstützung für eine ebenfalls schaufelartige Stabilisierungsplatte
aus einem gebogenen, vom spitz zulaufenden Blechstreifen bildet, die mit zwei Ösen
an ihrer konvexen Seite längs der Führungsschiene in den Boden zu treiben ist.
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Die Verbindung der Bodenplatte mit der Treib-und Zugstange wird durch
eine auf der Bodenplatte senkrecht stehende Richtplatte bewerkstelligt, die einen
Anschlag für die Treib- und Zugstange trägt. Die Krümmungen der Führungsschiene
und der Hinterkante der Abstätzung stimmen mit der Krümmung der Stabilisierungsplatte
überein, Die Stabilisierungsplatte ist zweckmäßig durch einen Steg auf der Längsmittellinie
ihrer konkaven Fläche verstärkt.
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Die Führungsöse der Stabilisierungsplatte am vorderen Teil ist so
bemessen, daß sie die Stabilisierungsplatte bis zur Abstützung führen kann, dann
aber durch einen Stoß oder Schlag beim Auftreffen auf die Bodenplatte abschert,
während die andere Öse an der Stabilisierungsplatte verbleibt und diese bis zum
Auftreffen auf die Bodenplatte führt.
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Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder, und
zwar zeigt F i g. 1 A eine Seitenansicht des Zugankers, F i g. 1 B
eine perspektivische Ansicht des Zugankers von vorn, F i g. 1 C eine perspektivische
Ansicht des Zugankers von hinten, F i g. 2 A eine Draufsicht auf die
Stabilisierungsplatte, F i g. 2 B eine Seitenansicht der Stabilisierungsplatte,
F i g. 2 C eine perspektivische Ansicht der Stabilisierungsplatte
von vom, F i g. 2 D eine perspektivische Ansicht der Stabilisierungsplatte
von rückwärts, F i g. 3 eine Seitenansicht des in den Boden getriebenen Zugankers
mit oben angesetzter Stabilisierungsplatte, F i g. 4 eine Seitenansicht ähnlich
der F i g. 3 mit in den Boden getriebener Stabilisierungsplatte, deren vordere
Öse abgebrochen ist, F i g. 5 eine Seitenansicht ähnlich der F i
g. 4 mit den durch Pfeile angedeuteten wirksamen Kräften und F i
g. 6 eine Seitenansicht ähnlich der F i g. 5 mit
gestrichelter
Darstellung des Zugankers mit nahezu waagerecht gestellter Bodenplatte.
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In F i g. 1 ist 1 die Bodenplatte, die aus einem rechteckigen
Stück Stahl besteht, das an seinem vorderen Ende spitz zuläuft und in Längsrichtung
konvex gebogen ist, damit die Bodenplatte 1 leicht in das Erdreich einzutreiben
ist. Die Richtplatte 2 steht senkrecht auf der Längsmittellinie der nach innen gebogenen
Fläche der Bodenplatte 1. Mit 3 ist eine Treib- und Zugstange bezeichnet,
an deren äußerem Ende ein Zughaken 9 befestigt ist. Das vordere Ende der
Treib- und Zugstange 3 ist etwa in der Mitte zwischen den beiden Enden der
Richtplatte 2 mittels eines Niets 6 an der Richtplatte 2 befestigt. An der
Richtplatte 2 ist noch ein Anschlag 8 für die Treib-und Zugstange
3 angebracht. Dieser Anschlag 8 verhindert, daß die Treib- und Zugstange
3 eine zur Richtplatte 2 parallel verlaufende Richtung einnehmen kann. Auf
diese Weise ist immer eine maximale Spreizung sichergestellt, ohne daß das Eintreiben
des Zugankers mit Hilfe der Treib- und Zugstange 3 behindert ist. Am rückwärtigen
Ende der Bodenplatte 1
ist eine Abstützung 5 für eine Stabilisierungsplatte
10 angebracht, die mit der Hinterkante der Richtplatte 2 übereinstimmt. Außerdem
ist am rückwärtitigen Ende der Richtplatte 2 noch eine Führungsschiene
7 vorgesehen, die derart bogenförmig gekrümmt ist, daß ihr anderes Ende dicht
neben dem rückwärtigen Ende der Treib- und Zugstange 3 angeordnet ist.
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Da die Führungsschiene 7 dazu dient, daß die Stabilisierungsplatte10,
die noch in Verbindung mit F i g. 2 beschrieben wird, nur in einer gekrümmten
Linie vorgetrieben werden kann, ist es notwendig, daß die Krümmung der Führungsschiene7
gut mit der gekrümmten Fläche der Stabilisierungsplatte 10
(F i
g. 2) übereinstimmt. Ebenso ist es notwendig, die Hinterkante der Abstützung
5, an der die Stabilisierungsplatte 10 anliegt, so zu krümmen, daß
sie mit der Krümmung der Stabilisierungsplatte 10 übereinstimmt. Die Krümmungen
der Führungsschiene 7, der Abstützung 5 und der Stabilisierungsplatte
10 müssen also genau aufeinander abgestimmt sein.
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Wenn die eben aufgeführten Einzelteile so zusammengesetzt sind, wie
es dargestellt ist, bilden sie zusammen den Zuganker nach der Erfindung.
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In der F i g. 2 ist die Stabilisierungsplatte 10 dargestellt,
die aus einem rechteckigen Stück Stahl hergestellt ist, das an einem Ende angespitzt
ist. Dieses rechteckige Stück Stahl ist so gebogen, daß seine Krümmung mit der Krümmung
der Führungsschiene 7
übereinstimmt. Die Stabilisierungsplatte 10 ist
mit zwei Ösen 11 und 12 versehen, die in einem gewissen gegenseitigen Abstand
an der richtigen Stelle auf der in Längsrichtung verlaufenden Mittellinie der nach
außen gekrümmten Fläche der Stabilisierungsplatte 10
befestigt sind. Die Stabilisierungsplatte
10 ist schließlich noch durch einen Steg 13 verstärkt, der auf der
in Längsrichtung verlaufenden Mittellinie der nach innen gekrümmten Fläche der Stabilisierungsplatte
10
befestigt ist.
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Es ist außerordentlich wichtig, daß die Öse 11 für sich alleine
nur so befestigt ist, daß sie bei einem Zusammenstoß mit anderen Teilen leicht abbrechen
kann.
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Wie es in der F i g. 3 dargestellt ist, wird zuerst
die Bodenplatte 1 durch Schläge gegen das rückwärtige Ende der Treib- und
Zugstange 3 in das Erdreich eingetrieben. Dazu kann man einen Hammer oder
etwas ähnliches benutzen. Anschließend wird die Stabilisierungsplatte
10 mittels der Ösen 11 und 12 in das über das Erdreich herausragende
Ende der Führungsschiene 7 eingehängt und ebenfalls in das Erdreich eingeschlagen.
Die Stabilisierungsplatte 10
wird daher längs der Führungsschiene
7 in einer gekrümmten Bahn in das Erdreich eingetrieben, so lange bis die
Öse 11 auf die Richtplatte 2 auftrifft. Die Öse 1.1 bricht jedoch
durch Schlag oder Stoß leicht ab, so daß die Stabilisierungsplatte 10 weiter
in das Erdreich eingetrieben werden kann. Erst wenn die Öse 12 an die Richtplatte
2 anstößt, ist ein weiteres Eintreiben der Stabilisierungsplatte 10 auf einer
gekrümmten Bahn nicht mehr möglich, da die Öse 12 starr und haltbar befestigt ist.
Zur gleichen Zeit liegt dann auch die Stabilisierungsplatte 10 genau an den
rückwärtigen Enden der Bodenplatte 1 und der Richtplatte 2 an, so daß die
gesamte effektive Widerstandsfläche dort gerade hindurch geht.
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Wenn nun in diesem Zustand über den Zughaken 9
auf die Treib-
und Zugstange 3 eine Zugkraft ausgeübt wird, wird diese Zugkraft in ein Kräftepaar
zerlegt, das in der F i g. 5 durch die beiden Vektoren A und B dargestellt
ist. Dadurch wird die Bodenplatte 1 so verschoben, daß sie die in der F i
g. 6
dargestellte Lage einnimmt. Dabei entsteht eine sehr große Gegenkraft.
Die Aufgabe der Erfindung ist somit einfach und vollständig gelöst.