DE1295427B - Verfahren zur Herstellung von gemusterten Flaechenbahnen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gemusterten Flaechenbahnen

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DE1295427B
DE1295427B DE1964L0056171 DEL0056171A DE1295427B DE 1295427 B DE1295427 B DE 1295427B DE 1964L0056171 DE1964L0056171 DE 1964L0056171 DE L0056171 A DEL0056171 A DE L0056171A DE 1295427 B DE1295427 B DE 1295427B
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B44DECORATIVE ARTS
    • B44CPRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
    • B44C1/00Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects
    • B44C1/20Applying plastic materials and superficially modelling the surface of these materials

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  • Laminated Bodies (AREA)

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von gemusterten Flächenbahnen durch Einbringen eines viskosen Materials zwischen zwei solchen Bahnen, Zusammenpressen mit Hilfe von Preßmitteln und anschließendes Trennen dieser Bahnen.
  • Es ist bekannt, Musterungen auf Papier dadurch herzustellen, daß zwei mit Farbe bestrichene Papierbogen mit den noch feuchten Farbseiten aufeinandergelegt werden und nach dem Zusammenpressen wieder auseinandergezogen werden. Ferner ist es bei der Buntpapierfabrikation bekannt, eine zu musternde Papierbahn mit einer viskosen, materialbestrichenen Bahn, z. B. in Form eines endlosen Bandes, zusammenzupressen und anschließend wieder auseinanderzuziehen. Diese Maßnahme dient zur Erzielung einer glatten Oberfläche, und die Bahnen werden erst nach dem Trocknungsvorgang getrennt.
  • Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mit dessen Hilfe die Form der erzielbaren Muster auf unterschiedlichen Oberflächen beeinflußbar und in gewünschter, steuerbarer Weise veränderbar ist.
  • Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß während des Durchlaufens der Bahnen durch die Preßmittel die Trenngeschwindigkeit, die Relativgeschwindigkeit der Bahnen zueinander, die Viskosität und die Farbe des einzubringenden Materials wahlweise zeitlich geändert werden.
  • Unterschiedliche Geschwindigkeiten der beiden Oberflächen in Bezug aufeinander sind von besonderer Bedeutung, wenn die beiden Oberflächen vor dem Zusammenpressen unterschiedlich gefärbte, viskose Materialien aufweisen, die entweder gleichförmig oder an bestimmten Stellen aufgebracht sind, wenn eine der Oberflächen unterschiedlich gefärbte viskose Materialien in zwei oder mehr Schichten aufnimmt oder wenn eine oder beide Oberflächen ein einzelnes viskoses Material aufnehmen, das zwei oder mehr Farben enthält, die heterogen darin verteilt sind. Die Wirkung der unterschiedlichen Bewegungsgeschwindigkeit der Oberflächen ergibt ein teilweises Vermischen oder Verschmieren der Farbe.
  • Die erhaltenen Muster können auch dadurch verändert werden, daß die Viskosität des Mustermaterials verändert wird. Die Änderung der Viskosität des Materials wird in Abhängigkeit von der Art des gewünschten Musters und von den Erfordernissen der endgültigen Verwendung gewählt. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Muster haben ganz allgemein das Aussehen einer Vielzahl von Verästelungen auf den Oberflächen eines jeden der beiden Teile, auf denen das Muster ausgebildet wird. Feine Verästelungen werden im allgemeinen dadurch erhalten, daß verhältnismäßig dünne Materialschichten hoher Viskosität verwendet werden, während breiter versetzte Verästelungen durch Verwendung dickerer Materialschichten geringerer Viskosität erhalten werden. Verhältnismäßig leicht fließende Lösungen von Zellulosederivaten oder Acryl-, Vinyl- oder anderen Harzen lassen sich ebenso verwenden wie Basen in Form von Plastisolen, Plastigel-Organosolen oder Organosolen. Besonders kontrastierende Effekte lassen sich durch Verwendung unterschiedlich gefärbter viskoser Materialien verhältnismäßig unterschiedlicher Viskositäten erreichen, so daß unterschiedliche Flußeigenschaften auftreten. Eine oder mehrere solcher unterschiedlicher Arten von viskosen Materialien können jeder der beiden Oberflächen oder zwei oder mehr nacheinander einer der Oberflächen zugeführt werden. Die Basen geringer Viskosität sind besonders vorteilhaft zur Erzielung einer Wanderung von unlöslichen, gefärbten oder anderen Partikeln, die darin enthalten sind, wobei die Wirkung insbesondere dann feststellbar ist, wenn solche unlöslichen Partikeln in geringer Konzentration, z. B. 0,1 bis 1 oder 2 Gewichtsprozent des Pigmentes vorhanden sind. Kristalle oder kristallisierende Substanzen, z. B. Kupfersulfat, die in viskoses Material eingeschlossen sind, werden auf Grund des Verfahrens orientiert, insbesondere, wenn der aufgebrachte Film sehr dünn ist, und ergeben damit charakteristische Orientierungseffekte. Sehr dünne Filme von z. B. 3900 bis 7600 Angströmeinheiten zeigen Interferenzfarben.
  • Es ist nicht entscheidend, daß das viskose Material auf die Oberfläche mit der erforderlichen Viskosität aufgebracht wird; bei der Trennung der Oberflächen ist zur Erzielung des gewünschten Musters die Viskosität nach dem Aufbringen auf die Oberfläche dadurch einstellbar, daß Wärme zugeführt wird, um die Viskosität zu verringern, oder daß ein flüchtiges Lösungsmittel verdampft wird. Dies ermöglicht, daß der Vorgang durchgeführt wird, indem mit schmelzbaren festen Materialien begonnen wird, z. B. Preßpulver, das geschmolzen sein kann und auf die gewünschte Viskosität gebracht wird, wenn es der Oberfläche zugeführt worden ist.
  • Die Oberflächen, die zur Durchführung des Vorganges verwendet werden, können beliebige Gestalt aufweisen und aus beliebigem geeignetem Material sein. Durchlässige Auflagen können insbesondere mit hochviskosen Materialien verwendet werden, die nicht weit unter die Oberfläche eindringen, bevor sie vollständig getrocknet sind. Beispielsweise kann die Innenseite der Matrize einer Form mit einem gefärbten viskosen Material überzogen und genau gegenüber der Patrize angeordnet sein, die ohne Überzug, mit einem gleichförmigen Überzug oder örtlich mit einem unterschiedlich gefärbten viskosen Materialüberzug ausgebildet sein kann, wobei die beiden Teile gegeneinandergepreßt und dann so getrennt werden, daß entsprechende Muster auf den beiden Teilen entstehen. Nach dem Trocknen können die mit Muster versehenen Materialien, falls sie ausreichend kräftig sind, von den Formteilen abgenommen werden, so daß sie mit Mustern versehene, gepreßte Gegenstände darstellen, in denen die Farbe durch die Dicke durchdringt. Andererseits können die Preßteile dauernde Auflagen für das mit Muster versehene Material sein oder vorher mit einem überzug aus einem Material versehen sein, das eine dauernde Auflage darstellt, bevor das gefärbte oder dekorative viskose Material gemäß der Erfindung aufgebracht wird. Die Preßteile werden natürlich mit solchen Dimensionen ausgebildet oder auf solche Dimensionen bearbeitet, daß das viskose Material dazwischen auf die gewünschte Dicke gebracht werden kann.
  • Eine sehr wichtige Anwendung der Erfindung besteht in der Herstellune von aemusterten Fußbodenbelägen, Lederbekleidung und Wandverkleidungen. Für Fußbodenbeläge und Lederbekleidung kann eine Filz- oder Gewebegrundlage oder eine andere übliche Grundlage, die vorzugsweise bereits einen undurchlässigen Schichtüberzug, z. B. geschmolzenen über-Z> zug (wie dies in der Technik üblich ist), aufweist, als kontinuierliches Stück auf einem sich bewegenden Streifen oder Band vorgesehen werden. Während des ersten Teiles des Durchlaufes wird sie mit einer Schicht aus Plastisol (plastiziertes Polyvinylchlorid) in einer Farbe überzogen und kommt dann in Berührung mit der überzogenen Seite eines in ähnlicher Weise präparierten Grundmaterials, das ein Plastisol einer anderen Farbe trägt und auf einem zweiten Streifen oder Band aufgenommen wird, der horizontal unmittelbar oberhalb des ersten Streifens verläuft. Die beiden Streifen werden durch Druckrollen oder entsprechende Mittel aneinandergepreßt, und anschließend werden die beiden Grundmaterialien getrennt und, indem jedes ein ein Muster ausbildendes Plastisol trägt, durch einen Trocknungsofen geführt und aufgewickelt. Dieses Arbeitsverfahren ist eines der in der Praxis am häufigsten verwendeten Verfahren, es können aber auch andere Verfahren gemäß der Erfindung angewendet werden, wobei die Gesamtdicke des viskosen Materials in allen Fällen in Abhängigkeit von dem Verwendungszweck, entweder für Fußbodenbeläge oder für Lederbekleidung, variiert wird. Der Vorgang hat den Vorteil gegenüber den bekannten Verfahren, daß er weniger Arbeitsgänge erfordert und eine wesentlich größere Vielzahl von Mustern ermöglicht. Auf Grund der Art des Vorganges tritt das Farbmuster im ganzen Belag auf, und deshalb weisen so hergestellte Fußbodenbeläge die gleichen Vorteile in bezug auf die Abnutzung wie verlegtes Linoleum auf.
  • Wenn eine Teilung in einer kontinuierlichen Schicht aus viskosem Material, z. B. einem dicken Materialfilm verhältnismäßig hoher Viskosität Effekte in der Oberflächenreliefbildung erzeugt und es erforderlich ist, Muster mit weniger ausgeprägter Reliefwirkung zu erhalten oder dem dekorativen Überzug oder freien Film ein bestimmtes Finish zu geben, kann dieser Vorgang mit der Herstellung des dekorativen Filmes, Überzuges oder Produktes kombiniert werden. Damit ist es möglich, den Produkten eine lederartige Narbung oder holzartige Maserung, gemusterte Erhebungen, ein stark poliertes oder anderes Oberflächengefüge oder Finish zu geben.
  • Es ist möglich, ein durchlässiges Material mit einer Dekoration zu versehen, indem es zwischen zwei für das viskose Material undurchlässige Bauteile gebracht wird, wobei das durch Berührung und Trennung erzeugte Muster das Muster des viskosen Materials auf das durchlässige Material aufbringt. Eine einzige Bahn kann auf diese Weise ebenfalls mit Dekorationen versehen werden, und es kann beispielsweise zwischen zwei undurchlässigen Bahnen eingesetzt werden, die mit Kontrastfarben überzogen sind.
  • Es ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, Metall- und Kunststoffplatten, -bahnen und -folien zu ätzen. Beispielsweise kann ein dekoratives Muster in üblicher Weise unter Verwendung zweier flacher Metallplatten ausgebildet werden. Es wird ein viskoses Material verwendet, das als Schutzmittel dienen kann, und die Rückseite der Platten wird ebenfalls mit diesem Material geschützt. Das verästelte Muster wird in Relief erzeugt, und es wird nur ein dünner Überzug aus viskosem Material in bestimmten Bereichen des Musters belassen, das nunmehr aushärten kann. Die Platten werden in ein Bad aus Ätzflüssigkeit, z. B. wässeriges Natriumhydroxyd, oder eine wässerige Säure, die das Cberzugsmaterial nicht angreift, gesetzt. Die weitgehend leeren Stellen des Überzuges werden im Tiefdruck geätzt. Andererseits können die Metallplatten elektrolytisch behandelt werden, so daß sie das Muster entweder in Relief oder in Tiefdruck ausbilden.
  • Das Verfahren nach vorliegender Erfindung kann auch kontinuierlich durch Verwendung eines Paares flexibler Bahnen als gegenüberliegende Oberflächen durchgeführt werden, auf denen der Überzug ausgebildet wird. Druck kann dadurch aufgebracht werden, daß die beiden Bahnen zwischen einem oder mehreren Rollenpaaren hindurchlaufen. Die Bahnen werden nach dem Durchlaufen der Rollen voneinander getrennt, so daß das Muster in der vorbeschriebenen Weise ausgebildet wird.
  • Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung und in Verbindung mit Ausführungsbeispielen näher erläutert.
  • Beispielsweise wurde ein Blatt aus Zelluloseazetat zuerst gleichmäßig mit einer gefärbten Emulsion aus Liquitex-Polymer besprüht, damit ein Farbuntergrund erhalten wurde, anschließend daran wurden verschieden gefärbte Emulsionen fleckenweise aufgesprüht. Ein zweites Blatt aus Zelluloseazetat wurde dann darauf abgerollt, so daß alle Luftblasen beseitigt wurden. Nach einem leichten Zusammendrücken der beiden Blätter bzw. Schichten wurden sie dann von einem Ende aus getrennt, wobei eine intermittierende Bewegung zum Trennen der ersten Hälfte der Länge, eine stetig wachsende Trenngeschwindigkeit für das nächste Viertel der Länge und ein rascher Zug für das letzte Viertel angewendet wurde. Die Muster waren auf beiden Schichten die gleichen, und die Photographie stellt eines dieser Endprodukte dar. Die intermittierende Trennung ergab einen abgeschwächten und geriffelten Effekt, die stetig zunehmende Trenngeschwindigkeit eine stetig weitere öffnung des Musters und schließlich die hohe Trenngeschwindigkeit im letzten Viertel ein feinverzweigtes Muster. Beispiel 1 Eine von zwei polierten Aluminiumplatten, die mit einem Lösemittel behandelt wurde, ist mit einem Plastisol mit geringem Pigmentgehalt (0,1 %) in einem 2 cm dicken Belag bedeckt. Das Plastisol besteht aus einem Medium geringer Viskosität, etwa 30 000 cP.
  • Die beiden Platten werden etwa unter einen Druck von 15 kg gesetzt, wobei der Plastisolbelag dazwischen angeordnet ist. Dann werden die Platten, von einer Kante aus beginnend, getrennt, wobei auf beiden ein identisches, verästeltes Muster gebildet wird. Der verästelte Teil tritt sowohl farbig als auch reliefartig auf, während das Plastisol zwischen den Verästelungen praktisch transparent ist. Nun wird eine der Platten in den Ofen gegeben und das Plastisol bei etwa 3751 C 3 Minuten lang geschmolzen, dann wird sie entfernt, und es wird eine Probe eines Fußbodenbelages auf Filzbasis mit einem vorläufig geschmolzenen Überzug dadurch hergestellt, daß eine Schicht aus Plastisol hohen Pigmentgehaltes und mittlerer bis hoher Viskosität (etwa 50 000 cP), die einen Farbkontrast bildet, aufgebracht wird. Das gelierte, verästelte Muster auf der Metallplatte wird dann in Berührung mit der viskosen Schicht gebracht und unter einen Druck von etwa 1 bis 3 kg gesetzt, damit Luftblasen beseitigt werden. Die ganze Anordnung wird dann in einen Ofen gesetzt und 15 Minuten lang bei 250' C geschmolzen. Nun wird die Metallplatte von der Oberfläche der Probe abgenommen, die ein hochglänzendes Aussehen aufweist und ein verästeltes Muster auf einem kontrastierenden Hintergrund ergibt.
  • Die andere Platte, die das Muster in dem flüssigen Plastisol trägt, ist mit der Vorderseite nach unten auf einen viskosen Überzug (von mittlerer bis hoher Viskosität) in Kontrastfarbe aufgebracht, der von einer Probe eines Fußbodenbelages auf Filzbasis aufgenommen wird. Es wird ein leichter Druck in der Größenanordnung von 1 kg aufgebracht, und dieser Druck mischt das verästelte Muster mit dem Kontrastfarbenhintergrund. Die ganze Anordnung wird dann in den Ofen gesetzt und 20 Minuten lang bei etwa 3001 C geschmolzen.
  • Nach dem Abkühlen wird die Metallplatte von dem Fußbodenbelag entfernt und hinterläßt eine glänzende Oberfläche mit einem verästelten Muster, das in dem Kontrasthintergrund verwischt wird. Beispiel H Herstellung zweier Proben von mit Mustern versehener Lederkleidung Verwendete Materialien: Zwei Stücke eines gewebten Baumwolltextilmaterials, das entweder einen Grundüberzug oder einen vorläufig geschmolzenen Überzug aus Plastisol aufweist. Das Plastisol liegt in zwei Farben vor; mit Urethanschaum bedeckte Rollen, deren eine eine große und deren andere eine kleine Abmessung besitzt, welche vorzugsweise als obere Rolle angeordnet ist.
  • Ein Stück der Bekleidung weist einen Überzug in einer Farbe, das andere einen Überzug in einer anderen Farbe, die mit der ersten Farbe kontrastiert oder harmoniert, auf.
  • Die beiden mit einem Überzug versehenen Oberflächen werden in Berührung miteinander gebracht und der Engstelle zwischen den beiden umlaufenden Rollen zugeführt, wobei die obere Rolle eine größere Umfangsgeschwindigkeit als die untere Rolle aufweist. Die Zuführgeschwindigkeiten der beiden mit Überzug versehenen Gewebe sind gleich den Umfangsgeschwindigkeiten der entsprechenden Rollen. Wenn sie die entgegengesetzte Seite erreichen, werden sie getrennt, und das obere Gewebe, das sich rascher als das untere bewegt, übt eine Schmierwirkung auf die zweifach getönten oder gefärbten Plastisole auf, während bei der Trennung der beiden Oberflächen die Ausbildung eines Musters erhalten wird. Eine der beiden Proben wird nun in einem Ofen bei 1901 C 10 Minuten lang geschmolzen, die zweite Farbe weist ein Stück eines Lösepapiers auf, das darüber ausgerollt wird, und wird in einem Ofen bei der gleichen Temperatur 20 Minuten lang geschmolzen, wonach das Lösepapier entfernt wird. Die erste Probe zeigt eine reliefartige Gestaltung, während die zweite vollständig glatt ist und das Aussehen von Marmor hat. Beispiel HI Zwei Stücke eines Fußbodenbelages auf Filzbasis von 30 X 30 cm mit einem vorläufig geschmolzenen Überzug darauf erhalten einen Überzug aus Plastisol (eine Dispersion aus Polyvinylharz in einem Weichmacher) mittlerer Viskosität (10 000 bis 50 000 cP), eines in einer Farbe und das andere in einer Kontrastfarbe.
  • Die beiden Stücke werden miteinander in Berührung gebracht und unter Druck gesetzt, damit die vorhandenen Luftblasen entfernt werden und eine gleichmäßige Berührung der Kontrastschichten des Plastisols gewährleistet ist. Die beiden Proben werden dann bei einer Geschwindigkeit von 30cm/see innerhalb von 2 Sekunden getrennt.
  • Eine Probe wird nun in einem Ofen bei etwa 205"C 5Minuten lang erhitzt, damit das Plastisol schmilzt. Die fertige Probe weist einen Farbeffekt und einen Reliefeffekt auf.
  • Die andere Probe wird insofern unterschiedlich behandelt, als eine glatte Schicht eines braunen Lösepackpapiers vorsichtig auf die viskose Oberfläche gerollt, die Reliefwirkung abgeflacht wird und die Farben bis zu einem gewissen Grade verwischt werden. Diese Probe wird auch zum Schmelzen in den Ofen eingesetzt, und zwar bei 1901 C etwa 10 bis 20 Minuten lang. Sie wird dann aus dem Ofen entfernt und abgekühlt, wenn das Papier von der Vorderseite der Probe abgenommen wird. Die fertige Probe hat ein glänzendes Aussehen und hübsche Korn- oder Marmorfarbeffekte. Beispiel IV Verwendete Materialien: zwei Platten aus Polymethyl-Methaerylat, eine Lösung aus einem Teil Kupfersulfat in 15 Teilen Wasser, eine Acrylpolymeremulsion.
  • Die Kupfersulfatlösung wird in die Acrylpolymeremulsion hineingemischt, die als Träger dient. Der Anteil beträgt etwa 50% Acrylpolymerlösung und 50% Kupfersulfatlösung.
  • Eine dünne Schicht dieses Gewebes wird auf eine Platte aus Polymethyl-Methacrylat aufgebracht und die andere Schicht darüber hinweggeführt, damit das Gemisch weiter verdünnt und eine kontinuierliche, gleichmäßige Schicht erzielt wird. Die Schichten werden dann von einer Kante aus getrennt und getrocknet. Innerhalb des Überzuges bilden sich Kupfersulfatkristalle aus, und ihre spezifische Orientierung ergibt einen hübschen Dekorationsüberzug auf den plastischen Schichten (die elektrischen Eigenschaften werden ebenfalls bis zu einem gewissen Grade -verändert).
  • Nach diesem Verfahren können auch andere Kristallösungen oder flüssige Kristalle verwendet werden. Beispiel V Verwendete Materialien: zwei Aluminiumplatten, Siliconpolitur, Natriumhydroxyd.
  • Ein dünner Überzug aus Siliconpolitur wird auf eine Aluminiumplatte aufgebracht, die andere Platte wird darüber hinwegbewegt und auf beide Platten ein Druck von etwa 36 kg ausgeübt. Die Platten werden dann, von einer Kante aus beginnend, getrennt, wobei ein identisches, verästeltes Muster auf beiden Platten entsteht. Diese Platten werden dann in ein Bad aus Natriumhydroxydlösung 5 bis 15 Minuten lang eingebracht und dann wieder entfernt und gewässert. Die Siliconpolitur wird nunmehr von den Platten mit einem Lösungsmittel, z. B. Toluol, entfernt, und man stellt fest, daß die am deutlichsten ausgebildeten, verästelten Flächen in der Politur unbeeinflußt geblieben sind, während die Flächen dazwischen weggeätzt worden sind und zwei sehr fein gravierte und dekorierte Aluminiumplatten ergeben.
  • Alle Metalle können auf diese Weise weggeätzt werden, und dieses Verfahren kann auch dazu dienen, Metallplatten oder Gegenstände nur an bestimmten Stellen mit einer Dekoration zu versehen. Das erhaltene Muster ist ähnlich dem nach Fig. 1. Beispiel VI Verwendete Materialien: Polyäthylen-Preßpulver mit hohem Materialgewicht, zwei Metallplatten, ein Metallrahmen, 1 mm dick und mit kleinerer Fläche als die beiden Platten, hydraulische Warmpresse.
  • Der Metallrahmen wird auf eine der Metallplatten aufgesetzt und das Polyäthylen-Preßpulver in die Mitte des Rahmens gegeben sowie die andere Metallplatte darübergesetzt. Die Platten werden auf etwa 205' C 2 Minuten lang aufgeheizt, dann ist das Pulver geschmolzen und füllt den Rahmen aus.
  • Die Platten werden nun von der Presse abgenommen, mit Ausnahme einer Kante, die zwischen die Pressenbacken eingeklemmt wird. Die entgegengesetzten Kanten der Platten werden dann getrennt, die Preßbacken freigegeben, und eine der Platten kann zusammen mit der dekorativen Polyäthylenschicht abkühlen, wenn die Schicht aus der Metallplatte entfernt ist. Das erhaltene Muster ist verästelt und wirkt reliefartig, die Verästelungen sind im Vergleich zum Hintergrund verhältnismäßig lichtundurchlässig. Die andere Platte und Schicht werden wieder in die Presse eingesetzt, und es wird ein Druck von etwa 1,5 kg/cm2 aufgebracht, um die reliefartige Wirkung abzuschwächen. Die Orientierung und Änderung der Lichtundurchlässigkeit und Lichtdurchlässigkeit bleibt jedoch erhalten, obgleich sie etwas ausgebreitet wird.
  • Dieses Verfahren kann mit Polymeren in Form von Preßpulvern oder in Lösung und trotz der Tatsache angewendet werden, daß kein Pigment vorhanden ist; die dekorative Schicht weist häufig attraktive, verästelte Muster dieser Art oder Orientierungslinien auf, die sogar in einem vollständig lichtdurchlässigen Film sehr ansprechend sind. Beispiel VII Verwendete Materialien: zwei Metallplatten, eine Probe aus Polyamidgewebe, ein Überzug aus Acrylpolymerlösung, der mit Phthalocyaninblau pigmentiert ist (Viskosität 1 min Fordbecher Nr. 4 bei 20' C), 2 bis 5% feine Bronzepartikeln.
  • Die Bronzepartikein werden homogen in der Acrylpolymeremulsion gemischt. Die Textilprobe wird in der Emulsion getränkt und dann auf eine der Metallplatten aufgebracht. Die zweite Metallplatte wird über diese gesetzt, und dann wird ein Druck ausgeübt. Die beiden Platten werden anschließend getrennt und ergeben die Ausbildung von verschiedenen Tönungseffekten auf der Textilprobe, die anschließend von der zweiten Metallplatte abgestreift und getrocknet wird. Nach dem Trocknungsvorgang wird eine weitere Erwärmung der Emulsion 3 Minuten lang in einem Heißluftsystem bei 150 bis 190' C durchgeführt.
  • Es kann eine Platte allein für das obige Verfahren verwendet werden, es kann jedoch auch eine der Metallplatten verformt sein, um Änderungen in der Art des erzielten Musters zu erhalten. Harze oder Tinten können die verwendete Emulsion ersetzen. Beispiel VIII Verwendete Materialien: zwei Glasplatten, zwei Proben von Azetatseide, eine Acrylpolymeremulsion in verschiedenen Tönungen (Viskosität 2 min Fordbecher Nr. 4 bei 201 c).
  • Die Acrylpolymerlösung wird auf eine der Glasplatten aufgestrichen, die andere Glasplatte wird darüber gesetzt und ein Druck von etwa 20 kg aufgebracht, damit alle Luftblasen beseitigt werden. Die Platten werden dann von einer Kante aus getrennt, wobei ein verästeltes Muster in der Polymerlösung auftritt. Eine der Proben wird dann mit Wasser befeuchtet, und sowohl die feuchte als auch die trockene Probe werden dann über das Muster gebreitet, das in der Polymeremulsion erhalten wird, während es noch feucht ist. Das Muster wird von der Seide innerhalb von Sekunden absorbiert und kann dann von der Glasplatte abgenommen und getrocknet werden.
  • Nach dem Trocknen werden die Proben 3 Minuten lang bei heißer Luft von 150 bis 190' C aufgeheizt, um die Ernulsion zu brennen.
  • Auf der feuchten Probe sind die sich ergebenden Effekte auf der Seide hübsch abgestuft und verschwommen, während die Effekte auf der trockenen Probe ein klar verästeltes Muster zeigen. Beispiel IX Verwendete Materialien: eine Lösung aus Zelluloseazetat in Azeton mit 1511/o Methylphthalat-Weichmacher und geringem Pigmentgehalt (0,1%), eine Probe aus Baumwollgewebe, eine Probe aus Azetatseide, zwei Glasplatten.
  • Die Lösung aus Zelluloseazetat wird auf eine der Glasplatten aufgegossen, und die andere Platte wird rasch darübergesetzt. Dann wird ein Druck von etwa 22,5 kg aufgebracht, und die beiden Platten werden getrennt und bilden ein verästeltes Muster in dem flüssigen Kunststoff.
  • Wenn die Zelluloseazetatlösung trocken ist, wird sie von der Glasplatte abgestreift, so daß ein freier, durch und durch Verzierungen aufweisender Film gebildet wird.
  • Die Probe aus Azetatseide wird auf die zweite Platte nach einer Zeitverzögerung von etwa 50Sekunden bis zu 1 Minute aufgebracht. Die Zelluloseazetatlösung kann trocknen, wenn das Seidengewebe von der Glasplatte entfernt wird, und zwar zusammen mit dem Teil des Musters im Zelluloseazetat, der am stärksten pigmentiert war. Dieser teilweise Überzug eines Materials erzeugt nicht nur einen Farbdekorationseffekt auf dem Überzug, sondem auch einen matten Effekt in der Seide.
  • Kontinuierliche Vorgänge können entweder aus dicken Schichtmaterialien oder aus filmartigen Schichten durchgeführt werden, die beispielsweise von endlosen Bändern oder Leerlaufrollen aufgenommen werden. Eine weitere Ausführungsmöglichkeit besteht darin, den Preßvorgang der beiden Schichten mit zwischengefügtem viskosem Material auf entsprechenden Rollen durchzuführen.
  • Es ist vorteilhaft, Rollen mit sehr großem Durchmesser zu verwenden, da man festgestellt hat, daß die Berührfläche der Schichten miteinander unter Druck die Größe des erzielten Musters beeinflußt, wobei kleinere Berührflächen zu feineren Mustern führen. Solche Rollen können, falls erwünscht, z. B. ein Muster in Form von Wasserzeichen zum Zweck der gleichzeitigen Ausbildung erhaben erscheinender Stellen auf den Schichten führen. Die Schichten, Filme oder andere Materialien, die gemäß vorliegender Erfindung dekoriert werden, können, wie in den obenerwähnten Beispielen dargestellt, eine weitere Behandlung erfahren, z. B. einen entsprechenden Schutzlacküberzug oder eine Oberflächenbearbeitung erhalten. So kann z. B. ein imitierter Wildlederüberzug auf das Kunststoffmaterial, das die dekorative Schicht darstellt, mit Hilfe bekannter Mittel aufgebracht werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von gemusterten Flächenbahnen durch Einbringen eines viskosen Materials zwischen zwei solchen Bahnen, Zusammenpressen mit Hilfe von Preßmitteln und anschließendes Trennen dieser Bahnen, d a d u r c h gekennzeichnet, daß während des Durchlaufens der Bahnen durch die Preßmittel die Trenngeschwindigkeit, die Relativgeschwindigkeit der Bahnen zueinander, die Viskosität und die Farbe des einzubringenden Materials wahlweise zeitlich geändert werden.
DE1964L0056171 1963-02-08 1964-02-05 Verfahren zur Herstellung von gemusterten Flaechenbahnen Pending DE1295427B (de)

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DE1964L0056171 Pending DE1295427B (de) 1963-02-08 1964-02-05 Verfahren zur Herstellung von gemusterten Flaechenbahnen

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Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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NL6400995A (de) 1965-07-26
BE643543A (de) 1964-05-29
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