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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten
von Gleisen, mit mindestens einem quer zur Gleislängsachse verstellbaren Richtwerkzeug,
das zwei in Gleislängsrichtung voneinander distanzierte, die Richtkräfte auf die
Schiene übertragende Organe besitzt.
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Vorrichtungen der vorstehend genannten Art sind im allgemeinen an
fahrbaren Gleisrichtmaschinen vorgesehen, die auch die Meßeinrichtungen tragen,
mittels derer Abweichungen der Gleislage festgestellt und gegebenenfalls korrigiert
werden.
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Beim seitlichen Ausrichten von Gleisen werden mitunter große Kräfte
benötigt, um die von der Schotterbettung auf die Schwellen und Schienen übertragenen
Kräfte zu überwinden. Es hat sich gezeigt, daß bei herkömmlichen Richtwerkzeugen,
die nur an einer Stelle des Schienenstranges angreifen und dort die Richtkräfte
übertragen, relativ häufig bleibende Verformungen des Schienenstranges hervorgerufen
werden. Um diese unerwünschte Erscheinung zu beseitigen, sind bereits Vorrichtungen
zum seitlichen Ausrichten von Gleisen vorgeschlagen worden, bei denen zwei in Gleislängsrichtung
voneinander distanzierte Hebel vorgesehen sind, die am Schienenstrang angreifen
und gleichzeitig die erforderlichen Richtkräfte auf zwei Stellen verteilt übertragen.
Um eine Verteilung der Richtkräfte auf die beiden Hebel zu erzielen, sind jedoch
beide Hebel mit einem eigenen, hydraulisch beaufschlagten Kolben-Zylinder-Aggregat
ausgestattet. Diese Bauart ist aufwendig und deshalb teuer.
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Es ist auch bereits (aus der französischen Patentschrift 1318 971)
ein Schienengreifer an einer Stopfmaschine zum Anheben und seitlichen Ausrichten
des Gleises bekanntgeworden, der plattenförmig ausgebildet und mit zwei in Schienenlängsrichtung
voneinander distanzierten Greifwerkzeugen versehen ist. Diese Greifwerkzeuge bilden
mit dem Schienengreifer eine Einheit, so daß ein gleichzeitiges Angreifen beider
Werkzeuge an der Schiene von der jeweiligen gegenseitigen Lage zwischen Schiene
und Schienengreifer abhängt. Dadurch ist die Verteilung von seitlich gerichteten
Kräften auf das angehobene Gleis nicht gewährleistet, so daß ebenso wie bei den
eingangs diskutierten, nur an einer Stelle angreifenden Richtwerkzeugen die Gefahr
einer Verformung des Gleises nicht ausgeschlossen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
angegebenen Art zu schaffen, bei der eine Aufteilung der auf den Schienenstrang
wirkenden jeweiligen Richtkraft mit einfachen Mitteln gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die kraftübertragenden Organe
an einem quer zum Gleis verstellbaren, gemeinsamen Träger angeordnet sind, der um
ein Gelenk in einer zur Gleisebene weitgehend parallelen Ebene frei schwenkbar gelagert
ist, und daß das Gelenk des Trägers etwa in der Mitte zwischen den beiden kraftübertragenden
Organen liegt.
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Durch die Einleitung der Richtkraft in den die kraftübertragenden
Organe tragenden Träger, ist nur eine einzige Kolben-Zylinder-Anordnung erforderlich.
Durch die schwenkbare Lagerung dieses Trägers wird mit Sicherheit eine Aufteilung
der Richtkraft auf beide kraftübertragende Organe vorgenommen und dadurch die Gefahr
einer Überlastung und bleibenden Verformung des Schienenstranges wesentlich herabgemindert.
Zweckmäßigerweise sind die kraftübertragenden Organe so angeordnet, daß sie im Bereich
des Schienensteges zwischen Schienenfuß und Schienenkopf angreifen. Dadurch ist
einerseits eine gute Auflagefläche für die kraftübertragenden Organe am Schienenstrang
gewährleistet und andererseits die Beanspruchung der den Schienenstrang mit den
Schwellen verbindenden Befestigungsmittel herabgemindert. Zweckmäßigerweise sind
die kraftübertragenden Organe mit vorzugsweise auswechselbaren Einsätzen aus widerstandsfähigem,
aber nicht zu hartem Material versehen, die ebenfalls zu einer gleichmäßigen Einleitung
der Richtkraft auf der ganzen Auflagefläche beitragen.
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Bei einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform der Vorrichtung nach
der Erfindung sind die kraftübertragenden Organe an den freien Enden von Armen angeordnet,
die in vertikaler Ebene schwenkbar an dem gemeinsamen Träger gelagert sind.
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Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung an Hand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen F i g. 1 und 2 je eine schematische Darstellung des Kraftangriffes
bei Übertragung der Richtkraft durch ein an einer und durch ein an zwei Stellen
angreifendes Richtwerkzeug, F i g. 3 eine Seitenansicht einer Vorrichtung nach der
Erfindung und F ig. 4 einen Längsschnitt durch eines der in F i g. 3 dargestellten
kraftübertragenden Organe.
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F i g. 1 zeigt, wie eine nur an einer Stelle eines Schienenstranges
angreifende Richtkraft eine örtliche Verformung hervorrufen kann. In F i g. 2 ist
gezeigt, daß diese Gefahr durch Verteilung der Richtkräfte auf zwei in Gleislängsrichtung
voneinander distanzierte, kraftübertragende Organe 3 vermieden werden kann. Die
kraftübertragenden Organe 3 sind dabei an einem gemeinsamen Träger 1 befestigt,
der seinerseits um ein Gelenk 4 in einer zur Gleisebene weitgehend parallelen Ebene
frei schwenkbar ist. Die auf den Träger 1 ausgeübte, quer zum Schienenstrang 2 gerichtete
Richtkraft, verteilt sich somit zwangläufig auf die beiden Stellen des Schienenstranges,
an denen die kraftübertragenden Organe 3 anliegen. Dadurch, daß die kraftübertragenden
Organe einen bestimmten Abstand voneinander aufweisen, erstreckt sich der vom Richtwerkzeug
erfaßte Bereich der Schiene beidseitig von jener Stelle, die in die Soll-Lage gebracht
werden soll und es kann demnach der Schienenstrang an dieser Stelle selbst nicht
mehr überbeansprucht oder verformt werden. Da im gezeigten Beispiel das Gelenk 4
genau in Trägermitte angeordnet ist, erfolgt eine gleichmäßige Aufteilung der Richtkraft
auf die kraftübertragenden Organe 3.
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In der Ausführungsform gemäß F i g. 3 ist der Träger 1 als Rahmen
13 ausgebildet, an dessen beide unteren Ecken zwei Arme 8 angelenkt sind, von denen
jeder eines der Kraft übertragenden Organe trägt. Die kraftübertragenden Organe
3 bestehen dabei jeweils aus einer Halterung 5 am unteren Ende des Armes 8, in die
ein blockartiger Einsatz 6 aus Holz, Plastik oder sonstigem geeigneten Material
eingesetzt ist, der sich gegen eine elastische Einlage 7 aus Hartgummi od. dgl.
anlegt. Die Arme 8 sind in einer Vertikalebene um Gelenke 9 verschwenkbar und können
durch Kolben-Zylinder-Aggregate 10 in eine vom Schienenstrang freie Ruhestellung
verschwenkt werden. Der Rahmen 13 ist um ein Gelenk
14 in
annähernd horizontaler Ebene verschwenkbar an dem nur angedeuteten Fahrgestell 17
einer Gleisrichtmaschine gelagert und besitzt an seiner Oberseite einen Gelenkzapfen
15, an dem eine nicht dargestellte, die Richtkraft übertragende Verstelleinrichtung
angreift.
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Gemäß F i g. 4 greifen die kraftübertragenden Organe 3 mit den Einsätzen
6 am Schienensteg zwisehen Schienenfuß und Schienenkopf an, um auf diese Weise eine
Verringerung der Beanspruchung der Schienenbefestigungsmittel zu bewirken.
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Wird die Gleisrichtmaschine zu einem neuen Einsatzort gefahren, werden
die Arme 8 durch die Kolben-Zylinder-Aggregate 10 hochgeschwenkt und dadurch innerhalb
des Lichtraumprofils frei vom Schienenstrang untergebracht.