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Die Erfindung bezieht sich auf ein Brennerventil für Gasfeuerzeuge
mit einer in den Feuerzeugbehälter ragenden Hülse, die einen Brenner mit zentrischer
Bohrung und ein Verschlußventil enthält, dessen Spindel im Brenner geführt und dessen
Sitz am inneren Ende der Hülse ausgebildet ist, wobei zwecks Flammeneinstellung
die Hülse mittels Gewinde gegenüber einer auf den Brennstoffstrom drosselnd wirkenden
Scheibe aus faserigem Stoff, die an einem Druckstück abgestützt ist, axial einstellbar
ist. Ein derartiges Brennerventil ist aus der österreichischen Patentschrift 204312
bekannt. Bei diesem bekannten Ventil ist die aus faserigem Stoff bestehende Scheibe
porös und saugt daher durch Kapillarwirkung bei geschlossenem Ventil stets eine
gewisse Menge Brennstoff in sich auf.
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Bei Brennerventilen dieser Bauart entsteht unerwünschterweise beim
Zünden zunächst eine Gasflamme von einer Höhe, die die zuvor eingestellte Höhe wesentlich
überschreitet. Erst nach kurzer Brenndauer geht die Flammenhöhe auf den eingestellten
Betrag zurück. Dies hat seine Ursache in dem Verhalten der drosselnd wirkenden Scheibe,
die bei geschlossenem Feuerzeug unter dem Druck des Verschlußmechanismus steht und
beim Auslösen dieses Mechanismus sich nicht augenblicklich ausdehnt, sondern mit
einer gewissen Verzögerung, so daß vorübergehend ein Hohlraum entsteht, der sich
mit der im Behälter befindlichen, schnell verdampfenden Flüssigkeit füllt, so daß
die Flamme beim Zünden erst auf die eingestellte Größe schrumpft, wenn der Hohlraum
durch die sich verzögernd ausdehnende Scheibe wieder verschwunden ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu beheben.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß die drosselnd wirkende, zusammendrückbare
Scheibe aus faserigem, aber nicht porösem Material, und es ist außerdem das Druckstück
axial beweglich gelagert und seinerseits auf einem elastischen, das Gas durchlassenden
Körper abgestützt. Wenn bei einem erfindungsgemäß gestalteten Feuerzeug die Hülse
sich im Bereich des Spiels in ihrem Gewinde nach außen bewegt und die Scheibe dem
nicht durch eigene Ausdehnung sofort folgt, dann verhindert das nachschiebende Druckstück
gleichwohl die Entstehung eines Hohlraums und damit die Bildung einer anfänglich
überlangen Flamme.
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Aus dem Gebrauchsmuster 1768 399 ist ein Brennerventil für Gasfeuerzeuge
bekannt, bei dem zwecks Flammeneinstellung gleichfalls eine Hülse mittels Gewinde
gegenüber einer auf den Brennstoffstrom drosselnd wirkenden Scheibe axial einstellbar
ist, die an einem Druckstück abgestützt ist. Dieses Druckstück ist im Gegensatz
zum Brennerventil nach der Erfindung axial unbeweglich gelagert. Außerdem besteht
die drosselnd wirkende Scheibe aus Metall, also aus einem zwar nicht porösen, aber
auch nicht zusammendrückbaren Material. Der sehr beträchtliche Druckunterschied
zwischen dem Behälter und der Brenneröffnung 1'äßt sich mit einer drosselnd wirkenden
Scheibe aus Metall nicht einwandfrei beherrschen. Denn schon eine verhältnismäßig
kleine Drehung der von Hand betätigten Hülse im öffnungssinne würde eine übermäßig
große, gefährliche Flamme erzeugen. Deshalb sieht das Brennerventil nach dem Gebrauchsmuster
1768 399 noch ein weiteres Drosselventil vor, das dem aus der Metallscheibe bestehenden
Ventil vorgeschaltet ist und aus porösem und zusamendrückbarem Stoff besteht, so
daß der Hauptanteil des Druckabfalls an diesem zusätzlichen Ventil stattfindet.
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Im Gegensatz hierzu kommt das Brennerventil nach der Erfindung zur
Herabsetzung des Druckes lediglich mit der drosselnd wirkenden Scheibe aus zusammendrückbarem,
faserigem Stoff aus, weil die Bildung einer übergroßen Flamme aus den oben angegebenen
Gründen dadurch verhindert wird, daß die Scheibe aus reicht porösem Material besteht
und das Druckstück axial beweglich gelagert ist und seinerseits auf einem elastischen,
das Gas durchlassenden Körper abgestützt ist.
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Die unerwünschte Bildung einer verlängerten Flamme beim Zünden wird
durch die vorstehend erläuterte Maßnahme in jedem Falle auf ein erträgliches Maß
vermindert, verschwindet jedoch in manchen Fällen nicht ganz. Dies beruht darauf,
daß auch dann, wenn man das Ventil erfindungsgemäß gestaltet, noch Hohlräume übrigbleiben
können, die sich bei längeren Pausen zwischen zwei Zündungen mit Flüssigkeit füllen,
die beim Öffnen des Ventils verdampfen und eine, wenn auch wesentlich geringere,
vorübergehende Vergrößerung der Flamme verursacht. Dem wird in weiterer Ausbildung
der Erfindung dadurch begegnet, daß die Scheibe mit einer Öffnung versehen wird,
durch die hindurch sich ein Stift des Druckstücks in das Innere einer Öffnung zwischen
der Scheibe und dem Sitz des Abschlußventils erstreckt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel. Sie zeigt ein
Brennerventil gemäß der Erfindung im Schnitt.
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Das Brennerventil ist einem Behälter 1 zugeordnet, dessen Verschluß
aus einer zylindrischen, innen mit einem Sitz 2 versehenen Hülse 3 besteht, die
in die Füllöffnung des Behälters gesteckt ist und in dieser mittels Gewinde 4 einstellbar
befestigt ist. In der Hülse 3 ist an dem entgegengesetzt zum Sitz 2 liegenden Ende
ein Brenner 5 angeordnet, der eine zentrische Öffnung hat, durch die die Spindel
6 eines auf dem Sitz 2 aufruhenden Ventils 7 geführt ist.
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Der Gasdurchgang zwischen den Gewindegängen des Behälters 1 und der
Hülse 3 ist durch einen Ring 9 aus elastischem Material gesperrt, der in einer Ringnut
unterhalb einer Schulter 10 der Hülse 3 angeordnet ist.
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Auf den Brenner 5 ist eine Kappe 8 geschraubt, die gegen die aus dem
Brenner ragende Spindel 6 drückt und das Ventil 7 an seinen Sitz 2 preßt, damit
der mit niedrig siedender Flüssigkeit gefüllte Behälter geschlossen bleibt, solange
er nicht in ein Feuerzeug gesetzt ist.
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Wird die Kappe 8 entfernt und der Behälter 1 in ein Feuerzeug eingesetzt,
so kann das dem Brenner 5 entströmende Gas entzündet werden. Die Höhe der Flamme
kann durch Drehen der Hülse 3 relativ zum Behälter eingestellt werden, wodurch der
Druck, den die Hülse 3 auf eine unter der Öffnung 11 des Sitzes 2 liegende Dichtungsscheibe
12 ausübt, verändert wird.
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Die Dichtungsscheibe 12, die aus faserigem, nicht porösem Material
besteht, ruht auf einem Druckstück 13 auf, das sich auf einem elastischen, gasdurchlässigen
Körper 14 abstützt. Der Körper 14 wird von einem beidseitig mit Rillen 21 versehenen
Gummiplättchen gebildet, und zwar stehen die Rillen in der oberen Fläche senkrecht
zu denen in der
unteren Fläche. Der Körper 14 ruht auf einem Sitz
15 einer zweiten zylindrischen Hülse 16, die gleichachsig zur ersten Hülse 3 in
die Füllöffnung des Behälters gesteckt ist und die erste Hülse teils umgibt, mit
ihrem Sitz 15 aber gegen den Sitz 2 der ersten Hülse 3 axial versetzt ist. Das Druckstück
13 ist in der zweiten Hülse 16 axial beweglich. In einem Fortsatz 17 der Hülse 16
befindet sich ein Baumwolldocht 18. Wenn nicht gezeichnete, unter Federspannung
stehende Hebel des Feuerzeuges gegen die Federspannung betätigt werden, wird das
Ventil? unter dem Druck der niedrig siedenden Flüssigkeit von seinem Sitz 2 abgehoben,
und das Gas strömt vom Baumwolldocht 18 durch die Rillen 21 des elastischen, gasdurchlässigen
Körpers 14, das Spiel zwischen dem Druckstück 13 und der Innenwandung der Hülse
16, die Fasern an der Oberfläche der Dichtungsscheibe 12, die Öffnung 11 in der
ersten Hülse 3 unter den Sitz 2, das Ventil 7, das Spiel zwischen dem Ventil 7 und
der Innenwandung der Hülse 3 und das Spiel zwischen der Spindel 6 und der Innenwandung
des Brenners 5 nach außen.
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Ist das ausströmende Gas entzündet, so kann man die Höhe der Flamme
dadurch einstellen, daß man die Hülse 3 an ihrem Kopf 19 mit einem Schlüssel faßt
und relativ zum Behälter 1 dreht. Dadurch wird der Druck verändert, der auf die
zwischen der ersten Hülse 3 und dem Druckstück 13 liegende Dichtungsscheibe 12 wirkt
und damit auch der Durchfluß durch die Fasern an der Oberfläche der Dichtungsscheibe
12.
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Wenn der unter Federspannung stehende Hebel des Feuerzeuges auf der
Spindel 6 des Ventils 7 ruht, wird dieses an seinen Sitz 2 gedrückt und der Behälter
geschlossen. Dabei bewegt sich die Hülse 3, auf die der auf das Ventil ? ausgeübte
Druck übertragen wird, durch das in den Gewindegängen 4 vorhandene Spiel sehr wenig
und versucht, den auf die Dichtungsscheibe 12 wirkenden, zuvor eingestellten Druck
zu vergrößern. Diese von der Hülse ausgeführte Bewegung wird jedoch durch den unter
dem Druckstück 13 liegenden elastischen Körper 14 abgefangen. Der
elastische Körper 14 bewirkt mithin, daß der einmal eingestellte Druck auf die Dichtungsscheibe
12 beim Öffnen und Schließen des Ventils 7 konstant bleibt.
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Das Druckstück 13 ist mit einem Stift 20 versehen, der durch die Dichtungsscheibe
12 in die Öffnung 11 unter dem Sitz 2 der ersten Hülse 3 ragt. Der Stift 20 füllt
die Öffnung 11 aus und beschränkt den freien Raum und die darin möglicherweise vorhandene
Flüssigkeit auf ein Minimum.