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Die Erfindung betrifft eine Webmaschine für steifes, von einer außerhalb
des Webfaches verbleibenden Vorratsspule abgezogenes Schußmaterial, insbesondere
Draht, bei welcher die von der Gewebekante abstehenden Enden der eingetragenen Schüsse
nach dem Schußeintrag abgeschnitten und in das für den nächsten Schuß geöffnete
Fach einwärts gebogen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Webmaschine mit einer
einfachen, zuverlässig arbeitenden, eine gleichmäßige Gewebekante ergebenden Vorrichtung
zum Einbiegen der Enden des Schußmaterials zu schaffen. Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe dadurch gelöst, daß zum Einbiegen der Schußenden ein Anschlag, an welchem
die Enden der mit dem Riet zur Schußanschlaglinie geführten Schüsse vorbeibewegt
werden, so daß sie um das Ende des Riets zum Geweberand hin abgebogen werden, sowie
ein sich in das nach dem Rietanschlag gebildete neue Fach bewegender Finger od.
dgl., der die schon abgebogenen Enden weiter in das neue Fach zurückbiegt, vorgesehen
sind. Durch das Vorbiegen des Schußmaterials parallel zur Gewebekante mittels des
Riets und das erst später folgende, separate Nachbiegen in das Webfach hinein mittels
des Fingers wird es möglich, Drahtgewebe mit einer besonders sauberen, schön aussehenden,
gerundeten Kante herzustellen. Das eingelegte Drahtende wird nicht abgeknickt, Dadurch,
daß das Vorbiegen ohne bewegte Teile und das Nachbiegen nur um 90' mittels
eines Fingers, der nur eine einfache Bewegung auszuführen braucht, erfolgt, hat
die Einbiegevorrichtung einen einfachen #Aufbau. Sie arbeitet daher auch sehr zuverlässig.
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Es ist zwar schon bekannt, Fäden mit einem rohr-oder laschenförnügen
Einbiegeteil, welcher eine Randfadenklemme aufweist, in das für den nächsten Schuß
geöffnete Fach einzulegen, wobei der Faden aus der Klemme herausgezogen wird.
Diese für das Einlegen von Fäden bestimmte Vorrichtung kann für Schußdrähte nicht
verwendet werden, weil das Ende des Drahtes auf Grund seiner Steifheit gar nicht
umgebogen, sondern aus der Klemme heraustreten und unter ungefährer Beibehaltung
seiner bisherigen Stellung in den Einbiegeteil eintreten würde. Allenfalls könnte
es.unter Umbiegung einen Knick erhalten, der beim Einbiegen nicht mehr beseitigt
werden könnte und eine unsaubere Kante ergeben würde.
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Ferner ist es bekannt, an einem Anschlag von der Kante eines
Drahtgewebes abstehende Schußdrahtenden vorbeizuführen, die selbsttätig um
90' abgebogen werden. Dabei erfolgt jedoch keine Einbiegung der Schußdrahtenden
in das für den nächsten Schuß geöffnete Fach; dieselben werden vielmehr in der durch
den Anschlag erzeugten Stellung belassen.
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Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen. Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand
der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt F i g. 1 eine Vorderansicht einer
erfindungsgemäßen Webmaschine, F i g. 2 einen Schnitt entlang der Linie 2-2
in Fig. 1,
F i g. 3 bis 6 teils Ansichten, teils Schnitte der
Vorrichtung zum Einbiegen der Schußenden sowie von Einzelheiten dieser Vorrichtung,
F i g. 7 bis 9 teils Ansichten, teils Schnitte einer zweiten Ausführungsform
des Fingers der Vorrichtung nach den F i g. 3 bis 6,
F i
g. 10 bis 14 Draufsichten auf eine schematisch dargestellte Vorrichtung nach
den F i g.-3 bis 6, deren Teile sich in verschiedenen Stellungen befinden,
und F i g. 15 bis 19 Schnitte zweier weiterer Ausführungsformen der
Vorrichtung zum Einbiegen der Schußenden.
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Die in F i g. 1 und 2 gezeigte Webmaschine für Drahtgewebe
hat Greiferwebschützen. Die Erfindung kann jedoch auch bei Webmaschinen mit Eintragsstangen
auf einer oder auf beiden Seiten sowie noch anderen Webmaschinen angewendet werden,
bei welchen vorstehende Enden der Schußdrähte in das Fach zurückgebogen werden müssen.
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Der Motor 25 auf dem Support 26 am Gestell 27
treibt
über die Riemen 28 und die Kupplung 29 die Hauptwelle 30 der Webmaschine
an, an welche der Schaftantrieb 31 zur Betätigung der Schäfte 32 über
das Gestänge 33, ferner der Antrieb 35 für den Kettenbaum 34, der
Sandbaum 36, außerdem mittels der Schlupfkupplung 38 und der Rollenkette
39 der Warenbaum 37 und schließlich das Schußwerk 47 und das Fangwerk
50, die durch die Zwischenwelle 53
miteinander verbunden sind, angeschlossen
sind.
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Die Kettendrähte 40 laufen vom Kettenbaum 34 über den Spannbaum 41
und die Trennstäbe 42 durch die Litzen 45 der Schäfte 32, sie bilden ein
in Oberfachstellung und ein in Unterfachstellung befindliches Fadensystem 43 bzw.
44. Die Vorratsspule 46 für den Schußdraht befindet sich auf derselben Seite wie
das Schußwerk 47. Die Lade 49 trägt die Schützenführung 48 und das Riet
51. Das Drahtgewebe läuft über den Brustbaum 52 zum Sandbaüüi-36.-
Die Schützen werden am Schußwerk 47 mit dem Schußdraht versehen und von dessen Schlaghebel
durch das Webfach zum Fangwerk 50 geschossen, wo sie, vom Schußdraht befreit,
über eine Rücktransportvorrichtung zum Schußwerk 47 zurückgeführt werden.
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Im Kasten des Schußwerks 47 (F i g. 3) ist auf der Welle
53 die Nutenscheibe 54 mit der Nut 55 befestigt und ein Halter
5-6 vorgesehen, an dessen Ansatz 59
das gabelförmige Ende
60 des Rollenhebels 61 angelenkt ist (F i g. 4). Die Rolle
65 am mittleren Teil 63
des Hebels 61 (F i g. 3) läuft
in der Nut 55. Am oberen Ende des Hebels 61 ist ein Schlitz
66 vorgesehen, in dem der Bolzen 67 mit dem Kopf 68 befestigt
ist. Der Kopf 68 des Bolzens 67 ist durch den Schlitz 69 der
Stange 70 hindurchgesteckt. Zwischen den Hebel 61 und die Stange
70 ist eine Zwischenscheibe 69 a eingelegt und der Bolzen
67 ist verstellbar in der Richtung des Hebels 61.
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Die Länge des Hebels 61 zwischen der Rolle 65
und dem
Bolzen 62 ist konstant, während durch Verschieben des Bolzens 67 in
den Schlitzen 66 und 69
der Hub der hin- und hergehenden Bewegung der
Stange 70 verändert werden kann. Die Stange 70 wird in der Führung
71 an der Seitenwand 72 geführt.
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Das Ende der Stange 70 ragt aus dem Kasten des Schußwerks 47
heraus. Daran ist mittels der Schraube 73 a der Arm 73 in einem Schlitz
längs der Stange 70
verstellbar befestigt.
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Der Arm 73 hat am unteren Ende eine Nase 74, die in der vertikalen
Nut 75 des Schuhes 76 gelagert ist. An seinem Ende trägt der Schuh
76 einen Zapfen 77, welcher ihn mit einem bewegbaren bzw. schwenkbaren
Formfinger 90 verbindet -(F i g. 6).
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Eine einstellbare Grundplatte 84 ist am Kasten des Schußwerks 47 mittels
der Schraube 85 befestigt, die von einer exzentrischen Büchse 86 umgeben
ist,
welche in den Schlitz 87 der Grundplatte 84 eingelassen
ist. Ein Formblock- 80 (F i g. 3, 3 a, 5) ist mit dem Flansch
81 auf der Grundplatte 84 befestigt. Der Flansch 81 ist mit einem
vertikalen Schlitz versehen, in welchem sich die exzentrische Büchse 82 befindet.
Mittels der Schraube 83 werden die Büchse 82 und der Flansch
81 auf der Grundplatte 84 befestigt.
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Der Formblock 80 ist an seinem dem Riet zugewandten Ende mit
einem verhältnismäßig tiefen V-förmigen Einschnitt 88 versehen, durch den
die abgeschnittenen 0 Enden des Schusses eine bestimmte Orientierung erhalten
und der verhindert, daß die Enden des Schusses sich aus der Ebene des Gewebes herausbewegen.
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Die der Kante 40 a des Gewebes zugewandte Seite des Formblockes
80 mit dem Einschnitt 88 ist mit einer Nut 89 versehen (F i
g. 10 bis 14) die schmaler ist als der Einschnitt 88 und die an dessen
Ende anschließt. Die Nut 89 nimmt das abgeschnittene Ende des Schusses auf,
wenn letzterer angeschlagen wird. An die Nut 89 schließt die parallel zur
Gewebekante verlaufende Nut 89 a an. Der Einschnitt 88 und die Nuten
89 und 89 a leiten die abgeschnittenen Enden des Schußdrahtes und
dienen zum Vorbiegen dieser Enden.
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Der Formblock 80 ist ferner mit einem Schlitz versehen, in
dem eine fingerartige Formvorrichtung 90
schwenkbar um den Zapfen
92 gelagert ist (F i g. 3,
3 a, 5, 6). Die Formvorrichtung
90 ist mit einem Schlitz 93 ausgerüstet, in den der Zapfen
77 des Schuhes 76 eingreift (F i g. 6),
Die Formvorrichtung
90 hat in ihrer Ruhestellung auf der Seite des Gewebes eine Nut
91, welche die Fortsetzung der Nut 89 bildet. Das freie Ende der Vorrichtung
90 hat eine Nut 91 a, die in die Nut 91
einmündet. Die Seitenflächen
der Vorrichtung 90
haben Schrägflächen 94, so daß die Vorrichtung
90
beim Schwenken in das Fach die Kette allenfalls nur in geringem Maße durchbiegt,
wenn sie in der Arbeitsstellung steht.
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In F i g. 6 ist die einteilige fingerartige Formvorrichtung
90 mit ausgezogenen Linien in der Ruhestellung und mit punktierten Linien
in der Arbeitsstellung gezeigt.
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C ZD Während des Arbeitens der Webmaschine werden die Schäfte
32 in Abhängigkeit von der Hauptwelle der Webmaschine angetrieben, wobei
alle Teile im Schußwerk, im Fangwerk, des Schaftantriebes und die Lade usw. im Takt
der Webmaschine und bei bestimmten Winkelstellungen der Hauptwelle 30 betätigt
werden. Die Schwenkbewegung des Rollenhebels 61 erzeugt eine hin- und hergehende
Bewegung der Stange 70 und des Schuhes 76. Die Bewegung des Schuhes
76 seinerseits verursacht mit Hilfe des Bolzens 77, welcher in den
Schlitz 93 der Formvorrichtung 90 eingreift, daß diese aus ihrer in
F i g. 6
in ausgezogenen Linien gezeichneten Ruhelage in die Arbeits- und
wiederum in die Ruhestellung gelangt. Diese Schwenkbewegung der Formvorrichtung
90 erfolat somit im Takt der Webmaschine zusammen mit dem Anschlagen des
Schusses durch das Riet und dem Fachwechsel.
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Der stationäre Formblock 80, welcher die Formvorrichtung
90 trägt, muß genau in die der Gewebeart und Bindung entsprechende Lage eingestellt
werden und mit dem Fach genau fluchten. Durch diese Einstellung wird die richtige
Schwenkzeit und Schwenkweite für die Formvorrichtung 90 in bezug auf das
Anschlagen erzielt.
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Mittels der exzentrischen Büchse 86 kann die Grundplatte 84
gehoben oder gesenkt werden. Durch die exzentrische Büchse 82 kann der Formblock
80
horizontal verschoben werden. Die Weite der hin-und hergehenden Bewegung
der Verbindungsstange 70 und der Bewegung der Formvorrichtung 90 kann
durch Verschiebung des Bolzens 67 eingestellt werden. Der verschiebbare Arm
73 dient dazu, beim Lösen der Schraube 83 und Verändern der Lage des
Formblockes 80 auch die Lage des Bolzens 77 der Formvorrichtung
90 richtig einzustellen.
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An Hand der F i g. 10 bis 14 wird die Wirkungsweise erläutert,
In F i g. 10 ist der Schußdraht 100
gerade in das Fach eingetragen.
Das Ende wird mittels der Schere 101 abgeschnitten und dann das Riet 102
gegen den Anschlag bewegt. Zu der Zeit ist die Formvorrichtung 90 in der
Ruhestellung. Das etwa um 1801 gebogene, eingeschlagene Ende 103
des
vorher eingetragenen Schusses 104 steht ungefähr parallel dazu.
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Während nun die Zähne des Riets 102 den Schußdraht 100 zum
Anschlagen zum Gewebe hin bewegen, wird das vorstehende Ende 106 vom Formblock
80
erfaßt (F i g. 11), indem es in den Einschnitt 88 und in
die Nut 89 eintritt und dabei vorgebogen wird. Das Ende 106 wird von
der Nut 89 in der richtigen Lage gehalten. Die Nut 89 verhindert auch,
daß sich infolge Drehung des Schußdralites 100 das Ende 106
aus der
Ebene des Gewebes herausbewegt. Diese Drehung könnte beim Anschlagen durch das Riet
102 auftreten. Es ist vorteilhaft, wenn in diesem Zeitpunkt das Fach geschlossen
ist, um den Schußdraht beim Anschlagen zu führen. Auch dieses Schließen kann durch
Reibung zwischen Kette und Schußdraht eine Drehung des letzteren verursachen, wobei
die Nut 89 stets noch ein Herausspringen des abgeschnittenen Endes verhindert.
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Indem das Riet 102 seine Bewegung bis in die in F i
g. 12 gezeigte Stellung fortsetzt, läuft das vorgebogene Ende 106
in die Nut 89 a und dann in die Nut 91 der Formvorrichtung
90 ein. Dabei wird es' weiter bis etwa 901 abgebogen. In F i
g. 12 befindet sich das Riet 102 in seiner Anschlagstellung. Das Riet 102
bewegt sich nun aus dieser Stellung zurück in die in F i g. 13 gezeigte Stellung.
Während dieser Zeit wird das Fach gewechselt.
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Die Bewegung der Formvorrichtung 90 zur Bildung der Kante setzt
ein, wenn das Riet 102 sich nicht mehr in deren Bereich befindet. Alsdann wird der
Schuh 76 durch die Stange 70 verschoben, Der Zapfen 77 bewirkt
mit Hilfe des Schlitzes 93 die Schwenkung der Formvorrichtung 90 in
das Innere des neuen Faches. Diese Schwenkung bewirkt nun die weitere Biegung des
Endes 106 des angeschlagenen Schusses 100 vor 901 bis
180'. Inzwischen ist das Riet 102 in seiner hinteren Ruhestellung angelangt
(F i g. 14), bei welcher der nächste Schuß 107
eingetragen wird. Gleichzeitig
geht die Formvorrichtun- 90 aus der Stellung gemäß F i g. 14 in die
Ruhestellung gemäß F i g. 10 zurück. Die Schere 101
schneidet das Ende
des Schusses 107 ab, das Fach ist geschlossen, und der beschriebene Anschlagvorgang
wiederholt sich.
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Es kann der Formblock 80 entfernt werden, wobei dann das abgeschnittene
Ende des Schusses 100 a
durch die Nut 91 a am Ende der Formvorrichtung
90
,erfaßt wird, wie es in F i g. 11 strichpunktiert
ge-. zeichnet ist. Das Ende der Formvorrichtung 90
,könnte schräg zur Gewebekante
40 a gestellt sein, um die Vorbiegung des Endes des Schusses wie durch den Formblock
80 zu erhalten.
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Das Abziehen des Gewebes kann kontinuierlich oder periodisch erfolgen,
wenn sich nur das Gewebe während des Umbiegens und Einschlagens des Schußendes so
weit bewegt, wie es das Zusammenwirken der Formvorrichtung 90 mit dem Gewebe
erfordert.
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Durch den äußersten Zahn des Riets 102 und den Formblock
80 werden die abgeschnittenen Schußenden stets so eingebogen, daß die Biegungsstelle
des Schusses für die aufeinanderfolgenden Schüsse dieselbe sein wird, auch wenn
die Schüsse geringe Differenzen im Material, wie z. B. härtere, weichere oder -abgenutzte
Stellen aufweisen.
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, An Stelle einer aus einem Stück bestehenden, schwenkbaren
Formvorrichtung 90 kann eine weitere Ausführungsform derselben nach den F
i g. 7 bis 9
verwendet werden, die aus drei aufeinandergelegten Platten
besteht. Die äußeren Platten 120 und die innere Platte 121 drehen sich beim Einbiegevorgang
um den Zapfen 92. Die äußeren Platten 120 sind dicker als die innere Platte
121, deren Dicke dem zu verarbeitenden Schußdraht angepaßt werden kann.
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Die Kante 122 der Zwischenplatte 121 verläuft parallel zu der Gewebekante
40 a, ist aber in bezug auf die Kanten der Platten 1L20 zurückgesetzt. Dadurch
ergibt sich die Nut 123. Wenn die Formvor-- richtung 120, 121 sich in der
Ausgangsstellung befindet, flüchtet die Nut 123 mit der Nut 89 a des
Formblockes 80.
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Die obere und die untere Platte 120 haben Schlitze 125 in V-Form,
während die Zwischenplatte 121 mit einem geraden Schlitz 124 versehen ist, der bei
der Ausgangsstellung mit einem Schenkel der V-förmigen Schlitze 125 übereinstimmt,
aber länger ist als dieser.
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Der Bolzen 77 des Schuhes 76 erstreckt sich durch alle
drei Schlitze 124, 125 hindurch. Die Verschiebung des Schuhes 76 mit
dem Bolzen 77 verursacht zunächst eine Verschwenkung aller Platten 120, 121
gemeinsam bis in die Stellung der Platten 120 in Fig. 8.
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Haben nun die Platten 120, 121 diesen Teil der Schwenkung gemeinsam
zurückgelegt, so verursacht die weitere Verschiebung des Bolzens77 in den Schlitzen125
keine weitere Verschwenkung der Platten 120, weil der rechte Teil der V-förmigen
Schlitzel25 nach der anfänglichen Schwenkung der Platten 120 hunmehr parallel zur
Verschieberichtung des Bolzens 77 verläuft (F i g. 8). Die weitere
Verschiebung des Bolzens 77 wirkt sich daher auf die Platten 120 nicht aus.
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Hingegen bewirkt die weitere Verschiebung des Bolzens 77 eine
weitere Schwenkung der Zwischenplatte 121, so daß am Schluß die äußeren Platten
120 und die innere Platte 121 verschiedene Stellungen einnehmen, die in F i
g. 8 gezeigt sind. Die äußeren Platten 120 bilden einerseits einen Halt für
das Ende des Schusses gegen Verdrehen während des größten Teiles des Einbiegens.
Andererseits bewegen sich die- äußeren Platten 120 weniger weit in das Fach hinein
wie die Zwischenplatte 121, die das Einbiegen des Endes um 180' bewirkL Somit
wird eine Verbiegung oder eine Beschädigung der Kettendrähte durch die dickeren
äußeren Platten 120 vermieden. Die dreiteilige Formvorrichtung nach den F i
g. 7
bis 9 arbeitet im übrigen in gleicher Weise wie es für die einteilige
Formvorrichtung 90 in den F i g. 10 bis 14 beschrieben ist.
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In F i g. 15 bis 17 ist eine Ausführungsform einer Formvorrichtung
dargestellt, bei der die Vorbiegung .des vorstehenden Endes durch einen Formblock
170
bewirkt wird, wonach in die Krümmung des vorgebogenen Schußendes ein vertikal
bewegbarer Formstift 152 eingreift, um die Lage der Biegungsstelle zu fixieren.
Danach wird mittels eines beweglichen Formstückes 160 mit einem fingerförmigen
Ende 160 a die Biegung des Schußendes um diesen Stift vollendet, wonach
letzterer aus dem eingebogenen Ende herausgezogen wird. Diese Ausführung garantiert
eine genaue Fixierung der Lage des Bogens der eingelegten Enden des Schusses und
gewährleistet eine vollständig gleichförmige Kante. Die Welle 53, F i
g. 16 und 17,
trägt die Nutenscheibe 140, die Kurvenscheibe 141 und
die Nutentrommel 142. Es ist eine verstellbare Lagerung 145 für den Rollenhebel
143 vorgesehen, der sich um den Bolzen 144 dreht. In der Mitte des Rollenhebels
143 ist die Nutenrolle 146, die in der Nut 147 der Nutenscheibe 140 läuft, gelagert.
Der Lenker 148, der durch den Bolzen 149 mit dem Rollenhebel 143 verbunden ist,
bewegt sich in der Führung 150 hin und her. Am aus dem Kasten des Schußwerks
47 herausragenden Ende des Lenkers 148 ist ein Arm 151 befestigt, der den
Stift 152 trägt. Der Rollenhebel 153 dreht sich um den Bolzen 154 im Kasten
des Schußwerks 47. Am linken Ende des Rollenhebels 153 ist die Führung
150 angelenkt. Am Arm 153 b des Hebels 153 ist die Rolle
155 gelagert, welche mittels der Druckfeder 156 ständig an die Kurvenscheibe
141 angepreßt wird.
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Bei der Drehung der Welle 53 bewegt der Rollenhebel 143 infolge
der Ausbildung der Nut 140 den Lenker 148 hin und her. Dadurch wird der Stift
152
in horizontaler Richtung zwischen zwei Endstellungen verschoben. Gleichzeitig
wird die Führung 150
auf Grund der durch die Kurvenscheibe 141 erzeugten Bewegung
des Rollenhebels 153 auf und ab bewegt.
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In der Nut der Trommelscheibe 142 (F i g. 15)
läuft die Rolle
161, die am Rollenhebel 162 gelagert ist. Der Hebel 162 dreht
sich um den Bolzen 164 am Gehäuseteil 163. Mit dem oberen Ende des Hebels
162 ist mittels des Bolzens 166 der Lenker 165 verbunden, der
sich zwischen den Führungen 167 und 169 am Gestellteil 163
verschiebt (F i g. 15). Am anderen Ende des Lenkers 165 ist das Formstück
160
befestigt, das das fingerförmige Ende 160 a und den Einschnitt
160 b aufweist.
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Der Formblock 170 ist auf einer Grundplatte 171
angeordnet,
die am Kasten des Schußwerks 47 befestigt ist und eine Einstellung des Formblockes
170
in die richtige Arbeitsstellung ermöglicht.
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Das in F i g. 15 rechte Ende des Formblockes 170
ist
abgeschrägt und mit einem V-förmigen Einschnitt 181 versehen, an den sich
eine Nut anschließt, die sich über die ganze Länge des Formblockes 170 erstreckt.
In den Einschnitt 181 gelangt das vorstehende Ende des Schusses und wird
darin vorgebogen, wobei die Nut gleichzeitig wieder das Ende gegen Verdrehung sichert.
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In F i g. 15 ist der Schuß 172 in das Fach eingetragen
und wird vom Riet 180 beim Anschlagen sukzessive in die durch die Linien
173, 174, 175 angedeuteten
Stellungen gebracht. In
der durch die Liniel74 angedeuteten Stellung ist das Ende des Schusses in den Einschnitt
181 eingelaufen und wird vorgebogen. In der durch die Linie 175 angedeuteten
Stellung ist das Ende etwa um 90' abgebogen. Bei seiner weiteren Bewegung
wird der Schußdraht in die Anschlagstelluno, gebracht. Der Formstift 152
bewegt sich nach unten und erfaßt den Schußdraht in der Biegung des abgebogenen
Endes. Nachdem das Riet 180 bis zum Formblock 170 zurückgegangen ist,
bewegt sich das Formstück 160 auf die Kante des Gewebes zu, und der Finger
160 a erfaßt das abgeschnittene Ende und vollendet dessen Einbiegung
um den Winkel zwischen 90 und 180', wobei das abgebogene Ende ungefähr
parallel zum angeschlagenen Schuß verläuft und zwischen dem Stift 152 und
dem Einschnitt 160 b liegt. Das Formstück- 160 und der Finger
160, a haben dann die in F i g. 15 durch die strichpunktierte Linie
177 angedeutete Lage. Das Formstück 160 geht in'die Ausgangsstellung
zurück, der Bolzen 152 wird angehoben und aus dem abgebogenen Ende heraußgezogen.
Für jeden Schuß werden diese Vorgänge wiederholt. Gegebenenfalls kann die Nut181
im::.Forinblock170-'weggelassen werden, sofern der-Fifiger160a und der Formstift
152 allein genügend Sicherheit bieten für das weitere Einbiegen des Endes
in-das Gewebe hinein.
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Der Formblock 200z, #emäß - F i g. 18 ist nahe der Kante
des Gewebes äfti':Schußwerk 47 angebracht, sein Ende gegen das Riet hin ist mit
einer Schrägfläche 208 versehen.
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Der Formblock 200 hat einen Einschnitt, in dem ein Formfinger 201
drehbar um den Bolzen 202 v6igesehen ist. Der Formfinger 201 wird von der Stellung
gemäß F i g. 18 zur Stellung gemäß F i g. 19
durch einen Bolzen 204
unter der Wirkung der Druckfelder 203 nach rechts verschwenkt.
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Der Formfinger 201 ist auf der Seite des Gewebes mit einer Nut
209 versehen, die in eine Nut 210 a am freien Ende 210 des Formfingers 201
einmündet. Das freie Ende hat noch eine weitere Kante 210 b. Das abgeschnittene
Ende des Schusses 205, welches mittels des Riets 207 angeschlagen
wird, gelangt zunächst in die geneigte Nut 208 und wird darin vorgebogen,
während das Riet 207 sich zum Anschlag hin bewegt. Bei der weiteren Bewegung
des Riets 207 gelangt das vorstehende Ende in die Nut 209 des Formfingers
201, wodurch letzterer in die Stellung nach F i g. 18
entgegen der Wirkung
der Druckfeder 203 gelangt.
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Das Ende des Schusses 205 durchläuft die Nut 209 und
wird um 90' abgebogen. Hat das Riet 207
den Anschlag vollendet und
bewegt es sich rückwärts, so wird der Formfinger 201 allmählich freigegeben und
bewegt sich aus der Stellung gemäß F i g. 18 in die Stellung gemäß F i
g. 19 unter der Wirkung des Bolzens 204 und der Feder 203. Kurz davor
hat das Fach gewechselt. Bei der Bewegung des Formfingers 201 nimmt die Nut 210
a das abgeschnittene Ende des Schusses 205 auf und bewirkt das weitere
Einbiegen in das Fach. Indem nun der Formfinger 102 sich weiter zum Gewebe hin bewegt,
erfaßt die Kante 210 b das abgeschnittene Ende des Schusses 205 und
vollendet die Biegung bis zu einer Stellung etwa parallel zum Schuß 205,
wie in F i g. 19 dargestellt. Indem gemäß F i g. 18 und
19, der Formfinger 201 einerseits vom Riet 207, andererseits von dem
federbelasteten Bolzen204 bewegt wird, ist ein im Takt mit den übrigen Teilen der
Webmaschine gesteuerter Mechanismus für den Formfinger 201 nicht unbedingt notwendig.
Der Formfinger 201 kann auch durch einen Rollenhebel 143 und eine Nutenscheibe 147,
wie in F i g. 17 gezeigt, von der Welle 53 aus an-C ,getrieben werden,
wobei die Stange 148 entsprechend tiefer gesetzt wird und eine ortsfeste Führung
150 erhält.
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Statt, wie oben beschrieben, mit dem Formblock 80 das Schußende
vorzubiegen, kann die Haltenut 89 a zu einem Halteschlitz
89 b vertieft sein (F i g. 6).
Der Grund des Schlitzes 89 b
ist so weit von der Gewebekante bzw. von dem äußersten Kettendraht entfernt (F i
g. 6 a), daß das vorstehende Ende des Schußdrahtes beim Verschieben des Schusses
gegen das Gewebe frei durch den Schlitz 89 b hindurchgleitet, ohne gebogen
zu werden. Am Ende des Schlitzes 89 b (F i g. 6) befindet sich
die fingerartige Formvorrichtung 90, die an der Stirnseite eine Haltenut
91 a aufweist. Wenn nun das Schußende bis dahin verschoben ist, legt es sich
in die Nut 91 a hinein und erhält nun, während die Vorrichtung
90 in ihrer Ruhestellung verharrt, eine Vorbiegung um 901.
F i
g. 6 a stellt einen Querschnitt durch den Formblock 80'dar, aus dem die Anordnung
des Halteschlitzes 89 b hervorgeht. Der Grund des Schlitzes ist in F i
g. 6 durch die gestrichelte Linie 89 b angegeben. Wenn nun die Vorbiegung
um die Abrundung zwischen den Nuten 91 a und 91 der
- Formvorrichtung 90 erfolgt, tritt die Spitze des vorstehenden Endes
des Schusses kurzzeitig in den Schlitz 89 b ein, so daß ein Wegdrehen dieses
Endes aus der Gewebeebene während des Biegvorganges mittels durch den Halte-##schlifz
89 b- unmöglich gemacht ist. Das vorgebogene Ende gleitet einwandfrei in
die Haltenut 91 hinein, bis der Schuß angeschlagen ist. Das weitere Einbiegen
in das Webfach, nachdem das Fach bzw. mindestens die äußeren Kettendrähte umgetreten
sind, verläuft wie bereits beschrieben.