-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für Bandwebmaschinen
zum Herstellen einzeln gewebter Reißverschlußtragbänder mit Kuppelgliederbögen,
welche Glieder aus einem Kunststoffaden bestehen, der als Schußfaden über eine Teilbreite
des Tragbandes einschießbar und an der Bandkante um einen in Richtung der Kettenfäden
angeordneten, durch den Fachmechanismus steuerbaren Dorn in Form einer abgeflachten
Schraubenfeder oder eines U-förmig gefalteten Mäanders herumführbar ist.
-
Es ist bereits bekannt (deutsche Auslegeschrift 1073 983), Reißverschlüsse,
d. h. Reißverschlußtragbänder, auf Bandwebmaschinen einzeln herzustellen, durch
die ein Kunststoffaden als Schußfaden über eine Teilbreite des zu webenden Tragbandes
eingeschossen wird und an einer Bandkante frei vorspringende Gliederbögen dadurch
bildet, daß der Kunststoffaden in an sich bekannter Weise um einen durch den Fachmechanismus
umsteuerbaren Dorn herumgeführt wird. Die freien Gliederbögen müssen dabei später
mit Kuppelflächen versehen werden.
-
Nach einem anderen bekannten Webverfahren (deutsche Auslegeschrift
1110 102) wird bei einzeln gewebtenReißverschlußtragbändern in gleicherweise
gearbeitet, jedoch wird dabei ein Kunststoffaden verwendet, der vor dem Einschießen
in. die Kettenfächer mit als Kuppelflächen dienenden Deformationen versehen ist,
so daß diese den Faden schwächenden Deformationen automatisch die Umkehrstellen
festlegen.
-
Im ersteren bekannten Fall ist nichts über die Anbringungsart der
Kuppelflächen offenbart, während im zweiten Fall die Verwendung eines Kunststofffadens
erforderlich ist, der durch besondere Maschinen vor dem Einweben mit Deformationen
versehen sein muß, die dann an der einen Bandkante Kuppelflächen an den frei vorspringenden
Gliederbögen bilden.
-
Es ist weiter bekannt (französische Patentschrift 1248 598), beim
gleichzeitigen Weben zweier Reißverschlußhälften mit Kuppeleingriff der an den Bandkanten
frei vorspringenden Bögen der aus einem Kunststoffaden bestehenden Verschlußgliederreihen
so vorzugehen, daß die beim Weben um einen festgehaltenen, umsteuerbaren Dorn oder
Draht umgelenkten, dieGliederreihen bildendenKunststoffschußfäden durch den Webeblattanschlag
an den sich berührenden Bogenschenkelteilen deformiert und dadurch Kuppelflächen
erzeugt werden. Der Kunststofffaden kann dabei rundes, ovales, abgeflachtes oder
auch anderes Profil besitzen, wobei die Bildung der Kuppelflächen durch Wärmezufuhr
oder durch chemische Erweichungsmittel begünstigt werden kann. Zur praktischen Durchführung
eines solchen Webvorganges können beispielsweise diejenigen Webeblattstäbe, die
im Bereich der freien Gliederbögen zum Anschlag kommen, vorteilhaft gegenüber den
anderen Webeblattstäben etwas vorspringend angeordnet werden.
-
Bei einem solchen gleichzeitigen Weben beider im Kuppeleingriff befindlicher
Reißverschlußhälften ist die Anbringung der Kuppelflächen an den freien Gliederbögen
durch den Webeblattanschlag möglich, weil sich die auf dem festgehaltenen Dorn oder
Draht im Eingriff befindlichen Reißverschlußglieder naturgemäß selbst gegenseitig
gegen den Webeblattanschlag abstützen, so daß damit jeweils die Schenkel des letzten
Verschlußgliederbogens durch den Webeblattanschlag mit den als Kuppelflächen dienenden
Deformationen versehen werden können.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, beim Weben einzelner
Reißverschlußhälften, d. h. Reißverschlußtragbänder, ebenfalls einen Kunststofffaden
gleichbleibenden beliebigen Querschnitts verwenden zu können, ohne daß dieser Faden
vor dem Einweben oder nach Herstellung der Reißverschlußhälfte mit Kuppelflächen
versehen werden muß, und daß diese Kuppelflächen unmittelbar beim Weben an die einzelnen
Kuppelgliederbögen gebildet werden.
-
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß bei der
eingangs erwähnten Vorrichtung zwischen dem dem Webeblatt zunächst vorgesehenen
Kuppelgliederbogen und dem vorhergehenden sowie den davorliegenden einerseits und
im Bereich der freien Kuppelgliederbögen andererseits in einer zum Tragband senkrecht
stehenden und zum Kantenfaden parallelen Ebene bewegbare Widerlager vorgesehen und
so steuerbar sind, daß die Widerlager unmittelbar vor dem Anschlag des Webeblattes
in ihre Arbeitsstellung einführbar sind.
-
Dadurch ist es möglich, den jeweils letzten sich beim Weben einer
Reißverschlußhälfte ergebenden freien Verschlußgliederbogen durch die Widerlager
abzustützen und dann durch den Anschlag der vorteilhaft im Bereich des freien Gliederbogens
vorspringenden Webeblattstäbe gegen diesen Gliederbogen gewünschte Deformationen
an den Schenkel des Gliederbogens anzubringen, indem sich die Widerlager durch den
Anschlag der Webeblattstäbe in die Schenkel der Gliederbögen einprägen. Diese Deformationen
bilden die Kuppelflächen zweier durch die Vorrichtung nach der Erfindung in der
vorerwähnten Weise einzeln hergestellter Reißverschlußhälften oder -tragbänder.
-
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand zweier Ausführungsbeispiele
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 in Seitenansicht ein Fachbildungsschema zum Weben
eines Reißverschlußtragbandes mit einer Gliederreihe aus einem Kunststoffaden mit
daneben dargestellter schematischer Teilaufsicht auf das Reißverschlußtragband,
F i g. 2 eine sehr stark vergrößerte Teilaufsicht auf ein Reißverschlußtragband
mit Webeblattanschlag und Abstützung der freien Kuppelgliederbögen eines ersten
Ausführungsbeispiels, F i g. 3 einen Querschnitt nach Linie III-III der F i g. 2,
F i g. 4 eine Stirnansicht, gesehen von der Linie IV-IV der F i g. 3, F i g. 5 einen
der F i g. 3 entsprechenden Querschnitt mit abgeänderter Abstützung der freien Kuppelgliederbögen
eines zweiten Ausführungsbeispiels und F i g. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI der
F i g. 5. Zum Herstellen einzeln gewebter Reißverschlußtragbänder mit eingewebter
Reißverschlußgliederreihe aus einem Kunststoffaden wird eine mit mindestens zwei
Webschützen arbeitende Bandwebmaschine verwendet, wobei der eine Webschützen die
Spule mit einem Textilschußfaden und der andere Webschützen die Spule mit einem
Kunststoffschußfaden, z. B. einem thermoplastischen Kunststoffaden, aufnimmt, der
an der einen Kante eines zu webenden Tragbandes 1 als Verschlußgliederreihe 2 eingewebt
wird und an der Bandkante freie Verschluß- oder Kuppelgliederbögen
2
a, 2 b, 2 c, 2 d dadurch bildet, daß der Kunststoffschußfaden in an sich bekannter
Weise um einen durch den Fachbildungsmechanismus umsteuerbaren festgehaltenen Dorn
oder Draht 9 herumgeführt wird. Nach dem Schema F i g. 1 bilden Kettenfäden 3 und
4 das Webfach für das zu webende Tragband 1 und ein Seitenteil der Kettenfäden 3
mit Kettenfäden 5 das Webfach zum Abbinden des Kunststoffschußfadens, wobei einer
der Kettenfäden 3 gleichzeitig als Kantenfaden dient. Nach jedem Schuß werden die
Schußfäden in bekannter Weise durch ein Webeblatt 6 zur Bildung eines festen Gewebes
angeschlagen. Beim Weben können die Kunststoffschußfäden die Form einer abgeflachten
Schraubenfeder, die Form eines U-förmig gebogenen Mäanders od. dgl. einnehmen.
-
Um nun die an der einen Bandkante über den festgehaltenen, umsteuerbaren
Dorn 9 gebildeten freien Kuppelgliederbögen 2 a, 2 b, 2 c, 2 d des Kunststoffschußfadens
mit Kuppelflächen versehen zu können, wird entsprechend der Erfindung vor dem Webeblattanschlag
mindestens zwischen dem letzten freien Kuppelgliederbogen 2 a und dem vorletzten
Kuppelgliederbogen 2 b entsprechend F i g. 2 bis 4 von einer Bandseite her ein Widerlager
7 für den letzten Kuppelgliederbogen beim Anschlag des Webeblattes 6 zum Eingriff
gebracht. Vorteilhaft ist es, mehrere Widerlager vorzusehen, von denen je ein Widerlager
in je eine Lücke zwischen die freien Gliederbögen 2 a, 2 b, 2 c, 2 d gleichzeitig
eingeschoben wird, und zwar beispielsweise in Form von Zähnen 7, die durch eine
Leiste 8 zu einem kammartigen Gebilde zusammengefast sind, wobei diese Zähne runden,
ovalen oder auch anderen Querschnitts zwischen dem festgehaltenen Dorn 9 und dem
Kantenfaden 3 der Tragbandkante in die Lücken zwischen die Gliederbögen
2 a, 2 b, 2 c, 2 d einfuhrbar sind. Das Webeblatt 6 ist vorteilhaft in an
sich bekannter Weise im Bereich der freien Kuppelgliederbögen 2 a, 2 b, 2 c,
2 d mit gegenüber den übrigen Blattstäben 6 in Anschlagrichtung vorspringenden
Blattstäben 6 versehen, so das der letzte Verschlußgliederbogen 2a durch diese Webeblattstäbe
6 a, die vor den Webeblattstäben 6 zum Anschlag kommen, fest und schlagartig gegen
den letzten Widerlagerzahn 7 der Leiste 8 gepreßt wird. Man kann aber auch ein übliches
Webeblatt benutzen und dann beispielsweise vor dem Webeblattanschlag die freien
Kuppelgliederbögen durch einen zusätzlichen Schläger gegen den letzten Widerlagerzahn
anschlagen, wobei dieser Schläger z. B. schwingend gelagert werden kann. Weiter
sind alle sonstigen Hilfsmittel verwendbar, die den letzten Kuppelgliederbogen schlagartig
gegen das Widerlager zur Anlage bringen. Dadurch wird der letzte freie Kuppelgliederbogen
2 a mit einer als Kuppelfläche dienenden Einprägung 10 und zusätzlich auch der vorletzte
Kuppelgliederbogen 2 b mit einer gleichen Einprägung 11 versehen. Die Herstellung
dieser Einprägungen 10,11 kann durch Wärmezufuhr oder auch durch chemische Erweichungsmittel
begünstigt werden. Die Widerlager 7 mit der Leiste 8 werden dann aus dem Bereich
der freien Kuppelgliederbögen 2 a, 2 b, 2 c,
2 d herausgezogen und das gewebte
Reißverschlußtragband durch einen Abziehbalken od. dgl. unter Gleiten der Kuppelgliederbögen
auf dem festgehaltenen Dorn weitergezogen, so das der nächste Kuppelgliederbogen
durch Einschießen des Kunststofffadens hergestellt werden kann, wobei die Widerlager
7 dann wieder in die Lücken der Kuppelgliederbögen zur Herstellung der nächsten
als Kuppelflächen dienenden Deformationen 10, 11 geschoben werden. Diese Vorgänge
wiederholen sich beim Weben ständig. Um das Widerlager aus den Zähnen 7 zu vergrößern,
können die freien Enden der Zähne 7 in ihrer Arbeitsstellung auch in Bohrungen einer
der Leiste 8 gegenüberliegenden zweiten Leiste eingreifen.
-
Es ist bei der Ausführung nach den F i g. 2 bis 4 auch möglich, statt
einer Leiste 8 mit Zähnen 7, welche Zähne über beide Schenkel der freien Kuppelgliederbögen
2 a, 2b, 2e, 2 d durch die Lücken greifen, Zähne 7 auf zwei
gegenüberliegenden Leisten einander so zuzuordnen, daß die Zähne in ihre Arbeitsstellung
von oben und unten gleichzeitig zwischen den Dorn 9 und den Kantenfaden 3 einfuhrbar
sind. Durch das Eingreifen der Zähne von beiden Seiten der Bandebene her in die
Gliederlücken wird erreicht, daß die Höhe der Zähne 7 entsprechend verringert werden
kann.
-
Geht man in der letzten Weise vor, so kann man als Widerlager Zähne
7a (Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 5 und 6) auch ähnlich wie Zähne einer Zahnstange,
d. h. mit einer bestimmten Breite, ausbilden und diese Zähne den Dorn 9 beidseitig
überragen lassen. Diese Zähne 7a sind dabei auf zwei gegenüberliegenden Leisten
8 a einander so zugeordnet, daß die Zähne 7 a in ihre Arbeitsstellung lediglich
zwischen die oberen und unteren Schenkel der freien Kuppelgliederbögen
2 a, 2 b, 2 c, 2 d gleichzeitig einfuhrbar sind. Auf diese Weise kommen die
Flanken der Zähne 7a in den Gliederlücken im Bereich des festgehaltenen Dornes 9
gegen die Seiten der Schenkel der freien Kuppel.gliederbögen 2 a, 2 b,
2
c, 2 d zur Anlage. Es werden dann durch den Webeblattanschlag in den Schenkeln
der Kuppelgliederbögen Deformationen 12, 13 erzeugt, die in Querrichtung der Schenkel
Auskehlungen über die Breite der Zähne 7a bilden und Kuppelflächen darstellen, die
in F i g. 5 gestrichelt schraffiert angedeutet sind. Es wird dadurch bei gegenseitigem
Eingriff von zwei nach der Erfindung einzeln gewebten Reißverschlußtragbändern ein
besonders gut ineinanderpassender Kuppeleingriff erreicht.