DE129098C

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Publication number: DE129098C
Application number: DENDAT129098D
Authority: DE

Description

KAISE RLICIiES

PATENTAMT,

M 129098 KLASSE 79

Bei Cigarettenmaschinen bereitete es bisher grofse Schwierigkeiten, den in ein Papierband einzuschliefsenden Tabakstrang von . gleichmäfsiger Dicke und Dichtigkeit zu bilden und eine Stauchung oder Zerreifsung des Tabaks und sonstige Beschädigung desselben zu verhindern. Diese Uebelstände hat man zwar bereits dadurch zu vermeiden versucht, dafs man den Tabak im Augenblick seiner Vertheilung in ein Kanalrad fallen liefs, in dem mit einem anderen Rade der Strang gebildet werden sollte, doch konnte auch diese Vorrichtung nur ein unbefriedigendes Ergebnifs liefern, da der Tabak in seiner grofsen Verschiedenheit keineswegs so freiwillig in dem Kanal zu seiner Strangbildung Platz nimmt, wie es angenommen worden; der Tabak staut sich vielmehr auf dem Kanalrade und wird dadurch nur in ungenügender Menge und ungleichmäfsig in dessen Formkanal gelangen.

Vorliegende Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung für Cigarettenmaschinen zur Formung des Tabakstranges, bei welcher die bisher bestehenden Mangel dadurch beseitigt werden sollen, dafs der Tabak in grobem, noch ungeformtem Strange einem Rad mit U-förmigem, nach oben sich trichterförmig erweiterndem Formkanal zugeführt und in. diesem durch mehrere Räder zu dem gewünschten gleichrnäfsig dichten Strang geformt wird, wobei sich die Räder in der Weise in die Arbeit der Formgebung theilen, dafs eins oder mehrere den Tabak in den Formkanal hineinziehen und -drücken, eins oder mehrere denselben einstreichen und eins oder mehrere dem Tabakstrang endlich auf der Sohle des Formkanales die richtige beabsichtigte Form und Pressung geben, die also nicht, wie bereits andererseits versucht, auf kurzem Wege durch Würgung des Tabaks erzwungen, sondern durch planmäfsige Arbeitstheilung zwischen verschiedenen Rädern auf langem Wege in äufserst sanfter, dem Tabak keinerlei Schädigung zufügender Weise erreicht wird.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsfofm einer derarligen Strangformvorrichtung in Fig. 1 im Aufrifs veranschaulicht, während die Fig. 2 bis 7 den Formkanal und verschiedene Formräder oder Rollen im Querschnitt und Seitenrifs zeigen.

Bei dieser Vorrichtung wird der im Zusammenwirken mit . verschiedenen Schluck-, Streich -, Prefs- und Formrädern dem Tabakstrang die Form gebende U- förmige und nach aufsen trichterförmig sich erweiternde Kanal a durch ein gröfseres Rad b gebildet, in welches der auf ein Band c gestreute Tabak eingeführt wird und um welches die verschiedenen Prefs-, Streich- und Formräder so gruppirt sind, dafs dieselben theils in bezw. neben einander und theils hinter einander zu stehen kommen.

Bei der dargestellten Ausführungsform ist das erste Rad d so schmal gehalten, dafs es die Breite des U-förmigen Fomkanales nicht ausfüllt, und hat dasselbe die Aufgabe, den in grobem ungeformten Strang ankommenden Tabakstrom, der zunächst noch aufser den U - förmigen Querschnitt des Rades b auch den trichterförmigen zum Theil ausfüllt, in die

Claims

U-Form hineinzudrUcken. Dem Rad d folgt ein Radpaar ee, welches den Tabak in den vom Rad d freigelassenen Ebenen' dicht an den U - Schenkeln herunterdrückt und einzieht, wobei diese Räder in dichter Folge über bezw. neben das Rad d greifen. Hinter den Rädern e e ist ein Kegelradpaar ff schräg angeordnet, welches die etwa von den Rädern d und e e auf den schrägen Flächen des Formkanales liegen gelassenen Tabaktheilchen scharf an den schrägen Radkranzschenkeln g g über der Mitte der U-Form zusammenstreichen (Fig. 4). An dieser Stelle werden diese zwischen den beiden Rädern ff von dem sie beide berührenden Rade h erfafst und völlig in die U-Form hineingedrückt (Fig. 5). Dem Rad h folgt dann ein Rillenrad i, welches den bereits durch das Rad h niedergehaltenen Tabakstrang weiter niederdrückt und ein.Formgeben von oben durch seine Rille einleitet, während endlich ein gleiches Rillenrad k dem Strang die richtige Querschnittsform giebt (Fig. 7) und ihn gleichzeitig soviel zusammenprefst, dafs damit die Bildung und Formung vollendet wird. Ueber das Rad k läuft dabei ein an dessen halbrunde Rille sich anschmiegender Riemen oder Gurt /, welcher aufserhalb noch über eine Rolle m geleitet, den geformten Tabakstrang auf sich weiter nach dem mit einem Riemen oder Gurt η U-förmig gebogenen Papierstreifen 0 führt, in den er später eingeschlossen wird. Der das Einführen des Tabakstromes in das Rillenrad b bewirkende, zu diesem Zwecke zum Theil um dasselbe gelegte und aufserhalb desselben über die Rollen qr s t geführte Riemen oder Gurt c ist nur so schmal gehalten, dafs er sich der halbrunden Sohle des U-förmigen Formkanales α anschmiegt. Da nun dieser Riemen c nicht im Stande wäre, den etwa in der Breite des trichterförmigen Radkranzquerschnittes gelieferten Tabakstrom dem Rade b zuzuführen, ist unter ihm noch ein zweiter breiterer Riemen u angeordnet, welcher jedoch nur bis dicht an das Rad b und d herangeleitet wird, um dort den Riemen c mit dem Tabak allein in das Rad b . einlaufen zu lassen. Auf diese Weise dient der Riemen c einerseits als Brücke bei der Einleitung des Tabaks in das Rad b und andererseits auch wieder zur Ausleitung bezw. zum Ausheben des fertig geformten Stranges aus demselben bei dem Rade k, so dafs besondere Zungen zum Ausheben erübrigt werden. Die Umfangsgeschwindigkeit der Räder de fhik'ist der des Rades b gleich gehalten, so dafs, da auch die Umfangsgeschwindigkeit des Gurtes η und Papieres 0 dieselbe ist, der Tabakstrang keinerlei Zerreifsung oder Stauchung erfahren kann. Wiewohl ein Ausweichen des Tabakstranges aus dem Formkanal nicht stattfinden kann, so können doch, besonders zwischen den Rädern h i k, Brücken angeordnet werden, welche auch das Abfallen klaren Tabaks vom Strange verhindern. Patent-A ν Sprüche:

1. Eine Vorrichtung für Cigarettenmaschinen zur Formung des Tabakstranges, dadurch gekennzeichnet, dafs der Tabak in grobem noch ungeformtem Strange einem Rad mit U-förmigem, nach oben sich trichterförmig erweiternden Formkanal zugeführt und in diesem durch mehrere Räder nach einander von Stufe zu Stufe zu dem gewünschten gleichmäfsig dichten Strang geformt wird, wobei eins oder mehrere der Räder den Tabak in den Formkanäl hineinziehen und -drücken, eins oder mehrere denselben einstreichen und eins oder mehrere dem Tabakstrang endlich auf der Sohle des Formkanales die richtige be- , absichtigte Form und Pressung geben.

2. Eine Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs unter dem der Hauptradrille zugeführten Tabak ein schmales, der Rillensohle angepafstes Band mit in diese einläuft und sie erst bei Vollendung der Formgebung und Pressung des Tabaks in der Weise verläfst, dafs dabei durch dieses Band der Tabakstrang aus- der Rillensohle wieder herausgehoben und dadurch eine besondere Zunge zu seiner Heraushebung erübrigt wird.

3. Eine Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dafs um eins oder mehrere der zur Pressung und letzten Formgebung in das Hauptrad eingreifenden Räder ein den Rillen dieser Räder sich anschmiegendes Band über dem Tabakstrang mit einläuft, welches bestimmt ist, das Abfallen von Tabaktheilen auf den Stellen zwischen den Rädern zu verhüten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.