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Die Erfindung betrifft eine Schalteinrichtung zur Steuerung einer
Verkehrssignalanlage mit einem an negativem Potential liegenden, die Länge der Schaltzeiten
der Verkehrssignalanlage bestimmenden Relais, welches über jeweils eine Diode und
einen wählbaren Kontakt eines Schrittschalters erregbar und über jeweils eine Diode
und einen andern wählbaren Kontakt des Schrittschalters entregbar ist.
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Eine derartige Schalteinrichtung ist aus der deutschen Auslegeschrift
1056 237 bekanntgeworden. Bei der bekannten Schalteinrichtung werden die Gleichrichter
zur Einstellung oder Änderung des Programms in eine Diodenmatrix eingefügt oder
aus ihr entfernt. Es kennen also die Relais durch Änderungen der Diodenmatrix so
geschaltet werden, daß sie zu unterschiedlichen Zeiten und für unterschiedliche
Zeitdauer erregt werden. Wenn jedoch mehrere Programme wahlweise einschaltbar sein
sollen, wie es bei Verkehrssignalanlagen nach den heutigen Erkenntnissen der Verkehrsplanung
notwendig ist - infolge der unterschiedlichen Belastung von Verkehrsknotenpunkten,
z. B. während des Berufsverkehrs, während des Sonntagsverkehrs, bei besonderen Veranstaltungen
u. dgl. -, wird für jedes Programm auf dem Drehwähler ein getrennter Schaltarm benötigt.
Dies bedeutet, daß der Drehwähler mit seinen vielen Schaltarmen und Segmenten immer
breiter wird und nicht mehr mit einem üblichen Drehwähler-Magnetsystem fortgeschaltet
werden kann. Auch bei Verwendung besonderer Drehwähler-Magnetsysteme können in der
Regel nicht mehr als fünf Programme in den Programmschalter eingegeben werden. Schließlich
sind Sonderdrehwähler mit mehr als einem Schaltarm störanfällig und teuer.
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Die Erfindung verfolgt den Zweck, die Nachteile der bekannten Programmsteuerung
zu vermeiden. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, mit einem einzigen Drehwählerarm beliebig
viele Programme mit vergleichsweise einfachen und preiswerten Schaltelementen realisieren
zu können. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß parallel zueinander
angeordnete Transistoren mit ihren Emitter-Kollektor-Strecken in Reihe mit dem Relais
geschaltet sind, mit ihrer Basis mit je einem Spannungsteiler verbunden sind, deren
einer Anschluß mit jeweils einem Kontakt eines Programmwahlschalters verbunden ist,
über den er an das negative Potential legbar ist, und deren andere Anschlüsse miteinander
verbunden und an positives Potential gelegt sind, mit ihrem Emitter mit jeweils
einer Diode zum Erregen des Relais und mit ihrer Basis mit jeweils einer Diode zum
Entregen des Relais verbunden sind.
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Bei der Erfindung können infolge Verwendung des Wahlschalters Programme
geschaltet werden, obwohl nur ein einziger Drehwählerarm vorhanden ist. Die Kontakte
für die Relais, deren Ansprechzeit und Ansprechdauer in einem bestimmten Verhältnis
zueinander stehen, liegen an den Kontakten des Schaltarms und des Wählerarms parallel
zueinander. Es können also beliebig viele Programme mit der Erfindung geschaltet
werden, ohne daß die Nachteile der bekannten Programmeinrichtung auftreten.
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Verwendet man statt des bei der Erfindung benutzten Systems ein System,
wie es z. B. aus der Zeitschrift »SEL-Nachrichten«, 1958, Heft 4, S. 155 bis 163,
bekanntgeworden ist, ein System, bei dem Impulse mit unterschiedlicher Zeitdauer
von einem Zeitbasiswähler in einer Zentrale oder im Schaltgerät selbst erzeugt werden,
die einen Schaltpunktzähler weiterschalten, muß man den Nachteil in Kauf nehmen,
daß bei Programmwechsel nur der zeitliche Abstand der Phasen geändert, nicht aber
die Phasen selbst verschoben werden können. Phasensprünge sing bei diesem System
nicht möglich. Im Gegensatz dazu kann bei der Erfindung der Schaltarm kontinuierlich
weiterschalten, und die unterschiedlichen Phasenzeiten und Phasensprünge in den
einzelnen Programmen werden durch das Anschalten der Dioden an den Schaltarm erreicht.
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An Hand der Abbildung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
für einen Lampenstromkreis mit n Programmen erläutert. Durch den Programmwahlschalter
PW werden die einzelnen Programme eingestellt. In der Abbildung steht der Programmwahlschalter
PW auf dem Kontakt 1. Dadurch wird über den Spannungsteiler R l, R 2 ein negatives
Potential an die Basis des Transistors TR 1 gelegt und dieser voll durchgesteuert.
Wenn nun der Schrittschalter SS, der zyklisch seine Schrittkontakte 1 bis m durchläuft,
auf Schritt 1 auffährt, so fließt vom Pluspol über den Kontakt 1 des Schrittschalters
SS, die Diode D 2, die Emitter-Kollektor-Strecke des Transistors TR 1 und die Spule
des Relais A ein Strom zum Minuspol der Stromquelle. Dadurch zieht Relais
A an und schließt seine Kontakte a 1 und a 2.
Durch den Kontakt
a 1 wird der Stromkreis Pluspol, Kontakt a 1, Diode D 1, Emitter-Kollektor-Strecke
des Transistors TR 1, Relais A und Minuspol geschlossen, wodurch das Relais A auch
angezogen bleibt wenn der Schrittschalter SS den Kontakt 1 verläßt. über
den Kontakt a 2 wird ein nicht dargestellter Lampenstromkreis angesteuert.
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Ein Stromfluß über die parallel zu Diode D 1 und Transistor TR 1 liegenden
Dioden-Transistoren-Strecken D 11-TR 11 bis D n1-TR n1 ist auch in
einer anderen Stellung des Schrittschalters SS nicht möglich, da die Transistoren
TR 11 bis TR n1 durch die über die Widerstände R 12 bis R n2 an positiven Potential
liegenden Basen gesperrt sind.
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Wenn nun im weiteren Verlauf der Schrittschalter SS auf den
Schritt 7 läuft, wird über die Diode D 3
das positive Potential auf die Basis
des Transistors TR 1 gelegt, wodurch dieser sperrt und das Relais A zum Abfall bringt.
Das Relais A kann auch nicht wieder anziehen, wenn der Schrittschalter
SS den Kontakt 7 verläßt und somit der Transistor TR 1 wieder öffnet, da
sein Haltestromkreis durch den Kontakt a 1 unterbrochen bleibt.
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Wenn der Programmwahlschalter PW in einer anderen Stellung steht,
verläuft der Wirkungsablauf entsprechend der vorhergehenden Beschreibung in den
ausgewählten Programmkreisen. über die Verbindung der SS-Kontakte mit den Dioden
D 2 bis D n2 wird die Anschaltung und mit den Dioden D 3
bis
D n3 die Abschaltung des Relais A festgelegt.
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An die Kontaktbahnen des Schrittschalters SS und des Programmwählers
PW können beliebig viele gleichartige Schaltungsanordnungen parallel geschaltet
werden, ohne daß eine gegenseitige Beeinflussung auftritt.