DE1289595B - Verfahren zur Verminderung des Gesamtschwefelgehaltes und zum Suessen von Merkaptaneenthaltenden Kohlenwasserstoffgemischen - Google Patents

Verfahren zur Verminderung des Gesamtschwefelgehaltes und zum Suessen von Merkaptaneenthaltenden Kohlenwasserstoffgemischen

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DE1289595B DEH56015A DEH0056015A DE1289595B DE 1289595 B DE1289595 B DE 1289595B DE H56015 A DEH56015 A DE H56015A DE H0056015 A DEH0056015 A DE H0056015A DE 1289595 B DE1289595 B DE 1289595B
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G29/00Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, with other chemicals
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminde- Es wurde nun ein Verfahren zur Verminderung des
rung des Gesamtschwefelgehaltes und zugleich zum Gesamtschwefelgehaltes und zum Süßen von Merkap-Süßen von Merkaptane enthaltenden Kohlenwasser- tane enthaltenden Kohlenwasserstoffgemischen in der Stoffgemischen in der flüssigen Phase. flüssigen Phase gefunden. Es ist dadurch gekenn-
Unter Süßen versteht man Verfahren, durch welche 5 zeichnet, daß eine zur Verminderung des Gesamtdie im Öl enthaltenen Merkaptane in die entsprechen- schwefelgehaltes ausreichende Menge konzentrierter den Disulfide umgewandelt werden. Durch Süßen Schwefelsäure und ein organisches Sulfohalogenid erfolgt im allgemeinen keine Verminderung des Ge- der Formel
samtschwefelgehaltes, da die Merkaptane nur in die -^ SO X
Disulfide umgewandelt werden, die sich im Öl auf- io 2
lösen und darin verbleiben. worin R einen Alkyl- oder Arylrest und X ein HaIo-
Es ist bekannt, Merkaptane enthaltende Erdöl- .gen bedeutet, mit dem Kohlenwasserstoffgemisch destillate mit konzentrierter Schwefelsäure und SuI- vermischt werden, wobei die Beimengungen in beliefurylchlorid zu behandeln, um »gesüßte« Öle zu er- biger Reihenfolge vorgenommen werden können und halten (USA.-Patentschrift 2 651 596). 15 die durch die Säurereaktion entstandenen Produkte
Bei diesem Verfahren wird das zu behandelnde von der Kohlenwasserstoffschicht abgetrennt werden, Erdöldestillat mit konzentrierter Schwefelsäure und worauf der abgetrennten Kohlenwasserstoffschicht Sulfurylchlorid versetzt, darauf in einem Mischer bei eine starke Base zugesetzt und anschließend die beerhöhter Temperatur durchgemischt, in einem Sepa- handelte Kohlenwasserstoffschicht abgetrennt wird, rator vom Säureschlamm befreit, nochmals mit kon- 20 Gemäß der Erfindung kann das Kohlenwasserzentrierter Schwefelsäure versetzt, in einem weiteren stoffgemisch, das verschiedene Schwefelverbindungen beheizten Mischer durchgemischt, anschließend einschließlich Merkaptan enthält, mit einer angemeswiederum in einem Separator von Säureschlamm be- senen Menge Von Schwefelsäure, die ausreicht, den freit, weiterhin in einem mit Füllkörpern beschickten Gesamtschwefelgehalt auf jede gewünschte Höhe zu Gefäß von der restlichen Säure und noch vorhan- 25 reduzieren, behandelt werden.
denem Säureschlamm getrennt, darauf in einem Eine charakteristische Eigenschaft der Schwefel-
Mischer mit wäßriger Alkalihydroxydlösung neutrali- säurebehandlung von Schwefel enthaltendem Erdölsiert, in einem weiteren Separator von der überschüs- destillat ist es, daß die Säure mit vielen Schwefelversigen Alkalihydroxydlösung und den Reaktionspro- bindungen in Reaktion tritt und diese dann dem Kondukten getrennt und schließlich in einer mit Kochsalz 30 lenwasserstoffgemisch entzieht. Dies trifft wenigstens beschickten Trommel von noch vorhandenem Wasser- teilweise auch bei den Merkaptanen im Öl zu. Die gehalt befreit. Schwefelsäure oxydiert wenigstens einige der Mer-
Weiterhin ist ein Verfahren zum Süßen von Erdöl- kaptane zu Disulfiden, die sich in der Schwefelsäure destillaten bekannt (USA.-Patentschrift 3 130 149), auflösen und entfernt werden, nachdem sich der bei dem die zu behandelnden Destillate durch An- 35 Säureschlamm des Kohlenwasserstoffgemisches gewendung eines organischen Sulfohalogenids in Gegen- setzt hat. Wenn jedoch keine großen Säuremengen wart einer starken Base, z. B. einer Natriumhydroxyd- benutzt werden, bleibt ein Teil der Schwefelverbinlösung, von ihrem Gehalt an Merkaptanen durch düngen, die am Anfang vorhanden waren einschließderen Umwandlung in die entsprechenden Disulfide lieh einiger Merkaptane übrig,
befreit werden. Dieses Verfahren zeigt zwar befrie- 4° Es wurde festgestellt, daß man das Kohlenwasserdigende Ergebnisse, nachteilig dabei ist jedoch, daß stoffgemisch wirksam süßen kann, indem man dem die entstandenen Disulfide im Öl gelöst bleiben und säurebehandelten Kohlenwasserstoffgemisch eine daher bei Abtrennung der wäßrigen Alkalihydroxyd- Menge von organischem Sulfohalogenid zufügt, die lösung vom öl nicht entfernt werden. Auch die außer wenigstens V2 Mol pro Mol der Merkaptane beträgt, den Merkaptanen im' Öl vorhandenen Schwefelver- 45 die im säurebehandelten Kohlenwasserstoffgemisch bindungen werden durch die genannte Behandlung zurückgeblieben sind. Nach Hinzufügung einer angenicht entfernt, so daß der absolute Schwefelgehalt des messenen Menge einer starken Base zu dem säure-Öls keine Änderung erfährt, was je nach Verwen- behandelten, organisches Sulfohalogenid enthaltenden dungsart des Destillats mehr oder weniger störend ist. Kohlenwasserstoffgemisch ist das Kohlenwasserstoff-
Auch das erstgenannte Verfahren nach der USA.- 50 gemisch gemäß dem bekannten Doktor-Test süß, und Patentschrift 2 651 596 ist nicht frei von Nachteilen. das entstandene Produkt weist dann einen verminder-Sulfurylchlorid ist eine organische Verbindung, die ten Gesamtschwefelgehalt auf.
schon durch wenig kaltes Wasser schnell zersetzt Durch die infolge der Säurebehandlung erreichte
wird. , . Verminderung des Gesamtgehaltes an Schwefel und
Infolge der geringen Stabilität dieser Verbindung 55 Merkaptanen im Kohlenwasserstoffgemisch wird kann das Destillat in unerwünschter Weise chloriert auch die erforderliche Menge an organischem Sulfo- und dadurch in der Beständigkeit seiner Eigenschaf- halogenid wesentlich herabgesetzt, und dadurch werten, z. B. seiner Farbbeständigkeit, beeinträchtigt den die Gesamtkosten, die durch die Verminderung werden. Hinzu kommt, daß das Verfahren die Be- des Schwefelgehaltes und das Süßen anfallen, handlung mit konzentrierter Schwefelsäure Vorzugs- 60 gleichermaßen beträchtlich gesenkt,
weise in zwei verschiedenen Stufen vornimmt, einen Das organische Sulfohalogenid ist eine Verbindung
mit Füllkörpern beschickten und daher schwer zu der Formel
reinigenden Trennungsbehälter benötigt und bei er- -^ SO X
höhter Temperatur arbeitet, weshalb zwei verschie- 2
dene Mischapparate mit je einer regelbaren Heiz- 65 worin R ein Alkyl- oder ein Arylrest und X ein
vorrichtung versehen sein müssen. Halogen ist.
Auf diese Weise wird das Verfahren umständlich Der Alkylrest kann eine gerade oder verzweigte
und kostspielig. Kette mit einem oder mehreren Kohlenstoffatomen
3 4
sein, wie ζ. B. Dimethylsulfochlorid, Propylsulfo- Natronkalk oder Natriumaluminat, gezwungen oder
chlorid, Butylsulfochlorid, wobei die Kette mit in anderer Weise mit diesen in Berührung gebracht.
Halogen substituiert sein kann, wie z. B. bei Trichlor- Die Hydroxylform eines stark basischen Ionen-
methylsulfochlorid. tauschharzes ist ein weiteres Beispiel für ein Reagenz
Der Arylrest kann ein- oder mehrzyklisch sein und 5 in fester Form, das die gleiche wirkungsvolle Funk-
mit kurzen Alkylgruppen substitutiert werden, wie tion wie eine starke Base für das erfindungsgemäße
z. B. mit Methyl oder Äthyl. Er kann aber auch Verfahren hat.
andere Substituenten aufweisen. Weitere im erfindungsgemäßen Verfahren wir-
Nachfolgend sind Beispiele von geeigneten Aryl- kimgsvolle Basen sind die Alkalilösungen verschie-
Sulfohalogeniden aufgeführt: 10 f neJ Bleiverbindungen, insbesondere Natrmmplum-
vt κ if η -a "it, das gewöhnlich dem Doktorsußen von Erdöl ver-
Benzoi-suirocniond, wendet und so hergestellt wird, daß Bleioxyd oder
S"xT° u°i· ο « Γι -j Bleiglätte in verdünntem Natriumhydroxyd aufgelöst
2-NaphtaIin-Sulfochlorid, wjr(f J J 6
2,5-Dichlorbenzol-Sulfochlorid und lfi Mjt dem erfindungsgemäßen Verfahren können
p-Brombenzol-Sulfochlond. Erdölfraktionen aus verschiedenen Arten von Rohöl
Die Sulfohalogenide, die öllöslich sind, können erfolgreich behandelt werden. Diese können durch
zuerst in einem geeigneten organischen Lösungsmit- einfache Destillation, thermische und katalytische
tel, das das zu behandelnde Öl sein kann, aufgelöst Krackung gewonnen worden sein,
werden. a° Auch Benzin, Kerosine, Brennöle und Düsentreib-
Obgleich die Anzahl der Sulfohalogenide, die bei stoffe können behandelt werden. Diese Ausgangs-
der Erfindung verwendet werden können, außerge- materialien enthalten 0,001 bis 1,0 Gewichtsprozent
wohnlich groß ist, wird das Reagenz in erster Linie Schwefel, einschließlich Merkaptanschwefel.
auf Grund wirtschaftlicher Erwägungen bezüglich In der Figur sind Verfahrensschritte zur Durch-
Preis und leichter Erhältlichkeit im Handel und im 25 führung des Verfahrens nach der Erfindung darge-
Hinblick auf Reaktionsfreudigkeit und Leistungsver- stellt.
mögen bei Anwendung unter normalen Temperatur- Ein saures Kohlenwasserstoffgemisch, z. B. ein
und Druckverhältnissen ausgewählt. Rohkerosin, mit verschiedenen natürlichen Schwefel-
In Anbetracht dieser Erwägungen sind das Ben- verbindungen, einschließlich der Merkaptane, wird zol-Sulfochlorid, das normalerweise eine sich in Erd- 3° durch Leitung 1 einem Mischer 2 zugeführt. Ein Ölkohlenwasserstoffen auflösende Flüssigkeit ist, und organisches Sulfochlorid, wie z. B. p-Toluol-Sulfodas p-Tuluol-Sulfochlorid, das normalerweise eine chlorid, gelöst in Toluol, wird durch Leitung 3 in feste Substanz ist, sich aber leicht in organischen Leitung 1 geführt, wo es mit dem sauren Kohlen-Lösungsmitteln, wie Toluol, auflöst, für die Anwen- Wasserstoffgemisch vermischt und in den Mischer 2 dung im erfindungsgemäßen Verfahren als am vorteil- 35 geleitet wird. Schwefelsäure gelangt durch Leitung 4 haftesten erachtet worden. in den Mischer 2, wo die Säure eine Zeitlang mit dem
Zu den Basen gehören die Alkalimetallhydroxyde, Sulfohalogenid und Kohlenwassergemisch vermischt die quartenären Ammoniumhydroxyde, Natriumalu- wird, bis die Schwefelsäure mit den Schwefelverbinminat und Natronkalk. Auch Ionenaustauschharze düngen in Reaktion tritt, die mit ihr entsprechend der mit den Eigenschaften von starken Basen können im 40 angewandten Menge und Konzentration reagieren, erfindungsgemäßen Verfahren wirkungsvoll ange- Von Mischer 2 geht die Reaktionsmischung durch wandt werden. Natriumhydroxyd wird im allgemeinen Leitung 5 in einen Säurebehälter 6, wo der Säurewegen seiner niedrigen Kosten, seiner leichten Er- schlamm von dem behandelten Kohlenwassergemisch hältlichkeit und wegen seiner Reaktionsfreudigkeit, getrennt und durch Leitung 7 entfernt wird. Als besonders bei normalen Temperatur- und Druckver- 45 Säurebehälter 6 kann jeder beliebige Tank oder auch hältnissen, bevorzugt. ein herkömmlicher elektrischer Ausfällapparat ver-
Die Base wird im allgemeinen in Form einer wäß- wendet werden, der gewöhnlich für die Trennung von rigen Lösung verwendet. Es können verschiedene Säureschlamm von säurebehandeltem Öl benutzt Konzentrationen, wie z. B. bei Natriumhydroxyd von wird. Das im Behälter vom Schlamm getrennte Säure 1 bis zu 45 bis 50 % verwendet werden. Im allgemei- 50 enthaltende Kohlenwasserstoffgemisch wird dann nen wird diejenige Konzentration gewählt, welche die durch Leitung 8 in einen zweiten Mischer 9 geleitet, schnellste und vollständigste Trennung von dem bear- in dem eine Base, z. B. verdünntes Natriumhydroxyd, beiteten Kohlenwasserstoffgemisch nach Beendigung durch Leitung 10 zugeführt wird. Im Mischer 9 neuder Behandlung hervorruft und die auf der anderen tralisiert die Base das saure Kohlenwasserstoff-Seite verhältnismäßig wenig Schwierigkeiten im Ge- 55 gemisch, das aus Leitung 8 kommt, und die neutralibrauch verursacht. Die Base kann gleichermaßen in sierte Base enthaltende Lösung wird vom Mischer 9 stöchiometrischer Beziehung zu den Merkaptanen durch Leitung 11 in einen Basenabscheider 12 gestehen und beträgt im allgemeinen wenigstens 1 Mol leitet, wo das neutralisierte Öl von der Base getrennt der nach der Schwefelsäurebehandlung übriggeblie- wird. Die Base kann durch Leitung 13 in Leitung 10 benen Merkaptane. 60 zurückgeleitet werden. Selbstverständlich muß die
Die Menge der alkalischen Lösung ist so groß, daß verbrauchte Base aus diesem Kreislauf entfernt und je eine gründliche Mischung und eine leichte Trennung nach den Erfordernissen neue hinzugefügt werden,
gewährleistet ist; sie beträgt im allgemeinen minde- Das neutralisierte Kohlenwasserstoffgemisch in Bestens 5% des Volumens des Kohlenwasserstoff- hälter 12 wird durch Leitung 14 geschickt, von wo gemisches. 65 aus es direkt durch Leitung 15, die auf dem Schema
In manchen Fällen wird das mit Sulfohalogenid gestrichelt angedeutet ist, zum Vorratstank fließen behandelte Kohlenwasserstoffgemisch zum Durch- kann. Gewöhnlich wird das Kohlenwasserstoffsickern durch eine Base in fester Form, wie z. B. gemisch jedoch gewaschen, was so geschieht, daß das
5 6
Kohlenwasserstoffgemisch durch Leitung 14 in den kerosin zugesetzt. Die Sulfohalogenidmenge, die hin-Mischer 16 fließt, wo es gründlich mit Frischwasser, zugefügt wurde, wurde auf der Basis eines halben das von Leitung 17 kommt, durchgeschüttelt wird Mols pro Mol Merkaptanschwefel, der nach der und durch Leitung 18 in den Wasserscheider 19 Säurebehandlung zurückbleibt, nämlich 0,028%, fließt. Im letzteren Behälter wird das Kohlenwasser- 5 errechnet.
stoffgemisch vom Wasser getrennt, das dann durch Im Säuremischer wurden 2,27 kg 88%iger H2SO4
Leitung 20 abgelassen wird. Das gewaschene und pro 1591 Kerosin der Kerosin-Sulfohalogenid-Migereinigte Kohlenwasserstoffgemisch fließt dann durch schung zugesetzt und mit dieser gut durchgeschüttelt. Leitung 21 vom Behälter 19 zum Vorratstank. Diese Säure war vorher für die Schwefelsäure-Alky-
Um die erforderliche Sulfohalogenidmenge zu io lierung verwendet worden. Die Säure-Kerosin-Sulfobestimmen, wird zunächst eine Probe des sauren halogenid-Mischung wurde dann einem elektrischen Kohlenwasserstoffgemisches mit soviel Schwefelsäure Ausfäll- oder Niederschlaggerät zugeleitet, in dem der behandelt, wie sie im Verfahren benutzt werden soll, Säureschlamm abgesondert wurde, worauf das abgewonach dann das entstandene Produkt mit einer Base trennte Kerosin einem zweiten Mischer zugeleitet neutralisiert wird. Darauf folgt eine Analyse des neu- 15 wurde, worin das saure Kerosin kräftig mit einer tralisierten Kohlenwasserstoffgemisches, um somit 15%igen verdünnten Natriumhydroxydlösung durchseinen verbleibenden Merkaptangehalt festzustellen. geschüttelt wurde. Die daraus entstandene Mischung Die Menge des organischen Sulfohalogenids wird wurde in einen Behälter geleitet, in welchem die dann auf Grund des letzteren Merkaptangehaltes be- Natriumhydroxydlösung von dem Kerosin getrennt rechnet, nämlich wenigstens 1Zs Mol pro Mol Mer- ao wurde, um zu dem zweiten Mischer zurückgeleitet zu kaptan. werden. Sobald der Natriumhydroxydgehalt auf unge-
Anstatt das organische Sulfohalogenid dem Koh- fähr 4% abgesunken war, wurde die Natriumlenwasserstoffgemisch kurz vor seiner Mischung mit hydroxydlösung durch eine neue ersetzt. Das von der der Säure hinzuzufügen, kann das Sulfohalogenid Natriumhydroxydlösung getrennte Kerosin war süß dem sauren Kohlenwasserstoffgemisch beim Verlas- as gemäß dem Doktor-Test und wurde mit Wasser sen des Säurebehälters 6 zugesetzt werden. Wie durch gewaschen, wobei die letzten Natriumhydroxydspuren die gestrichelte Linie 22-23 angedeutet, kann das entfernt wurden.
Sulfohalogenid in die Leitung 8 geleitet werden, wenn Alle Verfahrensschritte wurden bei Raumtempe-
das saure Kohlenwassergemisch den Säurebehälter 6 raturen und normalen Drucken durchgeführt, verläßt. Auf diese Weise wird das Sufohalogenid vor 30
dem Hinzufügen der Base zum Kohlenwasserstoff- r>as behandelte Kerosin hatte folgende Daten:
gemisch, jedoch nach der Säurebehandlung zugesetzt.
Eine weitere Methode erlaubt die Zugabe des Farbe 30
Sulfohalogenids zum neutralisierten Kohlenwasser- Doktor-Test negativ
stoffgemisch, nachdem es den Mischer 9 verlassen 35 -',','!"' Λ-Tn-, ^ ■ ■· hat. Diese Methode ist auf dem Schema durch die Gesamtschwefelgehalt 0,103 Gewichtsgestrichelte Linie 24 zwischen den Leitungen 22 und Prozent
11, durch die das neutralisierte Kohlenwasserstoff- Merkaptangehalt null
gemisch den Mischer 9 verläßt, angedeutet.
Es hat sich herausgestellt, daß die Zugabe des 40 Das Beispiel beweist, daß durch das kombinierte Sulfohalogenids vor der Säure in keiner Weise die Verfahren zur Säurebehandlung und zum Süßen mit Reaktivität des Sulfohalogenids mit den Merkaptanen Sulfohalogenid gemäß der Erfindung der Gesamtunerwünscht beeinflußt. In bezug auf das Süßungs- schwefelgehalt des Kerosins von 0,132 auf 0,103% vermögen scheint das Sulfohalogenid vollkommen und der Merkaptangehalt von 0,106% auf praktisch unbeeinflußt durch die Säurebehandlungsstufe zu 45 Null reduziert wird. Die erforderliche p-Toluol-Sulgehen. fochlorid-Menge wurde auf annähernd ein Viertel
Das Sulfohalogenid kann dem säurebehandelten der Menge, die zum Süßen des Kerosins ohne Säure Kohlenwasserstoffgemisch vor oder nach Hinzufü- erforderlich gewesen wäre, reduziert, gung der Base zu dem säurebehandelten Kohlen- . .
Wasserstoffgemisch zugesetzt werden. In beiden Fäl- 50 Beispiele
len geschieht das Süßen in Anwesenheit der Base. Ein Rohkerosindestillat mit 0,126 Gewichtsprozent
Im folgenden sind Beispiele zur Durchführung des Gesamtschwefelgehalt und 0,056 Gewichtsprozent erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben: Merkaptanschwefel wurde pro 1591 mit 4,54 kg
98%iger Schwefelsäure behandelt; der Schlamm
Beispiell 55 wurde entfernt; das saure Kerosindestillat wurde mit
einer 15%igen Natriumhydroxydlösung neutralisiert
Emsatzmatenal Kerosin und das behandelte Kerosindestillat anschließend
Gesamtschwefelgehalt 0,132 Gewichts- getrennt. Der Gesamtschwefelgehalt wurde durch
prozent diese Säurebehandlung und Neutralisation auf 0,058
,, , , , c , , ,. „.„,„ . , . 60 Gewichtsprozent reduziert. Der Merkaptanschwefel-
Merkaptanschwefelgehalt ... 0,106Gewichts- gehalt ^6 auf 00145 Gewichtsprozent reduziert.
prozent Das Kerosindestillat war gemäß dem Doktor-Test
Merkaptanschwefelgehalt 0,028 Gewichts- sauer.
nach Säurebehandlung prozent Dem gleichen Rohkerosindestillat wurde Benzol-
65 Sulfochlorid zugesetzt, wobei die Menge so errechnet
Eine annähernd 25%ige Lösung von p-Toluol- wurde, daß 0,6 Mol pro Mol des im säurebehandelten
Sulfochlorid in Toluol wurde in der Zufuhrpumpe, und neutralisierten Kerosindestillat verbleibenden
die vor dem Säuremischer angebracht war, dem Roh- Merkaptanschwefels, wie er vorher bestimmt wurde,
zugegeben wurde. Diese Mischung wurde anschließend mit 4,54 kg 98%iger Schwefelsäure pro 159 1 behandelt, der Säureschlamm, nachdem er sich gesetzt hatte, entfernt, das saure Kerosindestillat mit einer 15°/oigen Natriumhydroxydlösung neutralisiert und das so behandelte Kerosindestillat von der Natriumhydroxydlösung wieder getrennt. Die Behandlung erfolgte unter normalen Temperatur- und Druckverhältnissen.
IO
Das behandelte Kerosindestillat hatte folgende Daten:
Gesamtschwefelgehalt 0,058 Gewichtsprozent
Merkaptanschwefelgehalt ... null
Doktor-Test negativ
Wie aus vorhergehendem ersichtlich, wurde bei der so obigen Behandlungsmethode durch das kombinierte Verfahren der Gesamtschwefelgehalt um 54% und der Merkaptanschwefelgehalt 100%ig vermindert, wobei das Kerosindestillat gemäß dem Doktor-Test süß war. as
Beispiel 3
Das Verfahren gemäß Beispiel 2 wurde mit dem Unterschied durchgeführt, daß das Benzol-Sulfochlorid dem sauren Kerosindestillat vor seiner Neutralisierung durch Natriumhydroxyllösung zugesetzt wurde. Das Endprodukt wies dieselbe Verminderung des Gesamtschwefelgehaltes auf, der Endmerkaptangehalt war gleich Null, und das Kerosindestillat war gemäß dem Doktor-Test süß.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Verminderung des Gesamtschwefelgehaltes und zum Süßen von Merkaptane enthaltenden Kohlenwasserstoffgemischen in der flüssigen Phase, dadurch gekennzeichnet, daß eine zur Verminderung des Gesamtschwefelgehaltes ausreichende Menge konzentrierter Schwefelsäure und ein organisches Sulfohalogenid der Formel
R-SO2X
worin R einen Alkyl- oder Arylrest und X ein Halogen bedeutet, mit dem Kohlenwasserstoffgemisch vermischt werden, wobei die Beimengungen in beliebiger Reihenfolge vorgenommen werden können und die durch die Säurereaktion entstandenen Produkte von der Kohlenwasserstoffschicht abgetrennt werden, worauf der abgetrennten Kohlenwasserstoffschicht eine starke Base zugesetzt und anschließend die behandelte Kohlenwasserstoffschicht abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die starke Base mit dem Kohlenwasserstoffgemisch im Verhältnis von mindestens 1 Mol pro Mol Merkaptane, die nach der Behandlung mit Schwefelsäure im Kohlenwasserstoffgemisch zurückbleiben, vermischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Sulfohalogenid im Verhältnis von wenigstens V2M0I pro Mol Merkaptane, die nach der Behandlung mit Schwefelsäure im Kohlenwasserstoffgemisch zurückbleiben, dem Kohlenwasserstoffgemisch beigemischt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
909 508/1499
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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