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Die Erfindung bezieht sich auf eine Rüttelsiebvorrichtung, bestehend
aus einem Sockel, einem federnd auf dem Sockel gelagerten Siebgestell und drei in
einer Ebene liegenden, parallelen, mit Unwuchtmassen verbundenen Antriebsachsen,
von denen die beiden äußeren Antriebsachsen gleichsinnig und die mittlere Antriebsachse
gegensinnig angetrieben werden, wobei Mittel zum Einstellen der Phase der beiden
äußeren Antriebsachsen gemeinsam relativ zu der inneren Antriebsachse vorgesehen
sind.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art läßt sich die aus sämtlichen
rotierenden Unwuchtmassen resultierende Erregungskraftrichtung durch Einstellung
der Phase der mittleren Antriebsachse einstellen. Die mittlere Antriebsachse ist
mit dem Antriebsmotor über eine ausrückbare Kupplung verbunden, welche aus zwei
zueinander verdrehbaren Kupplungsscheiben besteht. Die Kupplungsscheiben können
zueinander mit Hilfe eines Gewindebolzens fixiert werden, wodurch die Phasenlage
der mittleren Antriebsachsen relativ zu den beiden äußeren Antriebsachsen fixiert
wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rüttelsiebvorrichtung
zu schaffen, die elliptische, kreisförmige oder geradlinige Schwingungen ausführt
und die eine unmittelbare Anzeige der eingestellten Schwingungsrichtung ermöglicht.
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Eine Rüttelsiebvorrichtung kennzeichnet sich gemäß der Erfindung dadurch,
daß ein für die drei Antriebsachsen gemeinsamer Antrieb vorgesehen ist und mit Hilfe
eines Kupplungsgliedes von der inneren Antriebsachse lösbar ist, daß Kurbeln zum
Verdrehen der inneren Antriebsachse relativ zu den äußeren Antriebsachsen zum Zwecke
einer Phaseneinstellung vorgesehen sind und daß Anzeigeeinrichtungen vorgesehen
sind, die den Betrag der Änderung der Phasenbeziehung der inneren Achse relativ
zu den beiden äußeren Achsen anzeigen.
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Eine besondere Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
daß die drei Antriebsachsen durch eine gemeinsame Antriebskette angetrieben werden,
daß die Antriebskette durch ein lösbares Kettenspannrad mit der inneren Antriebsachse
im Eingriff gehalten wird und daß an die innere Antriebsachse und an eine der äußeren
Antriebsachsen ansetzbare Kurbeln vorgesehen sind, durch welche die innere Antriebsachse
und die eine äußere Antriebsachse bei gelöstem Kettenspannrad in derselben Drehrichtung
um gleiche Verstellwinkel verdrehbar sind. Bei dieser Ausführungsform werden zum
Verstellen des Neigungswinkels der Schwingungen mit Hilfe von Kurbeln zunächst die
Unwuchtmassen der inneren und der einen äußeren Antriebsachse parallel gestellt,
darauf die mittlere Antriebsachse durch Lösen des Kettenspannrads entkuppelt und
schließlich durch gleichsinniges Verdrehen der mittleren Antriebsachse und der einen
der äußeren Antriebsachsen mit Hilfe der Kurbeln der neue Schwingungswinkel eingestellt
und darauf die mittlere Antriebsachse wieder eingekuppelt. Durch die Stellung der
Kurbeln ist eine unmittelbare Anzeige der neuen Schwingungsrichtung gegeben.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels
im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt F
i g. 1 in Draufsicht eine Siebvorrichtung gemäß der Erfindung, F i g. 2 eine Seitenansicht,
in Richtung der Pfeile 2=2 der F i g. 1 gesehen, F i g. 3 eine Seitenansicht von
der entgegengesetzten Seite, in der Richtung der Pfeile 3-3 in F i g. 4 gesehen,
F i g. 4 eine Seitenansicht, in Richtung der Pfeile 4-4 in F i g. 2 gesehen, F i
g. 5 in größerem Maßstab das Gewichtsgehäuse nach F i g. 2 bei abgenommenen Gehäusedeckel,
F i g. 6 einen Schnitt nach der Linie 6-6 der F i g. 2, F i g. 6 A in einer Vorderansicht
einen Teil des Kniegelenks, F i g. 7 die Beziehung zwischen einer Einstellkurbel
und einer der Wellen zum Antrieb der Gewichte und F i g. 8 einen Vertikalschnitt
nach der Linie 8-8 in Fig.2. F i g. 9 bis 14 zeigen schematisch verschiedene Schritte
der Einstellung der Gewichte.
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Gemäß F i g. 2 besitzt die Rüttelsiebvorrichtung eine Siebeinheit
13, die mit Hilfe von vier Federanordnungen 19 (F i g. 2 und 4) schwingungsfähig
auf einem Sockel 17 angeordnet ist. Die Siebeinheit besitzt einen langgestreckten
Rahmen F mit vertikalen Seitenplatten 23 und 25 (F i g. 4), die durch ein oberes
horizontales rechteckiges Gitter 27 und ein unteres horizontales rechteckiges Gitter
29 verbunden sind, so daß ein offener kastenartiger Rahmen erhalten wird. Das obere
Gitter 27 trägt ein oberes Sieb 31. Das untere Sieb 29 trägt ein unteres Sieb 33.
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Die Siebeinheit 13 wird mit Hilfe eines Mechanismus gerüttelt, der
einen auf dem Sockel 17 montierten Motor 41 besitzt. Über eine Riemenscheibe
43 des Motors und eine Riemenscheibe 44 einer Querwelle
42 läuft ein Riemen B zum Antrieb der Querwelle. An dem Riemen B greift eine
federbelastete Spannrolle 40 an, welche die Rüttelbewegung der Siebeinheit
13 aufnimmt und an die Aufrechterhaltung der Antriebsberührung zwischen dem Riemen
B und der Scheibe 44 gewährleistet.
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Die dem Motor 41 benachbarte Seite der Siebeinheit 13 wird nachstehend
als Vorderseite und die entgegengesetzte Seite als Rückseite bezeichnet. Die Querwelle
42 durchsetzt ein Gehäuse 45 auf der Vorderseite der Siebeinheit 13 und beide Seitenplattenpaare
23 und 25 des Rahmens F und steht in ein zweites Gehäuse 46 auf der Rückseite des
Rahmens F vor. Zwischen den Platten 23 und 25 durchsetzt die Welle 42 ein
rohrförmiges Gehäuse 47
(F i g.1 und 6), dessen Endflansche 49 (F i g. 4 und
6) mit Schrauben 51 an den Seitenplatten 23 und 25 befestigt sind.
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Die Welle 42 ist leicht. Sie hat einen hohlen mittleren Teil 42a und
volle, jedoch an den Enden ausgebohrte Endteile, von denen der eine in F i g. 6
bei 42b gezeigt ist. An beiden Enden ist die Welle 42 mit je einer Antriebsnabe
versehen. Die rückseitige Nabe 53 ist in F i g. 6 gezeigt. Die die Welle aufnehmende
Achse dieser Nabe ist gegenüber der geometrischen Achse der Nabe exzentrisch. Die
Nabe 53 ist in dem rückseitigen Gehäuse 46 angeordnet und mit Schrauben 55 an einem
exzentrischen Gewicht 57 befestigt. Die Schraubenlöcher in der Nabe 53 sind auf
einem Kreis angeordnet, der mit der geometrischen Achse der Nabe konzentrisch ist.
Das Gewicht 57 ist allgemein halbkreisförmig. Es hat einen Nabenteil 57a,
der mit einer Aussenkung zur
Aufnahme des Außenrings eines Wälzlagers
59 versehen ist. Der Innenring dieses Lagers hat eine konische Innenfläche, die
passend auf der konischen Außenfläche eines hohlen Tragorgans, beispielsweise einer
Tragachse 61 sitzt. Durch eine Haltemutter 63 wird das Lager 59 auf dem Tragorgan
61 festgehalten. Die vorstehend erwähnten zugeordneten Schrauben dienen zur Befestigung
des Tragorgans 61 an den zugeordneten Seitenplatten 25 des Rahmens F. Die nicht
gezeigte, vorderseitige Nabe der Welle 42 ist mit einem Gewicht versehen, das mit
dem Gewicht 57 identisch und in derselben Weise montiert ist. An Stelle des gezeigten
Lagers 59 könnte man ein Zylinderrollenlager vorsehen, das auf einer zylindrischen
Fläche des hohlen Tragorgans 61 montiert ist.
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Die rückseitige Nabe 53, nicht aber die vorderseitige Nabe, der Welle
42 trägt ein Kettenrad 67, das über eine Kette 69 die Kettenräder
70 und 71
auf zwei Schwesterwellen 72 und 73 (F i g. 5) antreibt. Die
Wellen 42, 72 und 73 sind in gleichen Abständen voneinander angeordnet.
Die Wellen 72 und 73 sind ebenso wie die Welle 42 ausgebildet und montiert und erstrecken
sich durch geflanschte rohriörmige Gehäuse 75 und 77, die dem geflanschten rohrförmigen
Gehäuse 47 ähneln. Die Wellen 72 und 73 treiben je ein Paar von exzentrischen Gewichten,
von denen die Gewichte 81 und 83 gezeigt sind, in derselben Weise, in der die Welle
42 ihre beiden Gewichte antreibt. Die Kette 69 greift jedoch an dem Kettenrand 70
des mittleren Gewichtes 81 an der Unterseite und an den Kettenrädern 67 und 71 der
äußeren Gewichte 57 und 83 an der Oberseite an. In F i g. 5 werden daher die äußeren
Gewichte 57 und 83 im Gegensinn des Uhrzeigers und wird das Gewicht 81 im Uhrzeigersinn
angetrieben.
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Gemäß F i g. 5 greift die Antriebskette 69 an zwei Leerlauf-Kettenrädern
85 und 87 an. Das Kettenrad 87 ist auf einer kurzen Welle 89 drehbar gelagert. Das
Kettenrad 85 wird von zwei abwärts gerichteten Armen 91 eines gekröpften Winkelhebels
getragen. Die anderen Arme 93 dieses Hebels sind aufwärts geneigt und außerhalb
des Deckels 95 des rückseitigen Gewichtsgehäuses 46 angeordnet. Durch ein Kniegelenk
99 sind die Arme 93 mit einer ortsfesten Welle 101 verbunden, die auf dem rückseitigen
Gehäuse 46 montiert ist. Das Kniegelenk besitzt einen Hebelarm 1.03 von fester
Länge, der bei 105 gelenkig mit einem Hebelarm 107 von veränderlicher Länge verbunden
ist. Der Hebelarm 107 ist schwenkbar mit den Winkelhebelarmen 93 verbunden.
Eine Druckfeder trachtet, den Hebelarm 103 auszuziehen und drückt ihn gegen einen
Anschlaglappen 109, der von dem Deckel 95 getragen wird. Wenn die
Kette 69 durchhängen soll, kann das Kniegelenk von dem Anschlaglappen 109 weg über
einen Totpunkt hinaus bewegt werden, so daß die Lage der äußeren Gewichte 57 und
83 gegenüber dem mittleren Gewicht verändert wird.
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Zum Verstellen der Gewichte brauchen die zugeordneten Gehäusedeckel
nicht abgenommen zu werden. Diese Einstellung wird an Hand der rückseitigen Gewichte
57, 81 und 83 erläutert. Gemäß F i g. 5 ist in der Welle 73 ein Querschlitz 111
ausgebildet, der von der Außenseite des Gehäuses 46 durch ein Loch 113 zugänglich
ist. Das Loch 113 wird normalerweise durch einen Deckel 115 abgedeckt. Die
Welle 72, aber nicht die Welle 42, ist ebenfalls mit einem Querschlitz 114 versehen,
der in ähnlicher Weise zugänglich ist.
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Jeder Querschlitz ist zu der radialen Symmetrieachse des zugeordneten
Gewichts parallel und in derselben Radialebene wie diese Achse angeordnet, so daß
die Stellungen der in dem Gehäuse 46 befindlichen Gewichte von der Außenseite des
Gehäuses erkennbar sind. Die radiale Symmetrieachse des Gewichts 83 ist in F i g.
5 mit r bezeichnet. Man kann geeignete Einstellkurbeln durch die Zugangslöcher des
Gehäusedeckels 95 einsetzen. Diese Kurbeln sind mit Keilen versehen, die in die
Endschlitze der Wellen 72 und 73 passend eingreifen. Die Kurbel für die Welle 73
ist in F i g. 7 mit 116 b bezeichnet. In den F i g. 11 bis 14 ist ebenfalls
die Kurbel 116 b erkennbar, ferner die Kurbel 116 a für die
Welle 72.
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Die Wellen 42, 72 und 73 sind an beiden Enden mit Gewindebohrungen
versehen, damit das Aufpressen und Abziehen von Teilen sowie das Befestigen der
Kurbeln 116a und 116b an den Wellen 72 und 73 zur Einstellung erleichtert wird.
F i g. 6 zeigt eine Gewindebohrung 117 und F i g. 7 eine Schraube 118 und ihre Gewindebohrung
117.
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Man erkennt, daß der kleinste Teilbetrag der Verstellung der Lage
der Gewichte 57 und 83 gegenüber dem Gewicht 81 durch die Zähnezahl der Kettenräder
67, 70 und 71 bestimmt wird. Wenn man annimmt, daß die Kettenräder 67, 70 und 71
je 45 Zähne haben, würde der kleinste Teilbetrag der Einstellung anscheinend 8°
(360': 45) sein. Dies ist jedoch nicht der Fall, weil jede Bewegung der äußeren
Gewichte von einer gegengleichen Bewegung des inneren Gewichts begleitet wird. Wenn
daher die äußeren Gewichte in einer Richtung über die Hälfte der wirksamen Breite
eines Kettenradzahns bewegt werden, wird das mittlere Gewicht in der entgegengesetzten
Richtung ebenfalls über die Hälfte der effektiven Breite eines Kettenradzahns bewegt,
so daß die Relativbewegung zwischen dem inneren Gewicht 81 einerseits und jedem
der äußeren Gewichte 57 und 83 andererseits gleich der wirksamen Breite eines ganzen
Kettenradzahns ist, d. h. gleich dem Doppelten der Bewegung eines Gewichtes. Wenn
die Kettenräder 67, 70 und 71 die vorstehend angenommene Zähnezahl haben, ist daher
der kleinste Teilbetrag der Verstellung nicht 8°, son= dern 4°. Bei der Erläuterung
der Einstellung der Gewichte wurde der Einfachheit halber angenommen, daß die Kettenräger
je 45 Zähne haben, doch ist diese Annahme nur beispielsweise erfolgt und die Erfindung
darauf nicht eingeschränkt.
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Um den Einstellvorgang zu erleichtern, sind längs der Bewegungsbahnen
der Handgriffe der Kurbeln 116a und 116b Eichmarken im Bogen angeordnet, weil die
Handgriffe in der Axialrichtung mit den Schwerpunkten der entsprechenden Gewichte
korrespondieren. Für jeden Teilbetrag der Einstellung ist eine Eichmarke vorhanden.
Wenn der Teilbetrag beispielsweise 4° beträgt, können die Eichmarken in dem Bereich
von 61 bis 17° in Abständen von 4° vorhanden sein.
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F i g. 9 zeigt die Stellungen der Gewichte 57, 81 und 83 bei parallelen
Symmetrieachsen. In den Zeichnungen ist diese parallele Anordnung vorhanden, wenn
sich die Schwerpunkte der Gewichte unterhalb und rechts von den entsprechenden Drehachsen
befinden (in F i g. 9) und die radialen
Symmetrieachsen der Gewichte
unter einem Winkel von 45° zur Horizontalen angeordnet sind. Die genannten Achsen
sind ebenfalls parallel, wenn die Gewichte um 180° aus den Stellungen nach F i g.
9 bewegt sind, doch sei dies im Augenblick der Einfachheit halber außer acht gelassen.
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Es sei angenommen, daß F i g. 9 die Momentanstellungen der Gewichte
im Betrieb der Maschine und F i g. 10 annähernd die Stellungen zeigt, welche die
Gewichte unter dem Einfluß der Schwerkraft im Ruhezustand der Maschine annehmen.
Da die Masse der äußeren Gewichte 57 und 83 das Doppelte der Masse des inneren Gewichts
81 beträgt, nehmen die äußeren Gewichte Stellungen ein, die unterhalb ihren in F
i g. 1 gezeigten Stellungen liegen, und nimmt das mittlere Gewicht eine Stellung
ein, die oberhalb seiner in F i g. 9 gezeigten Stellung liegt.
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Die Einstellung der Gewichte wird wie folgt durchgeführt. Die Maschine
wird abgestellt, damit die Gewichte in ihre Ruhestellungen (F i g. 10) gelangen.
Die Deckplatten 115 werden entfernt und die Kurbeln 116a und 116b an den
Wellen 72 bzw. 73 befestigt. Die Kurbel 116 b wird im Gegensinn des Uhrzeigers gedreht,
damit die Gewichte 57, 81 und 83 in die in F i g. 11 gezeigten Stellungen bewegt
werden. Dies sind dieselben Stellungen wie in F i g. 9. Danach werden beide Kurbeln
festgehalten und wird das Kniegelenk 99 freigegeben, so daß die Kette durchhängt.
Da das Gewicht 57 nicht von einer Kurbel gehalten wird, bewegt es sich unter dem
Einfluß der Schwerkraft im Uhrzeigersinn, so daß der Durchhang in dem unteren Trum
der Kette 69 aufgehoben wird und das obere Trum durchhängt, und zwar um einen solchen
Betrag, daß sich die Kette von dem mittleren Kettenrad 70 weg senkt und dessen
Zähne nicht mehr berührt oder nur noch daran reibt. Das Ausmaß der Bewegung des
Gewichts 57 ist in F i g. 12 übertrieben dargestellt, damit erkennbar ist, daß sich
das Gewicht 57 unter den beschriebenen Bedingungen effektiv dreht. Jetzt werden
die beiden Kurbeln 116a und 116b in ihre neuen Stellungen verdreht,
in denen ihre radialen Symmetrieachsen parallel sind. Zum besseren Verständnis des
Einstellvorganges wurde der neue Winkel mit 17° gewählt, obwohl ein derartiger Winkel
ungewöhnlich wäre. Wenn die Kurbeln 116a und 116 b aus ihren Stellungen nach
F i g. 12 in die Stellungen nach F i g. 13 verdreht werden, dreht das untere Trum
der Kette das Gewicht 57 um den Betrag der Bewegung der Gewichte 81 und 83. Das
Kniegelenk 89 wird jetzt wieder gespannt, so daß über die Kette 69 das Gewicht 57
im Gegensinn des Uhrzeigers so weit bewegt wird, daß seine radiale Symmetrieachse
zu denen der Gewichte 81 und 83 parallel ist (F i g. 14). Die Kurbeln 116 a und
116 b werden darauf freigegeben, worauf sich die Gewichte in nicht gezeigte Stellungen
bewegen, die durch die Schwerkraft bestimmt werden. Danach werden die Kurbeln 116a
und 116b von ihren Wellen abgenommen und die Deckplatten 115 auf den Gehäusedeckel
95 aufgesetzt. Danach befindet sich die Maschine im betriebsfähigen Zustand.
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Zum Schmieren der rotierenden Teile ist für jede Drehgewichtsanordnung
ein Schmiersystem vorgesehen. Da diese Systeme identisch sind, braucht nur eines
von ihnen beschrieben zu werden. Das System für die Drehgewichtsanordnung mit dem
Gewicht 57 ist in F i g. 6 gezeigt und besitzt zwei konvergierende U-Profile 121,
die von dem rückseitigen Gehäusedeckel 95 getragen werden. Das untere Trum der Kette
69 läuft durch einen Öltrog 123, nimmt aus dem Trog Öl mit und schleudert es in
dem Gehäuse 46 ab. Ein Teil dieses Öls läuft herunter in die U-Profile
121, die das Öl in eine Tülle 125 abgeben, die von dem Gehäusedeckel 95 getragen
wird und das Öl in eine einspringende Ringnut 127 in der Stirnfläche der Nabe 53
leitet. Die durch die Drehung der Nabe erzeugte Fliehkraft drückt das Öl in der
Nut 127 in deren einspringende Teile und weiter durch ein oder mehrere Öllöcher
129 der Nabe 53. Von dort strömt das Öl auswärts und durch das Lager 59, so daß
dieses geschmiert wird. Ein ähnliches Schmiersystem ist für die Wellen 72 und 73
vorhanden, wobei die Kette 69 als gemeinsames Element verwendet wird.
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Für jedes Lager des Gehäuses 45 ist ein Schmiersystem vorgesehen,
das dem vorstehend beschriebenen ähnelt. Dabei wird jedoch das Öl nicht von der
Kette abgeschleudert, sondern von Abschleuderscheiben an den Wellenenden. An den
in das Gehäuse vorstehenden Enden der Wellen 42 und 72 sind diese Abschleuderscheiben
auf den Naben montiert. F i g. 3 zeigt eine Abschleuderscheibe 131. Diese Scheiben
laufen in einem Ölbad im unteren Teil des Gehäuses 45 und schleudern das Öl in dem
Gehäuse ab. Ein Teil dieses Öls läuft an den Wänden herunter und in U-Profile, die
den U-Profilen 121 ähneln. Von dort strömt das Öl in der vorstehend beschriebenen
Weise weiter. Da die Abschleuderscheiben im Durchmesser größer sind als die Gewichte,
besitzen sie abgesetzte Nabenteile, so daß die Scheiben für die Wellen 42 und 72
einander nicht berühren oder stören.
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Jede Federanordnung 19 besitzt zwei Druckfedern 141, deren untere
Enden auf die Haltebolzen 143 (F i g. 8) einer Grundplatte 145 aufgeschoben
sind. Diese ist an dem Sockel 17 befestigt, der jede geeignete Form haben kann und
hier als offener Rechtecksockel dargestellt ist. Die oberen Enden der Wellen
141 sind auf die Haltebolzen 147 eines Befestigungsteils 149 aufgeschoben,
das mit einem Tragstück 151 verbunden ist. Das Tragstück 151 ist an dem Rahmen F
befestigt.
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Ein wichtiger Vorteil des Erfindungsgegenstandes besteht in der neuartigen
Bewegung, die der Siebeinheit 13 durch die drei auf jeder Seite vorgesehenen, exzentrischen
Gewichte erteilt wird. Der Einfachheit halber wird die Funktion der Gewichte an
Hand der drei Gewichte 57, 81 und 83 auf der Rückseite der Siebeinheit
erläutert. Aus Gründen der Stabilität sind die Gewichte natürlich paarweise angeordnet.
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Aus der F i g. 5 geht hervor, daß die Schwerpunkte der Gewichte 57,
81 und 83 unterhalb der Horizontalebene liegen, welche die Achsen der Wellen 42,
72 und 73 enthält, und die radialen Symmetrieachsen der Gewichte parallel zueinander
und unter einem Winkel von 45° zur Vertikalen angeordnet sind. Im Betrieb der Vorrichtung
ist der Abwärtsschub, den die Gewichte 57, 81 und 83 in ihrer in F i g. 5 gezeigten
Stellung auf die Siebeinheit 13 ausüben, gleich der Summe der Schubkräfte aller
drei Gewichte. Nach einer Bewegung um 90° stehen die Symmetrieachsen der Außengewichte
57 und 83 wieder unter einem Winkel von 45° zur Vertikalen, doch liegen jetzt die
Schwerpunkte der
Gewichte 57 und 83 oberhalb der horizontalen Ebene
der Achsen. Die radiale Symmetrieachse des mittleren Gewichts 81 ist unter
einem Winkel von 45° zur Vertikalen angeordnet, aber der Schwerpunkt dieses Gewichts
liegt unterhalb der genannten Horizontalebene, so daß das Gewicht einen Phasenabstand
von 180° von den Gewichten 57 und 83 hat. Von der Summe der Schubkräfte der Gewichte
57 und 83 wird daher die Schubkraft des Gewichts 81 subtrahiert. Wenn die
drei Gewichte dieselbe Masse haben, beträgt die resultierende Schubkraft nach dieser
Bewegung um 90° nur ein Drittel der resuliterenden Schubkraft in der in F i g. 5
gezeigten Stellung der Teile.
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Aus der vorstehenden Beschreibung geht hervor, daß die Gewichte
57, 81 und 83 der Siebeinheit 13
eine elliptische Schwingbewegung
erteilen, wobei die Hauptachse der Ellipse dreimal so lang ist wie ihre Nebenachse.
Man erkennt ferner, daß zu einer Veränderung der Form der Ellipse nur die Masse
des mittleren Gewichts 81 verändert zu werden braucht. Bei einer Vergrößerung der
Masse des mittleren Gewichts wird die Ellipse dünner. Bei einer Verkleinerung der
Masse des mittleren Gewichts wird dagegen die Ellipse breiter. Wenn man das mittlere
Gewicht entfernt, wird die Ellipse zum Kreis. Wenn dagegen die Masse des mittleren
Gewichts 81 doppelt so groß ist wie die Masse jedes der Gewichte 57 oder 83 bzw.
ebenso groß wie die Summe der Massen der Gewichte 57 und 83, wird der Siebeinheit
13 eine geradlinige Schwingbewegung erteilt.
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Aus der F i g. 5 geht ferner hervor, daß die radialen Symmetrieachsen
der drei Gewichte 57, 81 und 83 nur dann parallel zueinander sind, wenn die Gewichte
sich in der in F i g. 5 gezeigten Stellung befinden oder aus der in F i g. 5 gezeigten
Stellung um 180° bewegt haben. Die Hauptsache der dem Sieb erteilten elliptischen
Bewegung ist somit parallel zu den radialen Symmetrieachsen der Gewichte in deren
in F i g. 5 gezeigter Stellung. In F i g. 5 wandert daher das Siebgut von rechts
nach links.
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Die Geschwindigkeit der Wanderung des Siebgutes kann verändert werden,
indem man die Winkelbeziehung zwischen den Gewichten 57, 81 und 83 und damit die
Neigung der Hauptachse der elliptischen Bewegung verändert. Wenn die Bedienung der
Maschine feststellt, daß sich das Siebgut nicht lange genug auf dem Sieb befindet,
braucht sie die Gewichte nur derart im Winkel zu verstellen, daß die Ellipse steiler
wird, wodurch die Verweilzeit des Siebgutes auf dem Sieb verlängert wird. Wenn die
Bedienung dagegen feststellt, daß auch bei einer kürzeren Verweilzeit des Siebgutes
auf dem Sieb eine einwandfreie Siebung erzielt werden könnte, kann sie durch Veränderung
der Winkelbeziehung der Gewichte die Hauptachse der Ellipse stärker neigen. Wenn
die Hauptachse der Ellipse unter einem Winkel von etwa 10, 15 oder 20° zu der Horizontalen
liegt, kann man eine panning-Wirkung erzielen. Wenn bei horizontalen Sieben die
Hauptachse der Ellipse vertikal ist, d. h. die Stellungen der Gewichte bei vertikalen
radialen Symmetrieachsen übereinstimmen, erfolgt keine Vorwärtsbewegung des Siebgutes.
Wenn dagegen die Siebe geneigt sind, könnte eine Bewegung des Siebgutes in der Neigungsrichtung
der Siebe erzielt werden.
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Ein wichtiger Vorteil der elliptischen oder ovalen Bewegung, die der
Siebeinheit erteilt wird, gegenüber der geradlinig hin- und hergehenden Bewegung
besteht darin; daß die Möglichkeit eines Verlegens der Siebeinheit mit pfeilspitzenähnlichen
Teilchen, d. h. spitzen Gesteinssplittern, die sich in den Sieböffnungen zu verkeilen
trachten, stark herabgesetzt wird. Bei einer geradlinigen Bewegung neigen die pfeilspitzenartigen
Teilchen zum Verklemmen und sind keine seitlich gerichteten Kräfte zum Verlagern
dieser Teilchen vorhanden. Dagegen werden bei der elliptischen Bewegung auf die
pfeilspitzenartigen Teilchen verlagernd wirkende seitliche Kräfte ausgeübt, die
dazu neigen, die pfeilspitzenartigen Teilchen aus ihrer Klemmstellung zu kippen.
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Ein weiterer wichtiger Vorteil der erfindungsgemäßen Siebvorrichtung
besteht darin, daß sie nur sehr wenig Kopfraum braucht, weil der Motor und die Schwinggewichte
unterhalb der oberen Ränder der Siebeinheit angeordnet sind, während sie bisher
meistens oberhalb der Einheit angeordnet waren. In den häufigen Fällen, in denen
eine Siebvorrichtung von geringer Höhe erwünscht ist, stellt die erfindungsgemäße
Anordnung daher eine einwandfreie Lösung dar. Da oberhalb der Siebeinheit keine
Rüttelvorrichtung mehr vorhanden ist, wird in sehr vorteilhafter Weise die Bewegung
von großen Gesteinsteilen über das oberste Sieb nicht behindert.
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Die erfindungsgemäße Maschine hat ferner den Vorteil, daß die Gewichte
in Sätzen zu je drei Gewichten verwendet werden, so daß die Maschine eine viel höhere
Stabilität hat als Maschinen, in denen die Gewichte in Sätzen zu je zwei Gewichten
angeordnet sind. In diesen bekannten Maschinen wird auf die Siebeinheit eine Wippwirkung
ausgeübt, die zu unerwünschten Beanspruchungen und Verformungen des Rahmens und
anderer Teile führt. Die Stabilität der erfindungsgemäßen Siebvorrichtung wird auch
dadurch begünstigt, daß die Achsen der Gewichte am Schwerpunkt der Siebeinheit angeordnet
sind.
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Weitere Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die Maschine infolge
ihrer erhöhten Stabilität und ihres Schmiersystems mit einer geringeren Antriebsleistung
auskommt. Die drei quer angeordneten Hohlwellen 47, 75 und 77 versteifen
den Rahmen und erhöhen die Sicherheit der Siebeinheit. Die drei Wellen 42, 72 und
73 können in größeren Abständen voneinander angeordnet sein, als es jetzt bei Siebeinheiten
mit zwei Wellen möglich ist. Beispielsweise kann der Abstand zwischen den Wellenenden
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung etwa 84 cm betragen. Bei Einheiten mit zwei
Wellen dürfen einander benachbarte Wellen in einem Abstand von höchstens etwa 30
cm voneinander angeordnet sein.
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Es wurde vorstehend erwähnt, daß die Naben für die Wellen exzentrische
Bohrungen haben, so daß der Hub der Welle nur ein Drittel des Hubes des Siebes beträgt.
Dieser kleine Hub der Wellen und ihr geringes Gewicht bewirken zusammen, daß die
Gefahr eines Bruches der Wellen viel geringer ist als bisher. Die Wellen wirken
nicht als Rüttelglied und sind einer radialen Belastung im wesentlichen nur infolge
ihrer geringen exzentrischen Bewegung ausgesetzt. Sie werden nur durch das Antriebsdrehmoment
zum Drehen je eines Gewichts bei den Wellen 72 und 73 und aller Gewichte bei den
Wellen 42 belastet. Nach dem Inbetriebsetzen ist das erforderliche Drehmoment
sehr klein, wie aus dem sehr
geringen Leistungsbedarf hervorgeht.
Ferner ist der Drehradius eines der erfindungsgemäßen Gewichte ein Mehrfaches des
Drehradius in der Maschine mit Unwuchtwellen. Zur Erzielung einer gegebenen Rüttelkraft
muß daher die Masse der Wellen in der zuletzt genannten Maschine ein Mehrfaches
der Masse der Gewichte der erfindungsgemäßen Maschine sein. Infolge der leichteren
Gewichte und der Tatsache, daß diese nicht von Wellen, sondern von Tragachsen getragen
werden, kann erfindungsgemäß eine sehr leichte und kleine Welle ohne Bruchgefahr
verwendet werden.
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Die erfindungsgemäße Siebvorrichtung hat ferner den wichtigen Vorteil,
daß die ovale Bewegung, die dem Siebkasten erteilt wird, zu einer größeren Genauigkeit
führt, da die Siebgutteilchen infolge der ihnen erteilten Rollbewegung besser durch
das Sieb treten können als bei einer hin- und hergehenden oder im wesentlichen hin-
und hergehenden Rüttelwirkung.
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Das vorstehend erwähnte Kniegelenk 99 ist mit Feststellmuttern
201 versehen, die auf einem gewindetragenden Teil des Hebelarms
107 angeordnet sind. Das obere Ende der Druckfeder 203 greift an einer Scheibe
205 an, die einen Bund trägt und an den Feststellmuttern 201 angreift. Das
obere Ende der Druckfeder 203 greift an dem geschlossenen Ende eines Joches 207
an, das einen Bund trägt und durch den Gelenkzapfen 105 mit dem Hebelarm
103 verbunden ist. Ein im Durchmesser abgesetzter Teil des Hebelarms 107 steht durch
eine Öffnung in dem geschlossenen Ende des Joches 207
vor und ist mit einem
Gewinde versehen, das zwei Feststellmuttern 209 aufnimmt. Diese haben nur
den Zweck, eine Trennung zwischen dem Joch 207 und dem Hebelarm 107 zu verhindern,
wenn das Kniegelenk freigegeben ist.
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Im Zusammenhang mit der Federanordnung 19 sei erwähnt, daß jedes Befestigungsglied
149 mit seinem Tragstück 151 durch einen Tragzapfen 231 verbunden ist, der von dem
Tragstück 151 getragen wird und drehbar in einem geteilten Gleitlager 233 gelagert
ist. Der untere Teil dieses Gleitlagers ist an dem Befestigungsteil 149 befestigt.
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F i g. 2 zeigt strichpunktiert einen Aufgabebehälter 301, in
den das zu klassierende Gestein geschüttet wird. Ebenfalls strichpunktiert sind
Austragrutschen 303 und 305 für das obere und das untere Sieb der Vorrichtung gezeigt.
Diese Rutschen sind mit seitliehen Stützblechen 307 versehen. Die Zeichnungen
zeigen eine Siebeinrichtung mit zwei Sieben, doch kann die Anzahl der Siebe auch
kleiner oder größer sein.