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Die Erfindung bezieht sich auf ein aus einzelnen Bauteilen zusammensetzbares
Gehäuse zur Aufnahme elektrischer Geräte, das durch Anfügen gleichartiger Gehäuse
zu elektrischen Verteilungsanlagen beliebiger Grundfläche zu erweitern ist, wobei
die einzelnen Gehäuseteile (Seitenwände, Boden, Deckel) lösbar miteinander verbunden
sind und die zwischen den Kanten der Gehäuseteile gebildeten Trennfugen durch eingefügte
Dichtungsmittel, z. B. elastische Gummileisten, abgedichtet sind.
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Für Gehäuse der obengenannten Art wird verlangt, daß sie aus nur wenigen
einfachen und billig herzustellenden Grundelementen derart aufzubauen sind, daß
der Zusammenbau erst am Montageort zu erfolgen braucht, so daß die Lagerhaltung
wesentlich vereinfacht ist. Derartige Gehäuse sollen in beliebiger Anzahl aneinanderreihbar
sein bzw. sich so durch Anfügen weiterer Bauteile auch nachträglich erweitern zu
lassen, daß sich Verteilungsanlagen von beliebiger Grundfläche ergeben.
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Bei bekannten Gehäusen der obengenannten Art (deutsche Auslegeschrift
1105 944) sind die einzelnen Gehäuseteile lösbar miteinander verbunden. Die Verbindung
der Seitenwände erfolgt bei dem bekannten Gehäuse mittels gesonderter Winkelstücke
und einer größeren Anzahl von Schrauben. Auch die Bodenplatte ist mit den Seitenwänden
bei diesem bekannten Gehäuse auf die gleiche Weise verbunden. Zwischen den Seitenwänden
und der Bodenplatte sind elastische Dichtungsstreifen zur Abdichtung der Gehäuse
nach außen eingelegt. Der Deckel des bekannten Gehäuses ist mittels eines Schnellverschlusses
auf das Gehäuseunterteil aufsetzbar. Bei diesem bekannten Gehäuse sind somit eine
große Anzahl von unterschiedlich aufgebauten Einzelteilen vorzusehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Aufbau für Gehäuse
der eingangs genannten Art anzugeben, durch den die Bauteile wesentlich einfacher
und billiger hergestellt werden können und durch den auch der Zusammenbau am Montageort
im Vergleich zu bekannten Anordnungen vereinfacht werden kann. Des weiteren sollen
die erforderlichen Dichtungsquerschnitte, die in den Gehäusefugen angeordnet werden
müssen, reduziert werden, wobei jedoch dennoch eine zuverlässige Abdichtung des
Gehäuses gewährleistet sein soll.
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Die Lösung der Aufgabe wird dadurch erreicht, daß die Seitenwandenden
im Bereich der Gehäuseecken mit ösenartigen Aufsätzen versehen sind, die gegeneinander
in der Weise versetzt sind, daß die Aufsätze zweier aneinandergrenzender Seitenwandenden
unter Bildung eines durchgehenden Loches derart ineinandergreifen, daß nach Einstecken
von Verbindungsbolzen in diese Löcher der ösenartigen Aufsätze an allen vier Ecken
des Gehäuses die Seitenwände scharnierartig, aber nicht klappbar untereinander und
nach Verschrauben der Bolzen mit der Bodenplatte auch mit dieser verbunden sind,
und daß in bekannter Weise der Kopf der Verbindungsbolzen mit Innengewinde zur Aufnahme
je einer Deckelschraube versehen ist.
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Zweckmäßigerweise werden die Seitenwandenden gegenüber den Hauptebenen
der Seitenwände abgewinkelt und die ösenartigen Aufsätze an den Seitenwandenden
außen angeordnet, so daß die Aufsätze im wesentlichen die durch die abgewinkelten
Seitenwandteile freibleibenden Gehäuseecken ausfüllen. Gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung werden die abgewinkelten Seitenwandenden an ihren aneinanderstoßenden
Kanten mit Nuten versehen, in die elastisch deformierbare Dichtungsleisten einfügbar
sind.
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Um die Gehäuseeinheiten auf einfache Weise an der Montagewand befestigen
zu können, ist es vorteilhaft, wenn der Bolzenschaft hohl ausgeführt ist und in
dem Ende des Schaftes eine das Bodenplattengewinde durchdringende, durch die Bodenplatte
nach außen ragende Schraube gelagert ist, mit der die Bodenplatte und damit das
gesamte Gehäuse gegen ein Traggerüst festschraubbar ist.
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An Hand der Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Erläuterung ihrer Wirkungsweise beschrieben.
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F i g. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung zwei nebeneinander
montierte Gehäusegrundeinheiten, wobei die rechte Gehäusegrundeinheit nicht vollständig
dargestellt ist und der besseren übersichtlichkeit halber die Deckel der beiden
Gehäuseeinheiten sowie die Bodenplatten nicht montiert und die Befestigungsbolzen
zum Teil weggelassen sind; F i g. 2 zeigt in der Draufsicht drei nebeneinander montierte
Gehäuseeinheiten 1, 2 und 3 mit Seitenwänden 4, 5 und 6 bei abgenommenen Gehäusedeckeln
und unter Fortlassung der für das Verständnis unwichtigen Teile; F i g. 3 zeigt
eine Seitenwand, F i g. 4 die aneinanderstoßenden Ecken von vier nebeneinander montierten
Bodenplatten und F i g. 5 die Unterseite der Ecke eines Gehäusedeckels; F i g. 6
zeigt die Ecke zweier zusammenstoßender Seitenwände, in deren ösenartige Aufsätze
ein Befestigungsbolzen eingefügt ist, mit dem die Seitenwände gegen eine Bodenplatte
verschraubt sind; F i g. 7 und 8 zeigen zwei Ausführungsbeispiele für die Befestigungsbolzen;
F i g. 9 bis 11 zeigen in schematischer Darstellung die Anordnung der ösenartigen
Aufsätze an den Seitenwänden in drei verschiedenen Ausführungsformen, wobei die
Ausführungsform der F i g. 11 der in der F i g. 1 dargestellten entspricht.
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In F i g.1 ist dargestellt, wie zwei Gehäusegrundeinheiten 1 und 2
nebeneinander an einem nicht dargestellten Traggerüst zu montieren sind. Jede dieser
Gehäusegrundeinheiten ist aus vier Seitenwänden 4a, 4 b, 4 c, 4 d bzw.
5 a, 5 b, 5 c, 5 d einer Bodenplatte 7 bzw. 7' und nicht dargestellten Gehäusedeckeln
zusammenzusetzen.
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F i g. 2 zeigt im Grundriß neben den Gehäuseeinheiten 1 und 2 eine
weitere Gehäuseeinheit 3 mit Seitenwänden 6 a und 6 b. Die Seitenwände 4, 5, 6 sind
mit unter 45° gegen die Seitenwände abgewinkelten Seitenwandteilen 8 versehen, die
unter Bildung von Trennfugen 9 aneinanderstoßen. Die unter Bildung der Trennfugen
9 aneinanderstoßenden Kanten 10 der Seitenwandteile 8 sind mit Längsnuten 11 versehen,
in die z. B. aus Gummi bestehende elastisch deformierbare Dichtungsleisten 12 eingefügt
sind. Durch die abgewinkelten Seitenwandteile 8 werden Gehäuseecken 13 gebildet,
deren Raum durch an den Seitenwänden befestigte ösenartige Aufsätze 14 zum Teil
ausgefüllt wird. Die ösenartigen Aufsätze 14 sind mit den Seitenwänden vorzugsweise
durch Schweißen verbunden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich
um Stahlblechgehäuse, jedoch
ist selbstverständlich auch die erfindungsgemäße
Ausbildung von isolierstoffgekapselten Verteilungsanlagen möglich.
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Jede der Seitenwände ist an ihren Enden, d. h. an ihren abgewinkelten
Seitenwandteilen 8, mit jeweils zwei ösenartigen Aufsätzen 14 a und
14 b versehen, wobei die ösenartigen Aufsätze 14 a und 14 b des einen Endes
gegenüber den entsprechenden ösenartigen Aufsätzen 14 a', 14 b' des anderen
Endes um eine Aufsatzteilhöhe versetzt angeordnet sind. Die beiden ösenartigen Aufsätze
des einen Endes einer Seitenwand kommen mit den versetzt angeordneten ösenartigen
Aufsätzen einer anderen Seitenwand derart in Eingriff, daß die in den Aufsätzen
angeordneten Bohrungen 15 gleichachsig zu liegen kommen, so daß in diese Bohrungen
Befestigungsbolzen 16 bzw.17 (F i g. 7 und 8) eingeführt werden können. Die gegenüberliegenden
Aufsätze bilden somit ein Scharnier.
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Vorteilhafterweise werden die ösenartigen Aufsätze an den Seitenwänden
so angeordnet, daß nach einer eine Vertauschung ihrer Ober- und Unterkanten und
ihrer beiden Enden bewirkenden Drehung einer Seitenwand die Aufsätze des einen Endes
den verlassenen Platz der Aufsätze des anderen Endes einnehmen, wie es in F i g.
1 und schematisch in F i g. 11 dargestellt ist. In diesem Fall muß der Abstand der
beiden äußersten Aufsätze 14a und 14b' zu der Ober- bzw. Unterkante der Seitenwände
gleich sein. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß die gegenüberliegenden Seitenwände
eines Gehäuses gleich sind und weiterhin, daß die Ober- bzw. Unterkanten der Seitenwände
hinsichtlich ihrer Funktion innerhalb des Gehäuses gleichberechtigt sind, so daß
eine weitgehende Freizügigkeit bei der Montage der Seitenwände gegeben ist.
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Zur dichtenden Verspannung der Seitenwände 4,
5, 6 mit den Bodenplatten
7 sind diese mit Ringnuten 19 versehen, in die Dichtungsringe 20 eingelegt
sind, wobei gegen die Dichtungsringe 20 die Unterkanten 24 der Seitenwände
beim Zusammenschrauben gepreßt werden. Die Gehäusedeckel 21 sind ebenfalls mit Ringnuten
22 versehen, in die Dichtungsringe 23
eingelegt sind. Diese Dichtungsringe
23 kommen in Eingriff mit den oberen Kanten 24' der Seitenwände. Gleichachsig
zu den Bohrungen 15 in den ösenartigen Aufsätzen 14 sind die Bodenplatten 7 mit
Gewindelöchern 25 und die Deckel 21 mit Bohrungen 26 versehen (F i g. 4 und 5).
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Bei dem in F i g. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel eines Befestigungsbolzens
ist der Schaft 27 an seinem Ende mit einem in die Bodenplatten einzuschraubenden
Gewinde 28 versehen. An seinem kopfseitigen Ende ist der Bolzen 16 querschnittsverstärkt
und trägt ein Innengewinde 29, in das die Deckelschraube 30
einzuschrauben
ist. Ferner ist der Bolzen 16 an seinem kopfseitigen Ende mit einem Sechskant
31 zum Ansetzen von Schraubenschlüsseln od. dgl. versehen.
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Mit dem in F i g. 6 und 8 dargestellten Befestigungsbolzen 17 lassen
sich die Seitenwände nicht nur gegen die Bodenplatte verspannen, sondern die gesamte
Gehäusegrundeinheit kann an einem Traggerüst od. dgl. angeschraubt werden. Zu diesem
Zweck ist der Bolzen 17 hohl ausgeführt, und in seinem Ende 32 befindet sich eine
Schraube 33, die das Gewinde 28 und damit das Bodenplattengewinde durchsetzt, so
daß sie durch die Bodenplatte nach außen ragt und durch die Bohrungen eines Traggerüstes
gesteckt werden kann. Die F i g. 9 bis 11. zeigen, daß die Anordnung der Aufsätze
14 an den Seitenwänden unterschiedlich erfolgen kann. Damit die unteren Aufsätze
14 b beim Festziehen gegen die Bodenplatte ein Widerlager finden, können
auf die Befestigungsbolzen Beilagscheiben 35 aufgeschoben werden, die gleichzeitig
verhindern, daß die Befestigungsbolzen 16 zu stark angezogen werden, und daß dabei
die Unterkanten 24 der Seitenwände zu große Flächenpressung auf die in der Bodenplatte
7 angeordneten Dichtungsringe 20 ausüben.
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Bei Bedarf von Durchgangsöffnungen zwischen benachbarten Gehäusegrundeinheiten
ist eine in F i g. 1 dargestellte Ausführungsform zweckmäßig. In den aneinanderstoßenden
Seitenwänden 4 c, 5 a (im folgenden als Zwischenwände bezeichnet) sind Fensteröffnungen
37, 38 angeordnet, die von vornherein bei einer gewissen Anzahl von Seitenwänden
vorgesehen sein können; es können aber auch in den Seitenwänden Sollbruchstellen
in Form von Querschnittsschwächungen vorgesehen werden, so daß erst am Montageort
durch Entfernen der querschnittsgeschwächten Stellen die Fensteröffnungen angebracht
werden können. Zur Abdichtung der Gehäuse werden zwischen den Zwischenwänden geeignete
Dichtungsringe 39 angeordnet, deren Stärke in nicht zusammengedrücktem Zustand in
an sich bekannter Weise größer als der Abstand der montierten Zwischenwände ist.
Zur Lagerung des Dichtungsringes können an den Außenseiten der Zwischenwände um
die Fensteröffnungen umlaufende Ringwülste 40 vorgesehen sein. Zum dichtenden
Verschrauben der Zwischenwände gegeneinander sind Verbindungsbolzen 41 in
Bohrungen 42 vorgesehen, die zunächst, wie die Fensteröffnungen, als Sollbruchstellen
ausgeführt sein können. Es ist auch möglich, die Zwischenwände bereits fertig montiert
herzustellen, d. h. z. B. die beiden Seitenwände 4c, 5a Rücken an Rücken
miteinander zu verschweißen und mit geeigneten Fensteröffnungen zu versehen, so
daß auf diese Weise sogenannte Zwillingszwischenwände gebildet werden, wie z. B.
die Wand 4 c, 5 a in F i g. 2.
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Sollen in den Gehäusegrundeinheiten Geräte von größerer Bauhöhe untergebracht
werden, so können die Gehäusegrundeinheiten aufgestockt werden. An Stelle eines
Gehäusedeckels wird in diesem Fall auf die montierten Seitenwände einer Gehäusegrundeinheit
ein Zwischenrahmen aufgesetzt, der als Bodenplatte für die aufzustockende Gehäuseeinheit
dient. Dieser Zwischenrahmen (nicht dargestellt) wird zweckmäßig sowohl Boden- als
auch deckseitig ebenso wie die Bodenplatte 7 und der Deckel 21. mit Ringnuten zur
Aufnahme von elastischen Dichtungsringen versehen, die gegen den oberen bzw. unteren
Rand der mit ihm in Eingriff stehenden Gehäuseeinheiten dichtend zu verspannen sind.
Das Innengewinde 29 des Befestigungsbolzens der unteren Gehäuseeinheit dient
in diesem Fall nicht zur Aufnahme einer Deckelschraube 30, sondern zur Aufnahme
eines weiteren Befestigungsbolzens. Auf diese Weise läßt sich nicht nur ein zweistöckiges,
sondern auch ein drei- oder mehrstöckiges System von Gehäusegrundeinheiten montieren.