DE1287555B - Verfahren zum Faerben und Bedrucken von Wolle, dazu geeignete Farbstoffpraeparate und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Verfahren zum Faerben und Bedrucken von Wolle, dazu geeignete Farbstoffpraeparate und Verfahren zu deren Herstellung

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DE1287555B
DE1287555B DEC32081A DEC0032081A DE1287555B DE 1287555 B DE1287555 B DE 1287555B DE C32081 A DEC32081 A DE C32081A DE C0032081 A DEC0032081 A DE C0032081A DE 1287555 B DE1287555 B DE 1287555B
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Description

Es ist bekannt, natürliche oder synthetische Poly- mischung einer kolloidalen Lösung eines hydrophilen amidfasern mit Wollfarbstoffen in Gegenwart von Kolloids in zwei flüssige Phasen, wobei die körperkoazervierenden Hilfsmitteln zu färben und zu reichere Phase als Koazervat und die körperärmere bedrucken. Das Mengenverhältnis zwischen Wasser Phase als Gleichgewichtsflüssigkeit bezeichnet wer- und Hilfsmittel ist so zu wählen, daß Koazervation 5 den. Das Koazervat ist dadurch gekennzeichnet, eintritt und daß die hilfsmittelreichere Phase des daß wenig Kolloid eine relativ große Menge Wasser Zweiphasensystems mindestens 20% der wäßrigen gelöst enthält. Die so entstehenden Zweiphasen-Zubereitung ausmacht. Das imprägnierte Material systeme enthalten also als Lösungsmittel ausschließwird dann ohne Zwischentrocknung einer Behänd- lieh Wasser.
lung in einer gesättigten Dampfatmosphäre von !0 Von den koazervierenden Verbindungen gemäß
mindestens 6O0C unterworfen (belgisches Patent Formel (1) haben sich diejenigen als sehr geeignet
607 179). erwiesen, die der Formel
Es wurde nun gefunden, daß Wolle in vorteilhafter
Weise gefärbt und bedruckt werden kann, wenn R1 — O — (CH2 — CH2 O)p—X (2)
man in saurem wäßrigem Medium schwerlösliche i5
Farbstoffe zusammen mit einem koazervierenden entsprechen, worin X eine saure wasserlöslich-
Mittel der Formel machende Atomgruppierung und ρ Werte von 1
R ,. j-., y ,,.. bis 12 bedeutet und Ri für einen aliphatischen,
* '" * ' cycloaliphatischen oder aliphatisch-aromatischen worin R einen hydrophoben Rest, A einen Alkylen- 20 Kohlenwasserstoffrest mit 10 bis 22 Kohlenstoffrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und X ein atomen steht. Solche Reste leiten sich ab von Alko-Wasserstoffatom oder eine saure wasserlöslich- holen, wie Lauryl-, Tridecyl-, Oleyl-, Octadecylmachende Atomgruppierung bedeutet und η für 1 oder Hydroabietylalkohol, von Carbonsäuren, wie bis 20 steht, und gegebenenfalls einem Lösungs- Laurylsäure oder Kokosfettsäure, insbesondere aber Vermittler anteigt, wobei diese Farbstoffpaste pro 25 von Alkylphenolen, wie Octyl- oder Nonylphenol. 100 Teile 10 bis 80 Teile koazervierendes Mittel Außerdem ist es auch möglich, an Stelle obiger enthält. Diese Zubereitung wird in Gegenwart eines Hydroxylverbindungen die entsprechenden Thiogeeigneten Verdickungsmittels, einer niedrigmole- verbindungen zu verwenden. Unter diesen Verbinkularen aliphatischen Mono- oder Dicarbonsäure düngen sind diejenigen von besonderem Interesse, und gegebenenfalls eines metallabgebenden Mittels 30 die wasserlöslich sind und 1 bis 6 Mol Äthylenoxyd in kontinuierlicher Arbeitsweise auf das Färbegut enthalten.
aufgebracht und dieses anschließend ohne Zwischen- Diese Hilfsmittel werden erhalten, wenn die oben-
trocknung einer feuchten Wärmebehandlung unter- erwähnten Alkohole, Säuren oder Alkylphenole mit
worfen. 1 bis 12 Mol Äthylenoxyd umgesetzt und dann mit
Als Farbstoffe kommen solche in Frage, die.in 35 einer Halogen- oder Oxycarbonsäure, wie z.B. saurem wäßrigem Medium schwerlöslich sind, d. h. Chloressigsäure, veräthert oder mit Hilfe einer zum Beispiel durch Neutralisieren oder Ansäuern organischen Dicarbonsäure, wie Maleinsäure, Maihrer alkalischen Lösung in feindisperser Form lonsäure oder Bernsteinsäure, vorzugsweise jedoch ausfallen. Vor allem eignen sich zum vorliegenden mit einer anorganischen mehrbasischen Säure, wie Zweck gewisse Azofarbstoffe, insbesondere die- 40 ortho-Phosphorsäure oder insbesondere Schwefeljenigen, die durch Kuppeln der Diazoverbindungen säure, in einen sauren Ester übergeführt werden, der l-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure oder Besonders geeignet für das vorliegende Verfahren l-Amino-2-oxy-6-nitronaphthalin-4-sulfonsäure mit sind somit Verbindungen der Formel
1- oder 2-Oxynaphthalin entstehen. Diese Farbstoffe
können durch nachträgliche Metallisierung mit 45 r· u ρ \ η tru rvr nv-v m
geeignet metallabgebenden Mitteln auf der Faser ^,Άη,+ι-\==/-ν^η2 CH2 u^ä pj
in Metallkomplexfarbstoffe übergeführt werden. Es
hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Farbstoffe worin m für eine ganze Zahl im Werte von min-
aus der alkalischen Kupplungslösung auszufällen, destens 7, q für die Werte 1 bis 8, vorzugsweise
weitgehend von der wäßrigen Lösung abzupressen 50 1 bis 6, und X für ein Wasserstoffatom oder eine
und ohne Zwischentrocknung weiterzuverwenden. saure wasserlöslichmachende Atomgruppierung, vor-
Es ist aber auch möglich, solche bereits metalli- zugsweise den Rest einer mehrbasischen anorga-
sierte Farbstoffe einzusetzen, die der Bedingung, nischen Säure, steht. Es können auch Gemische ·
in saurem, wäßrigem Medium schwerlöslich zu sein, von Hilfsmitteln der obigen Formeln verwendet
genügen. 55 werden, insbesondere solche, deren
Werden die Farbstoffe erst auf der Faser metallisiert, so müssen der färberischen Zubereitung metall- -(CH2 — CH2 — O)j- -Reste abgebende Mittel zugesetzt werden. Als solche
kommen hauptsächlich Chrom- oder Kobaltsalze nicht einheitlich sind, so daß der Durchschnittswert
in Betracht, insbesondere die Fluoride, Oxalate 60 von ρ keine ganze Zahl mehr darstellt, also bei-
und Acetate des dreiwertigen Chroms bzw. des spielsweise etwa 1,5 betragen kann. Mit Vorteil
Kobalts. werden jedoch nicht die sauren Äther und Ester
Unter koazervierenden Mitteln im Sinne der vor- zur Herstellung der wäßrigen ■ Zubereitungen verliegenden Erfindung werden solche Verbindungen wendet, sondern deren Alkali-, Ammonium- oder betrachtet, die mit Wasser, das gegebenenfalls noch 65 Aminsalze.
weitere Zusätze enthält, ein flüssiges Zweiphasen- Die Mengen, in denen diese koazervierenden system mit Mischungslücke bilden. ' Mittel zugesetzt werden, betragen 10 bis 80 Teile,
Der Ausdruck Koazervation bedeutet die Ent- vorzugsweise 15 bis 50 Teile, bezogen auf 100 Teile
5 4
Farbstoffpaste. Weiterhin können zur Herstellung wird in üblicher Weise vorgegangen, ji. B., indem der erfindungsgemäß zu verwendenden Farbstoff- man das Färbegut entweder in einem Foulard paste Lösungsvermittler zugesetzt werden. Unter imprägniert und abquetscht oder bei Kammzug auf einem Lösungsvermittler versteht man bekanntlich einer Vigoureux-Druckmaschine in Streifen oder Stoffe, die andere in einem bestimmten Lösungs- 5 vollständig deckend bedruckt,
mittel praktisch unlösliche Verbindungen in diesem Anschließend an das Imprägnieren oder Bedruk-Lösungsmittel löslich machen. Als solche Verbin- ken folgt ohne Zwischentrocknung eine feuchte dungen werden erfindungsgemäß vorzugsweise Deri- Wärmebehandlung. In der Regel geht man mit der vate des Äthylenglykols eingesetzt. Besonders ge- nassen Ware in den Dampfraum oder in den Fixiereignet sind Polyäthylenglykole der verschiedensten I0 raum. Unter Sattdampf ist im weiteren ein durch Molekulargewichte und monomere, mit niedrig- direkte überhitzung oder durch die Zufuhr heißer molekularen Alkoholen, z. B. mit solchen, die 1 Luft nur so weit leicht überhitzter Dampf zu verbis 4 Kohlenstoffatome enthalten, verätherte Glykole, stehen, daß das imprägnierte Färbegut ohne wesentinsbesondere Äthylenglykolmonoäthyläther. liehe Kondensatbildung einerseits und ohne An-
Die Mengen der Lösungsvermittler können in 15 trocknung andererseits auf die gewünschte Dämpfweiten Grenzen schwanken. Diese Grenzen liegen temperatur gebracht wird und dann in einer Sattzwischen 10 und 30 Teilen, bezogen auf 100 Teile dampfatmosphäre verweilt. Für die feuchte Wärme-Farbpaste, vorzugsweise jedoch zwischen 15 und behandlung kommen folgende Behandlungsbedin-25 Teilen. gungen in Betracht:
Werden die oben angeführten Farbstoffe, koazer- 20 ^ ο ^. Γ α ι ·· 1 1 j
vierenden Mittel und Lösungsvermittler innig mit- a) Sa}dam/™n Atmospharendruck, entweder einander vermischt, z.B. in einem wirksamen wahrend 10 bis «) Minuten, ζ B. im Mather-Rührwerk oder in einer Farbmiihle, so entsteht eine "?' a"deren Kontmuedampfern, m einer sehr feine Farbpaste, die zur erfindungsgemäßen J'?°x °de.r au.f der Padrollmaschine oder Weiterverarbeitung optimale Voraussetzungen hat. 2, ™hre f nd ^ la"?ere" feUdauer Im Kessd" insbesondere weif die Präparate besonders gut ' dampfer- Diese Dampfart ist vor allem auch lagerfähig sind. Diese Farbstoffpaste wird meist mit dan,n V,0Ifzli.en< ,wenn der F arbs,toff R erst einem Verdickungsmittel versetzt, das sowohl in *ahrend des Dämpfens in eine komplexe Bmsaurem Milieu beständig ist als auch durch die An- ., du"S mit einem Schwermetall eintreten soll
Wesenheit eines metallabgebenden Mittels nicht 30 b) Sattdampf von höherer Temperatur, z. B wahzerstört wird. Solche Verdickungsmittel sind bei- JPj 3 Mmuten be. 120 C m e.nem Druckspiels weise British Gum oder auch verätherte Caru- „\ c„ u* \\i« t u iu inn r> r> msr binsäuren. Sie werden in den beim Foulardieren c) Fe.uchte Warme unterhalb 100'Cz. B 60 C, oder beim Vigpureux-Druck üblichen Mengen zu- mdem man {*wa die am Fou ard «npragnierte gesetzt, d. h., auf 1000 Teile färberische Zuberei- 3s ""I1 fK StU<£War!1TZ Tr" tungen erfolgt ein Zusatz von 2 bis 200 Teilen Ver- tuch luftthcht umrollt und abschließt und fur dickungsmittel (berechnet auf Trockensubstanz). 12 Stunden in einem Raum von 80 C ruhen
Organische Mono- oder Dicarbonsäuren, die d' "
erfindungsgemäß zum Einsatz gelangen, stammen Anschließend ist eine Reinigung zur Entfernung in der Regel aus der aliphatischen Reihe. Dabei 40 von überschüssigem Farbstoff, Verdickungsmittel soll die aliphatische Kelle außer den Carboxyl- und restlichem Hilfsmittel angezeigt. Diese Reinikohlenstoffatomen höchstens 4 Kohlenstoffatome gung geschieht in der Regel durch eine warme aufweisen. So können aus der Reihe der Dicarbon- Behandlung in einem Bad, dem ein oberflächensäuren von der Oxalsäure bis zur Adipinsäure alle aktives Waschmittel und/oder Alkalien zugesetzt Dicarbonsäuren verwendet werden, einschließlich 45 werden können. Beim Färben von Wollkammzug deren Oxyderivate, wie z. B. die Apfelsäure oder die beispielsweise können diese Naßbehandlungen vorWeinsäure. Besonders geeignet sind aber die niedrig- teilhaft auf der Lisseuse durchgeführt werden,
molekularen aliphatischen Monocarbonsäuren, wie Werden ungewaschene Rohwolle, sogenannte z. B. die Ameisen- oder die Essigsäure. Die anzu- Schweißwolle, oder ungewaschene Wollstücke, sowendenden Mengen bewegen sich zwischen 5 und 50 genannte Stuhlware, nach dieser Methode gefärbt, 50 Teilen je 1000 Teile färberische Zubereitung. so fallen die Fettstoffe in das warme alkalische
Erfmdungsgemäß müssen je nach Art der ver- Waschbad. Dieses Verfahren ermöglicht also gleichwendeten Farbstoffe noch metallabgebende Mittel zeitiges Waschen und Färben in demselben Arbeitszugesetzt werden. Es versteht sich von selbst, daß gang.
solche Mittel anzuwenden sind, die zur Komplex- 55 Das vorliegende Verfahren weist nun gegenüber
bildung mit den Farbstoffen geeignet sind. So korn- anderen Verfahren verschiedene Vorzüge auf. So
men vor allem die Salze des dreiwertigen Chroms können beispielsweise gegenüber einem Verfahren,
oder des Kobalts in Frage, insbesondere die Salze das den trockenen Farbstoff verwendet, welcher bei
mit Salicylsäure, Oxalsäure, Essigsäure und Fluor- der Zubereitung der sauren Imprägnierflotte wieder
wassersloffsäure. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, 60 ausgefällt werden kann, wesentliche Verbesserungen
diese metallabgebenden Mittel in solchen Mengen in der Egalität erzielt werden. Durch die Verwen-
zuzusetzen, die 1 bis 5 Gewichtsprozent der Färb- dung des feuchten Preßgutes wird es aber auch
paste ausmachen. möglich, ein in der Fabrikation anfallendes Roh-
Erfindungsgemiß werden die wäßrigen färbe- produkt zu verwenden. Damit entfällt nicht nur in tischen Zubereitungen in kontinuierlicher Arbeits- 65 der Fabrikation ein Trocknungs- und Mahlprozeß, weise auf das Färbegut aufgebracht, beispielsweise sondern bei der Applikation auch das umständliche auf gewaschene oder noch ungewaschene lose Wolle, Lösen und gegebenenfalls Wiederausfällen des Farbauf Wollgewebe oder auf Wollkammzug. Dabei stoffes. Da dem Färber nach dem vorliegenden
Verfahren auch eine Farbpaste zur Verfugung gestellt werden kann, die als solche nur noch mit der Winden Druckpaste ohne Anwendung von Wärme vermischt werden muß, stellt dieses Verfahren eine wesentliche Vereinfachung dar, indem der Färber mit dem Farbstoff keine zeitraubenden Lösungsprozesse mehr vorzunehmen braucht und somit auch der empfindlichen Wiederfällung des Farbstoffes enthoben ist, die bei manchen Färbstoffen beim Ansäuern eintritt.
• In der vorangehenden Beschreibung wie in den nachfolgenden Beispielen bedeuten Teile, sofern nichts anderes vermerkt ist, Gewichtsteile.
B e i s ρ i e 1 1
Man bereitet aus 45 Teilen des feuchten Preßgutes, wie es bei der Herstellung des Kupplungs-Produktes aus der Diazoverbindung der 1-Amino-2-oxy-6-nitronaphthalin-4-sulfonsäure und 2-Oxynaphthalin anfällt (Preßgut), 35 Teilen einer 44°/oigen Lösung des Ammoniumsalzes des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 2 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol p-tert.-Nonylphenol und 20 Teilen einer 50%igen wäßrigen Lösung von Äthylenglykolmonoäthyläther ein Farbstoffpräparat.
Mit diesem Farbstoffpräparat bereitet man eine Foulardflotte, indem man
Farbstoffprä" man ähnlich gute Resultate, wenn wie oben fertiggestellt wird.
An Stelle des Kupplungsproduktes aus der Diazoverbindung der l-Amino^-oxy-o-nitronaphthalin-4-sulfonsäure und 2-Oxynaphthalin kann auch in gleicher Menge das Kupplungsprodukt aus der Diazoverbindung der l-Ammo-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure und 2-Oxynaphthalin verwendet werden.
B e i s d Ϊ e 1 2
Aus dem im Beispiel 1 beschriebenen Farbstoffpräparat bereitet man eine Druckpaste, indem man
'5 ^ Teile des Farbstoffpräparates, 5 Teile eines handelsüblichen, säure- und schwer-
metallsalzbeständigen Verdickers, 765 Teile Wasser,
25 Teile Chromfluorid (CrFe · 4H2O), 25 Teile Ameisensäure (85%ig), 30 Teile Terpentinöl
bis zur vollständigen Auflösung des Verdickungsmittels verrührt. Diese Zubereitung wird in an sich bekannter Weise vermittels einer Vigoureux-Druckmaschine auf Wollkammzug gedruckt und anschließend in einem Kesseldämpfer bei 1020C während 60 Minuten gedämpft. Anschließend wird in üb-
15 Teilen eines handelsüblichen hochverätherten Carubinsäureverdickers
730 Teilen Wasser* "^ ""*
in Toil«« γιιι«««,,«^ fpvp au n\ »r>A
S Kilen SÄTmeiSSure ^
25 1 eilen «:> /olger Ameisensaure
versetzt. Die so erhaltene Foulardflotte wird nach dem vollständigen Auflösen des Verdickungsmittels zum Foulardieren von loser Wolle .benutzt, die anschließend während 45 Minuten in einem mit gesättigtem Dampf von 1020C gefüllten Raum gedämpft wird. Man erhält eine satte Schwarzfärbung, die durch Waschen bei 5O0C und anschlie-■ßendes Trocknen fertiggestellt wird.
Ähnlich gute Resultate erzielt man, wenn an Stelle von Äthylenglykolmonoäthyläthe;, Polyäthydruck
Beispiel 3
Man st51U aus 45 Teilen des feuchten Preßgutes, wie es bei der Herstellung des Kupplungsproduktes aus der ^«verbindung 5er l-Arnino^-oxy-e-nitronaphthalin-4-sulfonsäure und 1-Oxynaphthalin anfallt, 35 Teilen einer 44%igen Lösung des Ammoniumsalzes des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 2 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol p-tert.-Nonylphenol und 20 Teilen Polyäthylenglykol vom Molekulargewicht 300 ein FarbStoffpräparat her.
Mit diesem Farbstoffpräparat bereitet man eine Foulardflotte, indem man
200 Teile *? obe* beschriebenen Farbstoffprapa-
Wird das Ammoniumsalz des sauren Schwefel- 545 T ·,
und mit
und
10 bis 20TdIe des Anlagenmgsprbdnktes von 5 bis 6 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol p-Nonylphenol ersetzt, so erhält man ebenfalls ähnlich gute Resultäte. An Stelle des sauren Schwefelsäureesters können auch 20 Teile des mit 15 Teilen Wasser verdünnten Anlagerungsproduktes von 6 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol tert.-Dodecylmercaptan verwendet werden.
Man erhält analoge Resultate, wenn an Stelle der losen Wolle solche in Form von Kammzug, Garn oder Stück in der beschriebenen Weise behandelt wird.
Wird Wollstückware statt dem Dämpfprozeß unterzogen in eine Plastikfolie eingepackt und während 15 Stunden bei 80 C gelagert, so erhält Ameisensäure
versetzt. Die so erhaltene Flotte wird zum Foulardieren von Wollkammzug benutzt, der anschließend während 45 Minuten in einem mit gesättigtem Dampf von 1000C gefüllten Raum gedämpft wird. Man erhält eine satte Schwarzfärbung, die durch Waschen bei 500C und anschließendes Trocknen fertiggestellt wird.
Beispiel 4
Man stellt aus 35 Teilen des im Beispiel 1 beschriebenen Preßgutes, 45 Teilen einer 44%igen Lösung des Ammoniumsalzes des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 2 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol p-tert.-Nonylphenol und
IO
20 Teilen Polyäthylenglykol vom Molekulargewicht 300 ein Farbstoffpräparat her.
Nun bereitet man eine Foulardflotte folgender Zusammensetzung:
100 Teile des oben beschriebenen Farbstoffpräparates,
250 Teile 5%ige wäßrige Verdickung hochveräther-
ter Carubinsäuren,
610 Teile Wasser,
20 Teile Chromfluorid (CrF3 · 4H2O).
20 Teile Oxalsäure.
Mit dieser Flotte wird Wollkammzug foulardiert und anschließend während 45 Minuten bei 100° C gedämpft. Man erhält eine waschechte Schwarzfärbung.
Beispiel 5
Man stellt aus 45 Teilen des im Beispiel 1 beschriebenen Preßgutes und 20 Teilen des Ammoniumsalzes des sauren Schwefels'äureesters des Anlagerungsproduktes von 4 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Hydroabietylalkohol ein Farbstoffpräparat her.
Nun bereitet man eine Foulardflotte folgender Zusammensetzung:
200 Teile des oben beschriebenen Farbstoffpräparates, 250 Teile 5%ige wäßrige Verdickung hochveräther-
ter Carubinsäuren,
495 Teile Wasser,
30 Teile Chromfluorid (CrF3 · 4H2O),
25 Teile 85%ige Ameisensäure.
Wenn man gemäß den Angaben im Beispiel 3 Wollkammzug foulardiert, dämpft und fertigstellt, so erhält man eine satte Schwarzfärbung.
Ähnliche Resultate werden erzielt, wenn man im Farbstoffpräparat die 20 Teile des Ammoniumsalzes des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsprbduktes von 4 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Hydroabietylalkohol durch 35 Teile einer 50%igen Lösung des Ammoniumsalzes des sauren Schwefelsäureesters des Kokosfettsäurediäthylenglykolesters ersetzt.
40
Beispiel 6
Nun bereitet man eine Foulardflotte folgender Zusammensetzung:
100 Teile des oben beschriebenen Farbstoffpräparates,
250 Teile 5%ige wäßrige Verdickung von hochver-
ätherten Carubinsäuren,
640 Teile Wasser,
10 Teile 80%ige Essigsäure.
Mit dieser Flotte wird Wollkammzug foulardiert und anschließend während 30 Minuten bei 100°C gedämpft. Man erhält eine satte Blaufärbung, die durch Waschen bei 400C und Trocknen fertiggestellt wird.
Beispiel 7
Man stellt aus den folgenden Verbindungen ein Farbstoffpräparat her:
40 Teile Komplexfarbstoff, der auf 1 Atom Chrom 2 Moleküle des Farbstoffes enthält, der durch Diazotieren eines Gemisches von 2-Amino-4-nitro-phenol und 2-Amino-5-nitro-phenol und Kuppeln mit 2-Naphthol erhalten wird, werden in
10 Teilen Wasser zusammen mit einem Dispergiermittel angeteigt und mit
30 Teilen einer 44%igen Lösung des Ammoniumsalzes des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 2 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol p-tert.-Nonylphenol und
20 Teilen Polyäthylenglykol vom Molekulargewicht 300 versetzt.
Nun bereitet man eine Foulardflotte folgender Zusam mensetzung:
200 Teile des oben beschriebenen Farbstoffpräparates,
250 Teile 5%ige wäßrige Verdickung hochveräther-
ter Carubinsäuren,
540 Teile Wasser,
10 Teile 80%ige Essigsäure.
Wird Wollkammzug gemäß den Angaben im Beispiel 1 foulardiert, gedämpft und fertiggestellt, so erhält man eine satte Schwarzfärbung.
Beispiel 8
Man stellt aus 30 Teilen des feuchten Preßgutes 50 Man bereitet eine Foulardflotte folgender Zudes aus saurem Medium ausgeschiedenen Färb- sanimensetzung:
stoffes der Formel m Td!e des jm Beispiel j beschriebenen Farbstoff
präparates,
NH
NH-CO- CH3
12 Teile eines handelsüblichen, säure- und schwermetallsalzbeständigen Verdickers,
678 Teile Wasser,
10 Teile Kaliumbichromat,
100 Teile 85%ige Ameisensäure.
Wollkammzug wird gemäß Beispiel 1 foulardiert, gedämpft und fertiggestellt, wobei eine satte Schwarzfärbung erhalten wird.
45 Teilen einer 42%igen Lösung des Ammoniumsalzes des sauren Schwefelsäureesters des Laurylsorbitanesters und 25 Teilen Polyäthylenglykol vom Molekulargewicht 300 ein Farbstoffpräparat her.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Färben und Bedrucken von Wolle mit in saurem wäßrigem Medium schwerlöslichen Farbstoffen, dadurch gekenn-
909 504/1923'
zeichnet, daß man in saurem wäßrigem Medium schwerlösliche Farbstoffe zusammen mit einem koazervierenden Mittel der Formel
R-(A-O)n-X
worin R einen hydrophoben Rest, A einen Alkylenrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und X ein Wasserstoffatom oder eine saure wasserlöslichmachende Atomgruppierung bedeutet und η für 1 bis 20 steht, und gegebenenfalls einem Lösungsvermittler anteigt, wobei diese Farbstoffpaste pro 100 Teile 10 bis 80 Teile koazervierendes Mittel, vorzugsweise in Form seiner Alkali-, Ammonium- oder Aminsalze, enthält, und diese Zubereitung in Gegenwart eines geeigneten Verdickungsmittels, einer aliphatischen Mono- oder Dicarbonsäure mit höchstens 4 Kohlenstoffatomen in der aliphatischen Kette und gegebenenfalls eines metallabgebenden Mittels in kontinuierlicher Arbeitsweise auf das Färbegut aufbringt und dieses anschließend ohne Zwischentrocknung einer feuchten Wärmebehandlung unterwirft.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Farbstoffe verwendet, die durch Kuppeln der Diazoniumverbindungen der l-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure oder der 1 - Amino-2-oxy-6-nitronaphthalin-4-sulfonsäure mit 1- oder 2-Oxy-naphthalin entstehen.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als koazervierende Mittel saure Ester, vorzugsweise saure Schwefelsäureester oder deren Salze, verwendet, die auf 1 Mol Alkylphenol 1 bis 3 Mol Äthylenoxyd aufweisen.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsvermittler Derivate des Äthylenglykols verwendet werden.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Verdickungsmittel verätherte Carubinsäuren verwendet.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als aliphatische Carbonsäure Ameisen- oder Essigsäure verwendet.
7. Zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 geeignete, beständige Farbstoffpräparate zum Färben von Wolle, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen in saurem wäßrigem Medium schwerlöslichen, zur Wolle Affinität aufweisenden Farbstoff in fein verteiltem Zustand, 10 bis 80 Teile pro 100 Teile Farbstoffpräparat eines koazervierenden Mittels und einen Lösungsvermittler enthalten.
DE1964C0032081 1963-02-08 1964-02-07 Verfahren zum Faerben und Bedrucken von Wolle, dazu geeignete Farbstoffpraeparate und Verfahren zu deren Herstellung Expired DE1287555C2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH156663A CH444110A (de) 1963-02-08 1963-02-08 Verfahren zum Färben und Bedrucken von Wolle

Publications (2)

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