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Die Erfindung bezieht sich auf eine Filmspule, die in einer fotografischen
Kamera zum Aufwickeln des belichteten Filmes drehbar angebracht ist und bei der
am Umfang des Spulenrohres achsparallele Stäbe vorgesehen sind, zwischen denen der
zu befestigende Filmanfang durchzustecken ist.
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Bei einer bekannten derartigen Filmspule (deutsche Patentschrift 537
266) ist das Spulenrohr aus einem Blechstück zusammengebogen. Das Blechstück erhält
zunächst Längsschlitze. Die zwischen den Schlitzen verbleibenden Stege werden dann
so geprägt, daß sie einei V-förmigen Querschnitt erhalten, so daß die Spitze des
V-förmigen Querschnitts nach innen und die offene Seite nach außen weist. Die Spule
ist zur Halterung von Papierfilmen gedacht, und die Filme sollen durch das Spulenrohr
ganz hindurchgesteckt werden und beim Aufwickeln scharfe Knicke erhalten. Gerade
dies ist beim Festlegen des jetzt üblicherweise verwendeten 35-mm-Films auf Zelluloid-Träger
unerwünscht. Bei großer Kälte ist das Material spröde und kann an der Knickstelle
brechen und damit abreißen. Außerdem soll der Film am Ende des Zurückspulens wieder
leicht vom Spulenrohr trennbar sein.
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Die bekannte Filmspule erfordert auch einige Geschicklichkeit zum
Einführen des Filmanfangs. Trifft man nämlich nicht in einen Schlitz zwischen zwei
Stäben, sondern auf einen Stab, so wird der Filmanfang in die Vertiefung des V-förmigen
Querschnitts hineingeleitet und daran gehindert, in das Innere des Spulenrohrs vorzudringen.
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Ein bequemeres Einführen und schonendes Befestigen des Filmanfanges
ist lediglich bei Kameras bekannt, die mit einer zweiten Kassette ausgerüstet sind.
Hier ist aber der Mehraufwand für die Kassette erforderlich (USA.-Patentschrift
2 487 479). Dort ist innerhalb eines Spulenrohres noch ein gesonderter Klemmkörper
vorgesehen. Eine Schwierigkeit besteht darin, den Filmanfang in jeder beliebigen
Lage des Spulenrohres einzuführen. Innerhalb der bekannten Kassette ist daher eine
Feder vorgesehen, die in Rastvertiefungen des Spulenrohres eingreift und dafür sorgen
soll, daß das Spulenrohr nur in einigen definierten Lagen festgehalten wird, in
denen dann ein Einführungsschlitz des Spulenrohres sich gerade an der richtigen
Stelle befindet. Diese Anordnung schließt aber nicht aus, daß das Spulenrohr sich
einmal in einer Zwischenstellung befindet. Die Feder kann nämlich nicht für eine
Drehung des Spulenrohres sorgen. Ihr Ende fällt dann nicht in eine der ; Raststellen
ein, und der Filmanfang kann nicht in eine der Öffnungen eingeführt werden. Die
Anordnung ist also nicht betriebssicher. Darüber hinaus ist es erforderlich, den
Filmanfang so anzuschneiden, daß seine beiden Ränder vorstehen. Dies ist aber ;
wesentlich umständlicher als das sonst übliche Abschneiden nur der einen Außenkante
des Films. Dieses Anschneiden ist bei der bekannten Kassettenanordnung deshalb erforderlich,
weil die Einführungsöffnungen im Spulenrohr nicht über dessen ganze Länge durchgehen
dürfen, sonst würde das Spulenrohr zerteilt werden und auseinanderfallen. Es könnte
allenfalls ein einziger durchgehender Schlitz verwendet werden (Spalte 4, Zeile
51). Dieser würde sich aber nur sehr selten in der für das Einführen t richtigen
Lage befinden.
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Durch die vorliegende Erfindung soll eine Filmspule geschaffen werden,
die keine Anforderungen an die Geschicklichkeit des Benutzers stellt, insbesondere
in jeder Stellung verwendbar ist, die dabei den Film schonend festhält, so daß er
keine scharfen Knicke erhält, und die den Film ohne wesentlichen Widerstand wieder
freigibt.
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Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Filmspule erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Stäbe einen über ihre Länge gleichbleibenden, runden - insbesondere
kreisförmigen - Querschnitt haben, um ihre eigene Achse drehbar gelagert sind und
das Spulenrohr kranzartig so umgeben, daß zwischen benachbarten Stäben Abstände
verbleiben, die zum Einführen des Filmanfangs gerade ausreichen.
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Durch den runden Querschnitt wird der Filmanfang gegen Knicke geschützt.
Der Benutzer kann den Filmanfang an jede beliebige Stelle des Stabkranzes führen.
Immer wird der Filmanfang zwischen zwei Stäbe hineingeführt werden. Durch die Eigendrehung
der Stäbe wird diese Einführbewegung unterstützt. Es ist nicht nötig, die Spule
in eine bestimmte Drehstellung zu bringen. Irgendwelche Rastmittel sind daher überflüssig.
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überraschenderweise hat es sich herausgestellt (was durch Vorführung
eines Modells nachgewiesen werden kann), daß es vollkommen genügt, den Filmanfang
nur zwischen zwei Stäbe einzuführen, bis er gegen das Spulenrohr stößt. Es ist nicht
nötig, den Filmanfang weiter zwischen Stäben und Spulenrohr vorzuschieben. Bei einer
anfänglichen Drehung der Filmspule klemmen die Stäbe den Filmanfang ausreichend
fest, so daß der Film sicher aufgewickelt wird. Am Ende des Rückspulens wird dagegen
der Filmanfang ohne weiteres freigegeben, da er ja radial herausgezogen wird. Dieser
Bewegung setzen die Stäbe selbstverständlich keinen Widerstand entgegen. Im Gegenteil;
sie erleichtern diese Bewegung noch durch ihre Eigendrehung.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Enden der
Stäbe frei drehbar und verschiebbar in zum Spulenrohr konzentrischen Ringnuten geführt
werden, wobei die Summe der zwischen allen Stäben in Umfangsrichtung vorhandenen
Abstände gerade zum Einführen des Filmanfangs ausreicht. Durch diese Ausführungsform
wird die Herstellung sehr vereinfacht, denn es ist nicht nötig, für die beiden Enden
jedes Stabes zumindest eine gesonderte Lagerbohrung vorzusehen. Beim Einführen des
Filmanfangs verschieben sich die Stäbe längs ihres Umfangs so, daß der ganze verfügbare
Umfangsabstand an der Einführungsstelle zur Verfügung steht und daß im übrigen alle
Stäbe eng aneinanderliegen.
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Will man verhindern, daß der ganze Kranz von Stäben sich bei unbewegter
Spule um diese drehen kann, so kann man in Weiterbildung der Erfindung einen der
Stäbe mit seinen -beiden Enden in Umfangsrichtung unverschiebbar,_ jedoch drehbar
haltern. In diesem Falle verschieben sich dann alle übrigen Stäbe beim Einführen
des Filmanfangs gegen den ortsfesten Stab.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an Hand der
Zeichnung beschrieben. Es zeigt F i g. 1 in Seitenansicht, teilweise im Längsschnitt,
eine Filmspule nach der Erfindung und eine Transportregelrolle, F i g. 2 im Längsschnitt
ein Spulenrohr nach der Erfindung, bei dem nur einer der Stäbe länger als die übrigen
und ortsfest gehaltert ist, F i g. 3 und 4 Querschnitte nach Linie A-A in
I~
i g. 1 bei Beginn des Aufspulens bzw: nach einer Vierteldrehung der Filmspule, F
i g. 5 bis 8 Querschnitte durch eine weitere Ausführungsform der Filmspule nach
der Erfindung, bei der alle Stäbe einen definierten Abstand zueinander haben, wobei
nach F i g. 5 und 6 in der einen und nach F i g. 7 und 8 in der anderen Drehrichtung
aufgewickelt wird.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 1, 3 und 4 ist auf einer Aufwickelwelle
1 das Spulenrohr 3 angeordnet. Das Spulenrohr besitzt einen verdickten Abschnitt
4 und Bordscheiben 6. Durch zwei Wickelfedern 9 wird dafür gesorgt, daß das Spulenrohr
3 nur in einem Drehsinne mitgenommen wird.
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Die Stäbe 12 sind bei allen Ausführungsbeispielen zylindrisch ausgebildet
und umgeben kranzartig das Spulenrohr. Ihr rechtes Ende greift in eine Ringnut
14 in der rechten Bordscheibe 6 ein, ihr linkes Ende in eine Ringnut
14 in dem verdickten Abschnitt 4 des Spulenrohres. Zwischen allen
Stäben und dem Spulenrohr 3 ist an der engsten Stelle noch ein Abstand r vorhanden,
der in der Größenordnung der drei- bis vierfachen Filmstärke liegen kann. Die Summe
aller Abstände in Umfangsrichtung zwischen den Stäben 12 ist a, wie F i g. 3 zeigt,
und kann in der Größenordnung des Abstandes r liegen.
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Die Stäbe sitzen lose in den Ringnuten 10, so daß sie darin
verschoben werden können.
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Bei einer hergestellten Filmspule betrug der Durchmesser der Stäbe
2 mm, der des Spulenrohres 3 etwa 4 mm und der Außendurchmesser der Bordscheiben
12,5 mm. Der Abstand a betrug 0,5 mm und der Abstand r 1,8 mm.
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Der Filmanfang ist in der handelsüblichen Weise zugeschnitten. Zum
Anbringen an der Filmspule wird sein Ende zwischen zwei Stäbe 12 eingeführt. Er
kann dann weiter, wie es F i g. 3 zeigt, in den Zwischenraum zwischen das Spulenrohr
3 und den Kranz der Stäbe eingeführt werden. Beim Drehen der Filmspule in Pfeilrichtung
wird das Ende des Films F durch Klemmwirkung festgehalten, wie es F i g. 4 zeigt.
Eine Transportregelrolle 15 greift nun mit ihren Zahnkränzen in die Lochungen des
Films F ein und fördert den Film. Nach dem Aufwickeln und dem anschließenden Zurückspulen
nach Belichtung des Filmes kann der Filmanfang ohne Schwierigkeit wieder zwischen
den Stäben 12 herausgezogen werden. Der Film läßt sich auch in der dem Pfeil in
F i g. 4 entgegengesetzten Richtung aufspulen.
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Die Stäbe 12 könnten statt des kreisförmigen auch einen anderen kurvenförmigen,
z. B. elliptischen Querschnitt haben.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 2 ist ein Stab 1.6 beidseitig
in Bohrungen 17 und 18 festgelegt, von denen die Bohrung 17 durch
die rechte Bordscheibe 6 hindurchführt. Der Stab 16 ist etwas länger als die übrigen
Stäbe 12, die wie bei der Ausführungsform nach den F i g. 1, 3 und 4 in den Ringnuten
14 frei verschiebbar und drehbar untergebracht sind.
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Bei der Herstellung der Spule werden zunächst alle kurzen Stäbe 12
nacheinander durch die Bohrung 17 (F i g. 2) eingeschoben und in den Ringnuten 7.4
weitergeschoben. Zuletzt wird der lange Stab 16 eingeschoben, der dann die Bohrungen
17 und 18 ausfüllt.
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Die Handhabung beim Einführen des Filmanfangs und beim Aufwickeln
ist die gleiche wie bei der Ausführungsform nach den F i g. 1, 3 und 4. Lediglich
hindert der ortsfeste lange Stab 16 den Kranz der übrigen Stäbe 12 daran, sich als
Gruppe frei um das Spulenrohr herumzudrehen. Vielmehr wird nur eine Verschiebung
der Stäbe 12 beiderseits der Einführungsstelle des Filmanfangs zugelassen.
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Bei der Ausführungsform nach den F i g. 5 bis. 8 haben alle Stäbe
32 definierte Lagen nicht nur gegenüber dem Spulenrohr 3, sondern auch gegeneinander.
Zwischen allen Stäben sind gleiche Abstände zum Einführen des Filmanfangs vorgesehen.
Bei einer hergestellten Spule dieser Art hatten bei einem Bordscheibendurchmesser
von 12,5 mm die Stäbe Durchmesser von 2 mm und das Spulenrohr 3 einen Durchmesser
von 6,6 mm.
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Auch bei dieser Ausführungsform läßt der Film sich in beiden Drehrichtungen
aufwickeln. Hierbei kann es zweckmäßiger sein, den Filmanfang auch zwischen die
Stäbe und das Spulenrohr einzuführen.
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Bei allen Ausführungsbeispielen können die Stäbe alternativ auch über
die ganze Länge des Spulenrohres reichen. Das Spulenrohr hat dann keinen verdickten
Teil 4, und die linke Ringnut ist in der linken Bordscheibe 6 vorgesehen.