DE1284266B - Mahlwerkzeuge fuer Stiftmuehlen zum Zerkleinern, Zerfasern, Mahlen und/oder sonstigen Behandeln von Gut, insbesondere von Gut fuer die Papier-, Pappe- oder Kartonherstellung - Google Patents

Description

• Gegenstand der Erfindung sind Mahlwerkzeuge für Stiftmühlen zum Zerkleinern, Zerfasern, Mahlen und/oder sonstigen Behandeln von Gut, insbesondere von Gut für die Papier-, Pappe- oder Kartonherstellung, die an relativ zueinander bewegten scheiben-, kegel- oder walzenförmigen Tragkörpern befestigt sind und deren Stirnflächen über die Grundflächen der Tragkörper hinausragen und sich im Abstand des einstellbaren Mahlspaltes aneinander vorbeibewegen.
• Es ist bekannt, zum Zerfasern und Mahlen von Gut für die Papier-, Pappe- oder Kartonherstellung, oder von anderem faserförmigen Material die Zerfaserungs- und Mahlorgane mit entsprechend langen Messern zu versehen. Üblicherweise werden die Messer mit ihrem Grundkörper zusammen in einem Stück hergestellt oder Einzelmesser mit entsprechenden dazwischenliegenden Füllungen zu einem derartigen Mahlorgan zusammengesetzt. Diese Art der Ausführung der Zerfaserungs- und Mahlorgane ist schwierig herzustellen und aufwendig.
• Ferner sind Vorrichtungen zum Zerkleinern von festen Stoffen bekannt, bei denen auf einem scheiben-oder walzenförmigen Tragkörper kreiszylindrische Stifte, Bolzen oder auch zugespitzte Zähne angeordnet sind. In der Regel sind solche Vorrichtungen derart ausgebildet, daß zwei relativ zueinander bewegliche Tragkörper dieser Art mit konzentrischen Ringreihen von solchen Stiften oder Bolzen versehen sind. Abgesehen von den Randbereichen ist jede Ringreihe des einen Tragkörpers zu zwei konzentrischen Ringreihen des anderen Tragkörpers unter Belassung des Mahlspaltes auf jeder Seite angeordnet. Beim Betrieb solcher Vorrichtungen wird das Gut durch mechanische Schlag- oder Stoßwirkung zerkleinert.
• Solche Zerkleinerungsvorrichtungen sind für das Mahlen oder Zerkleinern von faserförmigen Stoffen nicht geeignet, weil es bei diesen darauf ankommt, die Faserstruktur des Stoffes beim Mahlen bzw. Zerfasern zu schonen.
• Aufgabe der Erfindung ist es, Zerfaserungs- und Mahlwerkzeuge so zu gestalten, daß sie zum faserschonenden Aufschließen von faserförmigem Gut geeignet sind und die Mängel und Nachteile der bekannten Bauweise vermeiden.
• Diese Aufgabe wird bei Mahlwerkzeugen für Stiftmühlen der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß gemäß der Erfindung die Mahlwerkzeuge eckige, schalenförmige oder langlochförmige Stirnflächen aufweisen. In solcher Weise ausgebildete und auf dem jeweiligen Tragkörper verteilte Mahlwerkzeuge weisen eine große Anzahl von Kanten und durch Kanten begrenzten Flächen auf, welche beim Betrieb der Zerfaserungs- und Mahlvorrichtung, in die sie eingebaut sind, das Zerkleinern, Zerfasern, Mahlen oder sonstiges Behandeln des Gutes in überraschend kurzer Zeit bewirken.
• Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind die eckigen und die langlochförmigen Mahlwerkzeuge als Hohlkörper ausgebildet. Mit hohlen oder einseitig offenen Mahlwerkzeugen läßt sich in weiten Grenzen das Verhältnis der wirksamen Kantenlänge zu der Stirnfläche der Mahlwerkzeuge verändern. Dieses Verhältnis läßt sich insbesondere bei der Verwendung geschlossener hohler Mahlwerkzeuge sehr günstig gestalten, da solche Mahlwerkzeuge auf Grund der geometrischen Form sehr geringe Wandstärke aufweisen können. Durch diese Fähigkeit, das genannte Verhältnis weitgehend zu verändern, ist es möglich, ,die Leistungsaufnahme einer mit solchen Mahlwerkzeugen ausgestatteten Stiftmühle ohne Beeinträchtigung der gewünschten Wirkung auf einen Kleinstwert einzustellen.
• Eine weitere beträchtliche Verbesserung der Mahl-oder Zerfaserungswirkung, insbesondere bei faserförmigen Stoffen, erhält man, wenn die Umfangsflächen der Mahlwerkzeuge zusätzliche Wirkflächen und -kanten aufweisen. Dies wird beispielsweise durch Verwendung von Mahlkörpern mit mehreckigen oder schalenförmigen Stirnflächen erreicht.
• In weiterer Ausbildung der Erfindung bestehen die Mahlwerkzeuge aus einem anderen Material als die Tragkörper. Auch ist es gemäß der Erfindung möglich, daß die Mahlwerkzeuge untereinander aus verschiedenem Material bestehen. Eine solche Bauweise hat auch den Vorteil, daß man nur die Mahlwerkzeuge aus hochwertigem Werkstoff herzustellen braucht, während der Tragkörper aus weniger aufwendigem Werkstoff bestehen kann.
• In der Regel ist die Fertigung zusammengesetzter Mahlkörper mit messerartigen Mahlwerkzeugen sehr teuer. Dagegen ist es bei Verwendung von Mahlwerkzeugen gemäß der Erfindung verhältnismäßig einfach, diese auf dem Tragkörper dauerhaft zu befestigen. Die Befestigung der Mahlwerkzeuge am oder auf dem Tragkörper kann in unlösbarer Weise durch Eingießen erfolgen. Statt dessen können die Mahlwerkzeuge auf dem Tragkörper auch in anderer Weise, z. B. durch Schweißen, Kitten oder Kleben, unlösbar an dem aus beliebigen Material, wie Metall, Porzellan, Keramik, Kunststoff od. dgl., bestehenden Tragkörper angebracht werden.
• Ebenso können in weiterer Ausbildung der Erfindung die Mahlwerkzeuge lösbar auf dem Tragkörper befestigt sein. Eine solche lösbare Befestigung kann beispielsweise mittels Schrauben, Stiften oder Keilen ausgeführt werden, um die Mahlwerkzeuge erforderlichenfalls leicht und schnell auswechseln, ergänzen oder in anderer Weise anordnen zu können. Hierdurch ergibt sich der weitere Vorteil, daß man die Mahlwerkzeuge auf dem Tragkörper jederzeit nach Belieben einstellen oder ihre Anordnung verändern kann.
• Einer weiteren Ausbildung der Erfindung zufolge sind die Stirnflächen der Mahlwerkzeuge uneben. Dadurch wird die wirksame Kantenlänge des einzelnen Mahlwerkzeuges vergrößert. Auch kann man ohne besonderere Aufwand die Kanten der Mahlwerkzeuge ungerade und ihre Wirkflächen uneben ausbilden und damit ebenfalls die Wirksamkeit der Mahlwerkzeuge der Eigenart des zu behandelnden Gutes anpassen.
• Die beweglichen und die unbeweglichen Tragkörper für die mit Wirkflächen und -kanten gemäß der Erfindung versehenen Mahlwerkzeuge lassen sich außerdem in sehr verschiedenartiger Weise ausbilden und für alle möglichen Zwecke und Aufgaben bei manuell, maschinell oder in sonst geeigneter Weise betriebenen Stiftmühlen verwenden. Diese Mahlwerkzeuge sind geeignet, sehr verschiedenartiges Gut zu mahlen oder zu zerkleinern, insbesondere faserförmiges Gut zu zerfasern.
• Der Tragkörper wird derart ausgebildet und beweglich oder unbeweglich angeordnet, daß die erforderliche Bewegung des zu behandelnden Gutes ihm gegenüber stattfinden kann. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß der Tragkörper. unbeweglich angeordnet wird und andere Mittel vorgesehen werden, das Gut an ihm vorbeizubewegen, oder dadurch, daß der Tragkörper selbst die notwendigen Bewegungen ausführt, beispielsweise im Zusammenwirken mit einem unbeweglich angeordneten Tragkörper umläuft.
• An Hand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung im folgenden näher erläutert. Hierbei zeigen F i g. 1 und 2 Flächenteile von Tragkörpern mit Mahlwerkzeugen aus mehreckigem Profilrohr in Draufsicht, F i g. 3 einen Tragkörperteil mit eingesetztem Mahlwerkzeug aus Quadratrohr im Schnitt nach Linie III-111 der F i g. 1, F i g. 4 einen Tragkörperteil mit eingeschweißtem Mahlwerkzeug aus Quadratrohr im Schnitt nach Linie 111-III der F i g. 1, F i g. 5 einen Tragkörperteil mit durch Befestigungsmittel lösbar angebrachtem Mahlwerkzeug im Schnitt ähnlich den F i g. 3 oder 4, F i g. 6 einen Flächenteil eines Tragkörpers mit langlochförmigen Mahlwerkzeugen in Draufsicht, F i g. 7 einen Tragkörperteil mit festgeschraubtem Mahlwerkzeug aus Vollmaterial im Schnitt ähnlich F i g. 3, 4 oder 5, F i g. 8 einen Flächenteil eines Tragkörpers mit winkeligen Mahlwerkzeugen in Draufsicht, F i g. 9 einen Flächenteil eines Tragkörpers mit halbrunden Mahlwerkzeugen in Draufsicht, F i g. 10 einen Flächenteil eines Tragkörpers mit schalenförmigen Mahlwerkzeugen in Draufsicht, F i g. 11 einen Teil eines rohrförmigen Tragkörpers mit an der Außenfläche angeordneten eckigen Mahlwerkzeugen im Längsschnitt, F i g. 12 einen Teil eines rohrförmigen Tragkörpers mit an der Innenfläche angeordneten eckigen Mahlwerkzeugen im Längsschnitt, F i g. 13 einen Tragkörperteil mit quer durch dessen Wandung hindurchgesteckten und einseitig sowie beidseitig vorstehenden Mahlwerkzeugen im Längsschnitt.
• An einem als Scheibe, Kegel, Walze oder in sonstiger Weise gestalteten Tragkörper 1, der ganz oder teilweise aus Metall, Kunststoff, Keramik oder anderem Material durch Gießen, Spritzen, Pressen oder in anderer Weise hergestellt sein kann, sind gemäß den F i g. 1, 2, 6, 7, 8, 9 und 10 gestaltete und aus geeignetem Material bestehende Mahlwerkzeuge 2, 3, 5, 6, 8, 9 bzw. 10 angebracht. Diese aus Hohlkörpern oder gegebenenfalls aus Vollmaterial bestehenden Mahlwerkzeuge sind mit dem Tragkörper oder den Tragkörpern 1 derart verbunden, daß ihre Stirnflächen 11 als Wirkflächen und ihre Kanten, die als Schneidkanten ausgebildet sein können, als Wirkkanten zum Zerkleinern, Zerfasern, Mahlen oder sonstigen Behandeln des Gutes dienen.
• Die Mahlwerkzeuge können gemäß F i g. 3 durch Eingießen direkt mit dem als Gußteil hergestellten Tragkörper 1 unlösbar verbunden sein. Es ist aber auch möglich, die Mahlwerkzeuge mit dem Tragkörper durch Verschweißen (gemäß F i g. 4), durch Kitten oder durch Kleben zu verbinden.
• Aus den F i g. 5 und 7 ist erkennbar, daß auch Flansche 4 oder Verschraubungen 7 zur Verbindung der Mahlwerkzeuge mit dem Tragkörper oder den Tragkörpern 1 brauchbar sind. . Die Tagkörper 1 können gemäß den F i g,11 und 1:2 als rohrförmige Walzen ausgebildet sein. Ein solcher Tragkörper kann beispielsweise in der Mahlvorrichtung unbeweglich befestigt oder drehbar gelagert und antreibbar sein. In den Tragkörpern 1 sind die gemäß der Erfindung ausgebildeten, beispielsweise aus Quadratrohr hergestellten Mahlwerkzeuge 2 eingesetzt und beispielsweise unlösbar durch Eingießen mit dem. Tragkörper 1 verbunden, so daß ihre Stirnflächen 11 über die Grundfläche des Tragkörpers hinausragen.
• Gemäß F i g. 11 ist ein solcher Tragkörper 1 mit auf der Außenfläche des Mantels der rohrförmigen Walze angeordneten Mahlwerkzeugen 2 versehen, gemäß F i g. 12 sind die Mahlwerkzeuge 2 auf der Innenfläche des Mantels der rohrförmigen Walze angeordnet. Man kann zwei solche Tragkörper gleichzeitig so in einer Mahlvorrichtung anordnen, daß sich zwischen den Stirnflächen 11 der einander zugewandten, über die Grundflächen der Tragkörper hinausragenden Mahlwerkzeuge 2 gerade der Mahlspalt befindet.
• Gemäß F i g. 13 kann man bei einem scheibenförmigen, mit verhältnismäßig geringer Wandstärke ausgebildeten Tragkörper 1 die Mahlwerkzeuge 2 auch so anordnen, daß sie den Tragkörper über seine ganze Wandstärke durchdringen und dabei entweder über eine der Grundflächen oder über beide Grundflächen hinausragen.
• Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf die angeführten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr gibt es noch unzählige andere Möglichkeiten, die Erfindung zu verwirklichen, wodurch sich diese sehr gut den jeweils gegebenen Bedürfnissen anpassen läßt.
• Mit der Ausbildung der Mahlwerkzeuge gemäß der Erfindung werden in der Tat sehr vielseitig verwendbare, billig herzustellende und betrieblich vorteilhafte Vorrichtungen zum Zerkleinern, Zerfasern, Mahlen und/oder sonstigen Behandeln von Gut, insbesondere von Gut für die Papier-, Pappe oder Kartonherstellung gewonnen, welche kostensparend aus beliebigem Material herstellbar sowie in leicht auswechselbarer Weise auf dem Tragkörper zu befestigen und demgemäß leicht austauschbar sind, so daß die mit solchen Mahlwerkzeugen versehenen Stiftmühlen sehr leistungsfähig und wirtschaftlich sind.

Claims (7)

1. Patentansprüche: 1. Mahlwerkzeuge für Stiftmühlen zum Zerkleinern, Zerfasern, Mahlen und/oder sonstigen Behandeln von Gut, insbesondere für die Papier-, Pappe- oder Kartonherstellung, die an relativ zueinander bewegten scheiben-, kegel- oder walzenförmigen Tragkörpern befestigt sind und deren Stirnflächen über die Grundflächen der Tragkörper hinausragen und sich im Abstand des Mahlspaltes aneinander vorbeibewegen, d a -durch gekennzeichnet, daß die Mahlwerkzeuge (2, 3, 5, 6, 8, 9,10) eckige, schalenförmige oder langlochförmige Stirnflächen (11) aufweisen.
2. 2. Mahlwerkzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eckigen und langlochförmigen Mahlwerkzeuge (2, 3, 5) als Hohlkörper ausgebildet sind.
3. 3. Mahlwerkzeuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsflächen der Mahlwerkzeuge (2, 3, 8, 9,10) zusätzliche Schneidkanten aufweisen.
4. 4. Mahlwerkzeuge nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlwerkzeuge (2, 3, 5, 6, 8, 9,10) aus einem anderen Material als die Tragkörper (1) bestehen.
5. 5. Mahlwerkzeuge nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlwerkzeuge (2, 3, 5, 6, 8, 9,10) untereinander aus verschiedenem Material bestehen.
6. 6. Mahlwerkzeuge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlwerkzeuge (6) lösbar am Tragkörper (1) befestigt sind.
7. 7. Mahlwerkzeuge nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnflächen (11) der Mahlwerkzeuge uneben sind.