DE1283234B - Verfahren zur Herstellung von 1-Cyan-3-alkyl-[1, 1, 0]-bicyclobutanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1-Cyan-3-alkyl-[1, 1, 0]-bicyclobutanenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
Deutsche Kl.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C07c
12O-25
120-21
120-21
P 12 83 234.7-42 (E 34318)
22. Mai 1964
21. November 1968
Es ist bekannt, Äthyl-bicyclo-pJ^-butan-l-carboxylat
durch Umsetzen von Äthyl-3-bromcyclobutan-1-carboxylat
mit Triphenylmethylnatrium herzustellen.
Es wurde nun gefunden, daß man l-Cyan-3-alkylbicyclo-[l,l,0]-butan
aus den entsprechenden l-Cyan-3-alkylidencyclobutanen
erhält, indem man diese zuerst in inniger Berührung mit Jodwasserstoff umsetzt und das erhaltene l-Cyan-B-alkyl-S-jodcyclobutan
dann durch innige Berührung mit einem Alkalihydrid umsetzt und das entstandene l-Cyan-3-alkylbicyclo-[U,O]-butan
gewinnt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann man durch folgendes Schema veranschaulichen:
Verfahren zur Herstellung von
l-Cyan-S-alkyl-fl^OJ-bicyclobutanen
l-Cyan-S-alkyl-fl^OJ-bicyclobutanen
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. Walter Abitz
und Dr. Dieter Morf, Patentanwälte,
8000 München
Als Erfinder benannt:
Elwood Parry Blanchard jun., Shellburne,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 24. Mai 1963 (282 867) ·
MH
II
III
Alle erfindungsgemäß hergestellten Produkte kann man generell durch die Formel
R5\ /H
R1 C
R1 C
R3 /Cn
•CN
In dem Schema stellt M ein Alkalimetall dar und Ri. R2. R:!. Ri und Rs können Wasserstoffatome oder
Alkylgruppen mit 18 oder weniger Kohlenstoffatomen sein, welche frei von ungesättigter aliphatischer
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung sind.
darstellen, in welcher die Reste R Wasserstoff oder eine Alkylgruppe bedeuten. Eine bevorzugte Gruppe
stellen die Verbindungen der Formel V dar, in welcher R:), Ri und R5 gegebenenfalls auch R2
Wasserstoff darstellen. Zu den besonders bevorzugt hergestellten Verbindungen gehören l-Cyan-3-methylbicyelo-[l,l,0]-butan
und2.2,3-Trimethyl-l-cyanbicyclo-[l,1.0]-butan.
Aliphatisch gesättigte Alkylgruppen mit 12 oder weniger Kohlenstoffatomen, insbesondere solche mit
6 oder weniger Kohlenstoffatomen, sind am billigsten
809 638/1702
I 283
und am leichtesten verfügbar und insoweit bevorzugt. Unabhängig hiervon ist jede Alkylgruppe geeignet,
solange sie frei von ungesättigten aliphatischen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen ist und 18 oder
weniger Kohlenstoffatome "enthält.
In der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens bringt man ein l-Cyan-3-alkylidencyclobutan
in innige Berührung mit Jodwasserstoff. Die Molverhältnisse von Cyclobutane Jodid können von 1 : 10
bis 10 : 1 reichen. Man kann den Jodwasserstoff in Form des wasserfreien Gases einsetzen oder zweckmäßiger
in Form einer wäßrigen Lösung, vorzugsweise einer Lösung, die zwischen etwa 10 und etwa
60 Gewichtsprozent Jodwasserstoff enthält. Alles was erforderlich ist, damit die Umsetzung stattfindet, ist,
daß man die Reaktionsteilnehmer in innige Berührung bringt. Dies kann man durch einfache Bewegung
unter Anwendung bekannter Hilfsmittel erreichen. Temperaturen und Drücke ober- und unterhalb
Raumtemperatur und Atmosphärendruck sind anwendbar. Zum Beispiel kann man Temperaturen im
Bereich von 0 bis 200°C verwenden. Jedoch sind Raumtemperaturen und Atmosphärendruck vollkommen
ausreichend. Es ist nicht notwendig, Katalysatoren oder Zusätze zuzugeben. Das entstandene
l-Cyan-3-jod-3-alkylcyclobutan kann man von dem Reaktionsgemisch durch Extraktion mit einem organischen
Lösungsmittel trennen, beispielsweise Methylenchlorid, welches gegenüber den Reaktionsteilnehmern
und den Produkten inert ist; anschließend dampft man das Lösungsmittel ab. Das Produkt kann
man durch Destillation reinigen.
R4
-C-
-C-
R3
/4\
In der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens bringt man ein l-Cyan-3-jod-alkylcyclobutan
in innige Berührung mit dem Alkalihydrid. Die Molverhältnisse von Cyclobutan zu Metallhydrid können
von 1 : 10 bis 10 : 1 reichen. Geeignete Metallhydride sind die von Lithium, Natrium, Kalium,
Rubidium und Caesium. Das Metallhydrid kann man als solches anwenden, geeigneterweise in pulverisierter
Form, oder man kann es in einem inerten Medium
ίο suspendieren, beispielsweise in einem gesättigten
Kohlenwasserstofföl. Wie in der ersten Stufe oben bemerkt, kann man in der zweiten Stufe eine innige
Berührung durch einfache Bewegung erhalten. Temperaturen und Drücke ober- und unterhalb Raumtemperatur
und Atmosphärendruck sind anwendbar. Zum Beispiel kann man Temperaturen zwischen
0 und 100 0C anwenden. Jedoch sind Raumtemperatur
und Atmosphärendruck vollkommen zufriedenstellend. Eine verbesserte Ausbeute des Produktes bei
dieser Umsetzung erhält man manchmal durch mäßiges Erhitzen zwischen 30 und 6O0C am Ende der
Umsetzung. Das entstandene l-Cyan-3-alkylbicyclo-[l,l,0]-butan
kann man von dem Reaktionsgemisch durch Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel
trennen, beispielsweise mit Diäthyläther, welches gegenüber den Reaktionsteilnehmem und
den Produkten inert ist. Das Produkt kann man durch Destillation reinigen.
Die l-Cyan-S-alkylbicyclo-pJjOj-butane der Formel
V sind alle brauchbar, um die entsprechenden polymerisierbaren Butadiene durch Pyrolyse gemäß
der Gleichung
R2 CN H
J I I
R1-C = C-C = C-R5
R3-C-R4
R3-C-R4
VI
H CN R2
R5-C = C-C = C-R1
R3-C-R4
R3-C-R4
H VII
herzustellen. rialien, die in dieser Erfindung verwendet werden,
Die genannten Cyanalkylbicyclobutane können stellt man, wie in der USA.-Patentschrift 2 914 541
auch als Ausgangsstoffe für die Herstellung von 30 beschrieben, durch Umsetzen eines Aliens mit einem
l-Carbamyl-3-alkylbicyclo-[l,l,0]-butanen dienen. 1-Cyan-lH-olefin her. Dies kann man durch die
Die l-Cyan-S-alkylidencyclobutan-Ausgangsmate- Gleichungen
ρ · ■ '■■ HH - -
1 R
R4,
ρ ρ | C \ |
fRs | Q | c— | CN |
I VIII | \ | rx | |||
/ | f | H | |||
C = C = | C \ |
fRi | ' /-ι | P | CN |
\ | XI | ||||
^R2 | |||||
/H | |||||
veranschaulichen, in welchen die Reste R äie oben 65 Methyl-, Äthyl-, tert.-Butyl-, Hexyl-, Isooctyl-.'.Dode-
angegebene Bedeutung besitzen. . cyl-und Octadecyl-Gruppen. Demzufolge fallen· bei-
Zu den Alkylgruppen, welche von der vorliegenden spielsweise die folgenden Verbindungen unter, die
Erfindung umfaßt werden, gehören beispielsweise Erfindung: 1-Cyan-2,2-diäthyl-3-methyl-bicyclo-
[l,l,O]-butan, l-Cyan-3-isopropyl-bicyclo-[l,l.ö]-butan,
l-Cyan-2,2-di-(n-butyl)-3,4-dimethyl-bicycIo-[1,1 ,θί-butan, l-Cyan^-methyW-^-nonyO-bicyclo-[1,1
,OJ-butan, 1 -Cyan^-n-butyW-methyl-S-^-heptadecyl)-bicyclo-[l,l,0]-butan,
l-Cyan-4-decyl-3-is0-propyl-2,2-dimethyl-bicyclo-[l,l,0]-butan.
In den folgenden Beispielen beziehen sich die Teilangaben, falls nicht anders angegeben, auf das Gewicht.
Das Beispiel 2 erläutert eine bevorzugte Ausführungsform.
Beispiel 1 Teil A
Man gibt zu 90 Teilen 55- bis 58°/oiger Jodwasserstoffsäure
unter Rühren 18,6 Teile 3-Methyleneydobutancarbonitril. Das Gemisch rührt man '/2 Stunde
und trennt anschließend die untere Schicht ab, verdünnt mit Äther und trocknet über Magnesiumsulfat.
Man filtriert ab, destilliert und erhält 22,2 Teile 3-Jod-3-methylcyclobutancarbonitril;
Siedepunkt 62 bis 66°C/1 mm.
Man gibt zu einer gerührten Aufschlämmung aus 2,12 Teilen 56gewichtsprozentiger Natriumhydrid-Mineralöl-Dispersion
in 35,5 Teilen Diäthyläther 11,05 Teile S-Jod-S-methylcyclobutancarbonitril. Das
Gemisch erhitzt man unter Rückfluß und 'Rühren 64 Stunden, kühlt auf etwa 00C ab, gibt dann 4 Teile
Methanol und anschließend 30 Teile Wasser hinzu. Man trennt die Ätherphase ab, trocknet über Magnesiumsulfat
und destilliert, wobei man 3 Teile 1-Cyan-3-methylbicyclo-[l,l,0]-butan
erhält; Siedepunkt 66 bis 67°C/32mm.
Analyse für C6H7N:
Berechnet ... C 77,38, H 7,58, N 15,04, M 93%; gefunden ... C 77,01, H 7,51, N 15,22, M 91%.
Beispiel 2 Teil A
über wasserfreiem Magnesiumsulfat und filtriert ab; das destillierte Filtrat ergibt 115 Teile l-Cyan-3-methyl-bicyclo-[l,l,0]-butan;
Siedepunkt 58 bis 60°C/ 22 mm Hg, nl5 = 1,4521.
5
5
Teil A
Man gibt zu 90 Teilen 55- bis 58%iger Jodwasserstoffsäure unter Rühren 24,2 Teile 2,2-Dimethyl-3-methylencyclobutancarbonitril.
Nach 14 Stunden trennt man die untere Phase ab und extrahiert die obere wäßrige Phase mit 34 Teilen Methylenchlorid.
Die vereinigte organische Phase extrahiert man mit 50 Teilen Wasser und 50 Teilen Natriumthiosulfatlösung.
Die organische Phase trocknet man über wasserfreiem Magnesiumsulfat, filtriert ab und destilliert,
wobei man 33,3 Teile 2,2,3-Trimethyl-3-jodcyclobutancarbonitril mit einem Siedepunkt von 81
bis 830Ql mm erhält, welches beim Abkühlen auf
Raumtemperatur kristallisiert.
Teil B
Man gibt zu einer gerührten Aufschlämmung aus 7,25 Teilen 56,5%iger Natriumhydrid-Mineralöl-Dispersion
in 105 Teilen Diäthyläther 33,3 Teile 2,2,3 - Trimethyl - 3 - jodcyclobutancarbonitril. Nach
16 Stunden erhitzt man das Gemisch unter Rückfluß und kühlt es dann in einem Eiswasserbad. Man fügt
12 Teile Methanol und 100 Teile Wasser hinzu. Die obere Ätherphase trennt man ab und extrahiert die
untere wäßrige Phase zweimal mit 35 Teilen Diäthyläther. Die vereinigte Ätherphase trocknet man über
wasserfreiem Magnesiumsulfat und filtriert ab; das destillierte Filtrat ergibt 9,9 Teile 2,2,3-Trimethyll-cyanbicyclo-[l,l,0]-butan,
Siedepunkt 82 bis 84°C/ 27 mm Hg.
40 Analyse für
Berechnet
gefunden
Berechnet
gefunden
Teil B
Man gibt zu 900 Teilen 55- bis 58%iger Jodwasserstoffsäure unter Rühren 186 Teile 3-Methylencyclobutancarbonitril.
Nach 16 Stunden trennt maa die untere Phase ab und extrahiert die wäßrige Phase
zweimal mit 200 Teilen Methylenchlorid. Die vereinigte organische Phase trocknet man über wasserfreiem
Magnesiumsulfat, filtriert und destilliert, wobei man 315 Teile 3-Jod-3-methylcyclobutancarbonitril
erhält; Siedepunkt 68 bis 70°C/l mm Hg, nl5 = 1,5411.
Analyse für C6H8IN:
Berechnet ... C 32,6, H 3,6, N 6,3, 157,5%;
gefunden ... C 33,9, H 3,8, N 6,5, 154,5%.
C 79,3, H 9,1, N 11,6%;
C 79,3, H 9,5, N 11,8%.
C 79,3, H 9,5, N 11,8%.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung 1,3-disubstituierter Bicyclobutane, dadurch gekennzeichnet,
daß man zur Herstellung von 1-Cyan-3-alkylbicyclobutanen
ein l-Cyan-3-alkylidencyclobutan in inniger Berührung mit Jodwasserstoff
umsetzt und das erhaltene l-Cyan-S-jod-S-alkylcyclobutan
durch innige Berührung mit einem Alkalihydrid umsetzt und das entstandene 1-Cyan-3-alkylbicyclo-[l,l,0]-butan
gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das l-Cyan-alkylidencyclobutan
zwischen 0 und 2000C mit einer wäßrigen Lösung, die 10 bis 60 Gewichtsprozent Jod-
. wasserstoff enthält, umsetzt, das entstandene l-Cyan-S-jod-S-alkylcyclobutan isoliert und dieses
dann zwischen 0 und 1000C mit einem Alkalihydrid,
welches in einem Kohlenwasserstofföl suspendiert ist, umsetzt, wobei die Molverhältnisse
der Reaktionsteilnehmer in jeder der beiden Stufen zwischen 1 : 10 und 10 : 1 liegen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Journal of the American Chemical Society, Bd. 81 (1959), S. 5261/62.
Journal of the American Chemical Society, Bd. 81 (1959), S. 5261/62.
80S S38/1702 11. EB O Bmdesdructa«! Berlin
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