DE1282655B - Verfahren zur Herstellung von Elektrodenpech - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Elektrodenpech

Info

Publication number
DE1282655B
DE1282655B DE1962S0079031 DES0079031A DE1282655B DE 1282655 B DE1282655 B DE 1282655B DE 1962S0079031 DE1962S0079031 DE 1962S0079031 DE S0079031 A DES0079031 A DE S0079031A DE 1282655 B DE1282655 B DE 1282655B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pitch
treatment zone
zone
oils
distillation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE1962S0079031
Other languages
English (en)
Inventor
Claude Ab-Der-Halden
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
EXPL DES PROCEDES DER HALDE AB
Original Assignee
EXPL DES PROCEDES DER HALDE AB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by EXPL DES PROCEDES DER HALDE AB filed Critical EXPL DES PROCEDES DER HALDE AB
Publication of DE1282655B publication Critical patent/DE1282655B/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/19Working-up tar by thermal treatment not involving distillation
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/005Working-up tar by mixing two or more coaltar fractions
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/04Working-up tar by distillation
    • C10C1/16Winning of pitch

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
ClOc
Deutsche KL: 12 r-1/01
Nummer: 1 282 655
Aktenzeichen: P 12 82 655.0-44 (S 79031)
Anmeldetag: 16. April 1962
Auslegetag: 14. November 1968
CO CSl
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Elektrodenpech aus einem Pech, das durch Destillation von Steinkohlenteer gewonnen worden ist.
Bekanntlich verwendet man für die Herstellung von Pasten, die zur Fabrikation von Elektroden dienen, als Binde- oder Agglomerierungsmittel Pech aus Steinkohlenteer, das bestimmte Eigenschaften hat.
Die verlangten Eigenschaften, mit denen Pech definiert wird, sind durch Daten gegeben, die nach folgenden genormten Methoden bestimmt werden.
a) Erweichungspunkt, bestimmt nach dem Verfahren von Kraemer und S ar η ow, angegeben in Grad Celsius K.S.;
b) Festkohlenstoffgehalt des Pechs, bestimmt nach der »Elektrokemisk-Methode«;
c) in Benzol unlöslicher Rückstand;
d) in Anthracenöl unlöslicher Rückstand, als ao «-Harz bezeichnet;
e) Differenz zwischen dem in Benzol unlöslichen Rückstand und dem in Anthracenöl unlöslichen Rückstand, bezeichnet als ß-Harz;
f) Blähprobe, sogenannte Mück-Probe, durchgeführt mit dem in Benzol unlöslichen Rückstand;
g) Festkohlenstoffgehalt der /?-Harze, der gleich dem Festkohlenstoffgehalt des in Benzol unlöslichen Rückstandes plus folgender Beziehung ist:
Festkohlenstoffgehalt des Menge des α-Harzes in Benzol unlöslichen — ■ Rückstandes minus Fest-Menge des /?-Harzes kohlenstoffgehalt des
α-Harzes;
h) Fraktionierte Destillation des Pechs, durch die Fraktionen bestimmt werden, die bis 360° C destillieren.
Unter α-Harzen versteht man Produkte mit hohem Molekulargewicht, die in den üblichen Lösungsmitteln nicht löslich sind. Diese Harze haben keinen Einfluß auf das Agglomerierungsvermögen des Pechs, und ihr Gehalt in dem für Elektroden bestimmten Pech soll gering sein. Im Gegensatz hierzu haben die /Ϊ-Harze, die in Pech in Lösung in kolloidaler Form vorliegen, ein starkes Bindevermögen, und ihr Anteil soll in dem für Elektroden bestimmten Pech so groß wie möglich sein, was dazu führt, daß man einen größtmöglichen Gehalt an in Benzol unlöslichen Anteilen hat.
Verfahren zur Herstellung von Elektrodenpech
Anmelder:
Societe pour L'Exploitation des Precedes
AB-DER-HALDEN, Nancy (Frankreich)
Vertreter:
Dr. F. Zumstein, Dr. E. Assmann
und Dr. R. Koenigsberger, Patentanwälte,
8000 München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Claude Ab-der-Halden, Nancy (Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 24. Januar 1962 (885 801)
Der Festkohlenstoff des Pechs kennzeichnet die Gesamtharze des Pechs, sein Gehalt soll so groß wie möglich sein, vorausgesetzt, daß der Gehalt an os-Harzen, der den Festkohlenstoff des Pechs ohne Verbesserung seiner Eigenschaften beeinflußt, gering ist. Der Festkohlenstoff der /?-Harze bestimmt den Wert dieser Harze und sein Gehalt soll ebenfalls größtmöglich sein.
Die Blähprobe des in Benzol unlöslichen Rückstandes charakterisiert das Bindevermögen des Pechs und soll ebenfalls einen höchstmöglichen Wert haben.
Die Menge des bis 360° C destillierenden Öls soll gering sein, da diese Leichtöle sehr schädlich sind.
Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Pech bekannt, bei dem die flüchtigen Fraktionen mit Hilfe eines Oxydationsgases, vorzugsweise Luft, bei tiefer oder mittlerer Temperatur mitgenommen werden. Bei diesem Verfahren erhält man zwar infolge der tiefen Temperaturen wenig α-Harze, für die Gesamtmenge an Festkohlenstoff sowie für die Festkohlenstoffmenge im α-Harz ergeben sich jedoch bei diesen bekannten Verfahren sehr schlechte Werte.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß ein Pech mit einem Erweichungspunkt nach Kraemer und Sarnow zwischen 55 und 65°Ckon-
809 637M271
3 4
tinuierlich und nacheinander mit steigenden Tem- in diesen Behältern Rohre 6 b bzw. Ib angebracht peraturen durch eine erste Behandlungszone bei einer sind, die Prallbleche bilden, um die das Pech Temperatur von 300 bis 320° C, dann durch eine strömen muß, damit es in einen Mittelkanal 6c, Ic zweite Behandlungszone bei 350 bis 370° C und an- gelangt, der jeweils in der Mitte einer Behandlungsschließend durch eine dritte Behandlungszone bei 5 zone 6 bzw. 7 angeordnet ist und der eine Verbin-380 ,bis 400° C strömt, daß ferner die aus der dritten dung mit der unteren Behandlungszone herstellt.
Behändlungszone destillierten Öle zuerst im Gegen- Die dritte Behandlungszone 8 wird durch den strom die zweite Behandlungszone durchströmen, in Boden der Reaktionskolonne abgegrenzt, und es sind welcher sich die Fraktionen mit einem Siedepunkt keine speziellen Teile in dieser Abteilung enthalten, oberhalb 3500C kondensieren und sich mit dem in io In den Kanälen 6c und Ic sind Elemente angedieser Zone befindlichen Pech vermischen, und daß ordnet, z. B. Raschig-Ringe 9, durch die die Bedie nicht kondensierten Öle sodann die erste Be- rührung des Pechs, das in der entsprechenden Behandlungszone durchströmen, in welcher sich die handlungszone strömt, mit den Dämpfen zu erFraktionen mit einem Siedepunkt zwischen 300 und leichtern, die von der Destillation der Öle stammen, 3500C kondensieren und sich mit dem in dieser Zone 15 die in der dritten Behandlungszone 8 stattfindet, was befindlichen Pech vermischen, und daß das erhaltene später näher erläutert wird.
Elektrodenpech kontinuierlich aus der dritten Be- In der Anlage ist außerdem im oberen Teil der
handlungszone und die nicht kondensierten Anteile Kolonne 5 eine Abzugsleitung 10 für die Leichtöle
aus der ersten Behandlungszone abgezogen werden. vorgesehen, durch die diese Leichtöle in einen Kon-
Das Ausgangspech kann direkt in Form eines 20 densatorll geführt werden. Die kondensierte Flüsweichen Pechs durch Destillation von Rohteer, er- sigkeiten treten aus dem Kondensator über eine Leihalten werden, wobei diese Destillation nicht so weit- tung 12 aus, und die Gase werden über eine Leitung gehend durchgeführt wird, wie dies üblicherweise bei 13 in eine Verbrennungskammer geführt, die in der den kontinuierlichen Destillationen der Fall ist. Man Zeichnung nicht dargestellt ist und in der diese Gase kann jedoch auch ein Pech verwenden, das man nor- 25 verbrannt werden.
malenveise bei der kontinuierlichen Destillation von 3^ Eine Heizung durch Rückleitung ermöglicht eine Teer erhält, und dieses Pech dann mit der schwereren Temperaturerhöhung des Pechs in der mittleren BeFraktion der Öle mischen, die man bei dieser Destilla- handlungszone 7. Dieses Rückleitungssystem enthält tion erhält, wobei man in solchen Anteilen mischt, eine Leitung 14, die vom unteren Teil des Behälters daß man als Ausgangspech ein Pech erhält, dessen 30 la ausgeht, eine Pumpe 15, die in dieser Leitung anErweichungspunkt zwischen 55 und 65° C K.S. liegt. geordnet ist, einen Abschnitt der Röhrendestillations-Diese Ölfraktion destilliert gerade vor dem Pech anlage 16, in der eine Temperaturerhöhung des Pechs bei der Destillation von Steinkohlenteer, und man erreicht wird, das ausreichend lange hindurchgeführt nennt sie üblicherweise »Chrysenöl«. Sie destilliert wird, damit die Temperatur der zweiten Behandlungsbei Atmosphärendruck über etwa 350° C. Die Menge 35 zone 7 auf 350 bis 370° C gehalten wird, und dieses Öls, die man dem Pech zusetzen muß, schwankt schließlich eine Leitung 17, durch die das wiedei aufmit der Qualität des verwendeten Pechs und kann gewärmte Pech in dem oberen Teil des Behälters la beispielsweise zwischen 8 und 15°/o des Gewichts eingeführt wird, wie dies in der Zeichnung dargedes Pechs betragen. stellt ist.
Die Schweröle in dem als Ausgangsprodukt ver- 40 Eine in gleicher Weise ausgebildete Heizung weist
wendeten Pech spielen eine sehr wichtige Rolle in eine Leitung 18, eine Pumpe 19, einen Abschnitt der
dem erfindungsgemäßen Verfahren, denn es wurde Röhrendestillieranlage 20 und eine Leitung 21 auf,
festgestellt, daß gerade die Fraktionen der schwersten so daß die Wärmemenge geliefert werden kann, die
Öle dem für Elektroden bestimmten Pech beachtliche notwendig ist, damit die dritte Behandlungszone 8
Bindefähigkeiten verleihen. 45 auf eine Temperatur zwischen 380 und 4000C ge-
Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung bracht werden kann.
werden im folgenden an Hand der Zeichnung er- Die Abschnitte 16 und 20 der Röhrendestillier-
läutert, in deren einziger Figur schematisch eine An- anlage 3 sind vorzugsweise im Kamin der Feuerung
lage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- untergebracht, und sie werden durch die Rauchgase
fahrens dargestellt ist. 50 erwärmt, die von einem üblichen Brennstoff aus-
Die dargestellte Anlage eignet sich zur kontinuier- gehen. Man sieht, daß auf diese Weise die Behandlichen Herstellung von Pech für Elektroden nach dem lungszonen direkt erwärmt werden, daß jedoch alle erfindungsgemäßen Verfahren. erforderlichen Wärmemengen durch Rückleitung
Das als Ausgangsprodukt verwendete Pech gelangt eines Teils des Pechs in die Röhrendestillieranlage er-
über eine Leitung 1 in die Anlage, in der eine Dosier- 55 halten werden.
pumpe 2 vorgesehen ist, die das Pech in regulierter Das so erhaltene, für Elektroden bestimmte Pech
Menge über einen Abschnitt einer Rohrdestillier- wird durch eine Leitung 22 abgezogen, die von der
anlage 3 treibt, in dem seine Temperatur auf 300 bis Leitung 18 von der Druckseite der Pumpe 19 ab-
320° C erhöht wird. Durch eine Leitung 4 wird das zweigt. Das Ausmaß der Entgasung des Pechs wird
Pech in den oberen Teil der Reaktionskolonne 5 ein- 60 durch ein Ventil 23 reguliert, das in der Leitung 22
geleitet. Diese Kolonne 5 hat drei übereinander- vorgesehen ist und das durch einen Niveauregler 24
liegende Behandlungszonen, eine obere erste Be- gesteuert wird, die damit, wie dies bei 25 angedeutet
handlungszone 6, in der die Leitung 4 mündet, durch 1st, mit einer beliebigen, an sich bekannten Vorrich-
die das als Ausgangsprodukt verwendete Pech einge- tung verbunden ist.
leitet wird, eine mittlere zweite Behandlungszone 7 65 Das erfindungsgemäße Verfahren wird, wie folgt,
und eine untere dritte Behandlungszone 8. durchgeführt. Das als Ausgangsmaterial verwendete
Die Behandlungszonen 6 und 7 bestehen jeweils Pech kann, wie oben bereits erwähnt wurde, ein
aus einem ringförmigen Behälter 6a bzw. Ta, wobei weiches Pech sein, das bei der Destillation anfällt
und das einen Erweichungspunkt zwischen 55 und 65° C K.S. hat, vorzugsweise verwendet man jedoch ein Pech, das mit Chrysenölen gemischt ist, damit man einen Erweichungspunkt in dem oben angegebenen Bereich erhält. Das Pech wird in der Röhrendestillationsanlage 3 auf eine Temperatur zwischen 300 und 320° C erwärmt, d. h. also auf die Temperatur, die in der ersten Behandlungszone 6 aufrechterhalten werden soll, in die es kontinuierlich unter der Wirkung der Dosierpumpe 2 eingeführt wird, wobei die Menge des eingeführten Pechs als Funktion der Verweilzeit, die dafür in den verschiedenen Zonen vorgesehen ist, sowie der Kapazität der Anlage berechnet wird. Das Pech strömt um das Prallblech 6 b und gelangt über den oberen Teil des Behälters 6ö nach unten in den Mittelkanal 6 c, der mit Raschig-Ringen versehen ist, so daß das Pech in die mittlere Behandlungszone 7 strömen kann, in der es auf einer Temperatur gehalten wird, die höher ist als die in der ersten Behandlungszone 6. Diese Temperatur liegt zwischen 350 und 370° C, und sie wird durch die Wärmemenge aufrechterhalten, die man durch die Rückleitung eines Teils des Pechs in dem Kreislauf der Röhrendestillationsanlage 16 erhält, in der das Pech so gleichmäßig erwärmt wird, daß jegliche Verkokung vermieden wird, durch die der Gehalt an α-Harzen vergrößert würde. Dies erreicht man dadurch, daß man einen sehr geringen Wärmeübergang aufrechterhält, etwa 3000 bis 4000 Kalorien je Stunde je Quadratmeter. Die gleiche Technik wird auch bei dem Rückleitungskreis der Röhrendestillationsanlage 20 in der dritten Behandlungszone angewendet.
Das Pech strömt um das Prallblech 7 b und gelangt nach unten in den Mittelkanal 7 c, der mit Raschig-Ringen ausgestattet ist, wobei es dann in die untere dritte Behandlungszone 8 einströmt. Hier wird es auf eine Temperatur von 380 bis 400° C durch Wärmezufuhr vom Röhrendestillationsanlagenkreislauf gebracht, wie dies oben für die Zone 7 ausgeführt wurde. Bei dieser Temperatur destillieren die im Pech enthaltenen Öle, und die Dämpfe steigen in der Kolonne 5 hoch, wo sie im Gegenstrom zum Pech geführt werden. Sie gelangen nacheinander durch die Behandlungszonen 7 und 6 über die Kanäle 7 c und 6 c, in denen sie in Berührung mit dem strömenden Pech stehen. Die schweren Fraktionen, und zwar nur die schweren, kondensieren sich in der mittleren Behandlungszone 7, wo sie in Berührung mit dem Pech stehen und sich mit diesem Pech vermischen, das von der ersten Behandlungszone 6 nach unten strömt. Diese schweren Fraktionen enthalten Öle, deren Siedepunkt über 350° C liegt. Sie polymerisieren in dem Pech in dieser mittleren Behandlungszone 7 und bilden dabei hauptsächlich ß-Harze, wobei gleichzeitig in Benzol unlösliche Stoffe gebildet werden. Die leichteren Mittelfraktionen kondensieren in dieser Behandlungszone nicht, da deren Temperatur sehr hoch ist. Sie steigen dann in der Kolonne durch den Kanal 6 c nach oben und werden in der ersten Behandlungszone 6 kondensiert, in der die Temperatur nicht so hoch ist. Sie vermischen sich mit dem Pech, das durch Leitung 4 herangeführt wird, und es scheint, daß bereits in dieser Behandlungszone 6 die Polymerisation der Öle im Pech beginnt. Die Mittelfraktionen sind diejenigen, deren Siedepunkt zwischen 300 und 350° C liegt. Das Pech, das auf diese Weise mit Mittelölen vermischt ist, tritt aus der ersten Behandlungszone 6 aus und gelangt in die mittlere Behandlungszone 7, in der es sich dann mit den Schwerölfraktionen vermischt, wie dies oben angegeben ist.
Die Leichtölfraktionen, die bei den Zersetzungsreaktionen entstehen, die in der Kolonne auftreten, und die zum größten Teil aus Stoffen bestehen, die in dem als Ausgangsprodukt verwendeten Pech nicht vorhanden sind, das in die erste Behandlungszone 6
ίο eingeleitet wird, treten von hier durch die Leitung 10 mit dem gebildeten Gas und Wasser aus. Der Kondensator 11 trennt die Flüssigkeiten ab, die hier durch die Leitung 12 austreten.
Die aus der Kolonne 5 durch die Leitung 10 austretenden Produkte bestehen aus einem Öl, das zu 9O°/o unter 2500C destilliert. Dieses Öl hat eine Dichte in der Größenordnung von 0,95. Es kristallisiert nicht und macht etwa 1,5 Gewichtsprozent des Ausgangspechs aus, das in das Verfahren eingebracht wurde. Das gewonnene Wasser beträgt etwa 0,5 Gewichtsprozent des Ausgangspechs, und das Gas macht etwa 1,5 Gewichtsprozent aus (dieses Gas enthält Schwefelwasserstoff, Ammoniak, Kohlensäure und leichte Kohlenwasserstoffe).
In der dritten Behandlungszone 8, in die das Pech gelangt, nachdem es nacheinander durch die Behandlungszonen 6 und 7 geführt worden ist, erfolgt neben der Destillation der Öle eine Polymerisation und eine Krackung, wodurch das Pech die für seine Verwendung für Elektroden erforderliche Qualität erhält.
Man sieht, daß man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine kontinuierliche und fortschreitende Aufnahme der Schweröle in Pech und eine ebenfalls fortschreitende Polymerisation der Öle in Pech erhält, so daß es die für seine Verwendung als Material für Elektroden erforderliche Binde- und Agglomerierungsf ähigkeit erhält.
Vom Boden der Kolonne zieht man das endgültig erhaltene Pech ab, das kontinuierlich durch die Pumpe 19 abgezogen wird, wobei die abgezogene Menge durch das Ventil 23 in Abhängigkeit von der Höhe des Pechs in der dritten Behandlungszone 8 reguliert wird.
Die Eigenschaften des so erhaltenen, für Elektroden bestimmten Pechs können durch folgende Faktoren beeinflußt werden:
a) durch die Qualität des als Ausgangsmaterial verwendeten Pechs,
b) durch Einstellung der Temperaturen in jedem der Räume,
c) durch entsprechende Bemessung der Verweilzeiten des Pechs in jedem der Räume.
Als Verweilzeiten wählt man im allgemeinen bei den in Betracht gezogenen Temperaturen:
1 bis 2 Stunden in der ersten Behandlungszone 6, 4 bis 5 Stunden in der zweiten Behandlungszone 7,
5 bis 6 Stunden in der dritten Behandlungszone 8.
Diese Verweilzeiten werden in Abhängigkeit von den gewünschten Eigenschaften des als Endprodukt erhaltenen Pechs sowie des als Ausgangsmaterial verwendeten Pechs eingestellt, indem das Strömungs-
niveau des Pechs in den verschiedenen Zonen einreguliert wird.
Die Ausbeute an Pech liegt in der Größenordnung von 95 bis 96%, bezogen auf das als Ausgangsmaterial verwendete Pech von 60° C K.S.
Beispiel
In der folgenden Tabelle sind unter a) die Eigenschaften eines normalen Rohpechs A angegeben, das durch kontinuierliche Teerdestillation erhalten worden ist. Unter b) sind die Eigenschaften angegeben, die die Verbraucher von einem für Elektroden bestimmten Pech fordern.
Unter c) sind die Eigenschaften des Pechs A nach Zusatz von Schwerölen angegeben (12 Gewichtsprozent, bezogen auf das Pech A), wobei der Erweichungspunkt auf 61° C K.S. absinkt, sowie nach der kontinuierlichen Behandlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Die Temperaturen betragen bei diesem Beispiel 310° C in der ersten Behandlungszone 6, 360° C in der zweiten Behandlungszone 7 und 395° C in der dritten Behandlungszone 8.
Die Verweilzeit beträgt 2 Stunden in der Zone 6, Stunden in der Zone 7 und 6 Stunden in der dritten Behandlungszone 8.
Als Ausgangs
material
verwendetes
Verlangte
Eigenschaften
Als Ausgangs-
materiäl verwen
detes Pech A
+ Schweröle nach
recn A der Behandlung
a) b) c)
70° C 80 + 20C 80° C
47,4% 50 bis 55% 50,7%
19,5% über 25% 30,2%
3,9 % unter 10% 8,9
15,6«/· über 20Vo 21,3%
86,7 «/ο 90,1
76,5o/o 86,3
89,2 % über 90% 91,6
12 mm über 25 bis 35 mm 37 mm
unter 0,2% 0%
unter 1% bei 270° C 0% bei 270° C
unter 10% bei 360° C 3,3% bei 360° C
Erweichungspunkt (K.S.)
Festkohlenstoffgehalt des Pechs
In Benzol unlöslicher Rückstand
In Anthracenöl unlöslicher Rückstand (α-Harz)
/ff-Harze
In Benzol unlöslicher Festköhlenstoff
Festkohlenstoffgehalt der α-Harze
Festkohlenstoffgehalt der ^-Harze
Blähprobe, in Benzol unlöslich
Gehalt an Wasser
Fraktionierte Destillation des Pechs
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann in kontinuierlicherweise ein Elektrodenpech gewönnen werden, das den von den Verbrauchern gestellten Anforderungen gerecht wird. Dieses Elektrodenpech kann man erhalten, wenn man als Ausgangsmaterial ein Pech verwendet, das, behandelt nach bisher bekannten Verfahren, als Elektrodenpech nicht geeignet war.
Darüber hinaus ist die Menge des als Endprodukt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Pechs durchschnittlich um 5% größer als die Menge des normalen Pechs von 70 bis 80° C K.S. Erweichungspunkt, und die Qualität ist besser, als man sie bei direkter Gesamtdestillation des Teeröls erhält. Dies beruht darauf, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Teil der Schweröle des als Ausgangsmaterial verwendeten Pechs in die Zusammensetzung des für Elektroden dienenden Pechs eintritt. Dies ist von besonderer Bedeutung, weil die Schweröle einen wesentlich geringeren Wert haben als das Elektrodenpech, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten wird.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Elektrodenpech aus einem Pech, das durch Destillation von Steinkohlenteer gewonnen worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pech mit einem Erweichungspunkt nach Kraemer und Sarnow zwischen 55 und 65° C kontinuierlich und nacheinander mit steigenden Temperaturen durch eine erste Behandlungszone bei einer Temperatur von 300 bis 320° C, dann durch eine zweite Behandlungszone bei 350 bis 370° C und anschließend durch eine dritte Behandlungszone bei 380 bis 400° C strömt, daß ferner die aus der dritten Behandlungszone destillierten öle zuerst im Gegenstrom die zweite Behandlungszone durchströmen, in welcher sich die Fraktionen mit einem Siedepunkt oberhalb 350° C kondensieren und sich mit dem in dieser Zone befindlichen Pech vermischen, und daß die nicht kondensierten Öle sodann die erste Behandlungszone durchströmen, in welcher sich die Fraktionen mit einem Siedepunkt zwischen 300 und 350° C kondensieren und sich mit dem in dieser Zone befindlichen Pech vermischen, und daß das erhaltene Elektrodenpech kontinuierlich aus der dritten Behandlungszone und die nicht kondensierten Anteile aus der ersten Behandlungzone abgezogen Werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit des Pechs in der ersten Behandlungszone 1 bis 3 Stunden, in der zweiten Behandlungszone 4 bis 5 Stunden und in der dritten Behandlungszone 5 bis 6 Stunden beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die verschiedenen Zonen ein Wärmeübergang in einem Bereich von 3000 bis 4000 Kalorien je Stunde und je Quadratmeter auf das Pech aufrechterhalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangssubstanz ein Rohpech verwendet wird, das durch Mischen mit Schwerölen aus der Destillation von Steinkohlen-
9 10
teeren, die oberhalb 350° C destillieren, auf französische Patentschrift Nr. 877148;
einem Erweichungspunkt zwischen 55 und britische Patentschrift Nr. 850 880;
65° C K.S. gebracht worden ist. Erdöl und Kohle, Nr. 4,1951, S. 57 bis 63;
Fritz Rosendahl, Steinkohlenteer, 1934, S. 145/
In Betracht gezogene Druckschriften: 5 146;
Deutsche Patentschriften Nr. 670187, 742057, Dierichs-Ludwig, Teer- und Erdölverarbei-
744139; tung, 1958, S. 179/180.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 637/1271 11.68 © Bundesdruckerei Berlin
DE1962S0079031 1962-01-24 1962-04-16 Verfahren zur Herstellung von Elektrodenpech Withdrawn DE1282655B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR885801A FR1320152A (fr) 1962-01-24 1962-01-24 Procédé de préparation de brais pour la fabrication d'électrodes

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1282655B true DE1282655B (de) 1968-11-14

Family

ID=8771150

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1962S0079031 Withdrawn DE1282655B (de) 1962-01-24 1962-04-16 Verfahren zur Herstellung von Elektrodenpech

Country Status (5)

Country Link
BE (1) BE616310A (de)
DE (1) DE1282655B (de)
ES (1) ES276709A1 (de)
FR (1) FR1320152A (de)
GB (1) GB957578A (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3418663A1 (de) * 1984-05-19 1985-11-21 Rütgerswerke AG, 6000 Frankfurt Verfahren zur herstellung eines elektrodenbindemittels
US4664774A (en) * 1984-07-06 1987-05-12 Allied Corporation Low solids content, coal tar based impregnating pitch

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS5360927A (en) * 1976-11-12 1978-05-31 Nippon Oil Co Ltd Continuous method of manufacturing petroleum pitch

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE670187C (de) * 1936-04-09 1939-01-13 Teerverwertung M B H Ges Verfahren zur Herstellung von Hartpech
FR877148A (fr) * 1941-11-24 1942-11-27 Vitex Sa Perfectionnements aux procédés et appareils de distillation et cracking, spécialement des goudrons de bois
DE742057C (de) * 1931-12-17 1943-11-22 Still Fa Carl Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Pech durch Destillieren von Steinkohlenteeren
DE744139C (de) * 1937-02-25 1944-01-11 Ruetgerswerke Ag Verfahren zur Erhoehung des Erweichungspunktes von Steinkohlenteerpechen
GB850880A (en) * 1957-10-16 1960-10-12 Gelsenkirchener Bergwerks Ag Process and apparatus for the continuous production of pitch

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE742057C (de) * 1931-12-17 1943-11-22 Still Fa Carl Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Pech durch Destillieren von Steinkohlenteeren
DE670187C (de) * 1936-04-09 1939-01-13 Teerverwertung M B H Ges Verfahren zur Herstellung von Hartpech
DE744139C (de) * 1937-02-25 1944-01-11 Ruetgerswerke Ag Verfahren zur Erhoehung des Erweichungspunktes von Steinkohlenteerpechen
FR877148A (fr) * 1941-11-24 1942-11-27 Vitex Sa Perfectionnements aux procédés et appareils de distillation et cracking, spécialement des goudrons de bois
GB850880A (en) * 1957-10-16 1960-10-12 Gelsenkirchener Bergwerks Ag Process and apparatus for the continuous production of pitch

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3418663A1 (de) * 1984-05-19 1985-11-21 Rütgerswerke AG, 6000 Frankfurt Verfahren zur herstellung eines elektrodenbindemittels
US4664774A (en) * 1984-07-06 1987-05-12 Allied Corporation Low solids content, coal tar based impregnating pitch

Also Published As

Publication number Publication date
BE616310A (fr) 1962-07-31
ES276709A1 (es) 1962-10-16
FR1320152A (fr) 1963-03-08
GB957578A (en) 1964-05-06

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2953190C2 (de)
DE3711550C2 (de) Verzögertes Verkokungsverfahren
DE1935467C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Koks aus Kohleteerpech durch verzögerte Verkokung
DE2117691C3 (de) Verfahren zur verzögerten Verkokung von Pyrotysebrennstofföl
DE3246134A1 (de) Verfahren zur entfernung von polymere bildenden verunreinigungen aus einer naphthafraktion
DE2604496A1 (de) Verfahren zur gewinnung von waerme aus gecrackten kohlenwasserstoffgasen hoher temperatur
DE1645826B1 (de) Verfahren zur Umwandlung eines Kohlenwasserstoffeinsatzmaterials
DE2608881A1 (de) Verfahren zum umwandeln von aschehaltiger rohkohle
DE2724217C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines aromatenreichen Schweröls sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE3390051T1 (de) Verfahren zum thermischen Kracken von Kohlenwasserstoffölen
DD158795A5 (de) Verfahren zur herstellung einer normalerweise festen geloesten kohle
DE2444827C2 (de) Verfahren zur Hydrierung von Kohle zusammen mit Schweröl und/oder Rückstand aus der Erdölverarbeitung
DE2651253C2 (de) Verfahren zum Hydrieren von Kohle
DE1282655B (de) Verfahren zur Herstellung von Elektrodenpech
DE1004756B (de) Verfahren zur Herstellung von Benzin und verwandten Produkten aus hoehersiedenden Erdoelfraktionen durch Hydrierung und katalytische Spaltung
DE3039905A1 (de) Drei-stufenverfahren zur verfluessigung von kohle
CH661936A5 (de) Verfahren zur aufbereitung schwerer rohoele, insbesondere fuer eine nutzbarmachung derer kokse fuer metallurgische zwecke sowie eine anlage zur ausfuehrung des verfahrens.
DD158794A5 (de) Verfahren zur herstellung einer normalerweise festen geloesten kohle
DE1442991A1 (de) Naphthareformierverfahren
DE1013377B (de) Verfahren zur hydrierenden Veredelung schwerer Kohlenwasserstoffe
DE2728537A1 (de) Verfahren zum verfluessigen von kohle
DE1021122B (de) Verfahren zur Herstellung von Gas aus einem Kohlenwasserstoffe enthaltenden OEl
DE3220927A1 (de) Verfahren zur kohleverfluessigung
DE3434617A1 (de) Verfahren zur herstellung von fluessigprodukten, insbesondere teer, aus organischen schuettguetern
DE849837C (de) Verfahren zum Einleiten brennbarer Spuelgase in Gas- oder Koksoefen

Legal Events

Date Code Title Description
E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977
EHJ Ceased/non-payment of the annual fee