DE1282655B - Verfahren zur Herstellung von Elektrodenpech - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ElektrodenpechInfo
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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- C10C1/00—Working-up tar
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- C10C1/16—Winning of pitch
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
ClOc
Deutsche KL: 12 r-1/01
Nummer: 1 282 655
Aktenzeichen: P 12 82 655.0-44 (S 79031)
Anmeldetag: 16. April 1962
Auslegetag: 14. November 1968
CO
CSl
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Elektrodenpech aus einem Pech, das
durch Destillation von Steinkohlenteer gewonnen worden ist.
Bekanntlich verwendet man für die Herstellung von Pasten, die zur Fabrikation von Elektroden
dienen, als Binde- oder Agglomerierungsmittel Pech aus Steinkohlenteer, das bestimmte Eigenschaften hat.
Die verlangten Eigenschaften, mit denen Pech definiert wird, sind durch Daten gegeben, die nach
folgenden genormten Methoden bestimmt werden.
a) Erweichungspunkt, bestimmt nach dem Verfahren von Kraemer und S ar η ow, angegeben
in Grad Celsius K.S.;
b) Festkohlenstoffgehalt des Pechs, bestimmt nach der »Elektrokemisk-Methode«;
c) in Benzol unlöslicher Rückstand;
d) in Anthracenöl unlöslicher Rückstand, als ao
«-Harz bezeichnet;
e) Differenz zwischen dem in Benzol unlöslichen Rückstand und dem in Anthracenöl unlöslichen
Rückstand, bezeichnet als ß-Harz;
f) Blähprobe, sogenannte Mück-Probe, durchgeführt mit dem in Benzol unlöslichen Rückstand;
g) Festkohlenstoffgehalt der /?-Harze, der gleich
dem Festkohlenstoffgehalt des in Benzol unlöslichen Rückstandes plus folgender Beziehung ist:
Festkohlenstoffgehalt des Menge des α-Harzes in Benzol unlöslichen
— ■ Rückstandes minus Fest-Menge des /?-Harzes kohlenstoffgehalt des
α-Harzes;
h) Fraktionierte Destillation des Pechs, durch die Fraktionen bestimmt werden, die bis 360° C
destillieren.
Unter α-Harzen versteht man Produkte mit hohem Molekulargewicht, die in den üblichen Lösungsmitteln
nicht löslich sind. Diese Harze haben keinen Einfluß auf das Agglomerierungsvermögen des Pechs,
und ihr Gehalt in dem für Elektroden bestimmten Pech soll gering sein. Im Gegensatz hierzu haben die
/Ϊ-Harze, die in Pech in Lösung in kolloidaler Form
vorliegen, ein starkes Bindevermögen, und ihr Anteil soll in dem für Elektroden bestimmten Pech so groß
wie möglich sein, was dazu führt, daß man einen größtmöglichen Gehalt an in Benzol unlöslichen
Anteilen hat.
Verfahren zur Herstellung von Elektrodenpech
Anmelder:
Societe pour L'Exploitation des Precedes
AB-DER-HALDEN, Nancy (Frankreich)
Vertreter:
Dr. F. Zumstein, Dr. E. Assmann
und Dr. R. Koenigsberger, Patentanwälte,
8000 München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Claude Ab-der-Halden, Nancy (Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 24. Januar 1962 (885 801)
Der Festkohlenstoff des Pechs kennzeichnet die Gesamtharze des Pechs, sein Gehalt soll so groß wie
möglich sein, vorausgesetzt, daß der Gehalt an os-Harzen, der den Festkohlenstoff des Pechs ohne
Verbesserung seiner Eigenschaften beeinflußt, gering ist. Der Festkohlenstoff der /?-Harze bestimmt den
Wert dieser Harze und sein Gehalt soll ebenfalls größtmöglich sein.
Die Blähprobe des in Benzol unlöslichen Rückstandes charakterisiert das Bindevermögen des Pechs
und soll ebenfalls einen höchstmöglichen Wert haben.
Die Menge des bis 360° C destillierenden Öls soll gering sein, da diese Leichtöle sehr schädlich sind.
Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Pech bekannt, bei dem die flüchtigen Fraktionen mit Hilfe
eines Oxydationsgases, vorzugsweise Luft, bei tiefer oder mittlerer Temperatur mitgenommen werden.
Bei diesem Verfahren erhält man zwar infolge der tiefen Temperaturen wenig α-Harze, für die Gesamtmenge
an Festkohlenstoff sowie für die Festkohlenstoffmenge im α-Harz ergeben sich jedoch bei diesen
bekannten Verfahren sehr schlechte Werte.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß ein Pech mit einem Erweichungspunkt nach
Kraemer und Sarnow zwischen 55 und 65°Ckon-
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3 4
tinuierlich und nacheinander mit steigenden Tem- in diesen Behältern Rohre 6 b bzw. Ib angebracht
peraturen durch eine erste Behandlungszone bei einer sind, die Prallbleche bilden, um die das Pech
Temperatur von 300 bis 320° C, dann durch eine strömen muß, damit es in einen Mittelkanal 6c, Ic
zweite Behandlungszone bei 350 bis 370° C und an- gelangt, der jeweils in der Mitte einer Behandlungsschließend
durch eine dritte Behandlungszone bei 5 zone 6 bzw. 7 angeordnet ist und der eine Verbin-380
,bis 400° C strömt, daß ferner die aus der dritten dung mit der unteren Behandlungszone herstellt.
Behändlungszone destillierten Öle zuerst im Gegen- Die dritte Behandlungszone 8 wird durch den strom die zweite Behandlungszone durchströmen, in Boden der Reaktionskolonne abgegrenzt, und es sind welcher sich die Fraktionen mit einem Siedepunkt keine speziellen Teile in dieser Abteilung enthalten, oberhalb 3500C kondensieren und sich mit dem in io In den Kanälen 6c und Ic sind Elemente angedieser Zone befindlichen Pech vermischen, und daß ordnet, z. B. Raschig-Ringe 9, durch die die Bedie nicht kondensierten Öle sodann die erste Be- rührung des Pechs, das in der entsprechenden Behandlungszone durchströmen, in welcher sich die handlungszone strömt, mit den Dämpfen zu erFraktionen mit einem Siedepunkt zwischen 300 und leichtern, die von der Destillation der Öle stammen, 3500C kondensieren und sich mit dem in dieser Zone 15 die in der dritten Behandlungszone 8 stattfindet, was befindlichen Pech vermischen, und daß das erhaltene später näher erläutert wird.
Behändlungszone destillierten Öle zuerst im Gegen- Die dritte Behandlungszone 8 wird durch den strom die zweite Behandlungszone durchströmen, in Boden der Reaktionskolonne abgegrenzt, und es sind welcher sich die Fraktionen mit einem Siedepunkt keine speziellen Teile in dieser Abteilung enthalten, oberhalb 3500C kondensieren und sich mit dem in io In den Kanälen 6c und Ic sind Elemente angedieser Zone befindlichen Pech vermischen, und daß ordnet, z. B. Raschig-Ringe 9, durch die die Bedie nicht kondensierten Öle sodann die erste Be- rührung des Pechs, das in der entsprechenden Behandlungszone durchströmen, in welcher sich die handlungszone strömt, mit den Dämpfen zu erFraktionen mit einem Siedepunkt zwischen 300 und leichtern, die von der Destillation der Öle stammen, 3500C kondensieren und sich mit dem in dieser Zone 15 die in der dritten Behandlungszone 8 stattfindet, was befindlichen Pech vermischen, und daß das erhaltene später näher erläutert wird.
Elektrodenpech kontinuierlich aus der dritten Be- In der Anlage ist außerdem im oberen Teil der
handlungszone und die nicht kondensierten Anteile Kolonne 5 eine Abzugsleitung 10 für die Leichtöle
aus der ersten Behandlungszone abgezogen werden. vorgesehen, durch die diese Leichtöle in einen Kon-
Das Ausgangspech kann direkt in Form eines 20 densatorll geführt werden. Die kondensierte Flüsweichen
Pechs durch Destillation von Rohteer, er- sigkeiten treten aus dem Kondensator über eine Leihalten
werden, wobei diese Destillation nicht so weit- tung 12 aus, und die Gase werden über eine Leitung
gehend durchgeführt wird, wie dies üblicherweise bei 13 in eine Verbrennungskammer geführt, die in der
den kontinuierlichen Destillationen der Fall ist. Man Zeichnung nicht dargestellt ist und in der diese Gase
kann jedoch auch ein Pech verwenden, das man nor- 25 verbrannt werden.
malenveise bei der kontinuierlichen Destillation von 3^ Eine Heizung durch Rückleitung ermöglicht eine
Teer erhält, und dieses Pech dann mit der schwereren Temperaturerhöhung des Pechs in der mittleren BeFraktion
der Öle mischen, die man bei dieser Destilla- handlungszone 7. Dieses Rückleitungssystem enthält
tion erhält, wobei man in solchen Anteilen mischt, eine Leitung 14, die vom unteren Teil des Behälters
daß man als Ausgangspech ein Pech erhält, dessen 30 la ausgeht, eine Pumpe 15, die in dieser Leitung anErweichungspunkt
zwischen 55 und 65° C K.S. liegt. geordnet ist, einen Abschnitt der Röhrendestillations-Diese
Ölfraktion destilliert gerade vor dem Pech anlage 16, in der eine Temperaturerhöhung des Pechs
bei der Destillation von Steinkohlenteer, und man erreicht wird, das ausreichend lange hindurchgeführt
nennt sie üblicherweise »Chrysenöl«. Sie destilliert wird, damit die Temperatur der zweiten Behandlungsbei
Atmosphärendruck über etwa 350° C. Die Menge 35 zone 7 auf 350 bis 370° C gehalten wird, und
dieses Öls, die man dem Pech zusetzen muß, schwankt schließlich eine Leitung 17, durch die das wiedei aufmit
der Qualität des verwendeten Pechs und kann gewärmte Pech in dem oberen Teil des Behälters la
beispielsweise zwischen 8 und 15°/o des Gewichts eingeführt wird, wie dies in der Zeichnung dargedes
Pechs betragen. stellt ist.
Die Schweröle in dem als Ausgangsprodukt ver- 40 Eine in gleicher Weise ausgebildete Heizung weist
wendeten Pech spielen eine sehr wichtige Rolle in eine Leitung 18, eine Pumpe 19, einen Abschnitt der
dem erfindungsgemäßen Verfahren, denn es wurde Röhrendestillieranlage 20 und eine Leitung 21 auf,
festgestellt, daß gerade die Fraktionen der schwersten so daß die Wärmemenge geliefert werden kann, die
Öle dem für Elektroden bestimmten Pech beachtliche notwendig ist, damit die dritte Behandlungszone 8
Bindefähigkeiten verleihen. 45 auf eine Temperatur zwischen 380 und 4000C ge-
Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung bracht werden kann.
werden im folgenden an Hand der Zeichnung er- Die Abschnitte 16 und 20 der Röhrendestillier-
läutert, in deren einziger Figur schematisch eine An- anlage 3 sind vorzugsweise im Kamin der Feuerung
lage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- untergebracht, und sie werden durch die Rauchgase
fahrens dargestellt ist. 50 erwärmt, die von einem üblichen Brennstoff aus-
Die dargestellte Anlage eignet sich zur kontinuier- gehen. Man sieht, daß auf diese Weise die Behandlichen
Herstellung von Pech für Elektroden nach dem lungszonen direkt erwärmt werden, daß jedoch alle
erfindungsgemäßen Verfahren. erforderlichen Wärmemengen durch Rückleitung
Das als Ausgangsprodukt verwendete Pech gelangt eines Teils des Pechs in die Röhrendestillieranlage er-
über eine Leitung 1 in die Anlage, in der eine Dosier- 55 halten werden.
pumpe 2 vorgesehen ist, die das Pech in regulierter Das so erhaltene, für Elektroden bestimmte Pech
Menge über einen Abschnitt einer Rohrdestillier- wird durch eine Leitung 22 abgezogen, die von der
anlage 3 treibt, in dem seine Temperatur auf 300 bis Leitung 18 von der Druckseite der Pumpe 19 ab-
320° C erhöht wird. Durch eine Leitung 4 wird das zweigt. Das Ausmaß der Entgasung des Pechs wird
Pech in den oberen Teil der Reaktionskolonne 5 ein- 60 durch ein Ventil 23 reguliert, das in der Leitung 22
geleitet. Diese Kolonne 5 hat drei übereinander- vorgesehen ist und das durch einen Niveauregler 24
liegende Behandlungszonen, eine obere erste Be- gesteuert wird, die damit, wie dies bei 25 angedeutet
handlungszone 6, in der die Leitung 4 mündet, durch 1st, mit einer beliebigen, an sich bekannten Vorrich-
die das als Ausgangsprodukt verwendete Pech einge- tung verbunden ist.
leitet wird, eine mittlere zweite Behandlungszone 7 65 Das erfindungsgemäße Verfahren wird, wie folgt,
und eine untere dritte Behandlungszone 8. durchgeführt. Das als Ausgangsmaterial verwendete
Die Behandlungszonen 6 und 7 bestehen jeweils Pech kann, wie oben bereits erwähnt wurde, ein
aus einem ringförmigen Behälter 6a bzw. Ta, wobei weiches Pech sein, das bei der Destillation anfällt
und das einen Erweichungspunkt zwischen 55 und 65° C K.S. hat, vorzugsweise verwendet man jedoch
ein Pech, das mit Chrysenölen gemischt ist, damit man einen Erweichungspunkt in dem oben angegebenen
Bereich erhält. Das Pech wird in der Röhrendestillationsanlage 3 auf eine Temperatur zwischen
300 und 320° C erwärmt, d. h. also auf die Temperatur, die in der ersten Behandlungszone 6 aufrechterhalten
werden soll, in die es kontinuierlich unter der Wirkung der Dosierpumpe 2 eingeführt wird, wobei
die Menge des eingeführten Pechs als Funktion der Verweilzeit, die dafür in den verschiedenen
Zonen vorgesehen ist, sowie der Kapazität der Anlage berechnet wird. Das Pech strömt um das Prallblech
6 b und gelangt über den oberen Teil des Behälters 6ö nach unten in den Mittelkanal 6 c, der mit
Raschig-Ringen versehen ist, so daß das Pech in die mittlere Behandlungszone 7 strömen kann, in der es
auf einer Temperatur gehalten wird, die höher ist als die in der ersten Behandlungszone 6. Diese Temperatur
liegt zwischen 350 und 370° C, und sie wird durch die Wärmemenge aufrechterhalten, die man
durch die Rückleitung eines Teils des Pechs in dem Kreislauf der Röhrendestillationsanlage 16 erhält, in
der das Pech so gleichmäßig erwärmt wird, daß jegliche Verkokung vermieden wird, durch die der Gehalt
an α-Harzen vergrößert würde. Dies erreicht man dadurch, daß man einen sehr geringen Wärmeübergang
aufrechterhält, etwa 3000 bis 4000 Kalorien je Stunde je Quadratmeter. Die gleiche Technik wird
auch bei dem Rückleitungskreis der Röhrendestillationsanlage 20 in der dritten Behandlungszone angewendet.
Das Pech strömt um das Prallblech 7 b und gelangt nach unten in den Mittelkanal 7 c, der mit Raschig-Ringen
ausgestattet ist, wobei es dann in die untere dritte Behandlungszone 8 einströmt. Hier wird es auf
eine Temperatur von 380 bis 400° C durch Wärmezufuhr vom Röhrendestillationsanlagenkreislauf gebracht,
wie dies oben für die Zone 7 ausgeführt wurde. Bei dieser Temperatur destillieren die im
Pech enthaltenen Öle, und die Dämpfe steigen in der Kolonne 5 hoch, wo sie im Gegenstrom zum Pech
geführt werden. Sie gelangen nacheinander durch die Behandlungszonen 7 und 6 über die Kanäle 7 c und
6 c, in denen sie in Berührung mit dem strömenden Pech stehen. Die schweren Fraktionen, und zwar nur
die schweren, kondensieren sich in der mittleren Behandlungszone 7, wo sie in Berührung mit dem Pech
stehen und sich mit diesem Pech vermischen, das von der ersten Behandlungszone 6 nach unten strömt.
Diese schweren Fraktionen enthalten Öle, deren Siedepunkt über 350° C liegt. Sie polymerisieren in
dem Pech in dieser mittleren Behandlungszone 7 und bilden dabei hauptsächlich ß-Harze, wobei gleichzeitig
in Benzol unlösliche Stoffe gebildet werden. Die leichteren Mittelfraktionen kondensieren in
dieser Behandlungszone nicht, da deren Temperatur sehr hoch ist. Sie steigen dann in der Kolonne durch
den Kanal 6 c nach oben und werden in der ersten Behandlungszone 6 kondensiert, in der die Temperatur
nicht so hoch ist. Sie vermischen sich mit dem Pech, das durch Leitung 4 herangeführt wird, und es
scheint, daß bereits in dieser Behandlungszone 6 die Polymerisation der Öle im Pech beginnt. Die Mittelfraktionen
sind diejenigen, deren Siedepunkt zwischen 300 und 350° C liegt. Das Pech, das auf diese Weise
mit Mittelölen vermischt ist, tritt aus der ersten Behandlungszone 6 aus und gelangt in die mittlere Behandlungszone
7, in der es sich dann mit den Schwerölfraktionen vermischt, wie dies oben angegeben
ist.
Die Leichtölfraktionen, die bei den Zersetzungsreaktionen entstehen, die in der Kolonne auftreten,
und die zum größten Teil aus Stoffen bestehen, die in dem als Ausgangsprodukt verwendeten Pech nicht
vorhanden sind, das in die erste Behandlungszone 6
ίο eingeleitet wird, treten von hier durch die Leitung 10
mit dem gebildeten Gas und Wasser aus. Der Kondensator 11 trennt die Flüssigkeiten ab, die hier
durch die Leitung 12 austreten.
Die aus der Kolonne 5 durch die Leitung 10 austretenden Produkte bestehen aus einem Öl, das zu
9O°/o unter 2500C destilliert. Dieses Öl hat eine
Dichte in der Größenordnung von 0,95. Es kristallisiert nicht und macht etwa 1,5 Gewichtsprozent des
Ausgangspechs aus, das in das Verfahren eingebracht wurde. Das gewonnene Wasser beträgt etwa 0,5 Gewichtsprozent
des Ausgangspechs, und das Gas macht etwa 1,5 Gewichtsprozent aus (dieses Gas enthält
Schwefelwasserstoff, Ammoniak, Kohlensäure und leichte Kohlenwasserstoffe).
In der dritten Behandlungszone 8, in die das Pech gelangt, nachdem es nacheinander durch die Behandlungszonen
6 und 7 geführt worden ist, erfolgt neben der Destillation der Öle eine Polymerisation
und eine Krackung, wodurch das Pech die für seine Verwendung für Elektroden erforderliche Qualität
erhält.
Man sieht, daß man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine kontinuierliche und fortschreitende
Aufnahme der Schweröle in Pech und eine ebenfalls fortschreitende Polymerisation der Öle in Pech erhält,
so daß es die für seine Verwendung als Material für Elektroden erforderliche Binde- und Agglomerierungsf
ähigkeit erhält.
Vom Boden der Kolonne zieht man das endgültig erhaltene Pech ab, das kontinuierlich durch die
Pumpe 19 abgezogen wird, wobei die abgezogene Menge durch das Ventil 23 in Abhängigkeit von der
Höhe des Pechs in der dritten Behandlungszone 8 reguliert wird.
Die Eigenschaften des so erhaltenen, für Elektroden bestimmten Pechs können durch folgende Faktoren
beeinflußt werden:
a) durch die Qualität des als Ausgangsmaterial verwendeten Pechs,
b) durch Einstellung der Temperaturen in jedem der Räume,
c) durch entsprechende Bemessung der Verweilzeiten des Pechs in jedem der Räume.
Als Verweilzeiten wählt man im allgemeinen bei den in Betracht gezogenen Temperaturen:
1 bis 2 Stunden in der ersten Behandlungszone 6, 4 bis 5 Stunden in der zweiten Behandlungszone
7,
5 bis 6 Stunden in der dritten Behandlungszone 8.
Diese Verweilzeiten werden in Abhängigkeit von den gewünschten Eigenschaften des als Endprodukt
erhaltenen Pechs sowie des als Ausgangsmaterial verwendeten Pechs eingestellt, indem das Strömungs-
niveau des Pechs in den verschiedenen Zonen einreguliert
wird.
Die Ausbeute an Pech liegt in der Größenordnung von 95 bis 96%, bezogen auf das als Ausgangsmaterial
verwendete Pech von 60° C K.S.
In der folgenden Tabelle sind unter a) die Eigenschaften eines normalen Rohpechs A angegeben, das
durch kontinuierliche Teerdestillation erhalten worden ist. Unter b) sind die Eigenschaften angegeben,
die die Verbraucher von einem für Elektroden bestimmten Pech fordern.
Unter c) sind die Eigenschaften des Pechs A nach Zusatz von Schwerölen angegeben (12 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Pech A), wobei der Erweichungspunkt auf 61° C K.S. absinkt, sowie nach der
kontinuierlichen Behandlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Die Temperaturen betragen bei diesem Beispiel 310° C in der ersten Behandlungszone 6, 360° C in
der zweiten Behandlungszone 7 und 395° C in der dritten Behandlungszone 8.
Die Verweilzeit beträgt 2 Stunden in der Zone 6, Stunden in der Zone 7 und 6 Stunden in der dritten
Behandlungszone 8.
Als Ausgangs material verwendetes |
Verlangte Eigenschaften |
Als Ausgangs- materiäl verwen detes Pech A + Schweröle nach |
recn A | der Behandlung | |
a) | b) | c) |
70° C | 80 + 20C | 80° C |
47,4% | 50 bis 55% | 50,7% |
19,5% | über 25% | 30,2% |
3,9 % | unter 10% | 8,9 |
15,6«/· | über 20Vo | 21,3% |
86,7 «/ο | — | 90,1 |
76,5o/o | — | 86,3 |
89,2 % | über 90% | 91,6 |
12 mm | über 25 bis 35 mm | 37 mm |
unter 0,2% | 0% | |
unter 1% bei 270° C | 0% bei 270° C | |
unter 10% bei 360° C | 3,3% bei 360° C |
Erweichungspunkt (K.S.)
Festkohlenstoffgehalt des Pechs
In Benzol unlöslicher Rückstand
In Anthracenöl unlöslicher Rückstand (α-Harz)
/ff-Harze
In Benzol unlöslicher Festköhlenstoff
Festkohlenstoffgehalt der α-Harze
Festkohlenstoffgehalt der ^-Harze
Blähprobe, in Benzol unlöslich
Gehalt an Wasser
Fraktionierte Destillation des Pechs
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann in kontinuierlicherweise ein Elektrodenpech gewönnen
werden, das den von den Verbrauchern gestellten Anforderungen gerecht wird. Dieses Elektrodenpech
kann man erhalten, wenn man als Ausgangsmaterial ein Pech verwendet, das, behandelt nach bisher bekannten
Verfahren, als Elektrodenpech nicht geeignet war.
Darüber hinaus ist die Menge des als Endprodukt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
Pechs durchschnittlich um 5% größer als die Menge des normalen Pechs von 70 bis 80° C K.S. Erweichungspunkt,
und die Qualität ist besser, als man sie bei direkter Gesamtdestillation des Teeröls erhält.
Dies beruht darauf, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Teil der Schweröle des als Ausgangsmaterial
verwendeten Pechs in die Zusammensetzung des für Elektroden dienenden Pechs eintritt.
Dies ist von besonderer Bedeutung, weil die Schweröle einen wesentlich geringeren Wert haben als das
Elektrodenpech, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten wird.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Elektrodenpech aus einem Pech, das durch Destillation von
Steinkohlenteer gewonnen worden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Pech mit einem Erweichungspunkt nach Kraemer und Sarnow
zwischen 55 und 65° C kontinuierlich und nacheinander mit steigenden Temperaturen durch eine
erste Behandlungszone bei einer Temperatur von 300 bis 320° C, dann durch eine zweite Behandlungszone
bei 350 bis 370° C und anschließend durch eine dritte Behandlungszone bei 380 bis
400° C strömt, daß ferner die aus der dritten Behandlungszone destillierten öle zuerst im Gegenstrom
die zweite Behandlungszone durchströmen, in welcher sich die Fraktionen mit einem Siedepunkt
oberhalb 350° C kondensieren und sich mit dem in dieser Zone befindlichen Pech vermischen,
und daß die nicht kondensierten Öle sodann die erste Behandlungszone durchströmen,
in welcher sich die Fraktionen mit einem Siedepunkt zwischen 300 und 350° C kondensieren
und sich mit dem in dieser Zone befindlichen Pech vermischen, und daß das erhaltene Elektrodenpech
kontinuierlich aus der dritten Behandlungszone und die nicht kondensierten Anteile
aus der ersten Behandlungzone abgezogen Werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verweilzeit des Pechs in der ersten Behandlungszone 1 bis 3 Stunden, in der zweiten Behandlungszone 4 bis 5 Stunden
und in der dritten Behandlungszone 5 bis 6 Stunden beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die verschiedenen Zonen
ein Wärmeübergang in einem Bereich von 3000 bis 4000 Kalorien je Stunde und je Quadratmeter
auf das Pech aufrechterhalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangssubstanz ein
Rohpech verwendet wird, das durch Mischen mit Schwerölen aus der Destillation von Steinkohlen-
9 10
teeren, die oberhalb 350° C destillieren, auf französische Patentschrift Nr. 877148;
einem Erweichungspunkt zwischen 55 und britische Patentschrift Nr. 850 880;
65° C K.S. gebracht worden ist. Erdöl und Kohle, Nr. 4,1951, S. 57 bis 63;
Fritz Rosendahl, Steinkohlenteer, 1934, S. 145/
In Betracht gezogene Druckschriften: 5 146;
Deutsche Patentschriften Nr. 670187, 742057, Dierichs-Ludwig, Teer- und Erdölverarbei-
744139; tung, 1958, S. 179/180.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 637/1271 11.68 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR885801A FR1320152A (fr) | 1962-01-24 | 1962-01-24 | Procédé de préparation de brais pour la fabrication d'électrodes |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1282655B true DE1282655B (de) | 1968-11-14 |
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ID=8771150
Family Applications (1)
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DE1962S0079031 Withdrawn DE1282655B (de) | 1962-01-24 | 1962-04-16 | Verfahren zur Herstellung von Elektrodenpech |
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1962
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