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Schaltungsanordnung für selbsttätig arbeitende Prüfeinrichtungen in
Fernmeldeanlagen Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für selbsttätig
arbeitende Prüfeinrichtungen in Fernmeldeanlagen, in denen eine einzige, nicht wiederholbare
Zeitdauer bezüglich ihrer Lage zwischen zwei Toleranzgrenzen durch eine Umladung
eines Kondensators während dieser Zeitdauer und durch einen Vergleich seiner Restspannung
mit zwei den Toleranzgrenzen entsprechenden Potentialen, beispielsweise eines Spannungsteilers,
mit Hilfe eines Prüfrelais untersucht wird.
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Aus der deutschen Patentschrift 1157 271 ist es bekannt, zur
Kontrolle toleranzbehafteter Zeitvorgänge, insbesondere zur überprüfung der Schrittgeschwindigkeit
von Wählern der Fernmeldetechnik, während der Prüfzeit den Ladungszustand eines
Prüfkondensators zu ändern und die am Ende des Prüfvorganges am Prüfkondensator
anliegende Spannung daraufhin zu untersuchen, ob sie zwischen zwei den Toleranzgrenzen
entsprechenden Potentialen eines Spannungsteilers liegt. Dieser Vergleich wird mit
Hilfe eines polarisierten Prüfrelais durchgeführt, dessen Anker im Ruhezustand eine
mittlere Stellung einnimmt. Beim Unterschreiten der unteren Toleranzgrenze wird
der Anker dieses Relais nach einer Seite, beim überschreiten der oberen Toleranzgrenze
nach der anderen Seite umgelegt. Nach Ablauf einer bestimmten Zeit, die für die
Anzeige einer Nichteinhaltung der Toleranzgrenze ausreicht, spricht ein Zeitkreis
an und meldet eine Gut-Aussage, wenn das Prüfrelais seine Ruhelage nicht verlassen
hat. Diese Schaltungsanordnung hat den Nachteil, daß bei einem Fehler innerhalb
der Prüfeinrichtung gegebenenfalls eine Gut-Aussage erscheint, obgleich ein Fehler
vorliegt.
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Die Ausgabe eines Gut-Ergebnisses bei vorhandenen Fehlern wird in
einer Schaltungsanordnung gemäß der deutschen Patentschrift 1194 921 dadurch vermieden,
daß der Vergleich der Kondensatorspannung mit jedem der beiden Potentiale des Spannungsteilers
in getrennten Prüfschritten vorgenommen wird. Bei jedem dieser Prüfschritte muß
das Prüfrelais aktiv werden, wenn eine Gut-Aussage folgen soll. Dabei muß schon
beim ersten Prüfschritt festgestellt worden- sein, daß der Prüfling die erste Toleranzgrenze
einhält, denn ein das Ergebnis des ersten Prüfschrittes speicherndes Hilfsrelais
schaltet die Prüfeinrichtung zu dem zweiten Prüfschritt um. Diese Prüfeinrichtung
hat wiederum den Nachteil, daß die Umladung des Prüfkondensators zweimal erfolgen
muß, und zwar durch zweimalige Messung der interessierenden Zeit. Die beschriebene
Schaltungsanordnung ist infolgedessen für nur einmalig anfallende, nicht wiederholbare
Zeitvorgänge, wie beispielsweise den Beginnimpuls bei einer Verbindungsherstellung
zwischen zwei Fernsprechteilnehmern, nicht verwendbar.
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Aufgabe der Erfindung ist es demnach, das Messen toleranzbehafteter
Zeitvorgänge auch dann zu gestatten, wenn diese nur einmalig auftreten, wobei eine
Gut-Aussage bei einem Fehler in der Prüfeinrichtung verhindert wird.
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Die Erfindung erreicht das dadurch, daß während der zu messenden Zeitdauer
gleichzeitig zwei Kondensatoren umgeladen werden, von denen der erste Kondensator
in einem ersten Prüfschritt mit dem einen Potential, der zweite Kondensator in einem
zweiten Prüfschritt mit dem anderen Potential verglichen wird, und daß bei einer
im Toleranzbereich liegenden Zeitdauer während jedes der beiden Prüfschritte ein
auf die Ausgleichsströme ansprechendes polarisiertes Prüfrelais in bekannter Weise
einmal erregt wird.
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Ein Beispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Bei der Belegung der Prüfeinrichtung wird ein Kontakt 1c geschlossen.
Dadurch bildet sich ein Stromkreis 1. -I-, 1 c, 2 f 2, F1, -
aus, in dem das
Relais F1 erregt wird. Seine Kontakte legen zwei Kondensatoren C1 und C2 gleichzeitig
an Spannung und Erde, so daß sie geladen werden:
Soll nun eine toleranzbehaftete Zeitdauer gemessen werden, so schließt für diese
Zeit ein Kontakt 6 a. Es bildet sich ein Stromkreis
aus, in dem sich das Relais F1 weiter hält sowie das Relais F2 anspricht und seine
Kontakte 7f2 und 8f2 schließt. Durch diese Kontakte werden die beiden Kondensatoren
C1 und C2 an Spannung umgekehrter Polarität gelegt, so daß sie in Abhängikeit von
der Dauer der zu untersuchenden Zeit je nach der Größe eines Widerstandes R 1 schneller
oder langsamer umgeladen werden. Bei Beendigung der zu messenden Zeitdauer öffnet
wieder der Kontakt 6 a, das Relais F1 fällt ab und trennt durch Öffnen des Kontaktes
5 f 1 die beiden Kondensatoren C 1 und C2 voneinander. Gleichzeitig schließt der
Kontakt 9 f 1 und legt damit den Kondensator C 1 für den ersten Prüfschritt an das
Prüfrelais P, so daß die Spannung am Kondensator C 1 mit dem am Widerstand R 3 eingestellten
Potential verglichen werden kann. Dieses Potential entspricht der unteren Toleranzgrenze.
4. C1,9f1,1Ox1,11x2,12f2,P,13x2, R3, C1. Dabei wirkt der Widerstand R 3 als Vergleichsspannungsquelle.
Ist nun die Spannung am Kondensator C1 genauso groß wie das Vergleichspotential
am Widerstand R3, dann spricht das Prüfrelais P nicht an. Ist es aber kleiner, dann
fließt aus dem Widerstand R 3 über das Prüfrelais P ein Strom zum Kondensator C
1. Dabei wird das Prüfrelais P erregt und schließt sein Kontakt 14p. Dadurch wird
auch ein Relais N erregt, das Öffnen seines Kontaktes 15 n
wirkt sich
aber nicht weiter aus. Nach Ablauf einer bestimmten Zeit, die zur Durchführung einer
vollständigen Prüfung ausreicht, schließt ein Kontakt 16 e und läßt damit im Stromkreis
5. +, 16 e, 17 x2, K, -eine Lampe K aufleuchten, die aussagt, daß die abgemessene
Zeit zu kurz war und dementsprechend nicht mehr im Toleranzbereich liegt.
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Ist aber die Spannung des Kondensators C1 größer als das Potential
am Widerstand R 3, dann fließt ein Strom in umgekehrter Richtung durch das Prüfrelais
P. Es schließt seinen Kontakt 18p, so daß ein Relais M erregt wird: 6. +,1c,18p,M,-Daraufhin
schließt dessen Kontakt 19 in, und im Stromkreis 7. +,1c,19m, 15n, X l, -
spricht
das Relais X1 an. Dieses Relais hält sich über seinen Kontakt 20x1 weiter. Mit seinem
Kontakt 10 x 1 trennt es den Stromkreis 4. auf. Dadurch fällt der Anker des Prüfrelais
P ab. Da das Prüfrelais P ein polarisiertes Relais ist und einen Anker mit mittlerer
Ruhelage und zwei Arbeitslagen hat, bleiben nun beide Kontakte 14p und 18p geöffnet:
Somit fällt durch Unterbrechen des Stromkreises 6. auch das Relais M wieder ab und
schließt mit seinem Kontakt 21 m einen Stromkreis B. +, 1c, 20x1, 21m, X21, -- ,
in dem das Relais X2 anspricht und mit seinen Kontakten 22x2 und 23x2 die
Prüfeinrichtung auf den zweiten Prüfschritt umschaltet. Jetzt liegt der Kondensator
C2 in einem Stromkreis 9. C 2, 24f 1, 22x2, 12f 2, P, 23x 2, R 2,
R3, C2.
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Ist in diesem Stromkreis die Spannung am Kondensator C 2 gleich der
Spannung am Widerstand R2, der die obere Toleranzgrenze angibt, so bleibt der Anker
des Prüfrelais P in seiner Ruhelage. Ist aber die Spannung am Kondensator C 2 größer,
so spricht das Prüfrelais P an und schließt kurzzeitig wieder seinen Kontakt 18p.
Wenn auch der Kontakt 21m den Stromkreis B. beim Ansprechen des Relais
M öffnet, so kann das Relais X 2 doch nicht abfallen, weil es sich
über seinen Kontakt 25x2
selbst weiter hält. In beiden Fällen wird im Stromkreis
10. +,16 e, 26 x 2, 27 x 1, L,-eine Lampe L eingeschaltet, was besagt, daß die gemessene
Zeitdauer die obere Toleranzgrenze überschreitet.
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Ist das Potential am Kondensator C2 aber kleiner als das am Widerstand
R 2, dann fließt ein Ausgleichsstrom durch das Prüfrelais P in umgekehrter Richtung,
so daß nun der Kontakt 14p geschlossen wird, wodurch das Relais N erregt wird: 11.
+,1c,14p,N,-. Sein Kontakt 15n öffnet den Haltestromkreis des Relais X1.
Dieses Relais fällt ab und schließt seinen Kontakt 28x1, so daß als Ergebnis eine
Lampe G aufleuchtet: 12. +, 16e, 26x2, 28x1, G, -Damit wird das Ergebnis »Gut« gemeldet.
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Durch Öffnen des Kontaktes 1 c wird die gesamte Einrichtung wiederum
stillgesetzt.
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An Stelle der Lampen K, G und L kann selbstverständlich
auch eine Sortiereinrichtung, eine Druckeinrichtung oder auch ein anderes Gerät
angeschlossen werden, das den Prüfling entsprechend klassifiziert oder das Prüfergebnis
aufzeichnet.
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Wie an Hand des Ausführungsbeispieles gezeigt, genügt ein einmaliges
Schließen des Kontaktes 6a, um seine Schließdauer bezüglich ihrer Lage im Toleranzbereich
zu überprüfen. Dabei wird gleichzeitig die Forderung erfüllt, daß durch ein Ansprechen
des Prüfrelais P in jedem der beiden Prüfschritte ein Fehler, der die Aussage unbrauchbar
machen würde, nie zu einem Gut-Ergebnis der Prüfeinrichtung führen kann.
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Da der Kontakt 6 a von einem beliebigen zu untersuchenden Gerät gesteuert
wird, kann diese Prüfeinrichtung zur Überprüfung aller möglicher toleranzbehafteter
Zeitabschnitte und auch anderer Vorgänge, bei denen Kondensatoren zwecks späterer
Bewertung ihres Ladungsgrades umgeladen werden, Verwendung finden.