DE1280931B - Bindemittel fuer ferromagnetische Pulver bei der Herstellung von Magnetogrammtraegern - Google Patents
Bindemittel fuer ferromagnetische Pulver bei der Herstellung von MagnetogrammtraegernInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
Gilb
Deutsche Kl.: 21 al - 37/30
Nummer: 1280 931
Aktenzeichen: P 12 80 931.3-53 (B 71276)
Anmeldetag: 23. März 1963
Auslegetag: 24. Oktober 1968
Die Erfindung betrifft Bindemittel für ferromagnetische Pulver für die Herstellung von schichtförmigen
M'agnetogrammträgern aus einer oder mehreren magnetisierbaren Schichten pulverförmiger, magnetisierbarer
Stoffe in einem Bindemittel für die Bild-, Impuls- und Schallaufzeichnung.
Es ist bekannt, Magnetogrammträger herzustellen, indem man eine Trägerfolie oder einen Faden aus
Kunststoff oder Metall mit einer Dispersion eines magnetisierbaren Stoffes beschichtet, bei der als
Bindemittel filmbildende Stoffe, wie Celluloseäther, Celluloseester, Polyvinylchlorid, Polyester, Polyurethane
oder in Lösungsmitteln lösliche Mischkondensationsprodukte aus mehreren lineare Polyamide
bildenden Komponenten, verwendet werden.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die verwendeten Kunststoffe den technischen Anforderungen, wie
Abriebfestigkeit, mechanische und chemische Widerstandsfähigkeit, Temperaturbeständigkeit, Verträglichkeit
mit dem magnetisierbaren Stoff und Dimensionsbeständigkeit, nicht immer genügen.
Es wurde nun gefunden, daß man Magnetogrammträger herstellen kann, die diese Nachteile nicht
aufweisen, wenn man Lösungen linearer Polyamide oder Mischpolyamide aus — auf die Gesamtgewichtsmenge der Polyamide bezogen — 50 bis 100 Gewichtsprozent
lineare Polyamide bildender Komponenten mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen als Bindemittel für
ferromagnetische Pulver verwendet.
Polyamide der genannten Art wurden zwar bereits für die Herstellung von Überzügen und Lacken
verwendet. Jedoch sind die Anforderungen an ein Bindemittel für ferromagnetische Pulver bei der Herstellung
von Magnetogrammträgern sehr speziell, so daß viele für andere Zwecke gut geeignete Bindemittel
für die Herstellung von Magnetogrammträgern nicht verwendet werden können. Es war daher überraschend,
daß die erfindungsgemäßen Produkte, deren sonstige physikalischen Eigenschaften nicht ungewöhnlich
sind und denen üblicher Homo- und Mischpolyamiden entsprechen, so hervorragende Eigenschaften
für dieses spezielle Anwendungsgebiet mit sich bringen, wie hohe Abriebfestigkeit und gute
Dimensionsbeständigkeit.
Geeignete lineare Polyamide bildende Komponenten mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen sind beispielsweise
Capryllactam, Caprinlactam, Laurinlactam, verzweigte, am Kohlenstoff substituierte Lactame:
C-Äthyl-e-caprolactam, <p-Äthyl-<p-önanthlactam, die
Aminocarbonsäuren dieser Lactame; Gemische oder Salze aus aliphatischen Dicarbonsäuren, die auch
verzweigt sein können, wie Korksäure, Azelainsäure,
Bindemittel für ferromagnetische Pulver bei der
Herstellung von Magnetogrammträgern
Herstellung von Magnetogrammträgern
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
6700 Ludwigshafen
Als Erfinder benannt:
Dr. Werner Senkpiel,
Dr. Karl Dachs,
Dr. Hans Wilhelm,
Dr. Herbert Wagner, 6700 Ludwigshafen;
Dr. Günter Becht, 6720 Speyer;
Dr. Gerhard Werst, 6730 Neustadt
Sebacinsäure, Dodecandicarbonsäure, «-Äthylkorksäure, oder anderen verzweigten Dicarbonsäuren,
wie «,«'-Diäthyladipinsäure, oder bevorzugt, ω,ω'-Octan-
bzw. Nonandicarbonsäuren, die als Substituenten höhere aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit 9 bzwi
8 Kohlenstoffatomen in fortlaufender Kette enthalten und die beispielsweise gemäß dem Verfahren der
deutschen Patentschrift 1006 849 hergestellt sein können und deren Gemisch im folgenden als Heptadecandicarbonsäure
bezeichnet wird, oder aromatischen Dicarbonsäuren, wie Isophthalsäure, und Diaminen, wie Octamethylendiamin, Nonamethylendiamin,
Decamethylendiamin, die auch wie die Dicarbonsäuren aliphatische oder aromatische Reste
tragen können, z. B. m-Xylylendiamin, 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan.
Die genannten Verbindungen können untereinander gemischt oder im Gemisch mit anderen lineare Polyamide bildenden Komponenten,
wie Caprolactam; Adipinsäure, Pentamethylendiamin, Hexamethylendiamin, sowie deren C-substituierten
Derivaten oder Salzen oder Gemischen aus der letztgenannten Dicarbonsäure und den Diaminen
verwendet werden.
Die Dispersion, die den magnetisierbaren Stoff und die erfindungsgemäß verwendeten gelösten Polyamide
enthält, wird vorzugsweise in bekannter Weise hergestellt, indem man das ferromagnetische Material
mit Lösungsmittel und Bindemittel homogenisiert;
z. B. in einer Kugelmühle.
Das Verhältnis ferromagnetischer Stoff zu Bindemittel ist innerhalb weiter Grenzen, etwa zwischen
809 628/1534
2:1 und 5:1, bevorzugt zwischen 3:1 und 4:1, variierbar.
Geeignete ferromagnetische Stoffe sind: Magnetit, nadeiförmiges Eisenoxyd (7-Fe2O3) oder metallische
Stoffe, wie Eisenpulver.
Als Lösungsmittel eignen sich die für Polyamide bekannten Lösungsmittel bzw. ihre Gemische mit
Quellmitteln und Nichtlösungsmitteln, z. B. aliphatische Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Propanol,
Isopropanol. n-Butanol, Isobutanol; araliphatische Alkohole, wie Benzylalkohol, oder Gemische davon
mit Wasser, aromatischen und aliphatischen Kohlenwasserstoffen, Estern, Ketonen, Glykoläthern, Äthernitrilen,
die aus zwei oder drei der genannten Verbindungen bestehen können, z. B. Alkohole mit
Wasser, Aromaten, Wasser und Alkohole, wie Benzol—Methanol—Wasser.
Die Art des verwendeten Lösungsmittels oder des Lösungsmittelgemisches hängt jeweils von der Art
des erfindungsgemäß verwendeten Mischpolyamids ab.
Geeignete Trägerfolien für die magnetisierbare Schicht sind beispielsweise Polyesterfolien, Polyvinylchlorid,
Cellulosetriacetat.
Die magnetisierbare Schicht wird auf die Trägerfolie nach bekannten Verfahren aufgebracht. So
kann man die ferromagnetische Schicht beispielsweise durch Auftragen mit Hilfe von Walzen oder
Gießen der Dispersion mit der Trägerfolie verbinden.
Die gute Verträglichkeit der erfindungsgemäß verwendeten Bindemittel mit dem magnetisierbaren
Material, beispielsweise mit nadeiförmigem Eisenoxyd, macht es möglich, die magnetisierbaren Teilchen
gleichmäßig ohne Veränderung ihrer magnetischen Eigenschaften zu verteilen.
Außerdem besitzen solche magnetisierbaren Schichten eine hohe Oberflächenglätte bei gleichmäßig
hoher Pigmentdichte ("Gramm Eisenoxydteilchen je Kubikzentimeter).
Hiermit verbunden, hat ein mit einer solchen Schicht hergestellter Magnetogrammträger einen außerordentlich
niedrigen Abschliff der Aufnahme- und Wiedergabeköpfe. Die Lebensdauer der Magnetköpfe
beträgt bei Verwendung von schichtf örmigen Magnetogrammträgern mit Bindemitteln gemäß der Erfindung
gegenüber den bekannten Magnetogrammträgern mehr als das Fünffache. Nachstehend wird der Abschliff
eines mit einem Bindemittel gemäß der Erfindung hergestellten Magnetogrammträgers mit dem verglichen,
den Magnetogrammträger besitzen, die aus bekannten Bindemitteln hergestellt worden sind.
Die erfindungsgemäß verwendeten Polyamide besitzen weiterhin eine hohe Abriebfestigkeit, die den
bisher verwendeten Bindemitteln deutlich überlegen ist.
In der nachstehenden Tabelle sind Abriebwerte bekannter Bindemittel dem Abriebwert eines Bindemittels
gemäß der Erfindung gegenübergestellt:
Bindemittel
Polyvinylchlorid
Mischpolymerisat auf der Basis von
Vinylchlorid—Vinylacetat im Verhältnis 1:1
Vinylchlorid—Vinylacetat im Verhältnis 1:1
Mischpolymerisat auf der Basis von
Styrol—Acrylnitril im Verhältnis
78:22
Styrol—Acrylnitril im Verhältnis
78:22
Polyurethanharz
Bindemittel gemäß der Erfindung
(Beispiel 1)
(Beispiel 1)
Abrieb (μ)
1,4
Bindemittel | Kopfabschliff (mg/1000 m Band) |
Bindemittel gemäß der Erfindung Polyurethan Polyvinylchlorid |
0,06 bis 0,07 0,11 0,23 |
Der Abschliff von Aufnahme- und Wiedergabekopf wird nach folgendem Verfahren bestimmt: An einem
runden Metallplättchen aus einer Nickel-Eisen-Legierung wird eine 20 m lange Bandschleife als Magnetogrammträger
mit einem Andruck von 60 g bei konstanter Bandgeschwindigkeit vorbeigeführt. Der Abschliff
des Plättchens wird bestimmt, indem man mikroskopisch die Länge der Sehne an der Abriebstelle
mißt und daraus die Gewichtsabnahme errechnet.
1,1
1,0
0,8 bis 0,9
0,6 bis 0,7
Die Abriebfestigkeit wird nach folgendem Verfahren bestimmt: Ein bandförmiger Magnetogramm-
»5 träger läuft mit einer bestimmten Magnetisierung an
einer definiert augerauhten Fläche unter bestimmtem Andruck vorbei. Die Abnahme der Schichtstärke
des Bandes wird durch eine elektroakustische Messung des Abfalls der Empfindlichkeit bestimmt.
Die Haftfähigkeit des erfindungsgemäß verwendeten Bindemittels auf Trägerfolien, z. B. aus Polyvinylchlorid,
Acetylcellulose oder Polyester auf der Basis von Terephthalsäure und Äthylenglykol, kann durch
Verwendung eines Haftvermittlers aus in Lösungsmitteln löslichen Polyestern verbessert werden. Als
Haftvermittler eignen sich besonders Polykondensate mit einem K-Wert von 30 bis 40 aus Terephthalsäure,
Isophthalsäure und Äthylenglykol. Das Auftragen des Haftvermittlers geschieht in bekannter Weise
mit Hilfe von Walzen.
Bei mehreren übereinanderliegenden magnetisierbaren Schichten brauchen, ohne daß die Qualität
leidet, nur in der mit den Aufnahme- und Wiedergabeköpfen in Berührung kommenden Schicht Bindemittel
gemäß der Erfindung verwendet zu werden. Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
6 Teile nadeiförmiges Eisenoxyd (7-Fe2O3) mit
einer Teilchengröße von 0,8 bis 1μ und mit einer
Koerzitivkraft von 300 Oe werden mit einer Lösung von 2,3 Teilen eines Kondensationsproduktes aus
einem Gemisch von 80 Teilen eines Salzes aus Heptadecandicarbonsäure und 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan
und 20 Teilen Capryllactam (K-Wert 50, gemessen nach Fikentscher, Cellulosechemie,
13 [1952], S. 58), 15 Teilen eines Gemisches von 90 Volumteilen Äthanol und 10 Volumteilen Benzol
unter Zusatz von 0,1 Teil eines Emulgatorgemisches, bestehend aus Triäthanolmonoaminoölsäureester und
den entsprechenden Di- und Triestern, homogenisiert. Die Dispersion wird auf eine 20 μ starke Polyesterfolie
(auf der Basis von Terephthalsäure und Äthylenglykol) in bekannter Weise bei gleichzeitiger Einwirkung
eines Magnetfeldes aufgetragen. Die Dicke der trockenen Magnetogrammträgerschicht auf der
Polyesterfolie beträgt 12 μ. Der Eisenoxydgehalt
beträgt etwa 1,55 g/cm3. Der Schichtabrieb der
Magnetköpfe beträgt 0,68 μ, ihr Abschliff 0,067 mg.
Bei einer Bandgeschwindigkeit von 38 cm/sec wird nach Rundfunkbedingungen (Pflichtenheft der Arbeitsgemeinschaft
der Rundfunkstellen der Bundesrepublik Deutschland) eine Empfindlichkeit von +1,5 db,
bezogen auf DIN-Bezugsband 38 (DIN 45513), und eine Klirrdämpfung von 41 db gemessen. Die elektroakustischen
Eigenschaften dieser Folien können für spezielle Verwendungszwecke noch weiter verbessert
werden, indem man vor dem Aufbringen des Magnetogrammträgers auf die Trägerfolie auf diese einen
Haftvermittler, bestehend aus in den dafür bekannten Lösungsmitteln löslichen Polyestern (auf der Basis
von Terephthalsäure, Isophthalsäure und Äthylenglykol), aufbringt und die beschichtete Folie satiniert.
Gleich gute Ergebnisse erhält man, wenn erfindungsgemäß Polyamide verwendet werden, die durch Polykondensation
eines Gemisches aus (A) 20 Teilen Caprolactam und (B) 80 Teilen eines Salzes aus so
Heptadecandicarbonsäure und 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan oder aus 20 Teilen Caprolactam, 20 Teilen
Capryllactam, 20 Teilen eines Salzes aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin und 40 Teilen eines
Salzes aus Heptadecandicarbonsäure und 4,4'-Di- as aminodicyclohexylmethan hergestellt worden sind.
Aus einer Mischung von 1,2 Teilen nadeiförmigem Eisenoxyd (y-Fe2O3) (Teilchengröße etwa 0,8 μ, Koerzitivkraft
290 Oe) und einer Lösung von 0,46 Teilen eines Kondensationsproduktes aus einem Gemisch
von 80 Teilen eines Salzes aus Heptadecandicarbonsäure und 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan und 20 Teilen
Laurinlactam (K-Wert 42) in 3,1 Teilen eines Lösungsmittelgemisches aus 80 Volumteilen n-Butanol
und 20 Volumteilen Benzol wird in bekannter Weise eine homogene Dispersion hergestellt. Diese wird
auf eine 20 μ starke Polyesterfolie (auf der Basis Terephthalsäure—Äthylenglykol) aufgetragen, wobei
gleichzeitig ein Magnetfeld einwirkt. Die Dicke der trockenen Magnetogrammträgerschicht auf der Trägerfolie
beträgt 12μ, der Eisenoxydgehalt 1,5 g/cm3. Der Abrieb der Schicht beträgt etwa 0,61 μ und der
Abschliff der Magnetköpfe 0,067 mg. Nach Rundfunkbedingungen (Pflichtenheft der Arbeitsgemeinschaft
der Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland) wird bei einer Bandgeschwindigkeit
von 38 cm/s eine Empfindlichkeit von +2,0 db, bezogen auf DIN-Bezugsband 38 (DIN 45513), und
eine Klirrdämpfung von 41,5 db gemessen.
Eine 75 μ starke Folie aus Polyvinylchlorid wird
mit einer etwa 0,5 μ starken Schicht eines in Methylenchlorid löslichen Polyesters (auf der Basis Terephthalsäure,
Isophthalsäure und Äthylenglykol) beschichtet und anschließend mit einer 18 μ starken Schicht
einer Dispersion folgender Zusammensetzung versehen (wobei ein Magnetfeld einwirkt): 35 Teile nadeiförmiges Eisenoxyd, 13,4 Teile Polykondensationsprodukt
einer Mischung aus 80 Teilen eines Salzes aus Heptadecandicarbonsäure und 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan
und 20 Teilen Capryllactam, 89,4Teilen Lösungsmittel, bestehend aus 33,3 Volumteilen
Äthanol, 33,3 Volumteilen Benzol und 33,3 Volumteilen Butanol sowie 0,35 Teilen Palmitinsäure. Der
Kopfabschliff beträgt 0,065 mg, der Abrieb der Schicht beträgt etwa 0,65 μ, der Eisenoxydgehalt
(Oxyddichte) 1,4 g/cm3. Bei einer Bandgeschwindigkeit von 19 cm/s wird eine Empfindlichkeit von
+1,6 db, bezogen auf DIN-Bezugsband 19 (DIN 45513), und eine Klirrdämpfung von 45 db gemessen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von Lösungen linearer Polyamide oder Mischpolyamide aus — auf die Gesamtgewichtsmenge der Polyamide bezogen — 50 bis 100 Gewichtsprozent lineare Polyamide bildender Komponenten mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen, als Bindemittel für ferromagnetische Pulver bei der Herstellung von Magnetogrammträgern.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1050 053.809 628/1534 10.68 © Bundesdruckerei Berlin
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