DE1279874B - Schmieroel - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

ClOm

Deutsche Kl.: 23 c-1/01

Nummer: 1279 874

Aktenzeichen: P 12 79 874.2-43 (B 83608)

Anmeldetag: 7. September 1965

Auslegetag: 10. Oktober 1968

Es wurde bereits vorgeschlagen, Schmierölen Dialkylsulfoxyde zuzusetzen, um ihre Höchstdruckeigenschaften zu verbessern. Es wurde nun gefunden, daß eine bestimmte Anordnung von Atomen in Nachbarstellung zur Sulfoxydgruppe die Höchstdruckeigenschaften verbessert. Gegenstand der Erfindung sind demgemäß synthetische oder natürliche Schmieröle in dem in einer die Höchstdruckeigenschaften verbessernden Menge von beispielsweise 0,1 bis 10 %> vorzugsweise von 1 bis 6°/₀> bezogen auf das Gewicht des Gesamtöls, ein Allylsulfoxyd der allgemeinen Formel

CH₂ = CH-CH₂-SO-R

gelöst ist, worin R ein Q-Cg-Alkylrest oder AUyI-rest ist.

Als Grundöle kommen öle aus Erdöl, synthetische öle, z. B. Diester, oder auch Emulsionen in Frage, z. B. Öl-in-Wasser-Emulsionen. Auch auf Schmiermittelviskosität eingedickte wäßrige Lösungen eines Polyglycolesters, von Polyglycol, Carboxymethylcellulose oder anderen hierfür bekannten Materialien kommen in Betracht.

Schmieröl

Beispiel A

Ein Schmiermittel wurde aus folgenden Bestandteilen hergestellt:

Als Grundöl wurde Di-(isooctyl)-sebacat verwendet.

Als Zusatzstoff diente Diallylsulfoxyd. Es wurde aus Diallylsulfid nach dem Verfahren von Barnard, Fabian und Kοch (J. Chemical Society, 1949, S. 2442) hergestellt.

Ein erfindungsgemäßes Schmiermittel wurde hergestellt, indem der Zusatzstoff in einer solchen Menge im Grundöl gelöst wurde, daß ein Schmiermittel erhalten wurde, das 2,4 Gewichtsprozent (bezogen auf Gesamtschmiermittel) des Zusatzstoffs enthielt.

Das Schmiermittel wurde mit dem Vierkugel-Prüfgerät geprüft. Diese Methode dient zur Bestimmung der Belastbarkeit von Schmiermitteln unter Höchstdrücken. Sie besteht darin, daß man eine rotierende Stahlkugel gegen drei im Dreieck angeordnete, festgespannte Stahlkugeln preßt, die mit dem zu prüfenden Schmiermittel geschmiert sind. Hierbei werden in einer Reihe von Prüfungen verschiedene Drücke bis zum Festfressen der Kugeln angewendet. Die Ergebnisse dieser Prüfung werden als mittlere Hertz-Belastung, als 2,5-Sekunden-Verzögerungsbelastung, als Belastung, bei der Festfressen eintritt, und als Freßgrenzenbelastung angegeben. Der Vierkugeltest und Anmelder:

The British Petroleum Company Limited,

London

Vertreter:

Dr.-Ing. A. v. Kreisler,

Dr.-Ing. K. Schönwald, Dr.-Ing. Th. Meyer

und Dr. J. F. Fues, Patentanwälte,

5000 Köln 1, Deichmannhaus

Als Erfinder benannt:

Keith George Allum,

John Frederick Ford,

Sunbury-on-Thames, Mittlesex (Großbritannien)

Beanspruchte Priorität:

Großbritannien vom 8. September 1964 (36 723)

die Methode zur Feststellung der obengenannten Ergebnisse sind in der Methode 6503 beschrieben, die einen Teil von US Federal Test Method Standard Nr. 791a bildet. Die hier genannten Werte wurden bei Anwendung einer Testperiode von 60 Sekunden an Stelle von 10 Sekunden, wie dies in der Federal-Testmethode beschrieben ist, ermittelt. Sie sind in diesem und in den folgenden Beispielen in Kilogramm angegeben. Im Falle von Beispiel A wurden die aus der Tabelle 1 ersichtlichen Ergebnisse erhalten.

Die gleiche Prüfung wurde auch an anderen Schmiermitteln vorgenommen, die das gleiche Grundöl enthielten. In den folgenden Vergleichsversuchen ist die Konzentration des Zusatzstoffs so berechnet, daß die gleiche Schwefelkonzentration wie beim Schmiermittel gemäß Beispiel A erhalten wurde. Die mit dem Vierkugel-Prüfgerät erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend angegeben.

809 620/336

Tabelle

Ohne Zusatz 2,48%Di-(n-

propyl)-sulf-

oxyd

2,4°/oDiallylsulfoxyd

Mittlere Hertz-Belastung

2,5-Sekunden-Verzögerungsbelastung . Belastung, bei der Festfressen einsetzt Freßgrenzenbelastung

16,2 47 120 45 23,8
81
220
60

200

42,1
94
250
85

Es ist zu bemerken, daß das Schmiermittel gemäß Beispiel A, das eine Allylgruppe in Nachbarstellung zur Sulfoxydgruppe enthält, eine höhere Belastbarkeit hat als Schmiermittel, die Alkylreste in Nachbarstellung zur Sulfoxydgruppe enthalten.

B e i s ρ i e 1 B

Diallylsulfoxyd wurde einem handelsüblichen Schmiermittel auf Wasserbasis zugesetzt. Das Gemisch wurde auf die im Beispiel A beschriebene Weise geprüft. Bei einem Vergleichsversuch wurde das gleiche Schmiermittel auf Wasserbasis ohne Zusatzstoff geprüft. Die Ergebnisse dieser Prüfungen sind nachstehend angegeben.

Beispiel C

Diallylsulfoxyd wurde in flüssigem Paraffin gelöst. Das Gemisch wurde auf dieimBeispiel Abeschriebene Weise geprüft. Bei einem Vergleichsversuch wurde das gleiche flüssige Paraffin ohne Zusatzstoff geprüft. Die Ergebnisse dieser Prüfungen sind nachstehend angegeben.

Mittlere Hertz-Belastung.
2,5-Sekunden-Verzöge-" rungsbelastung ........

Belastung, bei der Festfressen einsetzt

Freßgrenzenbelastung

Ohne

Zusatz

36,4 93

140

95

2,4⁰Io Diallylsulfoxyd

44,3 98

200 100

	Ohne Zusatz.	1,2% Di- allyl- sulfoxyd
Mittlere Hertz-Belastung... 2,5-Sekunden-Verzöge- rungsbelastung Belastung, bei der Fest fressen einsetzt Freßgrenzenbelastung	' 10,4 30 110 27	32,9 75 230 60

Die vorstehenden Ergebnisse zeigen die ganz erhebliche Verbesserung der Höchstdruckeigenschafr ten, die erzielt wird, wenn, Diallylsülfoxyd in einem stark raffinierten öl gelöst wird.

Das Schmieröl auf Wasserbasis war ein handeisübliches Gemisch von Wasser mit einem Glycol, das verschiedene Inhibitoren und Stabilisatoren enthielt. Die vorstehend genannten Ergebnisse der Prüfung und des Vergleichsversuchs lassen die Verbesserung der Höchstdruckeigenschaften von Schmierölen auf Wasserbasis erkennen, die durch Zusatz eines erfindungsgemäßen Zusatzstoffs erzielt wird.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Mineralisches oder synthetisches Schmieröl, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Allylsulf oxyd der allgemeinen Formel

   ⁼ CH — CH2 ■■— SO — R

   worin R ein Cj-Ca-Alkyl- oder ein Allylrest ist, enthält. ' "' '