DE1279023B - Verfahren zur Herstellung von reinem Melamin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von reinem MelaminInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
C07d
Deutsche KL: 12 ρ -10/05
Nummer: 1279 023
Aktenzeichen: P 12 79 023.7-44 (M 66128)
Anmeldetag: 27. Juli 1965
Auslegetag: 3. Oktober 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von reinem Melamin aus einem bei der
Herstellung von Melamin aus Harnstoff oder seinen Derivaten, gegebenenfalls in Gegenwart von Ammoniak
erhaltenen Gemisch, bestehend aus flüssigem Melamin, einem Gasgemisch aus Ammoniak und
Kohlendioxyd sowie nichtumgesetztem Harnstoff, bei Temperatur- und Druckverhältnissen aus dem
durch A (345°C, 150 kg/cm2), B (4500C, 350 kg/cm2),
C 45O0C, 100 kg/cm2) und D (345°C, 100 kg/cm2)
begrenzten Zustandsgebiet unter Abscheidung in eine Gas- und Flüssigkeitsphase und einer anschließenden
Ausscheidung von festem Melamin aus der Flüssigkeitsphase bei Atmosphärendruck, wobei die Abscheidung des Gemisches in die Gas-
und Flüssigkeitsphase in einem zwischen dem Reaktionsgefaß zur Bildung des Melamins und dem
Gefäß zur· Ausscheidung des festen Melamins befindlichen Gefäß erfolgt.
Die Umsetzung des Harnstoffs oder seiner Derivate zu Melamin, gegebenenfalls in Gegenwart von
Ammoniak, bei einer höheren Temperatur als 3000C und unter einem Druck von mindestens 100 atm
erfolgt bekanntlich nach der folgenden Formel, wobei 6 Mol Ammoniak und 3 Mol Kohlendioxyd
auf 1 Mol Melamin gebildet werden:
H2N-C C-NH2 6NH2CONH2-* Il I +6NH3 + 3CO2
NN
NH2
Bei der technischen Herstellung des Melamins aus Harnstoff oder seinen Derivaten wurde bisher
meist das flüssige Melamin zusammen mit den gasförmigen Produkten direkt aus dem unter hohem
Druck befindlichen Reaktionsgefäß in solche von Atmosphärendruck gebracht, wobei das feste Melamin
von dem Ammoniak- und Kohlendioxydgas abgetrennt wurde.
Dabei ist es schwierig, die Verunreinigungen, insbesondere den nicht umgesetzten Harnstoff in
dem erzeugten Melamin zu beseitigen. Nach einem bekannten Verfahren wird das gewonnene Rohmelamin
rekristallisiert, mit Wasser gewaschen oder diese beiden Verfahren kombiniert, um Verunreinigungen,
insbesondere den nicht umgesetzten Harnstoffaus dem Melamin zu beseitigen. Hierbei werden
aber Nachbehandlungen, wie Filtrieren und Trocknen, erforderlich.
Verfahren zur Herstellung von reinem Melamin
Anmelder:
Mitsubishi Chemical Industries Limited, Tokio
Vertreter:
Dr.-Ing. A. Vogt, Patentanwalt,
7570 Baden-Baden, Beuttenmüllerstr. 8
Als Erfinder benannt:
Tadashi Tsukamoto,
Tetsuya Suzuki,
Kiyoshi Nishitani, Kitakyushu-shi (Japan)
Ein weiteres Problem bei der Herstellung des Melamins bilden die dabei anfallenden großen
Mengen Gase, von deren Verwendung die Wirtschaftlichkeit der Melaminsynthese abhängig ist.
Es ist bekannt, zur Herstellung von Melamin geschmolzenen Harnstoff und Ammoniak sowie
flüssiges Melamin in ein Reaktionsgefäß einzuführen, das dabei bei über 4000C und über 140 kg/cm2
gebildete flüssige Melamin in einem Abscheider von den gasförmigen Produkten abzutrennen und einen
Teil des flüssigen Melamins bei Atmosphärendruck abzuscheiden, während der andere Teil des flüssigen
Melamins im Kreislauf in das Reaktionsgefäß geleitet wird (USA.-Patentschrift 2 776 284). In einem
solchen System sind große und unhandliche Apparaturen erforderlich, weil Harnstoff und große Mengen
von flüssigem Melamin in das Reaktionsgefäß eingeleitet werden müssen. Auch ist die Ausbeute des
Produkts pro Zeiteinheit gering, da ein Teil des Melamins im Kreislauf in das Reaktionsgefäß zurückgeleitet
wird. In einem solchen parallel zum Reaktionsgefäß geschalteten Trenngefäß ist es auch
nicht möglich, dessen Temperatur- und Druckbedingungen unabhängig von denen des Reaktionsgefäßes zu wählen.
Es ist ferner bekannt, flüssigen Harnstoff in flüssiges Melamin unter Bildung einer Suspension
von Harnstoff in dem flüssigen Melamin einzuleiten und einen Teil des gebildeten Melamins abzuziehen.
Das Melamin wird dann in einem Wärmeaustauscher erhitzt und verdampft, worauf es bei Atmosphärendruck
kondensiert wird (USA.-Patentschrift 2 776 285). Eine Abscheidung in eine Gas- und
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Flüssigkeitsphase findet dabei nicht statt. Es ist daher nicht möglich, nach diesem Verfahren ein
sehr reines Melamin herzustellen, selbst wenn das flüssige, aus dem Reaktionsgefäß abgezogene Melamin
direkt dem Atmosphärendruck ausgesetzt werden sollte.
Es sind auch Verfahren bzw. Vorrichtungen zur Herstellung von Melamin beschrieben, bei denen
die zur Umsetzung des Harnstoffs zu Melamin erforderliche Wärmezufuhr auf elektrischem Wege
erfolgt (deutsche Auslegeschrift 1 162 844 und 1193 058). Bei diesem Verfahren bzw. dieser Vorrichtung
sind jedoch keine gesonderten Abscheider zur Abscheidung des umgesetzten Gemisches aus
der Melaminsynthese in eine Gas- und Flüssigkeitsphase vorgesehen. Ein Melamin hoher Reinheit kann
daher nach dem bekannten Verfahren bzw. mit der bekannten Vorrichtung nicht hergestellt werden.
Es ist auch nicht mehr neu, die Herstellung von Melamin aus Harnstoff bei erhöhtem Druck und
erhöhter Temperatur in zwei Stufen durchzuführen, wobei das rohe, aus der ersten Stufe stammende
Produkt nach Abtrennung von den gasförmigen Produkten in der zweiten Stufe unter Zusatz von
Ammoniak nachbehandelt wird (deutsche Auslegeschrift 1167 847). Die Nachbehandlung des flüssigen
Melamins mit Ammoniak in der zweiten Stufe ist nicht nur zeitraubend, sondern auch insofern unvorteilhaft,
als hierfür zusätzliche Apparaturteile erforderlich sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Melamin hoher Reinheit unter Vermeidung aufwendiger
und komplizierter Vorrichtungen auf einfache und daher auf wirtschaftliche Weise herzustellen,
wobei die großen Mengen der anfallenden Gase verwendet werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das nach dem Erreichen des Gleichgewichts
erhaltene umgesetzte Gemisch aus der Melaminsynthese in einem gesonderten, mit dem
Reaktionsgefaß zur Bildung des Melamins in Reihenschaltung verbundenen Zwischengefaß in die Gas-
und Flüssigkeitsphase getrennt wird, aus dem die gesamte Flüssigkeitsphase in das Abscheidungsgefäß
für das feste Melamin abgezogen wird.
Die Erfindung beruht auf dem neugefundenen Verhalten von Melamin und nicht umgesetztem
Harnstoff, die mit Ammoniak und Kohlendioxydgas bei hohen Temperaturen und hohen Drucken koexistieren.
Es wurde nämlich gefunden, daß der in dem umgesetzten Gemisch aus der Melaminsynthese enthaltene
Harnstoff und das Melamin bei hohen Temperaturen und hohen Drucken, bei denen das
Ammoniak- und Kohlendioxydgas gleichzeitig existieren, außergewöhnliche Dampfdrucke zeigen, die
weit von ihren unter dem Atmosphärendruck berechneten Dampfdrucken abweichen. Es wurde
ferner gefunden, daß der nicht umgesetzte, in Melamin enthaltene Harnstoff in dem umgesetzten
Gemisch sich zu einem beträchtlichen Teil zur Cyansäure zersetzt, die in die Gasphase wandert,
wobei der Harnstoff in dem Melamin abnimmt.
Wird ein solches umgesetztes Gemisch nach dem bekannten Verfahren direkt dem Atmosphärendruck
ausgesetzt, so verschiebt sich das chemische Gleichgewicht zwischen dem Harnstoff und dem Ammoniak-
und Kohlendioxydgasgemisch rasch zu Gunsten der Bildung von Harnstoff, so daß eine beträchtliche
Menge Harnstoff in dem Melamin hinterbleibt.
Wird aber das umgesetzte Gemisch bestimmten Temperatur- und Druckbedingungen unterworfen,
so scheidet sich das flüssige Melamin aus dem Gasgemisch ab, und wird dieses Melamin dann dem
Atmosphärendruck ausgesetzt, so hinterbleibt fast kein Harnstoff in dem Melamin.
Die hierbei von dem flüssigen Melamin unter den angegebenen Bedingungen abgetrennte Gasphase
enthält nur eine geringe Menge Melamin, ist stabil und scheidet keine flüssige oder feste Phase ab.
Sie kann daher z. B. für die Herstellung von Harnstoff verwendet werden.
Als Ausgangsstoff für das erfindungsgemäße Verfahren können außer Harnstoff oder seinen Derivaten
Ammoniumcyanat oder Guanylharnstoff verwendet werden. Die Melaminsynthese kann nach bekannten
Verfahren bei hohen Temperaturen z. B. über 3000C und hohen Drucken wie mindestens 100 kg/cm2
durchgeführt werden. Am Ende dieser Reaktion ' wird ein aus einer Gas- und Flüssigkeitsphase bestehendes
Gemisch erhalten, wobei die flüssige Phase hauptsächlich aus geschmolzenem flüssigem Melamin
und die gasförmige Phase hauptsächlich aus Ammoniak und Kohlendioxyd besteht.
Dieses Gemisch wird in die gasförmige und flüssige Phase getrennt. Dadurch, daß die Trennung des
umgesetzten Gemisches in die Gas- und Flüssigkeitsphase in einem gesonderten, mit dem Reaktionsgefaß
zur Bildung des Melamins in Reihenschaltung verbundenen Zwischengefaß erfolgt, ist ein rascher
Materialdurchsatz und damit eine gute Ausbeute pro Zeiteinheit gewährleistet.
Bei der Durchführung dieser Trennung sind die Bedingungen besonders der Temperatur und des
Drucks, unter denen die Reaktion an deren Ende stattfindet, sehr bedeutsam. Es herrscht nämlich
ein Gleichgewicht in der Reaktion, bei der Harnstoff oder seine Derivate zu Melamin umgesetzt werden,
die nur von der Temperatur und dem Druck abhängt Im allgemeinen wird diese Umsetzung durch eine
höhere Temperatur und einen niedrigen Druck begünstigt. Um z. B. eine Umsetzung von 98 bis 99%
zu erhalten, ist es zweckmäßig, am Ende der Reaktion folgende Reaktionsbedingungen einzuhalten: etwa
5000C bei 500 atm, etwa 4500C bei 350 atm, 350
bis 45O0C bei 200 atm und 300 bis 35O0C bei 150 atm.
Die Trennung der Gas- und Flüssigkeitsphase erfolgt erfindungsgemäß bei solchen Temperaturen
und Drucken, bei denen das Gleichgewicht in dem Reaktionsgemisch erreicht ist.
Verschiedene Begrenzungen sind jedoch erforderlich, um die Trennung der Gasphase und der Flüssigkeitsphase
mit Vorteil durchzuführen. Praktisch muß eine Temperatur von 345 bis 4500C und ein
Druck über 100 atm bei der Trennung angewandt werden. Obgleich eine höhere Temperatur für die
Umsetzung des Harnstoffs günstig ist, ist eine höhere Temperatur als 45O0C wegen der Korosion und
der notwendigen Stärke der Reaktionsgefaße nicht zweckmäßig. Bei einer Temperatur unter 345°C
beginnt dagegen das Melamin zu erstarren, so daß es schwierig ist, dieses in dem geschmolzenen flüssigen
Zustand zu halten und die Gasphase von der Flüssigkeitsphase abzutrennen. Ein Druck unter
100 atm ist zwar für die Darstellung des Melamins zweckmäßig. Bei einem solches Druck neigt aber
das Melamin dazu, sich zu ungünstigen Nebenprodukten, wie Melam und Meiern, umzuwandeln,
so daß der Gehalt an diesen Verunreinigungen erheblich steigt.
Zur Erzielung optimaler Verhältnisse ist es zweckmäßig, solche Bedingungen für die Trennung der
gasförmigen Phase und der flüssigen Phase zu wählen, bei denen die wirksame Entfernung des
nicht, umgesetzten Harnstoffs aus dem Melamin erfolgt. Wird die Gas-Flüssigkeits-Trennung nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführt, so wird der Gehalt an Harnstoff in dem gewonnenen
Melamin bedeutend herabgesetzt. Die bloße Herabsetzung des Harnstoffgehalts ist aber für den Erfolg
des Verfahrens nicht ausreichend. Selbst wenn der Harnstoffgehalt in dem Melamin nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren z. B. auf 4,7% im Vergleich zu 13% bei den bekannten Verfahren herabgesetzt
wird, so kann ein solches Resultat von technischem Standpunkt aus nicht als befriedigend angesehen
werden; der Harnstoffgehalt ist mit anderen Worten bei der bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung stets sehr klein und beträgt vorzugsweise etwas mehr oder weniger als 1%.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
F i g. 1 zeigt bevorzugte Temperatur- und Druckbereiche,
unter denen das bei der Behandlung von Harnstoff oder seiner Derivate bei hohen Temperaturen
und Drucken erhaltene Reaktionsgemisch in eine flüssige, aus Melamin bestehende Phase und
eine hauptsächlich aus Ammoniak und Kohlendioxyd bestehende Gasphase getrennt wird, und
F i g. 2 stellt ein Schema dar, nach dem eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung
durchgeführt wird.
Wie aus F i g. 1 ersichtlich, werden die Temperaturen und Drucke, unter denen die Gas-Flüssigkeits-Trennung
vor sich geht, aus dem mit A, B, C und D bezeichneten Gebiet bevorzugt, d. h., der Druck
liegt unter der Kurve a, aber über 100 atm, während die Temperatur im Bereich von 345 bis 4500C ist.
Die Kurve α zeigt die Druckgrenzen an, die unter Berücksichtigung der Entfernung des Harnstoffs
im Sinne der obigen Erörterungen gesetzt sind
In F i g. 2 stellt 1 ein kontinuierliches Reaktionsgefäß, z. B. ein röhrenförmiges Reaktionsgefäß dar.
Die Umwandlung, des Harnstoffs oder eines seiner Derivate mit oder ohne Zugabe von Ammoniak
findet in dem Reaktionsgefäß 1 bei einer hohen Temperatur und einem hohen Druck statt. Darauf
wird das erhaltene aus einer gemischten Gas-Flüssigkeits-Phase bestehende Reaktionsgemisch in den
Gas-Flüssigkeits-Abscheider 2 beliebiger Art übergeführt, der ein einfaches Gefäß oder ein mit einem
Zyklon versehenes Gefäß sein kann, um die Abscheidung zu begünstigen. Die Temperatur und der
Druck in dem'Abscheider werden so eingestellt, daß die festgelegten Temperaturen und Drucke
aufrechterhalten werden können. Die Gasphase wird kontinuierlich aus dem Abscheider abgezogen,
während der festgelegte Druck mittels des Druckregulierventils 3 aufrechterhalten wird. Die Flüssekeitsphase
(Melamin) wird andererseits mittels der Düsen 6 in das Melaminsammelgefäß 7 gesnrühi,
das durch Ventil 5 auf Atmosphärendruck gehalten wird. Hieraus wird das Melamin mittels der Schraubenaustragimg
8 abgezogen.
Im vorstehenden wurde die Erfindung in bezug
auf ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Melamin beschrieben. Das Verfahren kann aber
auch absatzweise zur Herstellung von Melamin durchgeführt werden.
Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich zwischen einem bekannten Verfahren und dem Verfahren
der Erfindung in bezug auf die Entfernung des Harnstoffs.
Die Zahlen in den Spalten A und B der Tabelle geben den Harnstoffgehalt in Gewichtsprozent 8es
hergestellten Melamins an, der mit der Temperatur und dem Druck schwankt, unter den die Trennung
eines" Reaktionsgemisches durchgeführt wird. A bedeutet hierbei, daß das Reaktionsgemisch nach bekannten
Verfahren in die Zone atmosphärischen Drucks gebracht wird. B stellt dagegen den Fall dar,
bei dem das Reaktionsgemisch der Gas-Flüssigkeits-Trennung im Bereich der in F i g. 1 gezeigten Temperaturen
und Drucke unterworfen und dann die flüssige Phase nach dem Verfahren der Erfindung
allein in die Zone des Atmosphärendrucks' übergeführt wird.
25 | Druck | A | 345 | B | Temperatur" C | A | B | 450 | A | B |
atm | 3,5 | 0,6 | 380 | 2,7 | 0,3 | 2,0 | 0,1 | |||
5,0 | 1,2 | 4,0 | 0,6 | 3,1 | 0,2 | |||||
100 | 9,0 | 2,3 | 6,2 | 1,2 | 4,5 | 0,5 | ||||
3° 150 | 10,5 | 4,0 | 8,4 | 2,5 | 5,3 | 0,7 | ||||
250 | 20,8 | 15,8 | 12,6 | 8,0 | 7,5 | 2,0 | ||||
300 | ||||||||||
500 | ||||||||||
Aus der obigen Tabelle ist ersichtlich, daß das Verfahren der Erfindung zu ausgezeichneten Ergebnissen
hinsichtlich der Entfernung des Harnstoffs führt. Genau genommen schwanken die Ergebnisse
der Entfernung des Harnstoffs mehr oder weniger je nach dem Gewichtsverhältnis des Ammoniaks
zu Harnstoff, die als Ausgangsmaterial bei dem Verfahren zur Herstellung von Melamin verwandt
werden. In der obigen Tabelle sind die Ergebnisse dargestellt, bei denen das Gewichtsverhältnis von
NH3 zu Harnstoff 0,5 war. Aber ähnliche Ergebnisse wurden bei einem Verhältnis NH3 zu Harnstoff in
der Nähe von 1 erhalten und noch bessere Ergebnisse wurden bei einem Verhältnis über 1 erzielt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein sehr reines Melamin in
guter Ausbeute auf einfache Weise ohne die Verwendung aufwendiger und komplizierter Vorrichtungen
hergestellt werden kann.
Das dabei anfallende, hauptsächlich aus Ammoniak und Kohlendioxyd bestehende, vom flüssigen
Melamin abgetrennte Gasgemisch ist unter den angeführten Bedingungen hoher Temperatur und
hohen Drucks stabil, ohne eine flüssige oder feste Phase aus der Gasphase auszuscheiden. Solche
Gasgemische können daher η .it Vorteil als Ammoniak
und Kohlendioxyd enthaltende Gasgemische "'. B. für die Herstellung von Harnstoff vawendet
werden.
6f Beispiel 1
Dieser Versuch wurde in der in F i g. 2 schematisch dargestellten Vorrichtung durchgeführt.
10,2 kg Harnstoff und 10,5 kg Ammoniak wurden kontinuierlich während einer Stunde in das Reaktionsgefäß 1 zur Umwandlung von Harnstoff in Melamin
bei 150 atm und 4300C zugeführt, bis das Gleichgewicht erreicht war. Das Reaktionsgemisch wurde
dann in den Gas-Flüssigkeits-Abscheider 2 geleitet, um die Gasphase und die flüssige Phase bei 150 atm
und 430° C kontinuierlich voneinander zu trennen. Hierbei wurde die flüssige Phase auf einem bestimmten
Niveau gehalten und die flüssige Phase, nämlich das geschmolzene, gasfreie Melamin, mittels
der Düsen 6 in das Gefäß 7 gesprüht, das auf Atmosphärendruck gehalten wurde. Auf diese Weise'
wurde O,15°/o Harnstoff enthaltendes pulverförmiges Melamin in einer Reinheit von 98,9% und in einer
Menge von 3,05 kg/Std. erhalten.
Wurde dagegen nach einem bekannten Verfahren das Reaktionsgemisch aus dem Reaktionsgefäß 1
direkt in die Zone atmosphärischen Drucks ohne die Gas-Flüssigkeits-Abscheidungsstufe unter den
angegebenen Bedingungen hoher Temperatur und hohen Drucks übergeführt, so wurde Melamin in
einer Reinheit von nur 94,7% mit einem Gehalt von 4,1% Harnstoff erhalten.
Die gleiche Vorrichtung wie im Beispiel 1 wurde verwendet. 5,2 kg Harnstoff und 15,3 kg Ammoniak
wurden kontinuierlich während einer Stunde dem Reaktionsgefaß 1 zwecks Umwandlung von Harnstoff
in Melamin bei 200 atm und 4200C zugeführt, bis das Gleichgewicht erreicht war. Das Reaktionsgemisch wurde dann kontinuierlich in den Gas-Flüssigkeits-Abscheider
2 eingeleitet und die Gas-Flüssigkeits-Trennung wie im Beispiel 1 bei 200 atm
und 4100C durchgeführt. Hierbei wurde -die Flüssigkeit
auf einem bestimmten Niveau gehalten und das flüssige Melamin mittels der Düsen 6 in das Gefäß 7
zur Erstarrung unter Atmosphärendruck gesprüht. Auf diese Weise wurde ein 0,1% Harnstoff enthaltendes
pulverförmiges Melamin in einer Reinheit von 98,6% und einer Menge von 1,45 kg/Std. erhalten.
Die gleiche Vorrichtung wie im Beispiel 1 wurde verwendet. 15,3 kg Harnstoff und 8,1 kg Ammoniak
wurden kontinuierlich während einer Stunde dem
Reaktionsgefaß 1 zwecks Umwandlung von Harnstoff in Melamin bei 250 atm und 390°C zugeführt,
bis das Gleichgewicht erreicht war. Das Reaktionsgemisch wurde dann kontinuierlich in den Gas-
Flüssigkeits-Abscheider 2 übergeführt. Hierbei wurde die Gas-Flüssigkeits-Trennung wie im Beispiel 1
bei 250 atm und 385°C durchgeführt und das geschmolzene
Melamin mittels der Düsen 6 in das Gefäß 7 gesprüht. Auf diese Weise wurde ein 1,2%
Harnstoff enthaltendes pulverförmiges Melamin in einer Reinheit von 97,3% und in einer Menge von
4,82 kg/Std. erhalten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von reinem Melamin aus einem bei der Herstellung von Melamin aus Harnstoff oder seinen Derivaten, gegebenenfalls in Gegenwart von Ammoniak erhaltenen Gemisch, bestehend aus flüssigem Melamin, einem Gasgemisch aus Ammoniak und Kohlendioxyd sowie nicht umgesetztem Harnstoff, bei Temperatur- und Druckverhältnissen aus dem durch A (3450C, 150 kg/cm2), B (450° C, 350 kg/cm2), C (45O0C, 100 kg/cm2) und D (3450C, 100 kg/cm2) begrenzten Zustandsgebiet unter Abscheidung in eine Gas- und Flüssigkeitsphase und einer anschließenden Ausscheidung von festem Melamin aus der Flüssigkeitsphase bei Atmosphärendruck, wobei die Abscheidung des Gemisches in die Gas- und Flüssigkeitsphase in einem zwischen dem Reaktionsgefäß zur Bildung des Melamins und dem Gefäß zur Ausscheidung des festen Melamins befindlichen Gefäß erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das nach dem Erreichen des Gleichgewichts erhaltene umgesetzte Gemisch in einem gesonderten, mit dem Reaktionsgefaß zur Bildung des Melamins in Reihenschaltung verbundenen Zwischengefaß in die Gas- und Flüssigkeitsphase getrennt wird, aus dem die gesamte Flüssigkeitsphase in das Abscheidungsgefaß für das feste Melamin abgezogen wird.In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Auslegeschriften Nr. 1162 844,1167 847, 193 058;
USA.-Patentschriften Nr. 2 776 284, 2 776 285.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM66128A DE1279023B (de) | 1965-07-27 | 1965-07-27 | Verfahren zur Herstellung von reinem Melamin |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM66128A DE1279023B (de) | 1965-07-27 | 1965-07-27 | Verfahren zur Herstellung von reinem Melamin |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1279023B true DE1279023B (de) | 1968-10-03 |
Family
ID=7311712
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM66128A Pending DE1279023B (de) | 1965-07-27 | 1965-07-27 | Verfahren zur Herstellung von reinem Melamin |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1279023B (de) |
Cited By (1)
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