DE127856C - - Google Patents

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DE127856C
DE127856C DENDAT127856D DE127856DA DE127856C DE 127856 C DE127856 C DE 127856C DE NDAT127856 D DENDAT127856 D DE NDAT127856D DE 127856D A DE127856D A DE 127856DA DE 127856 C DE127856 C DE 127856C
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phenylenediamine
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B49/00Sulfur dyes
    • C09B49/12Sulfur dyes from other compounds, e.g. other heterocyclic compounds

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Jig 127856 KLASSE 22 d.
Bei der Weiterbildung der im Haupt-Patent geschilderten dreistufigen Reaction wurde gefunden, dafs die dort gekennzeichneten ersten beiden Stufen, nämlich die Bildung eines schwefelhaltigen farblosen Zwischenproductes und seine Vereinigung mit einem zweiten Componenten zu einem chinoiden Combinationsproduct, zu einer Operation zusammengezogen werden können, wenn als erster Component p-Phenylendiamin oder p-Amidophenol, als zweiter ein solcher Körper gewählt wird, welcher fähig ist, durch Oxydation mit p-Amidophenol oder p-Phenylendiamin zu einem Indamin oder Indophenol zusammenzutreten.
Die so erhaltenen chinoiden Combinationsproducte, die von der Erfinderin als Polythiosulfosäuren von Diphenylaminderivalen bezw. als die entsprechenden Indamine oder Indophenole betrachtet werden, gehen durch Erhitzen in saurer Lösung in die Endproducte über.
Dafs diese Reaction als eine Weiterbildung derjenigen des Haupt-Patentes aufgefafst werden mufs, geht daraus hervor, dafs sehr ähnliche Resultate erhalten werden, wenn man, anstatt in einer Operation zu arbeiten, die nach Anspruch ι des Haupt-Patentes aus p-Phenylendiamin und p-Amidophenol erhältlichen schwefelhaltigen Zwischenproducte mit der zweiten Componente zusammenoxydirt; dafs ferner die Fähigkeit, ein Indamin bezw. Indophenol bilden zu können, von Bedeutung ist, ergiebt sich aus der Möglichkeit, anstatt der diese Körper erzeugenden Mischungen die entsprechenden Indamine bezw. Indophenole selbst oder deren Leukoverbindungen (nämlich die aus ihnen durch Reduction hervorgehenden diparasubstituirten Diphenylaminderivate) einführen zu können.
Für die nach den verschiedenen Methoden erhaltenen verschiedenen Resultate müssen neben anderen experimentellen Bedingungen in erster Linie der Ort und die Zahl der eingeführten Thiosulfogruppen verantwortlich gemacht werden.
Es zeigte sich nämlich, dafs die p-Phenylendiamindithiosulfosäure bei weiterer Behandlung nach dem in Anspruch 1 des Haupt-Patentes geschilderten Verfahren noch zwei weitere Thiosulfosäuregruppen unter Bildung einer p-Phenylendiamintetrathiosulfosäure aufzunehmen vermag, und es scheint, dafs auch die zweite Componente nach ihrer Combination mit der ersten noch Thiosulfogruppen aufnehmen kann, ohne dafs hier jedoch über die Zahl eine bestimmte Angabe gemacht werden könnte.
Die erwähnte Aufnahme von Thiosulfogruppen durch die zweite Componente rührt offenbar davon her, dafs die zweite Componente nach ihrer Combination mit der ersten gewissermafsen selbst den Charakter eines p-Diamins oder p-Amidophenols annimmt.
Für die praktische Ausführung der Reaction geht aus diesen Ausführungen hervor, dafs bei Anwendung eines Indophenol oder Indamin
liefernden Gemisches' eine die Anzahl der einzuführenden Thiosulfogruppen etwa um zwei übersteigende Anzahl von Sauerstoffatomen anzuwenden ist, eine Anzahl, welche bei Anwendung von Indaminen und Indophenolen selbst um etwa zwei, von Leukindaminen und Leukindophenolen (den aus diesen durch Reductionen hervorgehenden diparasubstituirten Diphenylaminderivaten) um etwa eins vermindert werden kann. Da jedoch stets ein gröfserer oder geringerer Antheil des Thiosulfate durch Bichromat ohne Antheilnahme an der Reaction zerstört wird, kann diese Angabe nur annähernde Genauigkeit beanspruchen.
Beispiel I.
Darstellung von Farbstoffen ohne Isolirung von Zwischenproducten.
Ein Gemisch von 10,8 Theilen p-Phenylendiamin mit 9,3 Theilen Anilin oder 11 Theilen Resorcin oder 10,8 Theilen p-Phenylendiamin, bezw. ein Gemisch von 10,8 Theilen p-Amidophenol mit 9,3 Theilen Anilin oder 10,8 Theilen m-Phenylendiamin werden in 134 Theilen Eisessig gelöst, mit ca. 300 Theilen Eis versetzt und gleichzeitig 51,5 Theile Natriumbichromat und 88 Theile Natriumthiosulfat, jedes zu 125 Volumtheilen in Wasser gelöst, einlaufen gelassen. Darauf wird mit 115 Theilen concentrirter Schwefelsäure angesäuert und bis zur Abscheidung der Farbstoffe gekocht, filtrirt und getrocknet.
In diesem Beispiele kann die vorherige Bildung der Indamine bezw. Indophenole durch alleiniges Zulaufenlassen von 40 pCt. der oben bezeichneten Sauerstoffmenge bewirkt werden, worauf die Reaction mit dem Rest der Oxydationsmischung unter gleichzeitigem Zulaufenlassen der Thiosulfatlösung zu Ende geführt wird. In diesem Beispiele kann ferner die Essigsäure durch Mineralsäure ersetzt werden, wenn z. B. die Gemische der Ausgangsmaterialien anstatt in Essigsäure als Mineralsäuresalze bei Gegenwart des Thiosulfats mit freier Chromsäure oder einer ungefähr äquivalenten Mischung von Bichromat und Schwefelsäure oxydirt werden.
Beispiel II.
Darstellung von Farbstoffen unter
Isolirung von Zwischenproducten.
54 Theile ρ - Phenylendiamin werden in 440 Theilen Eisessig gelöst, 1200 Theile Eis hinzugefügt und gleichzeitig 750 Theile Thiosulfat, 283 Theile Natriumbichromat, jedes zu 1200 Volumtheilen in Wasser gelöst, schnell einlaufen gelassen. Aus der klaren braunen Lösung wird durch Chlorkalium ein in rothen Nadeln krystallisirendes Kalisalz gefällt, welches die Neigung hat, in eine beständigere gelbe Modification überzugehen. Der Schwefel und Kaligehalt der Substanz weisen auf die Formel eines Kaliumsalzes der p-Phenylendiamintetrathiosulfosäure hin:
Berechnet pCt.,
S = 36,16 5)
K = 22,03
N = 3595
Gefunden pCt.
S = 37521 5)
κ = 21,95 55 5
N = 3570
4,0 pCt.
NH
ko3s.s/\s-so3k
KOsS-sl Js-SO3K
Bei der Diazotirung werden zwei Moleküle Nitrit verbraucht unter Bildung einer krystallisirten, wasserlöslichen gelben Substanz, deren Lösung auf Zusatz von löslichen Sulfiden zunächst eine scharlächrothe, dann eine violettblaue Färbung giebt. Die freie p-Phenylendiamintetrathiosulfosäure ist farblos, mit Salzsäure gekocht, verwandelt sie sich unter Abspaltung von Schwefeldioxyd und Schwefelsäure in das unlösliche, scharlächrothe, durch Wasser dissociierende Salz einer schwachen dunkelrothbraunen Base.
Zur Darstellung von Farbstoffen werden 14,2 Theile des p-phenylendiamintetrathiosulfosauren Kaliums oder 8,8 Theile des p-phenylendiamindithiosulfosauren Kaliums in 160 Theilen Wasser und 4 bis 6 Theilen concentrirter Schwefelsäure, zusammen mit 18,6Theilen Anilin, oder 22 Theilen Resorcin oder 21,6 Theilen m-Phenylendiamin gelöst, mit 40 Theilen wässeriger Chromsäure, enthaltend 2,64 Theile Cr O3, und danach 15 Theilen concentrirter Schwefelsäure in 25 Theilen Wasser bei 5 bis ιo° oxydirt, die Lösungen bis zur Abscheidung der Farbstoffe gekocht, diese filtrirt und getrocknet.
Beispiel III.
Darstellung von Farbstoffen unter Benutzung von Leukoindaminen bezw. Leukoindophenolen.
Eine Lösung von Diamidooxydiphenylaminchlorhydrat, erhalten durch Reduction des Indophenols aus 29,1 Theilen p- Amidophenolchlorhydrat und 21,6 Theilen m- Phenylendiamin, in 1400 Theilen Wasser wird mit 302 bis 432 Theilen concentrirter Schwefelsäure bezw. der äquivalenten Menge Eisessig versetzt und eine Lösung von 183 bis 275 Theilen krystallisirtem Natriummonochromat und 150 bis 250 Theilen Natriumthiosulfat in 800
bis 1200 Theilen Wasser allmählich hinzulaufen gelassen, wobei durch Einwerfen von Eis die Temperatur auf 250 erhalten wird. Hierauf wird (im Falle der Anwendung von Essigsäure nach Zusatz der äquivalenten Menge Schwefelsäure) gekocht und der abgeschiedene Farbstoff filtrirt und getrocknet. In dieses Beispiel können die Leukoindamine aus p-Phenylendiamin und Anilin bezw. m-Phenylendiamin, sowie das Leukoindophenol aus p-Amidophenol und Anilin ohne Weiteres eingesetzt werden.
Bei der Auswahl einer Gewichtsmenge innerhalb der im Beispiel gegebenen Grenzen müssen im allgemeinen auch alle übrigen Bestandtheile im entsprechenden Verhältnifs gewählt werden.
Die Eigenschaften der erhaltenen Producte stimmen mit den nach Beispiel 1 erhaltenen nicht nothwendig überein und sind von den Versuchsbedingungen in gewissem Grade abhängig, jedoch ohne grundsätzliche Aenderung des Resultates. Die Eigenschaften der Farbstoffe sind aus nachstehender Tabelle ersichtlich.
Farbstoff aus: Löslichkeit und Farbe der Lösung in Concentrirter
Schwefelsäure
Sodalösung Natrium-
sulfidlösung
Wasser und
verdünnte
Säuren
Nuance
auf Baumwolle
I. p-Phenylendiamin und
Anilin und Thiosulfat
blau schwarz
bis grünschwarz
schwerlöslich
blau bis grün
schwarz bis un
löslich
blau bis bläu
lich grün
schwarz
unlöslich blauschwarz
bis grünschwarz
II. ρ - Phenylendiamin-
dithiosulfosäure und Ani
lin
violett bis
blauschwarz
schwerlöslich
violett blau bis
unlöslich
blau unlöslich blauschwarz
ΠΙ. ρ - Phenylendiamin-
tetrathiosulfosäure und
Anilin
bläulich - grün schwerlöslich
rothviolett bis
unlöslich
grün, an der
Luft blau
werdend
unlöslich grünschwarz
IV. ρ - Phenylendiamin
und Thiosulfat und Res
orcin
blau schwerlöslich
violettschwarz
bis unlöslich
roth- bis blau-
violettschwarz
unlöslich bräunlich
violettschwarz
V. ρ - Phenylendiamin-
dithiosulfosäure und Res
orcin
blau schwerlöslich
braunviolett
bis unlöslich
violett unlöslich violettschwarz
VI. p-Phenylendiamin-
tetrathiosulfosäure und
Resorcin
schwerlöslich
blaugrau
schwerlöslich
violettschwarz
bis unlöslich
grün unlöslich grüngrau
VII. ρ-Phenylendiamin
und Thiosulfat und m-
Phenylendiamin
blauviolett-
schwarz
fast unlöslich rothviolett-
schwarz
unlöslich violettstichig
braunschwarz
VIII. p-Phenylendiamin-
dithiosulfosäure und m-
Phenylendiamin
rothviolett-
schwarz
schwerlöslich
rothviolett bis
unlöslich
rothviolett unlöslich braunschwarz
bis kohlschwarz
IX. ρ - Phenylendiamin-
tetrathiosulfosäure und
m - Phenylendiamin
blau schwerlöslich
rothviolett bis
unlöslich
reinblau unlöslich blauschwarz
X. p-Amidophenol und
Thiosulfat und Anilin
blau bis grün
schwarz
schwerlöslich
schwarz bis
unlöslich
blauschwarz bis
grünschwarz
unlöslich blauschwarz bis
grünschwarz
XI. p-Amidophenol und
Thiosulfat und m-Pheny-
lendiamin
violettschwarz violettschwarz
bis unlöslich
violettschwarz unlöslich violettstichig
braunschwarz
XII. p-Oxy-o'-p'-diamido-
diphenylamin und Thio
sulfat
unlöslich spurenweise
löslich
braunschwarz unlöslich braun violett
schwarz

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Abänderung des Verfahrens des Patentes 120560, darin bestehend, dafs unter Benutzung des dort geschilderten Verfahrens zur Einführung des Schwefels in Form der Thiosulfogruppe in p-Amidophenol bezw. p-Phenylendiamin hier ein zur Indamin- oder Indophenolbildung geeignetes Gemisch eines dieser Körper
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