DE1278397B

DE1278397B - Vorrichtung zum Auflegen gefalzter Bogen auf einen dachfoermigen Sattel einer Heftmaschine

Info

Publication number: DE1278397B
Application number: DEV26045A
Authority: DE
Inventors: Werner Kaufmann
Original assignee: Leipziger Buchbinderei Maschinenwerke VEB
Current assignee: Leipziger Buchbinderei Maschinenwerke VEB
Priority date: 1962-07-16
Filing date: 1962-07-16
Publication date: 1968-09-26

Description

Vorrichtung zum Auflegen gefalzter Bogen auf einen dachförmigen Sattel einer Heftmaschine Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auflegen gefalzter Bogen auf einen dachförmigen Sattel einer Heftmaschine mit Hilfe einer rotierenden, Stütz- und Vereinzelungsrollen in abwechselnder Folge enthaltenden Anordnung, wobei die Achsen dieser Rollen auf zur Achse der Anordnung konzentrischen Kreisen liegen, die von der Achse der Anordnung entferntesten, achsparallelen Mantellinien der Rollen auf einer gemeinsamen, die Außenkontur der Anordnung bildenden zylindrischen Mantelfläche liegen und die Vereinzelungsrollen sich mit der Umfangsgeschwindigkeit der Anordnung auf einer der Außenkontur entsprechenden Kreisbahn planetenartig an der Anlageseite eines Stapels von Bogenlagen abwälzen, dabei die jeweils unterste Bogenlage um sich herum aufwickeln, nach außen gegen eine Bogenleiteinrichtung fördern und durch Freigabe des äußeren Bogenendes die Bogenlage öffnen und auf den dachförmigen Sattel auflegen.
Zum Auflegen gefalzter Bogen auf einen dachförmigen Sattel einer Heftmaschine sind Vorrichtungen bekannt, deren Hauptelemente aus einer Griefertrommel, die die Bogen vom Stapel abzieht, besteht. Da dieses Abziehen unter Druck des Stapels erfolgt, können frisch bedruckte Bogen infolge Verschmierens derselben nicht verarbeitet werden.
Außerdem sind für das Öffnen und Auflegen der Bogen zusätzliche Organe erforderlich, die die Vorrichtung kompliziert und unübersichtlich gestalten.
Zur zugfreien Entnahme der gefalzten Bogen von der Unterseite eines Stapels und zum Auflegen auf einen dachförmigen Sattel einer Heftmaschine sind rotierende Vereinzelungsorgane bekannt, die unterhalb oder seitlich eines Stapels angeordnet und über ihren Umfang mit Stütz- und Vereinzelungsrollen und zugehörigen Bogenleiteinrichtungen ausgerüstet sind.
Die Vereinzelungsrollen erfassen den jeweils untersten gefalzten Bogen an seiner geschlossenen Kante mittels Saugdüsen und/oder Greifern, schälen ihn durch die Drehung des gesamten Vereinzelungsorgans vom Stapel ab, fördern ihn nach außen an die Kreisbahn gegen die Bogenleiteinrichtung und öffnen ihn durch Freigabe des Endes der äußeren Bogenhälfte und das damit verbundene Abplatzen des offenen Bogenendes von der Vereinzelungsrolle.
Um ein Wiederschließen der Bogenlage zu verhindern, bevor diese durch eine gesonderte Vorrichtung, z. B. Greiferketten oder Triebrollen auf einen unterhalb angeordneten dachförmigen Sattel gelangt, sind besondere Mittel, die in die geöffnete Lage eingreifen, erforderlich. Solche bestehen beispielsweise aus gesteuerten Schiebern oder Stiften oder auch aus einem gesteuerten Luftstrahl, der die geöffnete Lage mit einem Luftpolster ausfüllt.
Die Anordnung derartiger Vorrichtungen zum Offenhalten der Lage, bis sie durch gesonderte Zugmittel über die Sattelspitze geführt ist, kompliziert jedoch die gesamte Auflegevorrichtung und bildet Störungsquellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Auflegen der vereinzelten und geöffneten Bogenlagen auf den dachförmigen Sattel einer Heftmaschine zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer mit rotierenden Stütz- und Vereinzelungsrollen in abwechselnder Folge enthaltenden Anordnung im Zeitraum des Bogenauflegens die Umfangsgeschwindigkeit der Vereinzelungsrollen geringer ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Anordnung.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß die Bogenlage während oder unmittelbar nach dem Öffnungsvorgang ohne zusätzliche Mittel über die Spitze eines dachförmigen Sattels oder einer Sattelschiene gezogen wird. Hierbei wird die innere Hälfte der Bogenlage erst dann von den Haltemitteln freigegeben, wenn sich der Sattel zwischen der Lage befindet. Dadurch ist ein zu frühes selbsttätiges Schließen der Bogenlage mit Sicherheit verhindert.
In der Zeichnung ist ein Ausführugsbeispiel des Gegestandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die Vorrichtung in Seitenansicht in der Stellung zu Beginn des Bogenausschubs, F i g. 2 die Vorrichtung beim Bogenöffnen, Fig. 3 die Vorrichtung zum Zeitpunkt der Freigabe der inneren Bogenhälfte.
Auf einer Welle 1 (F i g. 1) sind in einem Gestell 2 Vereinzelungsrollen 3 und Stützrollen 4 gelagert, daß ihr äußerer Umfang eine Kreisbahn 11 beschreibt.
Die genannte Anordnung 1 bis 4 dient zum Vereinzeln gefalzter Bogen eines Stapels. Die einzelnen Vereinzelungs- und Stützrollen werden auf in der Zeichnung nicht dargestellter Weise im Uhrzeigersinn angetrieben, während die gesamte Anordnung auf der Welle 1 entgegen dem Uhrzeigersinn umläuft. Oberhalb der Anordnung ist ein Bogenstapel 5 gelagert, der an der Seite der offenen Bogenkanten durch einen festen Halter 6 und an der Seite der geschlossenen Bogenkanten durch einen einstellbaren Halter 7 begrenzt ist. Um jede Vereinzelungsrolle 3 ist eine Bogenleiteinrichtung 8 gelagert. Die Vereinzelungsrollen 3 selbst sind in bekannter Weise mit vorderen Saugdüsen 9 und hinteren Schubmitteln 10 versehen. Letztere bestehen im vorliegenden Beispiel aus gesteuerten Greifern. Um die äußere Kreisbahn 11 der Anordnung ist eine äußere Bogenleiteinrichtung 12 befestigt. Zwischen dieser und der Kreisbahnll können Oberleitblechel8 angeordnet sein, die in Einschnitte der Vereinzelungs- und Stützrollen eingreifen. Seitlich unterhalb der Anordnung ist in bekannter Weise ein dachförmiger Auflegesattel 13 und eine Bogenabzugvorrichtung, bestehend aus einem umlaufenden Saugband 26, angeordnet.
Die gesamte Anordnung 1 bis 4 dreht sich, wie bereits erwähnt, entgegen dem Uhrzeigersinn. Hierbei wird durch die Vereinzelungsrolle 3 mit vorderen Saugdüsen 9 der jeweils unterste Bogen 17 an seiner geschlossenen Kante erfaßt und vom Bogenstapel5 abgeschält. Die Umfangsgeschwindigkeit der Vereinzelungsrolle 3 stimmt hierbei über die Zeitdauer des Vereinzelungsvorganges (Rolle 3 in Fig. 1 bis 3) mit der Umfangsgeschwindigkeit der Anordnung 1 bis 4 überein. Nach dem Vereinzeln des Bogens 17 erhöht sich dann die Umfangsgeschwindigkeit dieser Vereinzelungsrolle (Rolle 3' in Fig. 1), so daß der vereinzelte Bogen 17 zwischen der äußeren Bogenleiteinrichtung 12 und den unter ihm einlaufenden Stützrollen 4 nach oben geschoben wird. Die Geschwindigkeitscharakteristik ist in F i g. 1 bis 3 so gewählt, daß auf t/6-Umdrehung der Anordnung 1 bis 4 3/4-Umdrehung der Vereinzelungsrolle 3' erfolgt ist und in dieser Stellung die Umfangsgeschwindigkeit der Vereinzelungsrolle 3' wieder der Umfangsgeschwindigkeit der Anordnung entspricht.
Nun verlangsamt sich die Umdrehung der Vereinzelungsrolle 3', so daß sie auf l/6-Umdrehung der Anordnung nur 1/4-Umdrehung ausführt. Der inzwischen geöffnete Bogen 17 (Fig. 2) wird dadurch von der Anordnung in Richtung des unterhalb angeordneten dachförmigen Auflegesattels 13 - da er vom Greifer 10 an der inneren Bogenhälfte 20 noch festgehalten wird - mitgenommen und auf diesen aufgelegt (Fig. 3). Der Auflegevorgang kann durch zusätzliche bekannte Triebmittel, z. B. ein umlaufendes Saugband26 (Fig. 1), eine am Sattel angeordnete Triebrolle 27, ohne oder mit Gegenrolle 28 (Fig. 2), oder eine an der Anordnung angeordnete Triebrolle 21 mit Gleitblech 22 (F i g. 3) beschleunigt werden. Die Triebrolle 21 kann auch mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten Gegenrolle zusammenarbeiten, die zwischen der Anordnung gelagert ist.

Claims

Patentanspruch: Vorrichtung zum Auflegen gefalzter Bogen auf einen dachförmigen Sattel einer Heftmaschine mit Hilfe einer rotierenden, Stütz- und Vereinzelungsrollen in abwechselnder Folge enthaltenden Anordnung, wobei die Achsen dieser Rollen auf zur Achse der Anordnung konzentrischen Kreisen liegen, die von der Achse der Anordnung entferntesten, achsparallelen Mantellinien der Rollen auf einer gemeinsamen, die Außenkontur der Anordnung bildenden zylindrischen Mantelfläche liegen und die Vereinzelungsrollen sich mit der Umfangsgeschwindigkeit der Anordnung auf einer der Außenkontur entsprechenden Kreisbahn planeten artig an der Anlageseite eines Stapels von Bogenlagen abwälzen, dabei die jeweils unterste Bogenlage um sich herum aufwickeln, nach außen gegen eine Bogenleiteinrichtung fördern und durch Freigabe des äußeren Bogenendes die Bogenlage öffnen und auf den dachförmigen Sattel auflegen, d a durch g ekennzeichnet, daß im Zeitraum des Bogenauflegens die Umfangsgeschwindigkeit der Vereinzelungsrollen (3) geringer ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Anordnung (1 bis 4).

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 934 ; britische Patentschrift Nr. 510 991; USA.-Patentschrift Nr. 2903 260.