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Verfahren zum Vermeiden des Aussendens von mit Eingabefehlern behafteten
Fernschreib- oder Datennachrichtenteilen Bei der übermittlung von Fernschreibnachrichten
mittels Handsendung sind Schreibfehler der sendenden Bedienungsperson nicht zu vermeiden.
Um Schreibfehler zu löschen, werden bisher drei Verfahren angewendet: a) Sendung
mit korrigierten Lochstreifen. Die Bedienungsperson am Sendeplatz locht die Nachricht
lokal in einen Lochstreifen, überlocht die Schreibfehler mit Kombinationen Bu und
sendet diesen berichtigten Lochstreifen mittels Lochstreifensender aus.
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b) Korrektur am Empfangsplatz. Die Sendeperson sendet nach einem Schreibfehler
die Kennung E E E und wiederholt richtig. Am Empfangsort wird die Nachricht auf
Streifenschreiber empfangen und die durch E E E gekennzeichneten fehlerhaften Teile
der Nachricht herausgeschnitten. Der richtig übermittelte Tekt wird auf ein Formular
aufgeklebt.
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c) Das Sendeverfahren ist wie bei b), jedoch wird der empfangene Text
noch einmal in Reinschrift mit der Schreibmaschine abgeschrieben.
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Allen diesen Verfahren haftet der Nachteil an, daß sie verhältnismäßig
personalaufwendig sind. Die Erfindung hat ein Verfahren zum Vermeiden des Aussendens
von mit Eingabefehlern behafteten Fernschreib- oder Datennachrichtenteilen zum Gegenstand,
wobei die Nachricht durch Trennzeichen in einzelne Blöcke unterteilt ist, an der
Sendestelle ein Speicher mit Empfangs- und Sendeteil und je einer Zeichenerkennungseinrichtung
sowie einem Speicherteil eingeschleift ist, wodurch die einzelnen Blöcke nacheinander
eingespeichert werden und die Sendeperson nach einem Eingabefehler ein Ixrungszeichen
eingibt.
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Mit diesem Verfahren soll ohne erhöhten Personalbedarf ein weitestgehend
fehlerfreier Fernschreibverkehr gewährleistet sein. Erfindungsgemäß ist dieses Verfahren
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerteil mit Erkennung des Endes eines Blocks
ohne Irrungszeichen diesen aussendet, jedoch bei Erkennen eines Irrungsblocks diesen
löscht bzw. blind ausspeichert und während dieser Zeit Dauer-Stopp-Polarität aussendet.
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Bisher war es bei Fehlererkennungsverfahren bekannt, Nachrichtenzeichen
blockweise zu speichern. Im Gegensatz zu der Blockbildung bei diesen bekannten Verfahren
können nach dem neuen Verfahren zur Vermeidung des Aussendens von mit Eingabefehlern
behafteten Nachrichtenteilen die einzelnen Blöcke in ihrer Länge erhebliche Unterschiede
aufweisen.
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Für die genannten Zwecke nimmt der Speicher im Durchlauf einen oder
mehrere Blöcke auf. Fehlerhafte Blöcke werden von dem Speicher gelöscht oder in
solche Fernschreibzeichen oder Zustände umgewandelt, die am Empfangsort keine Falschzeichen
oder -funktionen darstellen. Fehlerfreie Blöcke werden vom Speicher unverändert
wieder ausgesendet. Bei einer Fernschreibnachricht stellen diese Blöcke beispielsweise
Worte oder Buchstaben- bzw. Zahlengruppen dar, die durch Zwischenräume getrennt
sind. Die Erkennungseinrichtung ist so ausgeführt, daß sie die Irrungskennung sowie
das Trennzeichen zwischen den Blöcken erkennt. Als Fernschreibzeichenspeicher können
die herkömmlichen Speichertechniken, wie Lochstreifenübertrager, Ringkernspeicher,
Magnetbandspeicher, Halbleiterspeicher usw. verwendet werden.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand der in den F i g. 1 und 2 in
schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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In F i g. 1 ist als Speicher ein Lochstreifenübertrager verwendet,
wobei sowohl die Empfangsseite, Empfangslocher Elo, als auch die Sendeseite, Lochstreifensender
LS, mit je einem Zeichenerkenner ZE ausgestattet ist. Der Lochstreifenübertrager
nimmt jeweils einen Block auf, die Blöcke sind durch die Fernschreibzeichen ZWR
getrennt. Die Blockbildung muß durch die Sendeperson nicht bewußt durchgeführt werden,
da die Zeichenerkennung ZE des Lochstreifenübertragers ein ZWR als Blockende bewertet.
Als Betriebsvorschrift für die Kennzeichnung
von Irrungen ist festzulegen,
daß die Sendeperson unmittelbar nach dem falsch geschriebenen Wort eine Kennung,
z. B. E E E E, ohne einen Zwischenraum davor aussendet. Anschließend hat sie ZWR
zu senden und das falsche Wort richtig zu wiederholen. Als Beispiel sendet die Sendeperson
folgenden Text aus (die Zeichen werden in ihrer Reihenfolge von links nach rechts
ausgesendet): ABC ZWR DEeEEEE ZWR DEF ZWR Der Lochstreifenübertrager speichert das
erste Wort A B C, die Ausspeicherung ist vom Steuersatz St
gesperrt. Die Zeichenerkennung
ZE des Empfangsteils ELo erkennt mit ZWR das Wortende und gibt diese Information
zum Steuerteil St. Dieses veranlaßt die Ausspeicherung bis einschließlich
ZWR. Im Stoppschritt von ZWR stoppt der Zeichenerkenner ZE des Sendeteils LS die
Ausspeicherung, Der weiterhin einlaufende Text von der Empfangsseite Mo wird eingespeichert,
die Kennung E E E E wird mit dem letzten E erkauut und eine Löschinformation zum
Steuersatz St gegeben. Mit dem Eintreffen des nächsten ZWR als Wortende wird
vom Steuersatz St
die Aasspeicherung eingeleitet, jedoch während der Ausspeicherung
dieses Wortes die Sendeleitung kurzgeschlossen, so daß die Empfangsstelle statt
FS-Zeichen nur Dauer-Stopp-Pol4rität empfängt, Nach beendeter Blindaussendung wird
wieder geöffnet und das nun folgende richtige Wort ausgespeiehert. Um zu erreichen,
daß am Ende der Nachricht auch das letzte Wort wieder ausgespeichert wird, muß als
letztes Zeichen ein Nachrichtenseudezeichen gegeben werden. Dies kann wiederum ein
ZWR sein oder beispielsweise die Namengeberanforderung ZiD.
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Bei diesem Verfahren muß die Sendeperson die Betriebsvorschrift für
das Aussenden der Irrungskennung exakt einhalten. Falls sie erst beim Schreiben
des nachfolgenden Wortes feststellt, daß das vorhergehende eitlen Fehler enthält,
hat sie keine Möglichkeit mehr, die Irrungsunterdruckung mittels der Irmngskennung
richtig zu steuern. In F i g. 2 ist eine Anordnung dargestellt, die als Weiterbildung
diesen Mangel nicht mehr aufweist. Als Speicher wird hier beispielsweise ein Ririgkernspeicher
RK verwendet, der eine Kapazität für zwei Wortlängen umfassen muß. Selbstverständlich
wäre auch ein Lochstreifenübertrager verwendbar. Die Abwandlung des Verfahrens ist
nun die, daß jeweils zwei Blöcke eingespeichert werden und mit vollendeter Einspeicherung
des zweiten Blocks entschieden wird, ob der erste Block ausgesendet wird oder alle
beide Blöcke gelöscht werden.
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Als Betriebsvorschrift gilt für dieses Verfahren, daß der letzte Block
von demjenigen Block, der eine Irrungskennung enthält, noch einmal von der Sendeperson
ausgesendet werden muß. Als Block gilt hierbei der Text zwischen zwei' Trennzeichen
(im Beispiel ist dies das ES-Zeichen ZWR), gleichgültig, ob ein Trennzeichen fälschlich
oder richtig gegeben wurde. Ein praktisches Beispiel soll das Verfahren näher erläutern.
Die Sendeperson sendet beispielsweise folgenden Text aus: ABC ZWR DEF ZWR GHKEEEE
ZWR DEF ZWR GHJ ZWR Der erste Block ABC läuft über die Anp_ assuugssclhaltung Ahp
in den Kernspeicher RIN ein, im Anschluß daran der zweite Block D E F. Die Ausspeicherung
ist gestoppt, Wenn die Zeichenerkennung ZE der Eingangsseite ritt ZWI, das Ende
des zweiten Blocks erkennt, gibt der Steuersatz St die Ausspeicherung des
ersten Blocks AB C frei und stoppt mit der Erkennung eines ZWR durch die Zeichenerkennung
ZE der Abgangsseite. Gleichzeitig ist in der Eingangsseite der fehlerhafte Block
GHKEEEE eingelaufen, die Zeichenerkennung gibt ein Irrungs-Aignal zum Steuersatz
St, der daraufhin bei Eintreffen des nach E E E E folgenden ZWR den im Speicher
RK befindlichen Block D E F und den fehlerhaften Block G H K E E E E löscht. Der
Löschvorgang verläuft innerhalb der Zeit des Sperrschritts von ZWR. Die anschließend
einlaufenden Blöcke DEF und GHJ werden ungehindert successive wieder ausgesendet.
Bemerkt die Sendeperson erst im nächsten Wort, daß das Vorhergehende falsch geschrieben
ist, so hat sie unverzüglich und ohne ZWR die Irrungskennung E E E E sowie ZWR zu
senden und anschließend den Block vor der Irrungskennung zu wiederholen: Ein Beispiel
veranschauliche diesen Fall: ABC ZWR DEF ZWR GHK ZWR LMEEEE ZWR GHJ ZWR KLM ZWR
Die Blöke A B C und D $ F werden vorn Speicher RK wieder ausgesendet, die Blöcke
GIJK und I M E E E E werden gelöscht, sp daß richtig fortgesetzt wird mit GHJ und
KLM= Besteht der Schreibfehler der Sendeperson darin, daß sie innerhalb eines Blocks
fälschlich ZWR aussendet, so gilt die zuvor geschilderte Betriebsvorschrift ebenfalls,
nämlich, daß der letzte Block vor dem Irrungsblock wieder auszusenden ist:
ABC ZWR DEF ZWR GH JEEEE ZWR GHJ ZW9 Die Blöcke ABC und D E F werden ausgespeichert,
die Blöcke GH und JEEEE gelöscht und der folgende Block GHJ wieder ausgespeichert.
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Die Verwendung des Ringkernspeiehers 99 bringt gegenüber einem Lochstreifenübertrager
den Vorteil, daß die Löschung im Sperrschritt eines Trennzeichens durchgeführt werden
kann und damit keine Belegungszeit der Leitung kostet wie bei Einsatz eines Löchstreifenübertragers,
bei dem die Blindausspeicherzeit praktisch Verlustzeit darstellt. Denselben Vorteil
bietet ein I-Ialbleiterspeicher.
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Das in den Beispielen erläuterte Verfahren der Unterdrückung von Irruugsblocks
ist noch weiter modifizierbar, jedoch bleiben die Grundprinzipien der Zwischenspeicherung,
Erkennung der IrrungsfQlge und Löschung des Irrungsblocks mit eventuell weiter davon
befindlichen Blöcken immer dieselben.