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Schachttrockner Die Erfindung betrifft einen aus übereinanderstehenden
Bauteilen gebildeten Schachttrockner, in dessen Innerem übereinander waagerechte
Reihen unten offener, dachförmiger Einbauteile vorhanden sind.
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Es sind bereits Vorrichtungen zum Trocknen von rieselförmigen Schüttgütern
bekanntgeworden, bei denen das zu behandelnde Gut von oben nach unten durch ein
schachtartiges Gehäuse mit querliegenden dachförmigen Einbauteilen durch die Schwerkraft
rieselt. Diese Einbauteile ermöglichen es, daß Warmluft oder heiße Abgase aus Lufterhitzern
durch das herabrieselnde Schüttgut hindurchgeleitet werden kann. Auf diesem Wege
wird das Schüttgut im kurzen Quer- und Gegenstrom von Warmluft bzw. Kaltluft umspült,
wodurch eine Belüftung, Kühlung oder Trocknung erzielt wird. Der Aufbau dieser Anlagen
ist derart, daß in gleichmäßigen Abständen über- und nebeneinander die dachförmigen
Einbauteile in waagerechten Reihen im schachtartigen Gehäuse montiert sind und auf
der einen Seite die Zuluft einströmt und auf der rückwärtigen Seite die Abluft abströmt.
Es spielt dabei keine Rolle, ob mit Warmluft oder mit Kaltluft gearbeitet wird.
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Ist es bei einer derartigen Anlage erforderlich, die Kapazität zu
erweitern, so muß ein zweites oder drittes schachtartiges Gehäuse auf das erste
untere gesetzt werden. Derartige Ausführungen haben aber den Nachteil, daß erstens
sehr hohe Bauhöhen entstehen und zweitens das zu trocknende Gut oftmals einen großen
Rieselweg durchlaufen muß, obwohl es schon lange auf den erforderlichen Trockengrad
herabgetrocknet wurde, so daß die Trocknungskosten zu hoch werden. Daran ändert
sich auch nichts, wenn man das Trockengut schneller ablaufen läßt.
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Um diesen Nachteil zu beheben, mußte bisher eine weitere Trocknungsanlage
angeschafft werden, wodurch die Investitionskosten sehr hoch wurden.
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Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, eine Trocknungs-,
Belüftungs- und Kühlvorrichtung zu schaffen, mit welcher es möglich ist, die Kapazität
in vertikaler, aber auch in horizontaler Richtung zu erweitern. Dabei soll im Baukastensystem
eine kompakte, außerordentlich niedrige Gestaltung Anwendung finden.
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Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine haubenlose Konstruktion zu
finden, die auch für den Einbau in vorhandene recht- oder viereckige Lagersilos
geeignet ist, ohne daß dabei hohe Investitionskosten erforderlich werden. Schließlich
ist es aber auch Aufgabe der Erfindung, die bisherigen nachteiligen, sich gegenüberliegenden
Luftzu- und Abführungen zu beseitigen und eine Anordnung zu finden, die eine zweckmäßige,
raumsparende Konstruktion darstellt.
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Gemäß der Erfindung werden diese Vorteile dadurch erreicht, daß etwa
in der Mitte jedes Bauteiles eine Doppelreihe von Dacheinbauten und darunter und
darüber je eine weitere Reihe von Dacheinbauten vorhanden ist, deren Abstand zu
der Doppelreihe größer ist als die Höhe der Doppelreihe und deren Abstand zur Ober-
bzw. Unterkante des Bauteiles gleich dem halben Abstand der beiden Einbauten der
Doppelreihe voneinander ist. Vorteilhafterweise sind die Einbauten der Doppelreihe
an eine gemeinsame Zu- bzw. Ableitung und die Einbauten der beiden anderen Reihen
an je eine Ab- bzw. Zuleitung angeschlossen.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung einiger besonders vorteilhaften Ausführungsformen sowie an
Hand der Zeichnungen, von denen F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine schematische
Darstellung eines einzelnen Grundelementes mit der Austragvorrichtung und den Dacheinbauten
im Querschnitt, F i g. 2 eine schematische Seitenansicht des Grundelementes mit
der Austragsvorrichtung und den Luftein- und Austrittshauben, F i g. 3 einen Längsschnitt
einer baukastenmäßig vertikal und horizontal erweiterten Elementengruppe und F i
g. 4 eine Seitenansicht zu der Elementengruppe nach F i g. 3 mit Luftein- und Austrittshauben
darstellt.
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Entsprechend der schematischen Darstellung nach dem Beispiel besteht
die Trocknungsvorrichtung nach F i g. 1 aus einem Grundelement 1 mit einer Doppelreihe
von Dacheinbauten 2 und einer unteren Reihe von Dacheinbauten 3 sowie einer oberen
Reihe von Dacheinbauten 4. Unterhalb des Grundelementes 1 sind verschließbare Ablaßtrichter
5 angeordnet. Die Wände 6, 7, 8 können aus glattem Blech oder aus
Faltwandprofilen
gefertigt sein. Zweckmäßigerweise befinden sich an den Ecken des Grundelementes
l Winkeleisen 9 und 10, die mit den Wänden 6, 7, 8 verschraubt sind. In F i g. 2
ist das Grundelement 1 von der Seite dargestellt. Dabei ist deutlich der Eintrittsschacht
11, beispielsweise für Kaltluft, der Eintrittsschacht 12, beispielsweise für Warmluft,
und der Austrittsschacht 13 für gesättigte Luft erkennbar. In den Winkeleisen 9
und 10 befinden sich Bohrungen 14, die sich mit den Bohrungen der Seitenwände
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und der Rückwand 8 decken. Die Rückwand 8 kann ebenfalls aus glattem Blech
oder aus Faltwandprofilen bestehen. In den F i g. 1 und 2 sind die Seitenwände 6,
7 und die Rückwand 8 als Faltwandprofil gezeichnet, während in den F i g. 3 und
4 glatte Blechwände dargestellt sind.
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F i g. 3 zeigt eine Trocknungs-, Belüftungs- und Kühlvorrichtung,
bei der je zwei Grundelemente 1 aufeinander und je zwei Grundelemente 1 nebeneinander
gestellt sind. Zum baukastenförmigen Zusammenbau der Elemente nebeneinander werden
die Seitenwände 7 und die Winkeleisen 10 weggelassen.
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Dafür wird an die Stoßkante der beiden Rückwände 8 ein mit Bohrungen
versehenes Flacheisen 15 geschraubt. Beim Aufeinandersetzen der Grundelemente 1
werden die obere Reihe der dachförmigen Einbauteile 4 des unteren Elementes und
die untere Reihe der dachförmigen Einbauteile 3 des oberen Elementes zu einer Doppelreihe
16 der neugebildeten Trocknungsvorrichtung. Mit dieser konstruktiven Ausbildung
ist es möglich, baukastenmäßig jede Anlage zu vergrößern oder zu verkleinern.
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Gemäß der Bauweise nach der Erfindung besteht bei allen Ausführungen,
bei dem Grundelement allein oder bei horizontaler oder vertikaler Vergrößerung,
der große Vorteil,- daß ein Zuführen der Warm-und/oder Kaltluft und das Abführen
der gesättigten Luft von nur einer Seite erfolgen kann. Damit kann in jedem Falle
die Rückseite von Rohrleitungen frei gehalten werden, so daß der Einbau in vorhandene
Silos möglich ist.
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Bei übereinandergesetzten Grundelementen 1 (F i g. 3 und 4) durchströmen
die eingeführten Gase das zu trocknende Gut in der Vorrichtung wechselseitig im
Gleich- und Gegenstrom. Durch die Anordnung von Reihen und Doppelreihen dachförmiger
Einbauteile kann jedes einzelne Grundelement gleichzeitig trocknen und kühlen oder
nur trocknen oder nur kühlen. Die luftführenden Dachreihengruppen mit dem gleichmäßigen
Abstand von Reihengruppe zu Reihengruppe und der Kalt- und Warmluftzuführung im
Gegen- und Gleichstrom übt auf das Trockengut eine vorzügliche -Wechselwirkung aus,
wodurch das Trockengut gleichmäßig gekühlt oder getrocknet wird.
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Durch diese Anordnung wird eine hohe wirtschaftliche Ausnutzung der
Wärmeenergie erreicht, weil die Feuchtluft mit einem hohen Sättigungsgrad die abführenden
Dachreihen verläßt. Außerdem ist es möglich, den Grundaufbau bereits vorhandener
Lagersilos auch zur Trocknung des Lagergutes zu verwenden. Dadurch werden die gesamten
Grundaufbauten, also die Seitenwände vom Fundament bis zum Dach eingespart und die
bereits vorhandenen Lagersilos für diesen Zweck verwendet. Trotzdem bleibt aber
der Grundcharakter eines Silos bestehen, indem der zum Schachttrockner umgebaute
Lagersilo nach dem Trocknungsvorgang wieder als Lagersilo verwendbar ist.