-
Maschine zum Schleifen von Kanten an Glasplatten Die Erfindung bezieht
sich auf eine Maschine zum Schleifen der Kanten an Glasplatten, die in höhenmäßig
feststehender Ebene geradlinig durch eine Transporteinrichtung längsverschoben und
mittels mehrerer kippbarer Schleifaggregate bearbeitet werden, die auch vertikal
in der Höhe verstellbar sein können und deren Schleifscheiben mit einem rillenförmigen
Schleifprofil für die Plattenkanten ausgestattet sind.
-
Um verschieden dicke Glasplatten mit einer Schleifscheibe mit rillenartigem
Schleifprofil bearbeiten zu können, müssen entweder die Schleifaggregate oder die
Transporteinrichtung einer linearen Höhenverstellung unterworfen werden, wenn, was
zur Vermeidung eines verzerrten Kantenprofils vorausgesetzt wird, die Mittenebenen
der Schleifprofile und der Werkstücke sich decken sollen.
-
Ein Nachieil bei solchen durch Höhenverstellung der Glasdicke anpaßbaren
Schleifaggregaten liegt darin, daß bei der Bearbeitung dünnerer Glasplatten mit
der Profilschleifscheibe das gleiche Rundungs-Kantenprofil angearbeitet wird, wie
für dicke Glasplatten. Es sollte jedoch so sein, daß mit abnehmender Glasplattendicke
auch eine stärkere, d. h. engere Kantenrundung erfolgt und trotzdem keine Unsymmetrie
der Abrundung gegenüber der Plattenmittenebene auftritt.
-
Weiterhin sind zur Bearbeitung von in einem gewissen Bereich verschieden
dicken Glasplatten die Schleifaggregate jeweils um eine seitliche, senkrecht zur
Schleifscheibenspindel und zur Glastransportrichtung stehende Achse schwenkbar angeordnet.
-
Da diese Achse sich mit der Mittenebene der Schleifscheibe deckt,
entstehen bei verschwenkten Schleifaggregaten in nachteiliger Weise verzerrte Kantenschleifungen
oder aber die verschwenkten Schleifaggregate müssen in aufwendiger Weise zusätzlich
höhenverstellt werden, so daß auch bei verschwenkten Schleifaggregaten die Mittenebenen
der Schleifprofile und der Glasplatten wieder in einer Ebene liegen. Eine derartige
Einstellung der Schleifaggregate auf die jeweiligen Plattenstärken ist schwierig
und zeitraubend.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, unter Vermeidung der bisherigen Nachteile
eine Maschine zum Schleifen der Kanten an Glasplatten zu schaffen, mit der bei einfacher
Einstellung der Schleifaggregate auf die jeweilige Plattenstärke und unter Beibehaltung
der gleichen Profilschleifscheibe die Kanten von in einem gewissen Bereich unterschliedlich
dicken GlaspIatten mit der jeweiligen Plattenstärke entsprechend unterschiedlich
großen Kantenrundungen versehen werden können.
-
Gemäß der Erfindung wird dies bei einer eingangs angegebenen Maschine
dadurch erreicht, daß die Kippachsen der um sie gemeinsam verstellbaren Schleifaggregate
unter seitlicher Versetzung zu den Schleifspindeln in oder gegen die Werkstücktransportrichtung
quer zu ihr verlaufen, derart, daß bei unterschiedlichen Glasplattendicken die Mittenebene
der jeweiligen Glasplatte die gekippte Schleifrillenmittenebene in einem Punkt tangiert.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform können die Schleifscheiben gegenüber
der Glasplattenmittenebene mittels eines Schalthebels über einen Zahntrieb mit Segment
versdhwenkbar sein; der Schalthebel ist hierzu auf einer sich über die Maschinenbreite
erstreckenden Schaltwelle befestigt, deren Ende sich mit einem Schwenkarm ausstatten
läßt, welcher über eine Stange mit einem Schwenkarm für eine weitere Schaltwelle
verbunden sein kann.
-
Es ist weiterhin bevorzugt, jede Schaltwelle zum Kippen zweier sich
gegenüberliegender Schleifaggregate vorzusehen.
-
Der durch die Erfindung gegebene Vorteil liegt darin, daß durch die
Verschwenkbarkeit der einzelnen Schleifaggregate um die unter seitlicher Versetzung
zur Schleifspindel angeordnete Achse bei der Bearbeitung von in einem gewissen Bereich
verschieden dicker Glasplatten mit einem Rillenschleifprofil die Kantenschleifung
der jeweiligen Plattendicke angepaßt wird und dabei die dünneren Platten mit einem
engeren (stärker gekrümmten) Kantenschliff ausgeführt werden, der auch gleichmäßig
zur Plattenmittenebene verteilt ist.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer Maschine zum Schleifen
von Kanten an Glasplatten mit schwenkbaren Schleifeinrichtungen, F i g. 2 eine Vorderansicht
derselben Maschine, F i g. 3 bis 6 die Lage der Schleifscheibe beim Bearbeiten des
Randes einer dicken und dünnen Glasplatte in zwei Ansichten.
-
Die Maschine hat ein Bett 10, an dessen einer Längsseite ein Lagerschild
11 mittels Schrauben 12 befestigt ist.
-
Die andere Längsseite des Bettes 10 weist ebenfalls ein mittels Schrauben
befestigtes Lagerschild 13
auf.
-
Im oberen Bereich der beiden Lagerschilder 11, 13 sind zwei parallel
zueinander in einer Höhenlage -verlaufende Tragachsen 14, 15 gelagert, die
sich über die gesamte Maschinenbreite erstrecken und einseitig - dem Lagerschild
13 benachbart - einen axial verschiebbaren Tragkörper 16 aufnehmen.
-
Im Bereich des Lagerschildes 11 ist eine winkelförmige Aufnahmeschiene
17 mittels Auslegern 17 a starr angeordnet, die beiderseits über die Maschinenbettlänge
hinausragt; am nach unten gerichteten Tragkörper 16 erstreckt sich parallel zur
Aufnahmeschiene 17 eine zweite, mittels Halteböcken 18 a am Tragkörper 16 befestigte
Aufnahmeschiene 18. Diese beiden Schienen 17, 18 bilden einen Arbeitstisch für die
zu bearbeitenden Werkstücke 19 und stehen in einem veränderbaren Abstand zueinander.
Zwischen den beiden Aufnahmeschienen 17, 18 sind an diesen jeweils zwei endseitige
Antriebsrollen 21, 20 drehbar gelagert, über die jeweils ein endloses Transportband
22a, 22b umläuft. Die beiden parallel zueinander in gleicher unveränderbarer
Höhenlage verlaufenden Transportbänder 22a, 22b werden somit von vier im
Randbereich des Maschinenbettes 10 angeordneten Antriebsrollen 20, 21 bewegt und
durch Spannrollen 23 in ihrem Oberband stramm gehalten. Die Glasplatten 19 sind
vorne über einen zwischen den Aufnahmeschienen 17, 18 angeordneten Rollengang
24 mit seitlichen Anschlagrollen 25 zu den Transportbändern 22a, 22b
führbar.
-
Oberhalb der Transportbänder22a, 22b sind an den Tragachsen 14, 15
zwei gegeneinander verschiebbare Druckbalken 26a, 26b vorgesehen, die zum Andrücken
der Werkstücke mehrere hintereinanderliegende, federnd gelagerte Druckrollen
27a, 27b
aufnehmen.
-
Neben den Transportbändern 22a, 22b sind im oberen Bereich
des Lagerschildes 11 und des Tragkörpers 16 jeweils zwei hintereinanderliegende
Schleifaggregate 28 a, 28 b und 29 a, 29 b beweglich um eine seitlich versetzte
Drehachse 30 angeordnet. Die Schleifaggregate 28 a, 28 b sind an dem Lagerschild
11 ortsfest gelagert, wogegen die anderen Schleifaggregate 29a, 29b mit dem Tragkörper
1.6 auf den Tragachsen 14, 15 verschiebbar vorgesehen sind. Bei jedem Schleifaggregat
28 a, 28 b, 29 a, 29 b
treffen die beiden durch die Längsachse b der Schleifscheibenspindel
35 und durch den Schwenkradius c verlaufenden Ebenen auf der Schleifscheibenmittenebene
f im Bereich der kleinsten Rillenumfangslinie unter Bildung eines Berührungspunktes
d zusammen, wobei dieser Berührungspunkt d auf einem unterschiedlich höhe Plattenmittenebenen
g durchkreuzenden Schwenkbogen e liegt. Er ergibt sich durch entsprechendes Schwenken
der Spindeln um die Achsen 30. Die seitliche Versetzung a der Kippachse 30 ist dabei
so gewählt, daß bei unterschiedlichen Glasplattendicken die Mittenebene g der jeweiligen
Glasplatte 19 die gekippte Schleifrillenmittenebene f in einem Punkt d tangiert
(F i g. 3 und 4).
-
Die Schleifaggregate 28 a, 28 b und 29 a, 29 b sind in der Normallage
senkrecht zur Durchlaufebene der beiden Transportbänder 22a, 22b angeordnet
und mit ihren Motoren 31, 32 an der Drehachse 30 mittels eines Lagers 33, 34 höhenverstellbar
befestigt. Jede Spindel 35 trägt eine Schleifscheibe 36, deren umlaufende Mantelfläche
ein Rillenschleifprofil 37 hat.
-
In den Lagerschilden ist eine Schaltwelle 38 gelagert, deren aus dem
Lagerschild 11 herausragendes Ende einen Schalthebel 39 trägt. Auf dieser Schaltwelle
38 ist vor dem Schalthebel 39 ein Zahnrad 40
aufgekeilt, das in ein Zahnsegment
41, 42 auf der Drehachse 30 eingreift. Das aus dem Lagerschild 13 herausragende
Schaltwellenende trägt ein starr verbundenes Schwenklager 43 mit Arm 43 a, der mit
einer waagerecht angeordneten Druckstange 44 gelenkig verbunden ist.
-
Diese Druckstange 44 ist in ihrem anderen Ende an einen Schwenkarm
45a eines um eine zweite Schaltwelle 46 gelagerten Schwenklagers
45 angelenkt. Diese zweite Schaltwelle 46 erstreckt sich im Bereich der Schleifeinrichtungen
28b, 29b und ist entsprechend der Schaltwelle 38 in den beiden Lagerschildern 11,
13 drehbar gelagert.
-
Auf dieser Schaltwelle 46 sind für die beiden Schleifeinrichtungen
28b, 29b je ein Zahnrad 47
fest angeordnet, die mit je einem
Zahnsegment 48, 49 auf der Achse 30 kämmen.
-
Im Bereich des Tragkörpers 16 hat die Schaltwelle 38 ein längsverschiebbares
durch Keil 51 drehgesichertes Zahnrad 50, das ebenfalls mit einem Zahnsegment 52,
53 auf der Drehachse 30 kämmt.
-
Der Schalthebel 39 besitzt einen an dem Zahnrad 40 befestigten Rasthebel
54, der in verschiedene Ausne'hmungen 55 eines am Lagerschild 11 angebrachten Segmentes
56 eingreift. Die einzelnen Ausnehmungen 55 sind skaliert und geben die Glasplattenstärken
an.
-
Die Maschine arbeitet wie folgt: Eine Glasplatte 19 wird auf den Rollengang
24 aufgelegt und zu den beiden Transportbändern 22a, 22b bewegt. Während
dieser Vorschubbewegung werden zwei gegenüberliegende Schmalseiten an ihren Kanten
von den paarweise gegenüberliegenden Schleifscheiben 36 bearbeitet. Nach beendigtem
Arbeitsgang gelangen die Glasplatten 19 wieder auf einen Rollengang 57 und werden
abgeführt.
-
Wenn die Schleifscheiben 36 in waagerechter Ebene liegen, werden die
Glasplatten 19 mit einem Profil versehen, das dem der Schleifscheiben entspricht;
in diesem Fall (vgl. F i g. 1) ist es eine halbkreisförmige Abrundung der Glasplattenlängs-
und querseiten.
-
Die Schleifprofilbreite der Schleifscheiben 19 ist der dicksten zu
schleifenden Glasplatte 19 angepaßt. Da mit abnehmender Glasplattendicke der erzeugte
Radius an den Plattenkanten enger gekrümmt sein soll, werden die Schleifscheiben
36 zur Glasplattenkante 58 mehr oder weniger schräg gestellt. Dadurch stellt sich
der Radius des Schleifprofils 37 verzerrt zur horizontalen Vorschubrichtung der
Glasplatte 19 ein. DieKante an der Glasplatte 19 kann wahlweise mittig oder einseitig
angeschliffen werden. Letzteres wird
durch entsprechende Höheneinstellung
der Schleifscheibe 36 erreicht.
-
Die Schleifprofile 37 in den Schleifscheiben 36 können im Querschnitt
auch die Form eines abgestumpften Kegels haben; dabei werden die Glasplatten 19
flach gesäumt und die Kanten oben und unten gebrochen.
-
Das wahlweise symmetrisch oder asymmetrisch zu schleifende Profil
an verschieden dicken Glasplatten setzt voraus, daß die Mitte des Schleifprofils
37 zur Glasplattenmitte immer die richtige Höhenlage einnimmt.
-
Das Anstellen der Schleifscheibe 36 auf die verschiedenen Glasdicken
wird für alle Schleifaggregate gleichzeitig durch das Schrägstellen der Schleifscheiben
36 infolge Schwenken des Schalthebels 39 und Mitnahme aller Verstellglieder 38,
40, 41, 42, 50, 51, 52, 43, 44, 45 und 46, 47, 48, 49 vorgenommen.