DE1276849B - Abbeizmittel - Google Patents
AbbeizmittelInfo
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- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09D—COATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
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Description
Deutsche Kl.: 22 g -13
Nummer: 1276 849
Aktenzeichen: P 12 76 849.9-43 (D 49177)
J 276 849 Anmeldetag: 20.Januar 1966
Auslegetag: 5. September 1968
_ Es ist bereits bekannt, Methylenchlorid oder auch Äthylenchlorid oder deren Kombination oder allgemein
chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe (vergleiche z. B. deutsches Patent 842 106) zur Herstellung
von Lack- und Farbenentfernungsmitteln anzuwenden. Um das Ablaufen der flüssigen Entlackungsmittel von
senkrechten oder schrägliegenden Flächen zu verhindern, werden Pasten unter Mitverwendung von Verdickungsmitteln
hergestellt. Es ist weiterhin bekannt, den Lackabbeizmitteln Verdunstungsverzögerer, wie
z. B. Glykole, Paraffine oder Wachse zuzufügen, um die Verdunstungsgeschwindigkeit dieser Präparate
herabzusetzen. · Durch Zusatz von Phenol, Phenolhomologen, jS-Naphthol, Naphthalin oder niedrigsiedender
Ester, kann die Wirkung dieser Abbeizmittel, je nach der Zusammensetzung der Lacke und Grundierungen,
noch verstärkt werden.
Der Nachteil der vorgenannten Entlackungsmittel besteht darin, daß die Entlackungszeiten von Abbeizmitteln,
die Methylenchlorid, Äthylenchlorid, oder deren Kombination enthalten, eventuell auch mit Zusatz
von weiteren chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen für die normalen Taktzeiten von Anlagen
zu lange sind. Darüber hinaus besteht bei Zusatz von Phenol, Phenolhomologen, /S-Naphthol usw. zu den
Entlackungsmitteln die Gefahr, daß diese Verbindungen in das Abwasser gelangen und zu Vergiftungen der
Tier- und Pflanzenwelt in den Flüssen führen, in die die Abwässer geleitet werden. Diese Verbindungen sind
nicht auf wirtschaftliche Weise quantitativ aus dem Abwasser zu entfernen, um die angeführten Gefahren
zu vermeiden.
Bei Lackabbeizmitteln auf der Basis von Phenol oder Phenolhomologen ist die Geruchsbelästigung,
insbesondere der mit diesen Präparaten Arbeitenden, wesentlich stärker als bei Entlackungsmitteln, die die
nachfolgend beschriebene Zusammensetzung aufweisen. Fernerhin sind die Gefahren der Gesundheitsschädigungen, von Verätzungen der Haut usw. bei der
Anwendung von Entlackungspasten- und -lösungen, die neben chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen
Phenol, Phenolhomologen usw. enthalten, wesentlich größer.
Aus dem deutschen Patent 935 921 ist es weiterhin bekannt, organische Abbeizmittel einzusetzen, die
einen Gehalt an im Benzolkern durch mindestens einen niedermolekularen Alkylrest, der auch Halogen
enthalten kann, substituierten Benzylalkohol, deren Äther mit einwertigen Alkoholen, deren Halogenwasserstoffsäureestern
oder deren Gemischen aufweisen.
Diese Abbeizmittel können beispielsweise aus o- und Abbeizmittel
Anmelder:
Deutsche Solvay-Werke,
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
5650 Solingen-Ohligs, Keldersstr. 4
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Otto Treusch, 5158 Horrem
p-Methylbenzylalkohol, Methylenchlorid, Naphthalin u. dgl. bestehen. Diese Abbeizmittel weisen jedoch
lange Abbeizzeiten auf. Die Lackrandzonen und auch Lackreste können zum Teil ungelöst verbleiben (s. auch
Vergleichsversuch).
Ziel und Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Abbeizmittel zu finden, das diese vorgenannten Nachteile nicht aufweist.
Ziel und Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Abbeizmittel zu finden, das diese vorgenannten Nachteile nicht aufweist.
Die Erfindung betrifft ein Abbeizmittel auf der Grundlage einer Mischung von Methylenchlorid und/
oder Äthylenchlorid, Methanol und Methylbenzylalkohol, das zusätzlich noch Äthylbenzol, Thioharnstoff
und 1,2-Trans-Dichloräthylen, sowie gegebenenfalls ein Verdickungsmittel enthält. Diese Verbindungen
verstärken den Angriffder chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffe auf die Anstriche, Überzüge und
Grundierungen, so daß in dieser Kombination die Abbeizzeiten (Entlackungszeiten) wesentlich herabgesetzt
werden können. Als besonders vorteilhaft hat sich die Anwendung eines Gewichtsverhältnisses von
etwa 2:5:5:5 der oben angeführten Verbindungen in den chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen bewährt.
Gewisse Abweichungen an den Mengenverhältnissen dieser vier Zusätze sind je nach dem chemischen Aufbau
der abzulösenden Lacke und Grundierungen zulässig und gegebenenfalls auch empfehlenswert.
Die Gewichtsverhältnisse von Thioharnstoff zu 1,2-Trans-Dichloräthylen zu Methylbenzylalkohol zu
Äthylbenzol können deshalb auch zwischen 1 bis 3:3 bis 7:2 bis 9:3 bis 7 schwanken oder eventuell auch in
noch etwas weiteren Grenzen, je nach dem chemischen Aufbau der zu entfernenden Überzüge und Grundierungen.
Eventuell kann je nach der chemischen Zusammensetzung der zu entfernenden Lack- und Grundiermittelschichten
Methylbenzylalkohol oder Äthylbenzol aus den Mischungen weggelassen werden.
Den oben angeführten Abbeizmitteln können auch noch organische oder anorganische Säuren, sauer
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reagierende organische oder anorganische Salze oder Ammoniumhydroxyd bzw. andere alkalisch reagierende
Verbindungen oder auch und/oder niedrigsiedende Ester und/oder Korrosionsschutzmittel außerdem zugesetzt
werden, um bei sehr unterschiedlich aufgebauten Überzügen und Grundierungen zusätzliche Effekte
zu erzielen.
Bei den nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Lackabbeizmitteln ohne Zusatz von Phenolen,
Phenolhomologen, /S-Naphthol, ist die Gefahr von Gesundheitsschäden der hiermit arbeitenden Personen
weitgehend herabgesetzt bzw. vermieden. Außerdem besteht keine Gefahr für Korrosionsschäden der hiermit
behandelten Metalle und Legierungen sowie der Lagerbehälter.
Beispiel 1 Eine Lackabbeizpaste aus
70.2 Gewichtsteilen Methylenchlorid, 8,0 Gewichtsteilen Methanol, 5,0 Gewichtsteilen Methylbenzylalkohol,
5,0 Gewichtsteilen Äthylbenzol, 5,0 Gewichtsteilen 1,2-trans-Dichloräthylen, 2,0 Gewichtsteilen Thioharnstoff,
2,0 Gewichtsteilen Paraffin, 1,8 Gewichtsteilen einer Methylcellulose, 1,0 Gewichtsteile Wasser
wurde auf ein eingebranntes Anstrichsystem aus einer Grundierung auf Epoxyharzbasis und einem Alkydmelaminharzlack
in einer Schichtstärke von 2 mm aufgetragen.
Nach einer Wartezeit von 7 Minuten löste sich der Lack und die Grundierung als zusammenhängende
Haut ab, die mit einem starken Wasserstrahl leicht abgespült werden können.
Vergleichsbeispiel 1
Bei einer zweiten Lackabbeizpaste, die weder Methylbenzylalkohol, Äthylbenzol, 1,2 -Trans -Dichloräthylen
und Thioharnstoff, aber dafür 17 Gewichtsteile Trichloressigsäure enthält, trat die Ablösung der Lack-
und Grundierschicht nach dem Auftrag auf das obengenannte Blech in 2 mm Schichtstärke erst nach
12 Minuten auf.
Nach dem Abspülen der gelösten Grundiermittel-Lack-Schicht mit Wasser trat eine starke Flugrostbildung
nach einer Wartezeit von 10 Minuten auf.
Das mit der trichloressigsäurefreien Abbeizpaste (enthaltend unter anderem: Methylbenzylalkohol,
Äthylbenzol, 1,2-Trans-Dichloräthylen und Thioharnstoff) behandelte lackierte Blech zeigte auch nach
48 Stunden noch keine Flugrostbildung.
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Eine Lackabbeizpaste, die
3,0 Gewichtsteile Thioharnstoff, 3,0 Gewichtsteile 1,2-Trans-Dichloräthylen, 4,0 Gewichtsteile Methylbenzylalkohol,
5,0 Gewichtsteile Äthylbenzol neben
72.3 Gewichtsteilen Methylenchlorid,
8,0 Gewichtsteilen Methanol, 2,0 Gewichtsteilen Paraffin, 1,7 Gewichtsteilen einer Methylcellulose,
1,0 Gewichtsteile Wasser
enthielt, wurde auf eine Grundierung auf Epoxyharzbasis und auf einen Alkydmelaminharzlack aufgetragen,
die nacheinander auf eine Blechtafel aufgespritzt wurden.
Nach einer Wartezeit von 7,5 Minuten löste sich die Lackschicht einwandfrei ab. Eine schwache Flugrostbildung
trat auf dem entlackten und mit Wasser gespülten Blech erst nach 38 Stunden auf.
Vergleichsbeispiel 2
Enthält aber die Abbeizpaste 15% Ameisensäure, an Stelle der Zusätze von insgesamt 15% Thioharnstoff,
1,2-Trans-Dichloräthylen, Methylbenzylalkohol und Äthylbenzol, so trat die Entlackung erst nach
11 Minuten auf.
Außerdem bildete sich eine Flugrostschicht nach dem Spülen mit Wasser nach einer Wartezeit von 20 Minuten.
Abbeizzeiten
Lacktypen | Abbeizzeiten in Sekunden mit Pasten nach Beispiel 1 |
Abbeizzeiten in Sekunden mit Pasten nach Beispiel 2 |
Alkydharzlack Weiß | 300 | 310 |
Alkydharzlack | ||
270 | 210 | |
Alkydharzlack Rot | 420 | 420 |
Alkydharzlack Schwarz |
150 | 190 |
Acrylharzlack | ||
75 | 80 |
Nach diesen angeführten Zeiten lösten sich die Lacke auf der gesamten Fläche durch Abheben als geschlossene
Lackhaut bis zu den äußersten Randzonen der Abbeizpasten ab. Lackreste waren nach dem einfachen
Abspülen der Lackhaut mit Wasser auf den Tiefziehblechen nicht mehr festzustellen. Die Anwendung
eines Spachtelmessers war in keinem Fall erforderlich.
II
Vergleichsversuch
Abbeizmittel gemäß deutschem Patent 935 921 nach Beispiel 1 und 2 der deutschen Patentschrift 935 921
mit Abänderungen:
Für Beispiel 1:
40 Gewichtsteile Methylenchlorid,
20 Gewichtsteile p-Methylbenzylalkohol,
10 Gewichtsteile Toluol,
5 Gewichtsteile Naphthalin.
20 Gewichtsteile p-Methylbenzylalkohol,
10 Gewichtsteile Toluol,
5 Gewichtsteile Naphthalin.
Für Beispiel 2:
50 Gewichtsteile Methylenchlorid,
12 Gewichtsteile Methanol,
5 Gewichtsteile Benzol,
12 Gewichtsteile Methanol,
5 Gewichtsteile Benzol,
4 Gewichtsteile Butin-(2)-diol-(l,4),
5 Gewichtsteile Methylbenzylalkohol,
2 Gewichtsteile Methylcellulose.
2 Gewichtsteile Methylcellulose.
Nach den in der folgenden Tabelle angeführten Zeiten lösten sich die oben angegebenen Lacktypen mit
diesen Abbeizmitteln nur zum Teil ab. Die Lackrandzonen der Pasten blieben zum großen Teil ungelöst,
und auch Lackreste blieben außerdem im Zentrum der
Claims (2)
1. Abbeizmittel auf der Grundlage einer Mischung von Methylenchlorid und/oder Äthylenchlorid,
Methanol und Methylbenzylalkohol, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich noch
Äthylbenzol, Thioharnstoff und 1,2-Trans-Dichloräthylen sowie gegebenenfalls ein Verdickungsmittel
enthält.
2. Abbeizmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Thioharnstoff, 1,2-Trans-Dichloräthylen,
Methylbenzylalkohol und Äthylbenzol im Verhältnis 1 bis 3:3 bis 7:2 bis 9:3 bis 7
in der Methylenchlorid—Methanolmischung und/ oder in anderen chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen
enthält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 842 106, 935 921.
Deutsche Patentschriften Nr. 842 106, 935 921.
809 599/557 8.68 © Bundesdruckerei Berlin
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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BE692385D BE692385A (de) | 1966-01-20 | 1967-01-10 | |
FR91820A FR1508661A (fr) | 1966-01-20 | 1967-01-19 | Produit de décapage des laques, des vernis, des peintures, des couches de fond et analogues |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3329077A1 (de) * | 1982-08-19 | 1984-02-23 | James V. 84037 Fruit Heights Utah Hodson | Abbeizloesung |
EP0104321A1 (de) * | 1982-09-25 | 1984-04-04 | Pelikan Aktiengesellschaft | Korrekturmittel zur trockenen Entfernung von Faserschreibertinten auf nichtsaugendem Untergrund |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE842106C (de) * | 1948-10-02 | 1952-06-23 | Siemens Ag | Verfahren zum Abbeizen von Lackschichten |
DE935921C (de) * | 1953-06-06 | 1955-12-01 | Basf Ag | Organische Abbeizmittel |
-
1966
- 1966-01-20 DE DE1966D0049177 patent/DE1276849C2/de not_active Expired
-
1967
- 1967-01-10 BE BE692385D patent/BE692385A/xx unknown
- 1967-01-19 FR FR91820A patent/FR1508661A/fr not_active Expired
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EP0104321A1 (de) * | 1982-09-25 | 1984-04-04 | Pelikan Aktiengesellschaft | Korrekturmittel zur trockenen Entfernung von Faserschreibertinten auf nichtsaugendem Untergrund |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1508661A (fr) | 1968-01-05 |
BE692385A (de) | 1967-07-10 |
DE1276849C2 (de) | 1975-06-19 |
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