DE2400348A1 - Entlackungsmittel - Google Patents
EntlackungsmittelInfo
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Description
METALLGESELLSCHAFT Frankfurt/M., den 21.Dez. 73
Aktiengesellschaft DrBr/MSchu
Prov. Nr. 7265 M
Enttackungsmittel
Die Erfindung betrifft verbesserte Lackabbeizmittel auf Basis von wäßrigen
alkalischen Lösungen.
Es ist bekannt, zum Entfernen von Lacküberzügen wäßrige Lösungen starker Alkalien zu verwenden. Zur Verbesserung und Beschleunigung
der Entlackung sind die verschiedensten Zusatzmittel empfohlen worden.
Aus den US-PS 3 553 144, 3 615 827, 3-663 447, 3 663 476 und 3 681
ist es bekannt, Alkylenglykolaryläther als Zusatzmittel zu verwenden,
wobei jedoch zur Verbesserung der Entlackungswirkung des Aryiäthers
in allen Fällen eine weitere Komponente zugegeben wird. Es ist jedoch erwünscht, einen Einkomponentenbeschleuniger zu haben, der eine vergleichbare
oder bessere Entlackungswirkung aufweist als die bekannten Zweikomponentensysteme.
Es wurde nun gefunden, daß die Wirksamkeit einer wäßrigen alkalischen
Lösung zum Entfernen des Lackes von Metalloberflächen erheblich verbessert wird,.wenn die Lösung als Beschleuniger einen ringhalogenierten
Alkylenglykolaryläther enthält.
Die verwendeten ringhalo genierten Alkylenglykolaryläther leiten sich
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ab vom Typ RO (R' O) H, worin R ein mono zyklisches Aryl-Radikal,
R* ein Alkylen-Radikal ist und η einen durchschnittlichen Wert von mindestens 1 hat und vorzugsweise 1 bis 2 ist. Vorzugsweise enthalten
diese Äther eine Gesamtzahl von mindestens 7 C-Atomen, und das Alkylen-Radikal
enthält vorzugsweise 2 bis 7 C-Atome. Geeignete halogenierte Verbindungen sind beispielsweise solche, die sich von Äthylenglykolmonophenyläther,
Propylenglykolmonophenyläther, Butylenglykolmonophenyläther, Diäthylenglykolmonophenyläther, Dipropylenglykolmonophenyläther
ableiten. Von diesen wird Äthylenglykolmonophenyläther bevorzugt. Die halogenierte Verbindung kann bis zu 4 Halo gen-Atome pro Mol Äther-Verbindung
enthalten. Die bevorzugten Halogene sind Chlor und Brom. Als besonders wirksam haben sich p-Chlor-2-phenoxyäthanol und 2,4, 6,-Trichlor-2-phenoxyäthanol
erwiesen.
Die erfindungs gem äße wäßrige Entlackungslösung kann zweckmäßig aus
einem Konzentrat hergestellt werden, welches das oder die anorganischen alkalischen Mittel und den erfindungs gern äßen Beschleuniger enthält.
Als alkalische anorganische Mittel kommen, wie üblich, insbesondere Alkalihydroxide in Betracht, die mindestens den Hauptanteil
des alkalischen Mittels ausmachen sollten. Vorzugsweise wird mindestens 70% Alkalihydroxid verwendet. Wenn erwünscht, kennen auch andere
alkalische Verbindungen mit verwendet werden, z. B. Alkalicarbonate, Alkalisilikate, Alkaliphosphate usw.
Ein zur Herstellung der Lösung geeignetes Konzentrat enthält zweckmäßig
50 - 97 Gew. % der anorganischen alkalischen Komponente und 3-50 Gew.% des Beschleunigers.
Falls andere für wäßrige alkalische Lackabbeizmittel übliche Komponenten
mit verwendet werden sollen, können sie in das Konzentrat mit eingebracht
werden. So kann das Konzentrat z. B. Gluconsäure oder deren wasserlösliche und/oder wasserdispergierbare Salze und Derivate, wie
Alkaligluconate und insbesondere Natrium glue onat, Gluconodeltalacton
und dergleichen enthalten. Die Mengen hieraus können bis. zu 10 Gew. ro
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des Mittels betragen, vorzugsweise 2-7 Gew. %. Z 4 U L O 4 b
Auch Netzmittel können mit verwendet werden, die in stark alkalischen
Lösungen wirksam sind. Ihre Menge kann gegebenenfalls ebenfalls bis
zu 10 Gew.% des Mittels betragen. Ausgezeichnete Ergebnisse wurden
z.B. bei Verwendung von Netzmitteln vom Phosphatester-i^yp erhalten.
Zur Herstellung der wäßrigen Behandlungslösung kann das Konzentrat
in ausreichender Menge in Wasser gelöst werden, um die für die Ablösung des betreffenden Lackfilms gewünschte Alkalinität zu erhalten, *
jedoch- vorzugsweise in Mengen, die die maximale Löslichkeit des Beschleunigers in »der Lösung nicht überschreiten. Es wurde diesbezüglich
festgestellt, daß die Löslichkeit des Beschleunigers umgekehrt proportional zu der Alkalinität der Entlackungslösung ist, so daß bei niedrigeren
Alkalinitäten mehr Beschleuniger in der Entlackungslösung gelöst werden kann. Üblicherweise enthält die erfindungsgemäße Entlackungslösung
das Konzentrat in Mengen im Bereich von etwa 60 bis etwa 600 g/l, vorzugsweise von etwa 120 bis 360 g/l.
Wenn der Beschleuniger nicht mit dem anorganischen alkalischen Mittel
vereinigt wird, kann er natürlich der wäßrigen alkalischen Entlackungslösung in den erforderlichen Mengen auch getrennt zugesetzt werden.
Vorzugsweise enthält die wäßrige alkalische Entlackungslösung etwa 120 bis 240 g/l des alkalischen Mittels und den Beschleuniger in einer
Menge bis zu 10 Vol. % der Entlackungslösung.
Bei seiner Anwendung wird das erfindungsgemäße Enüackungsmittel mit
dem Gegenstand, von dem der Lack- oder ein äinlicher Schutz- oder Dekorations-Überzug
entfernt werden soll, genügend lange in Berührung gebracht. Die für die Bewirkung einer wesentlichen Ablösung des Lackes
von der Oberfläche erforderliche Berührungszeit hängt von der Art und Dicke des zu entfernenden Lacküberzuges ab. Bei manchen Lacken
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können Berührungszeiten von wenigen Minuten, z.B. 2-3 Minuten,ausreichend
sein, während bei anderen und schwierig zu entfernenden Lacken wesentlich längere Berührungs zeiten, z.B. 30 Minuten oder mehr, notwendig
sein können. Es ist daher nicht möglich, spezifische Behandlungszeiten anzugeben. Die Berührungszeit soll ausreichend sein, um eine
wesentliche Ablösung des Lackes von der Oberfläche zu bewirken. Es ist nicht erforderlich, die zu entlackende Oberfläche so lange mit der Behandlungslösung
in Berührung zu halten, bis eine vollständige Entfernung des Lackfilmes von der Oberfläche bewirkt ist. Es ist im allgemeinen aus,-reichend,
wenn eine Ablockerung des Lackfilmes von der Oberfläche bewirkt
ist, so daß er durch Bürsten, Hochdruckwasserstrahl oder dergleichen entfernt werden kann. Im allgemeinen empfiehlt es sich, die .Entlackungslösung
im Tauchverfahren anzuwenden, da hierbei eine gründliche und dauernde Benetzung des Oberflächenfilms stattfindet und wenig oder
keine Verluste an Entlackungslösung auftreten. In manchen Fällen jedoch,
insbesondere wenn wenig schwierig zu entfernende Filme behandelt werden sollen, die normalerweise nur kurze Berührungs zeiten erfordern, können
auch andere Anwendungstechniken, wie Spritzen, Fluten oder dergleichen, benutzt werden.
Die Entlackungslösung wird normalerweise bei erhöhter Temperatur von
über 50 C und vorzugsweise in der Nähe ihres Kochpunktes angewendet.
Temperaturen von etwa 90 bis 100 C sind zweckmäßig.
Kachdem der Lackfilm durch die Berührung mit der Entlackungslösung von
den behandelten Oberflächen wesentlich gelockert und dann von den Oberflächen entfernt worden ist, sei es durch weitere Berührung mit der Entlackungslösung
oder durch anderweitige Entfernung des locker anhaftenden Films, sind die Oberflächen in einem Zustand, daß sie mit einem neuen
Schutzüberzug versehen werden können. Im allgemeinen wird es jedoch bevorzugt, daß die behandelten Oberflächen mit Wasser gespült werden, um
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alle Entlackungsflüssigkeit zu entfernen.
Die erfindungsgemäße Entlackungslösung ergibt ausgezeichnete Ergebnisse
bei der Entfernung oder wesentlichen Lockerung beliebiger Lack- und Anstrichfilme von Metalloberflächen. Sie ist jedoch besonders wirksam
für die Entfernung von Überzügen, die als Schichtbildungskomponenten Acryl-, Epoxy-, Vinyl- oder Alkydharze enthalten, die mit alkalischen
Enüackungsmitteln bisher, wenn überhaupt, nur mit großer Schwierig-'
keit entfernt werden konnten. *
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Die folgenden Beispiele zeigen die Entlackungswirksamkeit der erfindungsgemäßen
Behandlungslösung. In allen Fällen wurden die Probestahlble- che zunächst mit einer Phosphatierungslösung zur Bildung, eines Eisenphosphatüberzuges
behandelt. Danach wurden die Bleche mit einem Lack auf Acrylharz-Bäsis (Duracron 200 - Marke der Fa. PPG Industries)
lackiert. Lacke auf Acrylharz-Basis gehören zu den für die Entlackung
widerstandsfähigsten Lacken. Die Lackdicke war gleichmäßig bei allen Blechen etwa 28 bis 38 ,u. Die lackierten Bleche wurden dann bei einer
Temperatur zwischen 90 bis 100 °C mit der Abbeizlösung behandelt, und die Zeit für vollständige Entlackung wurde ermittelt. *
Lösungen mit 180 g/l Natriumhydroxid und 5 Vol. % der angegebenen Zusätze ergaben die folgenden Ergebnisse:
Zusatz Entlackungszeit Testblech-
(Min.) Serie
Äthylenglykolmono-
phenyläther (AP) 13.25 A
Bromierte AP-
Mischung von Derivaten 10.00 A
AP 9.60 B
2,4,6-Trichlor-ÄP 7.00 B
p-Chlor-ÄP 4.30 . B
In der Tabelle ist die Serie der Testbleche angegeben, da es erforderlich
wurde, zur Ausprüfung der Chlor-Derivate zusätzliche Probebleche zu
lackieren und zum Vergleich nur Bleche der gleichen Serie herangezogen werden können.
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Die Differenz der Entlackungszeit für die ÄP-Zusätze zwischen den
Serien beruht auf der Filmdicke und anderen Lackfaktoren.
Die Ergebnisse der beiden Testblechserien A und B zeigen die verbesserte
Wirksamkeit der halogenieren Verbindungen.
- Patentansprüche - 8
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Claims (5)
1. Wäßriges alkalisches Mittel zum Entfernen von Lacküberzügen von
Metalloberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß es als Beschleuniger einen ringhalogenierten Alkylenglykolaryläther
enthält, wobei das Halogen vorzugsweise Chlor oder Brom ist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschleuniger 1 bis 4 Halogen-Atome pro Mol Alkylenglykolaryläther
aufweist.
3. Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichn et,
daß als Beschleuniger p-Chlor-2-phenoxyäthanol oder 2,4, 6-Trichlor-2-phenoxyäthanol
verwendet wird. *
4. Mittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es 0.15 - 20 Gew.% Beschleuniger enthält.
5. Konzentrat zur Herstellung eines Mittels nach Anspruch 1 bis 4 durch Verdünnung mit Wasser, dadurch gekennzeichnet,
daß es 3 - 50 Gew.% Beschleuniger, 50 - 97 Gew.% anorganische alkalische Verbindung, vorzugsweise überwiegend Alkalihydroxid,
und gegebenenfalls einen minimalen Anteil Wasser enthält.
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