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Vorrichtung zum Führen bandförmiger Aufzeichnungsträger Die Erfindung
bezieht sich auf Vorrichtungen zum Führen von bandförmigen Aufzeichnungsträgem verschiedener
Bandbreite vor und hinter der Arbeitsstelle, an der die Aufzeichnungen auf den Träger
aufgebracht bzw. von diesem abgelesen werden.
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Bei einer z. B. aus der britischen Patentschrift 884 935 bekannten
derartigen Vorrichtung werden die Aufzeichnungsträger mit Hilfe von paarweise an
ihren Kanten angreifenden Rollen geführt, deren Achsen senkrecht zur Ebene der Aufzeichnungsträger
stehen und weit vor und hinter den Aufzeichnungs- bzw. Lesestellen, also weit vor
und hinter den Arbeitsstellen angeordnet sind. Diese Vorrichtung hat den Nachteil,
daß der Aufzeichnungsträger nur an vier Punkten und wegen des nicht unerheblich
großen Abstandes der Rollenpaare voneinander und von der Arbeitsstelle nicht genügend
genau zur Arbeitsstelle, an der Arbeitsstelle und von dieser fortgeführt wird. Dadurch
können Aufzeichnungsfehler und Lesefehler entstehen.
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Hierzu trägt auch der Umstand bei, daß die Vorrichtung aus einer größeren
Zahl von Einzelelementen, also Einzelteilen, insbesondere aus schwenk- und längsverschiebbaren
Teilen besteht. Jedes Einzelteil kann nur mit einer, wenn auch kleinen, immerhin
aber vorhandenen Toleranz hergestellt werden. Die Summe aller Toleranzen aller Einzelbauelemente
beeinträchtigt aber die Genauigkeit der Führung, und zwar um so mehr,
je größer die Zahl der Einzelbauelemente ist.
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Es sind auch Führungseinrichtungen in Form von Umlenkvorrichtungen
für flexible Bänder mit Seitenführungen für verschiedene Bandbreiten, insbesondere
für Papierbänder in fotografischen Kopiermaschinen z. B. aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
1848 801 bekannt, bei denen eine zylindrische Umlenkrolle vorgesehen ist,
die wenigstens so breit wie das schmalste Papierband ist, und bei der in der Achse
der Umlenkrolle eine drehbare Schaltwelle gelagert ist, die zu beiden Seiten der
Umlenkrolle mehrere Seitenbegrenzungspaare für verschiedene Bandbreiten aufweist,
die zueinander in Umfangsrichtung versetzt sind. Mit diesen Umlenkvorrichtungen
wird die Aufgabe gelöst, ein Papierband derart zu transportieren, daß es, ob breit
oder schmal, beim Durchlauf durch die Maschine an den Umlenkstellen nicht verformt
wird, indem es an der Umlenkstelle in der Mitte voll unterstützt wird.
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Zwar ist bei dieser Führungsvorrichtung keine Vierpunktführung mehr,
sondern eine Linienführung an beiden Bandkanten vorgesehen. Jedoch zur exakten Führung
von bandförmigen Aufzeichnungsträgern an den Aufzeichnungs- bzw. Lesestellen, also
an den Arbeitsstellen in Aufzeichnungs- und Lesegeräten, ist diese Führungsvorrichtung
aber trotzdem nicht geeignet, weil sie viel zu aufwendig ist, zwei Führungsvorrichtungen,
nämlich eine vor und eine hinter der Arbeitsstelle, erforderlich sind, die dort
viel Platz beanspruchen und nicht genügend dicht an die Arbeitsstelle herangebracht
werden können, so daß die Aufzeichnungsträger auch hier gerade an den Arbeitsstellen
von der erforderlichen genauen Lage abweichen können. Schließlich bestehen auch
diese Umlenkvorrichtungen ebenfalls aus einer größeren Zahl von Einzelbauteilen,
woraus sich auch hier die bereits erwähnten Schwierigkeiten durch Toleranzsummierungen
ergeben. Geräte mit solchen Lenkvorrichtungen zur Führung von Bändern haben also
die gleichen Nachteile wie die Geräte nach der genannten britischen Patentschrift.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine auf verschiedene
Bandbreiten einstellbare Bandführungsvorrichtung anzugeben, die unmittelbar vor
und hinter der Aufnahme- bzw. Wiedergabestation eine exakte Führung des bandförmigen
Aufzeichnungsträgers ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Arbeitsstelle
des Aufzeichnungs-bzw. Lesegerätes ein Führungstell mit mehreren Führungsbahnen
um eine Öffnung für den Durchtritt von Aufzeichnungs- bzw. Lesemitteln drehbar angeordnet
ist, und daß jeweils eine Führungskante der verschiedenen Führungsbahnen den gleichen
Abstand von einem allen Führungsbahnen gemeinsamen geometrischen Ort hat. Dabei
kann das drehbare Führungsteil vorteilhafterweise als Drehteller ausgebildet sein
und
an einer zentralen Stelle eine öffnung für den Durchtritt von Aufzeichnungs- bzw.
Lesemitteln haben.
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Durch diese Erfindung wird der Vorteil einer größtmöglichen Genauigkeit
bei der Führung des Aufzeichnungsträgers an der Arbeitsstelle erreicht, weil eine
lange Linienfährung beider Kanten des Aufzeichnungsträgers sowohl vor als auch hinter
der Arbeitsstelle bis dicht an diese heranführend vorhanden ist.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht noch darin, daß lediglich
mit einem einzigen Hauptteil und nur durch eine Drehung dieses einzigen Hauptteils
eine gewünschte Führungsbahn von mehreren Führungsbahnen in die Arbeitsrichtung
gestellt werden kann.
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Die Erfindung bringt noch den Vorteil, der darin besteht, daß das
Führungsteil als Drehteil leicht mit hoher Genauigkeit hergestellt werden kann,
daß es nur aus einem einzigen Stück besteht und daß es einfach zu handhaben ist,
weil es z. B. nur mit zwei Fingern einer Hand am Rand oder an am Rand angebrachten
Handhaben angefaßt und nur um ein kleines Stück um seine Achse gedreht zu werden
braucht. Durch die Erfindung werden die Lagerhaltung und das Auswechseln von Führungstellen
entsprechend der Vielzahl der auf jedem Führungsteil untergebrachten Führungsbahnen
wesentlich verringert, da auf einem Führungsteil bis zu sechs Führungsbahnen mühelos
untergebracht werden können.
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Das Führungsteil kann zu seiner Fixierung in einer seiner Arbeitsstellungen
eine oder mehrere Feststellvorrichtungen haben, die z. B. als Kugelrastvorrichtungen
ausgebildet sein können. Sie können am Umfang des drehbaren Führungsteiles entsprechend
den Führungsbahnen verteilt angeordnet sein. Es kann aber auch eine Feststellvorrichtung
am Boden des Führungsteiles vorgesehen sein. Sie kann als Kugelrast- oder auch als
Zapfen- oder Flächenrastvorrichtung ausgebildet sein. Hat das FührungsteiI z. B.
drei Führungsbahnen, die im Winkel von 120' gegeneinander versetzt angeordnet sind,
so kann der Boden einen Vorsprung in Form eines Zapfens oder einer Fläche haben,
der die Gestalt eines gleichseitigen Dreiecks hat und in eine entsprechende Aussparung
im Träger des Führungsteiles eingreift. Das gleichseitige Dreieck gestattet durch
ein geringes Anheben und Drehen des Führungsteiles eine einfache und leichte Versetzung
des Führungsteiles um je 120'. Beim Vorhandensein von mehr als drei Führungsbahnen
kann an Stelle des gleichseitigen Dreiecks ein Vieleck treten, das soviel Seiten
hat, wie Führungsbahnen auf dem Führungsteil vorhanden sind.
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Als gemeinsamer geometrischer Ort für je eine Kante der mehreren
Führungsbahnen kann z. B. die Drehachse des Führungsteiles dienen.
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Weitere Einzelheiten, insbesondere auch Merkmale und Vorteile der
Erfindung sind der nun folgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele der Erfindung
zu entnehmen, die in den F i g. 1 bis 4 schematisch dargestellt sind.
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F i g. 1 und 2 zeigen ein Führungsteil mit drei Führungsbahnen
und einer Kugelrastung im Schnitt und in Aufsicht; F i g. 3 und 4 veranschaulichen
ein Führungsteil mit fünf Führungsbahnen und einer Zapfenrastvorrichtung am Boden
des Führungsteiles in Ansicht von unten und von der Seite. -
In der F i
g. 1 ist das Führungsteil mit 1 bezeichnet. Es dient zur Führung von
nicht dargestellten Informationsträgern, die in Richtung 2 bewegt werden. Das Führungsteil
1 ist in einer Tischplatte 3 um eine Achse 4 drehbar gelagert und
mit einem Flansch 5
versehen, der durch am Umfang des Führungsteiles
1
verteilte Befestigungs- bzw. Halteteile z. B. federnde Vorreiber
6 festgehalten wird, die mit Schrauben oder anderen entsprechenden Mitteln
7 an der Tischplatte 3 befestigt sein können. Im Führungsteil
1 sind drei Führungsbahnen 8, 9 und 10 für Inforinationsträger
vorgesehen. Die Führungsbahnen haben verschiedene Breiten 11, 12 und
13. Sie können gleich große oder aber auch voneinander verschieden große
Tiefen 14 haben. Die Kanten 15, 16 und 17 der Führungsbahnen
8, 9 und 10 haben den gleichen Ab-
stand 18 von dem ihnen
gemeinsamen geometrischen Ort, hier der Achse 4, um die sich das Führungsteil
1 dreht.
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Zur Feststellung des Führungsteiles in einer von seinen drei Arbeitsstellungen
dient eine Kugelrastvorrichtung mit einer Kugel 19 und einer Feder 20, die
in einer Bohrung 21 im Führungsteil 1 untergebracht ist. Am Umfang der Tischplatte
3 sind um je 120' gegeneinander versetzte Aussparungen 22 vorgesehen,
in die die Kugel 19 einrasten kann. Das Führungsteil 1 hat einen geränderten
Rand 23 als Handhabe zwecks Verstellung des Führungsteiles 1.
Es wird
in einfacher Weise dadurch verstellt, daß es mit zwei Fingern einer Hand am Umfang
erfaßt und in die gewünschte Arbeitsstellung gedreht wird.
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Das Führungsteil gemäß den F i g. 3 und 4 hat fünf Führungsbahnen
24 bis 28 und als Feststellvorrichtung einen Zapfen 29 in Form eines
Fünfecks der in eine entsprechende Aussparung in einer Tischplatte eingreift. Es
wird dadurch verstellt, daß es am geränderten Rand 23 erfaßt, mit seinem
Zapfen 29
aus der entsprechenden Aussparung in der Tischplatte herausgehoben,
wie erforderlich verdreht und in der neuen Stellung in die Tischplatte wieder eingesetzt
wird. Mit 30 ist ein Loch beziffert, das den Durchtritt z. B. von Stanzstempeln
u. dgl. gestattet.