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Spulenhalterung für Kameras, insbesondere zur Dokumentenreproduktion
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spulenhalterung für Kameras, und zwar insbesondere
für solche, die zur Dokumentenreproduktion und zur Herstellung von Offset-Druckplatten
dienen. Eine solche Anlage, bei der die Belichtung und Weiterbehandlung der auf
einer Spule aufgewickelten lichtempfindlichen Folie automatisch erfolgt, ist z.
B. in der USA.-Patentschrift 3 045 540 gezeigt. Hierbei sind die Vorratsspulen
üblicherweise in beträchtlicher Höhe angeordnet, so daß die Bedienungsperson beim
Laden der Kamera, d. h. beim Einsetzen der Spulen, beträchtliche Hubarbeit
leisten muß. Vorratsspulen der üblicherweise verwendeten Art haben ein Gewicht von
etwa 4 bis 7 kg, während die Höhe der Spulen in eingesetztem Zustand etwa
1,5 m über dem Boden beträgt. Hieraus geht die zu leistende Hubarbeit deutlich
hervor.
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Kameras der vorliegenden Art arbeiten in der Weise, daß lichtempfindliches
Material von der Spule abgezogen wird, wobei letztere im allgemeinen ohne Antrieb
ist. Dabei ist es erforderlich, daß der Abzug des Materials von der Spule in genauer
Ausrichtung und genauem Geradlauf erfolgt, um seitliche Bewegungen beim Durchlaufen
der Kamera und in den verschiedenen aufeinanderfolgenden Behandlungsstufen zu verhindern.
Eine solche seitliche Bewegung des Materials würde zu ernsten Störungen des Arbeitsablaufs
führen. Um die genaue Ausrichtung des Abzugs sicherzustellen, ist eine genau justierte,
im allgemeinen genau horizontale Lage der Spulenachse erforderlich. Gemäß dem bekannten
Stand der Technik wird die Ausrichtung und Lagerung der Spule mittels koaxialer
Zapfen erreicht, die zum Laden und Entladen der Kamera in Achsrichtung verstellt
werden und dabei die Spule erfassen bzw. freigeben. Nach jedem Ladevorgang müssen
die Zapfen genau justiert werden, damit die Spulenachse wieder ihre vorgeschriebene
Lage einnimmt. Dieses Nachjustiere.n der Spulenlagerung gestaltet sich bei den bekannten
Anlagen sehr umständlich, da die Spule von der Bedienungsperson während der Einstellarbeit
gehalten werden muß, und zwar in einer zur Handhabung ungünstigen Höhe über dem
Boden.
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Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer verbesserten Spulenhalterung,
bei der das Laden und Entladen erleichtert ist. Ferner soll die erfindungsgemäße
Spulenhalterung gegebenenfalls eine genaue Festlegung und EinsteRbarkeit der Spulenachse
ermöglichen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung bei einer Spulenhalterung
der eingangs genannten Art darin, daß zwei parallele und mit einem der Spulenlänge
entsprechenden Abstand rechtwinklig zur Spulenachse angeordnete Stützwände mit an
ihren Innenseiten rechtwinklig angesetzten Stützelementen zur Drehführung des aufgewickelten
lichtempfindlichen Materials vorgesehen sind, wobei die Stützelemente jeweils einen
Mittelpunktwinkel bezüglich der Spulenachse von weniger als 1801 bestimmen,
und daß mit den Stützwänden Anschlagvorrichtungen verbunden sind, die eine wesentliche
Bewegung der Spule senkrecht zu deren Achse ausschließen und zum Auswechseln der
Spule ohne Verschiebung der Stützwände unter Freigabe des Spulenkörpers quer zur
Spulenachse beweglich sind.
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Die Erfindung wird weiter unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert,
in denen verschiedene Ausführungsbeispiele dargestellt sind. Im einzelnen zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht einer Rollenhalterung für lichtempfindliches
Folienmaterial in einer Kameraanlage gemäß der Erfindung, F i g. 2 eine teilweise
geschnittene Seitenansicht einer Anordnung von Klammern und einer Grundplatte, gesehen
von der linken Seite gemäß F i g. 1,
F i g. 3 einen Schnitt gemäß der
Linie III-111 in Fig. 1,
F i g. 4 einen vergrößerten Aufriß einer Feststelleinrichtung
der Vorrichtung nach F i g. 1,
F i g. 5 die perspektivische Ansicht
einer anderen Ausführung der Stützflächenanordnung gemäß der Erfindung und
F
i g. 6 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführung der Erfindung.
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Bei der Darstellung der erfindungsgemäßen Spulenhalterung nach F i
g. 1 ist das Kameragehäuse teilweise ausgebrochen und eine Verschlußklappe
des Gehäuses in Offenstellung gezeigt. Das Kameragehäuse 10 umfaßt hier eine
durch Scharniere 12 angelenkte Verschlaklappe 11. .
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Das lichtempfindliche Material kann vorzugsweise innerhalb der Verschlußklappe
aufbewahrt werden. Der zur Weiterbehandlung des lichtempfindlichen Materials dienende
Teil der Anlage steht dem Zugang zur Rückseite der Kamera unvermeidlich entgegen.
Wenn die Verschlußklappe offen ist, kann das lichtempfindliche Material von der
Seite eingeführt werden. Die Erfindung kann aber auch für solche Anlagen verwendet'w'erden,
bei denen die Kamera unmittelbar von der Rückseite geladen wird.
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Das lichtempfindliche Papier (in strichpunktierten Linien angedeutet)
ist in zylindrischer Form auf eine Spule 13 gewickelt. Letztere hat einen
zylindrischen Kein 14 sowie - kreisförinige, konzentrische Endscheiben
15 und 15a. Die Spulenachse ist durch die strichpunktierte Linie X-X in der
F i g. 1 angedeutet. Die Spule 13 ist innerhalb der Verschlußklappe
zwischen zwei parallelen Stützwänden 16 und 16a gelagert, die an verschiebbaren
Klammern 17 und 17 a durch Schrauben 18 befestigt sind.
Der aus den Klammern
und Stützwänden bestehende Vorrichtungsteil ist verschiebbar
auf einer Grundplatte 19 mit senkrechten Längsleisten 1.9
a - angeordnet. Letztere tragen eine Reihe von Markierungen zur Anzeige
des veränderlichen Abstandes der Stützwände 16 und 16a bei der Aufnahme von
Spulen unterschiedlicher Länge. Die Klammern 17 und 17 a können an
der Grundplatte durch Drehen der Bedienungsknöpfe 20 bzw. 20 a festgeklemmt werden.
Hierbei werden die Klammern 17 bzw. 17 a mittels Spindel 21 gegen
die Prundplatte 19 gepreßt (s. auch F i g. 2). Die Seitenansicht nach
F i g. 2 zeigt die Klammer 17 im Teilschnitt, wobei die Befestigung
an der Grundplatte 19
im einzelnen dargestellt ist. Die Klammer
17 weist senkrechte Schenkel 22 auf, die sich seitlich bis unterhalb der
Grundplatte 19 erstrecken. Die Schenkel 22 weisen ferner vorspringende Leisten
23 auf, welche die Grundplatte 19 mit ihren Längsrippen
19a, 24 umgreifen. Die Klammer 17 weist außerdem zwei fluchtende öffnungen
25 und 25a auf, wobei erstere für freien Durchgang der Spindel 21 bemessen
-ist, während letztere ein dem Gewindeabschnitt der Spindel 21 entsprechendes Innengewinde
aufweist. Zum Festsetzen der Klammer 17 wird die Spindel 21 gedreht und dadurch
der Abstand zwischen den Schenkeln 22 unter elastischer Biegung der Klammer
vermindert,
letztere also an der Grundplatte 19 festgeklemmt. Diese Arretierung kann
zum Verschieben der Klamm er 17 leicht gelöst werden.
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Gemäß F i g. 1, und- 2 sind die Klammern 17 und
17 a von gleichem Aufbau. Es kann jedoch vorteilhaft sein, eine der Klammern
in Form eines seitlichen .Widerlagers fest mit der Grundplatte zu verbinden, während
nur die andere Klammer gegen die Grundplatte verschiebbar ist und das Einsetzen
von Spulen unterschiedlicher Länge ermöglicht. Die gezeigte beiderseitige Verschiebbarkeit
der Klammern ermög-C -
,Echt die- Mittenjustierung der Spule in bezug auf
- die -optische Achse der Kamera bzw. deren Brennebene. Für ein und
denselben Anwendungsfall können- die Klammern bzw. Widerlager aber auch mit festem
gegenseitigem or Abstand angeordnet sein.
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An den Stützwänden 16 und 16 a sind Stützelemente in
Form kleiner Walzen 28 a, 28 b, 28 c und 28 d mit horizontaler
Drehachse angeordnet. Die Walzen sind im gleichen Abstand von der Achse X-X angeordnet
und ermöglichen dadurch die Drehbewegung der Spule. Die Walzen können außerdem gegebenenfalls
das aufgewickelte- Material - in F ig. 1 durch die strichpunktierte
Linie 13 a angedeutet - am Rand unmittelbar abstützen. Außerdem sind
die Walzen jeweils in einem gegenseitigen Winkelabstand von weniger als
1801 bezüglich der Spulenachse angeordnet und erleichtern dadurch das Einsetzen
und Herausnehmen der Spule. In der dargestellten Ausführungsform sind die Walzen
28 a und 28 b symmetrisch beiderseits der Vertikalen Y'-Y' durch die Achse
X-X angeordnet. Entsprechendes gilt für die Walzen 28 c und 28 d bezüglich
der Vertikalen Y-Y.
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In F i g. 3 ist die Anordnung einer Walze an der Stützwand
vergrößert dargestellt. Die entsprechende Anordnung gilt für alle Walzen. Die Walze
28 a ist auf einem Zapfen 29 gelagert, der seinerseits an der Stützwand
16 a mittels einer Senkschraube 30 befestigt ist. Ein in eine Nut
des Bolzens 29 eingesetzter Sprengring 31 dient als Axialanschlag
für die Walze.
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Gemäß F i g. 1 sind die Stützwände 16 und
16 a
mit senkrechten Langlöchem 32 und 32a versehen, in welche
Bolzen 34, 34a mit schwenkbaren Anschlagnocken 33 bzw. 33 a verschiebbar
eingesetzt sind. Die Bolzen 34 und 34 a können mittels entspre . tchender
Muttern 35 (in F i g. 1 ist eine derselben dargestellt) festgesetzt
werden. Diese Verstellmöglichkeit ist vor allem auch zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen
erwünscht. Die Anschlagnocken 33
und 33a verhindern im wesentlichen eine Bewegung
der Spule 13 quer zur Drehachse durch Berührung mit den Endscheiben
15 und 15 a. Vorzugsweise- ist ein geringes Spiel zwischen
Anschlagnocken und den Endscheiben vorgesehen, um die Reibung bei der Drehbewegung
der Spule gering zu halten. Ein Spiel in der Größenordnung von einigen Zehntehniffinietern
hat sich für normale Betriebsbedingungen als ausreichend erwiesen. Federn
36 und 36 a verbinden die Anschlagnocken 33 und 33 a
nachgiebig mit den Stützwänden 16 und 16 a, in deren Stehbolzen
37
bzw. 37 a die Federn eingehängt sind. An jeder Stützwand ist ein
Winkelstück 38 bzw. 38 a mit je einer nicht dargestellten
Gewindebohrung zur Aufnahme einer Stellschraube 39 bzw. 39a angeschweißt.
Letztere wirken auf die Anschlagnocken und ermöglichen deren Schwenkeinstellung
in bezug auf die Vertikalen Y-Y bzw. Y-Y. Infolge dieser Anorcrnung können die Anschlagnocken
um die Bolzen 34 bzw. 34 a in Richtung des Pfeils A ausschwenken und
sodann unter der Wirkung der Federn 36 bzw. 36a wieder in ihre Ausgangslage
an den Einstelrschrauben 39 bzw. 39 a zurückkehren. Die Arbeitsweise
der Vorrichtung wird nun an Hand von F i g. 1
und 4 erläutert. F i
g. 4 ist eine vergrößerte Seitenansicht des Anschlagnockens 33 a,
wobei die Bewegung dieses Nockens und der Endscheibe 15 a schematisch
angedeutet ist. Zum Einsetzen der Spule in das Kameragehäuse wird die Verschlußklappe
11 geöffnet. Die Betätigungsknöpfe20 und 20a werden nun in entsprechender
Richtung gedreht und -dadurch die Klammern 17 und 17 a gelöst.-
Die Seitenstützen und Klammern werden dann mit Hilfe.dbr
Markierungen
auf der Längsleiste 19 a in die erforderliche Stellung gebracht. Sodann
werden die Klammeni wieder mittels der Betätigungsknöpfe 20 und 20 a bzw. der Spindel
21 an der Grundplatte 19 festgeklemmt. Die Spule wird dann in horizontaler
Richtung in das Gehäuse eingeführt. Die Endscheiben 15
und 15
a berühren nun die Walzen 28 c sowie 28 a, worauf die Spule um
die genannten Walzen in Richtung des Pfeils B eine Schwenkung ausführt. Die Umfangskanten
der Endscheiben berühren nun die Flanken der Anschlagnocken 33 und
33 a. Im Verlauf der weiteren Schwenkbewegung der Spule
13 in Richtung des Pfeils B schwenken nun die Anschlagnocken 33 und
33 a um die Bolzen 34 und 34 a in Richtung des Pfeils A. Wenn
sodann die Endscheiben 15 und 15 a ihre endgültige Lage
auf den Walzen 28 a bis 28 d eingenommen haben, bringen die Federn
36 und 36 a die Anschlagnocken 33 und 33 a wieder
in ihre Stellung gemäß F i g. 1 zurück. Die Schwenkbewegung der Anschlagnocken
bzw. deren Endstellung wird dabei mittels der Stellschrauben 39 bzw. 39a
bestimmt. Die Spule kann in entsprechend umgekehrter Weise wieder entfernt werden,
indem die Spule gleichzeitig angehoben und geschwenkt wird, bis die Endscheiben
15 und 15a in Berührung mit den Anschlagnocken 33 und 33 a
treten.
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In F i g. 4 sind die aufeinanderfolgenden Stellungen eines
der Anschlagnocken während seiner Schwenkbewegung durch Berührung mit der zugehörigen
Endscheibe beim Entfernen der Spule dargestellt. In dieser Figur sind die Verhältnisse
am Beispiel des Anschlagnockens 33 und der Endscheibe 15 dargestellt.
Entsprechendes gilt selbstverständlich auch für den Anschlagnocken 33 a mit
Endscheibe 15 a gemäß F i g. 1. Die Spule wird zunächst
bis zur Berührung der Endscheibe mit dem Anschlagnocken 33 Angel hoben und
gleichzeitig in Richtung des Pfeils C geschwenkt. Durch das gleichzeitige
Anheben und Schwenken durchläuft die Endscheibe 15 aufeinanderfolgend die
in F i g. 4 mit a bis d bezeichneten Stellungen. Der Anschlagnocken
wird dabei ebenfalls geschwenkt und durchläuft die Stellungen a' bis d. Wenn die
Endscheibe 15 ihre Stellung d und der Anschlagnocken 33 seine
Stellung d' erreicht hat, kann die Spule in horizontaler Richtung durch die
geöffnete Verschlußklappe entnommen werden. Danach kehrt der Anschlagnocken
33 wieder in seine Ausgangsstellung a unter der Wirkung der Feder
36
zurück.
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In F i g. 5 ist eine andere Ausführung* einer Führungsfläche
gemäß der Erfindung dargestellt. Die Walzen gemäß F i g. 1 sind hier durch
ein Kurvenstück 40 ersetzt, das an der Seitenstütze 16 befestigt ist und
die Endscheibe 15 abstützt (letztere in gestrichelten Linien angedeutet).
Eine gleiche Anordnung ist für die Stützwand 16a vorgesehen.
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In F i g. 6 ist eine weitere Ausführung der Erfindung dargestellt.
Wesentliche Elemente dieser Ausführung entsprechen derjenigen nach F i
g. 1 und sind mit gleichen Ziffern bezeichnet. Die vorliegende Ausführung
unterscheidet sich von der vorangehenden durch Wegfall der Walzen zugunsten eines
Paares von Rundstangen 41 und 42, die sich zwischen den senkrechten Wandungen der
Klappe 11 erstrecken und mit diesen verbunden sind. Die Stützwände
16
und 16a sind mit Bohrungen zur, verschiebbaren Lagerung der Rundstangen
41 und 42 versehen. Die Klammer 17 ist mit zwei Aussparungen versehen, von
denen die eine sichtbar und mit Ziffer 43 bezeichnet ist. Innerhalb der Aussparung
befindet sich eine Feder 44 mit Druckkugel 45, welche in entsprechende Ansenkungen
46 der Rundstange 41 eingreift. Verschlußplatten 47, die durch Schrauben 48 an der
Klammer 47 befestigt sind, decken die Aussparungen ab und sorgen für entsprechende
Halterung der Federn 44 mit Kugeln 45. Zur Einstellung für unterschiedliche Spulenlängen
ist es bei dieser Vorrichtung lediglich erforderlich, die Klammern mit den daran
befestigten Stützwänden in bezug auf die Grundplatte in die gewünschte Stellung
zu verschieben, wobei die Druckkugeln 45 in die entsprechenden Einsenkungen einrasten.
Die gezeigten Vorrichtungen können noch dahin vereinfacht werden, daß nur an einer
Stützwand ein Anschlagnocken der erläuterten Art vorgesehen ist.