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Kleiner, insbesondere tragbarer Fahrscheindrucker Die Erfindung bezieht
sich auf Fahrschein- bzw. Wertscheindrucker, insbesondere kleine, tragbare Drucker
dieser Art, bei denen die verschiedenen veränderlichen Kennzeichen, mit denen der
Wertschein bedruckt werden soll, über ein Hebelfeld oder ähnliche Einstellglieder
auf einer Druckwalze eingestellt werden, die außerdem einen festen Text trägt und
die bei Betätigung einer Handkurbel in Umdrehung versetzt wird und dabei alle auf
ihr vereinigten festen und variablen Kennzeichen zum Abdruck auf einem Papierstreifen
bringt, der von einer im Druckapparat gespeicherten Papierrolle abgezogen und nach
dem Bedrucken an einer Austrittsöffnung mittels eines Abreißmessers abgetrennt wird.
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Mit einem solchen Fahrscheindrucker werden in der Regel nur Einzelfahrscheine
hergestellt. Nun sehen jedoch viele Verkehrsunternehmen neben solchen auch Mehrfahrtenscheine
vor, die beim Schaffner gelöst werden können, aber auch im Fahrscheindrucker selbst
hergestellt werden können und zu einer bestimmten Anzahl von Fahrten bestimmter
Art, z. B. Geradeausfahrt, Umsteigefahrt oder auch Fahrt über eine bestimmte Zone
berechtigen. Die auf derartigen Fahrscheinen befindlichen, für die einzelnen Fahrten
vorgesehenen Abschnitte müssen dann entwertet werden, wozu man sich bekanntlich
zusätzlicher Handstempel, Druck- oder Lochzangen bedient. Diese müssen, um die Gültigkeit
des Fahrscheines bei Kontrollen erweisen zu können, ebenfalls einstellbare Kennzeichen
aufweisen.
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Die Notwendigkeit, neben einem Fahrscheindrucker der obengenannten
Art noch ein derartiges Zusatzgerät benutzen zu müssen, dessen Einstellung häufig
im Verlauf einer Dienstzeit verändert werden muß, stellt nicht nur eine zusätzliche
Belastung des Schaffners dar, sondern verzögert auch die Abfertigung der Fahrgäste.
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Dasselbe gilt für den aus der französischen Patentschrift 1186 044
bekannten Fahrscheindrucker. Bei diesem ist für die Entwertung von außen einzuführender
Fahrscheine ein besonderer Einführungsschlitz auf der der normalen Ausgabeöffnung
entgegengesetzten Seite des Gerätes vorgesehen. Abgesehen von der damit verbundenen
umständlichen Bedienungsweise und dem erheblichen Aufwand für die Sperrung der Fortschaltung
des Fahrscheinbandes im Gerät bei dessen Verwendung zur Entwertung von außen eingeführter
Fahrscheine, ist auch bei diesem Fahrscheindrucker ein gezielter Aufdruck einer
Entwertungszeile auf dem Fahrschein nicht gewährleistet.
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Um diesem Mangel abzuhelfen, ist bereits ein Fahrscheindrucker entwickelt
worden, mit dem nicht nur Fahrscheine im Apparat selbst durch Bedrucken eines von
einer Papierrolle ablaufenden Streifens hergestellt werden können, sondern der auch
in der Lage ist, mit Hilfe derselben Druckeinrichtung von außen in den Apparat eingeführte
Fahrscheine zu entwerten. Dieser bekannte und in der deutschen Patentschrift 613
317 beschriebene Wertscheindrucker ist aber nicht geeignet, sogenannte Streifenkarten
oder Carnets zu entwerten, da es unmöglich ist, auf der von außen eingeführten Karte
einen gezielten Zeilenaufdruck herzustellen. Daneben weist das bekannte Gerät verschiedene
konstruktive Mängel auf, wie z. B. Hemmungen im Papiertransport beim Umschalten
des Öffnungsschlitzes, Mitlaufen des im Druckapparat befindlichen Papierstreifens
beim Bedrucken eines von außen eingeführten Scheines und unbequeme Bedienung, was
dazu geführt hat, daß dieses Gerät nie Eingang in die Praxis gefunden hat.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Wertscheindrucker der vorbeschriebenen
Art zu schaffen, der es gestattet, unter Vermeidung der Nachteile des bekannten
Gerätes neben der normalen Fahrscheinherstellung im Druckapparat selbst auch von
außen eingeführten Mehrfahrtenscheine mit einer Entwertungszeile zu bedrucken, und
zwar derart, daß diese Entwertungszeile auf dem Mehrfahrtenschein genau die Lage
erhält, die der Gebühr für den gewünschten Fahrtabschnitt entspricht.
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Erfindungsgemäß besteht die Entwertungseinrichtung bei einem Wertscheindrucker
der genannten Art aus einem zusätzlichen Druckwerk mit einstellbaren Typenrädern,
deren Einstellung zumindest teilweise durch dieselben Einstellglieder bewirkt wird,
die der Einstellung des Druckwerkes für die Einzelfahrscheine dienen, und aus einer
das zusätzliche Druckwerk abdeckenden und als Auflage für den zu entwertenden
Mehrfahrtenschein
dienenden aufklappbaren Druckplatte auf der Frontplatte des Wertscheindruckers,
wobei diese Klappe eine Richtmarke aufweist, an welche der zu entwertende Fahrschein
lagerichtig anlegbar ist und der Entwertungsdruck durch schlagartiges Schließen
dieser Druckplattenklappe erfolgt. Durch dieses schlagartige Schließen der Klappe
wird der auf deren Innenseite aufgelegte Mehrfahrtenschein gegen den Drucktypensatz
des Entwerters geschlagen. Dieser Druckvorgang wird zweckmäßig mit Hilfe eines besonderen
Hebels bewirkt.
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Bei den häufig zu verstellenden Kennzeichen handelt es sich in der
Regel um den Tarifpunkt oder die Zonen, die unter Umständen schon nach kurzen Fahrtabschnitten
wechseln, und insbesondere um das Zeitmerkmal, das ebenfalls innerhalb kürzerer
Abstände zu ändern ist. Außerdem finden sich auf solchen Entwertern noch meist solche
Angaben wie Datum, Linie und Fahrtrichtung. Durch die Erfindung wird die Arbeit
des Schaffners wesentlich erleichtert, da er während der Fahrt nur das Druckgerät
und nicht noch den Entwerter zu beobachten hat, da letzterer automatisch die gleichen
Angaben aufweist wie auf den Einzelfahrscheinen. Die Gefahr, bei dem häufigen Zonen-
oder Zeitwechsel die eine oder andere Einstellung auf dem Entwerter zu vergessen,
ist damit beseitigt.
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Zweckmäßig sind die variablen Angaben, die am häufigsten zu ändern
sind, sowohl im Drucker als auch im Entwerter so zusammengefaßt, daß sie durch ein
einziges gemeinsames Einstellglied, z. B. einen Hebel, eingestellt werden können.
Zur Einstellung der übrigen veränderlichen Daten auf den Wertscheinen und den Mehrfahrtenscheinen,
die allgemein nur täglich bei Dienstbeginn bzw. an Wendepunkten zu verstellen sind,
dienen weitere Stellhebel oder Stellstifte.
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Einzelheiten einer zweckmäßigen konstruktiven Ausbildung und der Wirkungsweise
einer solchen Entwertungsvorrichtung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles.
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F i g. 1 zeigt einen Wertscheindrucker mit dem organisch eingegliederten
Entwerter in Ansicht von vorn, F i g. 2 von der Seite im Schnitt; F i g. 3 ist eine
Teilansicht, zum Teil im Schnitt, des Typenrädersatzes auf der Entwertungsachse;
F i g. 4 zeigt in etwas vergrößertem Maßstab eine Draufsicht auf die Fahrscheinauflage
der Entwerterklappe.
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Der Wertscheindrucker besteht aus einem Gehäuse 1, einem Hebelfeld
für Zone 2 oder Tarifpunkt und Zeit 3 und aus einem Preishebel 4. Die Handkurbel
5 dient zum Antrieb der Druckwalze 6. Beim Antrieb derselben werden gleichzeitig
eine Einfärbwalze 7 und die Gegendruckwalze 8 durch Friktion mitgenommen und die
Papierbahn 9 für den Wertschein 10 von der Papiervorratsrolle 11 abgezogen. Der
Wertschein läßt sich mittels eines gezahnten Messers 30 am Ausgabeschlitz von Hand
abreißen.
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Der Entwerter 12 besteht aus einem Typenrädersatz 13, von welchem
einige Räder 14 durch das Hebelfeld 2, 3 des Wertscheindruckers, andere Räder, z.
B. die mit 15 bezeichneten mittels eines Stellstiftes von Hand verstellt werden.
Ersteren ist in bekannter Weise je ein Antriebszahnrad 31 zugeordnet, während letztere
zweckmäßig mit einer Innenrastung 32 versehen sind. Die von Hand zu verstellenden
Typenräder 15 können auch zusätzlich durch beigeordnete Stellräder 16, die
lesbar graviert sind und aus dem Entwerter bzw. dem Druckergehäuse gut sichtbar
und bestätigbar heraustreten, eingestellt werden.
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Der Wertschein wird bei dem dem Ausführungsbeispiel zugrunde gelegten
Wertscheindrucker im Rotationsverfahren gedruckt. Hierbei müssen während des Druckvorganges
die mit den Typenrädern 17 der Druckwalze 6 in Verbindung stehenden Räder 18 der
mit den Einstellhebeln in Verbindung stehenden Rädersätze 19 außer Eingriff gebracht
werden. Dies erfolgt in an sich bekannter Weise dadurch, daß ein zweites Rad 20
der fest verbundenen Rädersätze 19 mit dem jeweiligen Stellhebel 2, 3, 4 zusammenarbeitet
und eine Entkupplung der Einstellübertragungsglieder bewirkt. Diese Arbeitsweise
wird zu Anfang des Arbeitsspieles durch die Handkurbel 5 in Verbindung mit hier
nicht dargestellten Gliedern erzeugt und während der Drehung der Druckwalze 6, d.
h. während des Druckvorganges, aufrechterhalten.
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Die Rädersätze 19 bewirken bei Einstellung der Hebel 2, 3, 4 gleichzeitig
mit der Einstellung der Typenräder 17 auf der Druckwalze über Zwischenräder 21 eine
entsprechende Einstellung der Typenräder 14 des Entwerters 12.
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Da die Typenradzeile des Entwerters nur in der Grundstellung des Gerätes
abgedruckt wird, d. h. ohne Betätigung der Handkurbel, ist für den Entwertungsdruck
auch keine Entkopplung zwischen den Einstellübertragungsgliedern und dem Entwertungsdruckwerk
notwendig.
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Für die Entwertung des Mehrfahrtenscheines 23 ist an der Frontplatte
des Wertscheindruckers eine nach vorn unten aufklappbare Druckklappe 24 vorgesehen,
die in Ruhestellung unter Federdruck geschlossen ist. Mittels einer Ausnehmung 29
im Gehäuse kann die Druckklappe 24 leicht ergriffen und geöffnet werden.
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Zur Entwertung wird dann der Mehrfahrtenschein auf der Rückseite der
Druckklappe aufgelegt und an eine dort angebrachte Richtmarke 33 angelegt. Die Auflagefläche
für den Fahrschein ist mit 28 bezeichnet. Längs ihrer Schwenkkante ist eine Anschlagleiste
34 vorgesehen. Der Fahrschein wird seitlich in der Pfeilrichtung über die Klappe
geführt, und zwar zwischen dieser und einer darüber befindlichen leicht federnden
und transparenten Abdeckung 35. Der Einschnitt 36 in dieser, an dessen Ende die
Richtmarke 33 angebracht ist, gibt die Entwertungszeile auf dem Fahrschein frei.
Der Fahrschein wird also mit seiner Längskante entlang der Anschlagleiste so weit
über die Klappe bewegt, bis die zu entwertende Zeile gegenüber der Richtmarke im
Bereich des Einschnittes der Abdeckung liegt.
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Die Entwertungsvorrichtung weist ferner eine im Gehäuse quer zur Frontplatte
angeordnete und mit einem Ende aus diesem seitlich heraustretende Drucktaste 25
auf. Bei deren Niederdrücken legt sich der Tastenhebel gegen einen Schaltfinger
26 an der Druckklappe und bewirkt damit, daß diese zuklappt. Sie wird dabei mit
dem Mehrfahrtenschein gegen die Typenräder des Entwerters gedrückt, wobei dessen
Typen mittels eines dazwischen geführten Einfärbebandes 22 zum Abdruck auf dem Fahrschein
gebracht werden und damit die Entwertung durchführen. Eine Zugfeder 27 bringt die
Taste 25 und damit die Klappe 24 wieder in ihre Ruhelage.
Die Druckklappe
24 ist so ausgebildet, daß sie in der Einlegstellung des Mehrfahrtenscheines 23
einen Anschlag findet und bei Nichtgebrauch des Entwerters diesen leicht federnd
als Deckel verschließt.