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Elektrischer Lötkolben mit innenbeheizter Lötspitze Die Erfindung
richtet sich auf einen elektrischen Lötkolben mit innenbeheizter Lötspitze und gegebenenfalls
ein- oder mehrfach längsgeschlitztem Mantelrohr, dessen Innenhohlraum aus Gründen
des Korrosionsschutzes mit einem Schutzbelag, besonders einem Nickelbelag, versehen
ist.
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Es sind bereits derartige elektrische Lötkolben bekannt, deren Lötspitzen
auf ein die Heizwicklung vorderen Ende enthaltendes geschlossenes, meist dünnes
Stielrohr aufsteckbar sind und zu dem Zweck das erwähnte ebenfalls aus Kupfer bestehende
Mantelrohr haben, an dessen vorderem Ende die eigentliche dünnere Lötspitze sitzt.
Der Kupfermantel der Lötspitze zeigt ein Sackloch, deren Tiefe der Länge der beheizten
Zone des Stielrohres entspricht, so daß die erzeugte Wärme unmittelbar auf den dicht
anliegenden Kupfermantel der Lötspitze übergeht und zur Lötbahn der Lötspitze gelangt.
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Das den Heizkörper enthaltende erwähnte dünne Stielrohr besteht in
der Regel aus einem Material, das nicht korrodiert. Dennoch zeigt es sich, daß auch
ohne nennenswerten Luftzutritt zu der innenbeheizten Lötspitze diese von den sich
bildenden Korrosionsprodukten, falls sie mit einem Schutz versehen ist, auseinandergetrieben
wird, was eine Lockerung der Lötspitze und einen verschlechterten Wärmeübergang
zur Folge hat. Wenn keine Schlitze vorhanden sind, wird die Spitze schon nach verhältnismäßig
kurzer Betriebszeit so fest, daß sie nicht mehr von dem Stielrohr abgenommen werden
kann. Es werden nun aber für die verschiedenen Lötarbeiten verschieden geformte
Lötspitzen benötigt, so daß die Auswechselbarkeit der Lötspitze ein Betriebserfordernis
ist.
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Bei außen beheizten Lötspitzen ist es weiter bekannt, die Lötspitze
durch Alitieren zunderfest zu machen, was darauf beruht, daß Aluminium in das Kupfer
eindiffundiert wird, wodurch eine harte aber zunderfeste Schutzschicht aus Aluminiumbronze
entsteht, die nicht korrodiert. Diese bekannte Alitierung läßt sich aber bei den
eingangs erwähnten innenbeheizten Lötspitzen nicht anwenden. Man hat sich deshalb
damit begnügen müssen, die innenbeheizten Lötspitzen, die meist aus Elektrolytkupfer
bestehen, zum Zwecke des Korrosionsschutzes mit einem galvanisch aufgebrachten Niederschlag
zu versehen. In der Regel hat man die Lötspitzen vernickelt. Diese Außenvernickelung
läßt sich meist einwandfrei herstellen, nicht aber die Innenvernickelung, und man
hat es deshalb mehr oder weniger dem Zufall überlassen, inwieweit sich der erstrebte
Korrosionsschutz innenbeheizter Lötspitzen in der Praxis erreichen läßt. In den
meisten Fällen zeigt es sich, daß eine galvanisch vernickelte innenbeheizte Lötspitze
schon nach wenigen Tagen durch den Druck der sich innen bildenden Korrosionsprodukte
erweitert wird, wenn sie geschützt ist. Die Folge davon ist ein verschlechterter
Wärmeübergang zur Lötbahn und eine Leistungsminderung des Lötkolbens.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Korrosionsfestigkeit
der eingangs erwähnten innenbeheizten Lötspitze wesentlich zu verbessern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist ein im Innern der
Lötkolbenspitze in an sich bekannter Weise durch stromlose, reduktive Abscheidung
aus einer entsprechenden Metallsalzlösung erzeugter Schutzbelag in einer Stärke
von 0,1 bis 10 und besonders von 7 bis 8 Mikrometer vorgesehen. Dadurch wird in
überraschender Weise ein vollkommener Korrosionsschutz erzielt, der lange Zeit wirksam
ist und die obenerwähnten Eigenschaften nicht aufweist. Eine so behandelte Lötspitze
zeigt nach mehreren Monaten Dauerbetrieb noch keinerlei Innenkorrosion.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß auch die
Außenfläche der Lötspitze einen in gleicher Weise und im gleichen Arbeitsgang erzeugten
Schutzbelag aufweist. Dadurch befindet sich der erfindungsgemäße Korrosionsschutzbelag
auf der gesamten Oberfläche der Lötspitze, und zwar in einer gleichmäßigen Schicht
gleicher Stärke, die vor allem auch innen porenfrei ist.
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Der oder die Längsschlitze im Innern des Mantelrohres erleichtern
den blasenfreien Zutritt der Badflüssigkeit in den Innenraum der Lötspitze, so daß
sich hier keine Gasblasen anstauen und den Flüssigkeitszutritt hemmen. Da durch
die Längsschlitze hindurch eine gewisse Zirkulation der Flüssigkeit stattfindet,
werden auch die sich auf einem verhältnismäßig geringen Abstand von Bruchteilen
eines Millimeters gegenüberstehenden Schlitzkanten korrosionsfest metallisiert.
Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß
die korrosionsgeschützten,
innenbeheizten Lötspitzen sich noch nach langer Betriebszeit ebenso leicht wie zu
Beginn auswechseln lassen, ohne daß der innenseitige Korrosionsschutzniederschlag
durch gewaltsames Abziehen der Lötspitze beschädigt wird.
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Die Behandlungsdauer wird zweckmäßig vorher bestimmt und kann auch
in kleinen Chargen von je etwa zehn Lötspitzen erfolgen, die gleichzeitig den korrosionsfesten
Innen- und Außenniederschlag erhalten.
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Im nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel wiedergegeben.
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Zehn aus Elektrolytkupfer bestehende Lötspitzen mit Innenbohrung werden
elektrolytisch entfettet, in Wasser gespült, in 10°/oiger Salzsäure dekapiert, wieder
gespült und in die fertige Nickelmetallsalzlösung so lange gelegt, bis eine Schichtstärke
von etwa 7 bis 8 Mikron erreicht wird. Die Metallsalzlösung wird auf 98 bis 99°
C gehalten und ein pH-Wert von 4,5 bis 5,5 eingestellt. Nach Erreichung der gewünschten
Schichtdicke (in etwa 45 Minuten) werden die Lötspitzen aus der Lösung genommen,
gespült und getrocknet.