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Schließvorrichtung für Türen von Haushaltsküchenherden Die Erfindung
betrifft eine Schließvorrichtung für Türen von Haushaltsküchenherden, die nach unten
um eine waagerechte Schwenkachse aufklappbar sind und unter der Wirkung einer die
Schließbewegung unterstützenden, auf der Schwenkachse als Schraubenfeder sitzenden
Schenkelfeder stehen sowie mit einem unter Federkraft verschiebbaren, an seinem
der Schwenkachse zugekehrten Ende eine Rolle aufweisenden Schnepperbolzen ausgestattet
sind und mit dieser Rolle in das mit Nasen versehene Umrißprofil eines als Träger
für die Schwenkachse ausgebildeten und sich senkrecht zur Türebene erstreckenden
Schließteils eingreift, wodurch die Tür in jeder gewünschten Stellung gehalten werden
kann.
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Bei einer bekannten Schließvorrichtung dieser Bauart (britische Patentschrift
496 833) weist die Tür des Herdes jeweils segmentartige Schließbügel auf. Diese
Schließbügel tauchen jeweils in einen in der Vorderwand des Ofengehäuses angeordneten
Schlitz ein und bewegen sich beim Schließen der Tür zwischen das innere und das
äußere Herdgehäuse. Zwischen diesen beiden Gehäusen ist jeweils ein federbelasteter
Schnepper vorgesehen, der mit entsprechenden Nasen der Schließbügel zusammenarbeitet,
so daß die Tür in Teiloffenstellung und Schließstellung gehalten wird.
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Diese bekannte Schließvorrichtung hat jedoch verschiedene Nachteile.
Damit der jeweilige Schließbügel zwischen dem inneren und äußeren Herdgehäuse gleiten
kann, muß ein genügend großer Raum vorhanden sein. Bei schmalen Herden mit breiten
Backrohren ist dieser Raum jedoch meist nicht vorhanden, wenn man nicht an denjenigen
Stellen, wo der Schließbügel zwischen dem äußeren und inneren Ofengehäuse gleitet,
auf eine Isolierung ganz oder teilweise verzichten will. Auf eine solche Isolierung
kann man jedoch vielfach nicht verzichten, da bei den heute üblichen Anbauküchen
sich direkt neben dem Herd Holz und Kunststoffteile befinden können, die vor Wärmeeinwirkung
geschützt werden müssen. Damit der Schließbügel nicht durch die meistens aus Glaswolle
bestehende Isolierung behindert wird, ist es ferner erforderlich, ein Gehäuse vorzusehen,
welches das Eindringen der Isolierung in den von dem Schließbügel beanspruchten
Raum zwischen den beiden Gehäusen verhindert. Durch dieses zusätzliche Gehäuse wird
jedoch die Herstellung der Schließvorrichtung verteuert. Ein weiterer Nachteil des
segmentartigen Schließbügels besteht darin, daß dieser in Schließstellung auch einen
Raum unterhalb der Schwenkachse bzw. unterhalb des Bodenbleches des Backrohres beansprucht.
Er ragt nämlich in Schließstellung der Tür mit einem erheblichen Teil nach unten.
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Dies wirkt sich besonders nachteilig bei solchen Backöfen aus, die
in halber Höhe in vorbereitete Gehäuse von Anbauküchen eingeschoben werden sollen.
Gerade bei diesen Backöfen wird größter Wert darauf gelegt, daß sie eine geringe
Bauhöhe aufweisen, damit man unterhalb und oberhalb des Backofens noch genügend
Platz zur Unterbringung von Töpfen, Geschirr u. dgl. hat. Die Hersteller der Anbauküchen
wünschen jedoch nicht, irgendwelche zusätzlichen Aussparungen, Nischen u. dgl. vorsehen
zu müssen, in die dann vorstehende Teile des Schließbügels eingreifen. Ein weiterer
Nachteil der vorbekannten Schließvorrichtung besteht darin, daß der Schnepper und
seine Feder zwischen den beiden Herdgehäusen angeordnet ist. Aus diesem Grund ist
er schlecht zugänglich, falls nach längerer Benutzung ein Auswechseln der Schnepperfeder
erforderlich sein sollte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden
und eine einfach herzustellende, leicht zugängliche Schließvorrichtung zu schaffen,
die geringen Platzbedarf und keine zusätzlichen Aussparungen erfordert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schwenkachse
samt Schenkelfeder und der Schnepperbolzen samt Schließteil in einem L-förmigen
Verschlußgehäuse in der Tür derart untergebracht sind, daß die Schwenkachse als
Scharnierbolzen im kurzen Arm und die übrigen
Teile im langen Arm
des Verschlußgehäuses angeordnet sind, und daß der Schnepperbolzen in Gabelform
zwischen den Gabelarmen die mit dem Umrißprofil des Schließteils zusammenarbeitende
Rolle drehbar führt, während der Schaft des Schnepperbolzens in einer Öffnung eines
den langen Arm des Verschlußgehäuses durchsetzenden Querstückes verschiebbar ist
und die Schraubenfeder des Schnepperbolzens um dessen Schaft sich zwischen der Gabel
und dem Querstück abstützt.
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Da ein Schließbügel entfällt, braucht zwischen dem inneren und dem
äußeren Herdgehäuse kein Raum mehr für einen derartigen Schließbügel vorgesehen
sein. Die eigentliche Schließvorrichtung ist vollständig in der Tür untergebracht.
Hierbei kann die Anordnung so getroffen werden, daß sich der Schnepperbolzen mit
seiner Feder an der äußeren Türkante befindet, wo auf eine Isolierung verzichtet
werden kann. Weder beim Schließen noch beim öffnen der Tür stehen irgendwelche Teile
der Schließvorrichtung nach unten über die Schwenkachse bzw. den Boden des Backofens
vor, so daß die neue Schließvorrichtung eine besonders raumsparende Herdkonstruktion
gestattet. Da der Schnepper und insbesondere seine Feder in der Tür angeordnet sind,
sind sie für Reparaturzwecke nicht nur leicht zugänglich, sondern auch geringeren
Wärmeeinwirkungen unterworfen.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 in Seitenansicht, teilweise
im Schnitt, eine erfindungsgemäße Schließvorrichtung in der Schließstellung, F i
g. 2 die gleiche Schließvorrichtung in einer teilweise geöffneten Stellung, F i
g. 3 die gleiche Schließvorrichtung in voll geöffneter Stellung, F i g. 4 eine Draufsicht
auf die Schließvorrichtung von ihrer offenen Seite her.
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Die in der Zeichnung dargestellte Schließvorrichtung ist zur Befestigung
an der Tür eines Haushaltsküchenherds bestimmt und weist ein Schließteil 2 auf,
welches eine Schraube 3 zur Befestigung an der senkrechten Vorderseite 4 des Herdes
besitzt. Die Tür des Herdes ist nach unten um eine waagerechte Schwenkachse 6 aufklappbar
und steht unter der Wirkung einer die Schließbewegung unterstützenden, auf der Schwenkachse
6 als Schraubenfeder sitzenden Schenkelfeder B. Weiterhin ist ein unter der
Kraft einer Feder 20 verschiebbarer, an seinem der Schwenkachse 6 zugekehrten
Ende eine Rolle 15 aufweisender Schnepperbolzen 16 vorgesehen, der mit seiner Rolle
15 in das mit einer Nase B versehene Umrißprofil des Schließteils 2 eingreift. Das
Schließteil 2 ist gleichzeitig als Träger für die Schwenkachse 6 ausgebildet und
erstreckt sich senkrecht zur Türebene.
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Die Schwenkachse 6 samt Schenkelfeder 8 und der Schnepperbolzen 16
samt Schließteil 2 ist in einem L-förrnigen Verschlußgehäuse 1 in der Tür derart
untergebracht, daß die Schwenkachse als Scharnierbolzen -im kurzen Arm 5
und die übrigen Teile im langen Arm 12 des Verschlußgehäuses angeordnet sind. Dabei
weist der Schnepperbolzen Gabelform auf und führt zwischen seinen Gabelarmen 13
drehbar die mit dem Umrißprofil des Schließteils 2 zusammenarbeitende Rolle 15.
Der Schaft des Schnepperbolzens 16 ist in einer Öffnung eines den langen Arm 12
des Verschlußgehäuses 1 durchsetzenden Querstückes 17 verschiebbar. Die Schraubenfeder
20 des Schnepperbolzens ist um dessen Schaft angeordnet und stützt sich zwischen
der Gabel 13 und dem Querstück 17 ab.
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Die um die Schwenkachse als Schraubenfeder sitzende Schenkelfeder
8 stützt sich mit ihrem einen Ende 9 gegen eine Wand 10 des Gehäuses ab, während
ihr anderes Ende 11 sich im entgegengesetzten Sinn gegen das Schließteil 2 abstützt,
so daß die Feder 8 wie eine Torsionsfeder wirkt. Dabei ist die Federkraft so bemessen,
daß die Schenkelfeder die Tür in der Schließstellung (F i g. 1) gegen die Vorderseite
des Herdes mit ausreichender Kraft andrückt, während bei voll geöffneter Tür (F
i g. 3) das Gewicht der letzteren die Kraft der Schenkelfeder ausgleicht, so daß
die Tür stabil in der geöffneten Stellung verbleibt. Wie bereits erwähnt, ist das
Schließteil 2 als Träger für die Schwenkachse 6 ausgebildet; er wird bei 7 von der
Schwenkachse durchsetzt.
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Die Drehzapfen der Rolle 15 sind so weit verlängert, daß sie in längliche
Öffnungen 19 in den einander gegenüberliegenden Wänden des langen Armes 12 des Verschlußgehäuses
1 eingreifen (F i g. 4). Die Belastung des Schnepperbolzens 16 durch die Feder 20
erfolgt in Pfeilrichtung A.
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In der Schließstellung der Tür (F i g. 1) nimmt eine geeignete Ausnehrnung
18 des Schließteils 2 die Rolle 15 auf. Beim Öffnen der Tür wird die Rolle 15 infolge
der Nase B des Umrißprofils des Schließteils während eines bestimmten Weges entgegengesetzt
der Richtung des Pfeils A verlagert, wobei die Feder 20 zusammengedrückt wird. Erreicht
die Tür die in F i g. 2 gezeigte Stellung (teilweise Offenstellung), so schnappt
die Rolle 15 über die Nase B und kommt, da sie sich in Richtung des Pfeils A verlagert,
an der Seite C des Schließteils 2 zur Anlage, wodurch die Tür daran gehindert wird,
unter der Wirkung der Schenkelfeder 8 in die Schließstellung (F i g. 1) zurückzukehren.
Sie befindet sich demnach in einer stabilen Teiloffenstellung.
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Beim weiteren Öffnen der Tür löst sich die Rolle 15 von dem Schließteil
2; die überwindung des Widerstandes der Schenkelfeder 8 wird dabei durch
das zunehmende Moment des Gewichtes der Tür mit Bezug auf ihre Drehachse immer mehr
erleichtert. Wenn die volle Offenstellung der Tür erreicht ist (F i g. 3), ist das
Gewicht der Tür ausreichend, um die Kraft der Schenkelfeder auszugleichen, so daß
die Tür in stabiler Offenstellung verharrt.
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Für die umgekehrte Betätigung genügt es, von Hand mit immer leichter
werdendem Gegendruck die Tür in die in F i g. 2 gezeigten Teiloffenstellung anzuheben.
In dieser Stellung verharrt die Tür selbsttätig. Wird anschließend auf die Tür eine
Kraft ausgeübt, die ausreicht, die Kraft der Feder 20 zu überwinden, so springt
die Tür in die Schließstellung (F i g. 1).