DE1274041C2 - Verfahren zum Entfernen von OEl von der Oberflaeche von Gewaessern und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von OEl von der Oberflaeche von Gewaessern und Vorrichtung zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
Die unbeabsichtigte Verunreinigung von Wasserwegen, Seen, Häfen und Küstengewässern ist ein ernstes
Problem, das von Zeit zu Zeit entsteht, wenn eine erhebliche Menge verhältnismäßig schweren Öls,
wie Rohöl oder Heizöl, auf das Wasser entweicht, beispielsweise durch einen leckenden Tank, eine undichte
Leitung oder durch unbeabsichtigten Abfluß aus Schiffen. Die Entfernung dieses Öls vom Wasser
ist schwierig, auch wenn das öl innerhalb von Schwimmbalken gehalten ist.
Es ist bereits bekannt, öliges Material und andere Verunreinigungen von Wasseroberflächen mit Hilfe
eines endlosen, saugfähigen Bandes, das um zwei Rollen läuft, von denen die eine in das verunreinigte
Wasser taucht und die andere an Bord eines Fahrzeugs montiert ist, zu entfernen, so daß durch das
laufende Band das Öl vom Wasser in den Kahn überführt wird.
Weiterhin ist es bekannt, an der an Bord des Fahrzeuges
montierten Walze eine nachgiebig anliegende Druckwalze zu verwenden, mit der die von dem
Band geförderte, das Wasser verunreinigende Flüssigkeit aus dem Band herausgequetscht wird.
Bei diesen bekannten Vorrichtungen wird das Band so angetrieben, daß es vom Fahrzeug kommend
zunächst ins Wasser taucht und dann durch das verunreinigte Wasser läuft und die Verunreinigungen
auf seinem Rückweg zum Fahrzeug mitnimmt. Hierbei gelangen nun zusammen mit den Verunreinigungen große Wassermengen in das Fahrzeug,
die dort logischerweise sehr unerwünscht sind, weil sie die Aufnahmekapazität des Fahrzeuges für
Verunreinigungen einschränken und somit ein ernstes Problem bei diesen bekannten Vorrichtungen darstellen.
Zwar kann durch entsprechende Wahl des Werkstoffes für das Band, wie beispielsweise eines
S mit Polychloropren beschichteten Baumwollgewebes, erreicht werden, daß die Verunrehiigungen, insbesondere
Öl, sich auf der Oberfläche des Bandes ausbreiten und daran haften, während die Hauptmenge
des Wassers auf Grund seiner gegenüber Öl größeren Oberflächenspannung abläuft. Trotzdem werden
noch immer erhebliche und unerwünschte Wassermengen mit in das Fahrzeug gefördert.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß eine wesentlich bessere ölüberführung erreicht wird,
wenn man das Band umgekehrt antreibt, so daß das Öl nach unten durch das Wasser getragen und dann
erst in das Fahrzeug befördert wird. Der Grund hierfür ist nicht völlig geklärt, jedoch wird angenommen,
daß eine geringere Wassermenge mit dem Öl mitge-
ao nommen wird und daher weniger Wasser, das normalerweise
Öl mit sich zur freien Wasseroberfläche zurückzunehmen pflegt, vom Band auf seinem Weg
nach oben abläuft. Ferner wird angenommen, daß der Druck des umgebenden Wassers das öl an der
Oberfläche des Bandes hält.
Die Erfindung betrifft eine schwimmende Vorrichtung zum Entfernen von Öl von der Oberfläche von
Gewässern und Überführen in einen in ein Fahrzeug eingebauten oder durch das Fahrzeug gebildeten Oleo sammelbehälter mittels eines endlosen Förderbandes,
das über zwei Trommeln läuft, von denen die eine am ölsammelbehälter montiert ist und die andere in
das Wasser eintaucht.
Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Förderband an der dem anstehenden Öl zugewandten Stirnseite des ölsammelbehälters angeordnet
und seine Förderbewegung so gerichtet ist, daß es zunächst in das vor ihm anstehende Öl eintaucht
und anschließend mit seiner öltragenden Oberfläche durch das Wasser hindurch in Richtung
auf den Ölsammelbehälter bewegt wird.
Das Band kann in einem beliebigen Winkel, der bis zu 90° und mehr betragen kann, zum Wasser gehalten
werden. Die Laufgeschwindigkeit des Bandes kann in jedem Fall so eingestellt werden, daß sich
eine maximale ölüberführung von der Wasseroberfläche zum Band ergibt. Außerdem ist es möglich,
mehrere Bänder zu verwenden.
Wenn das Band in Bewegung gesetzt wird, bildet sich vor dem Band ein klarer Wasserflecken, von
dem das öl entfernt worden ist. Selbst wenn das Fahrzeug still stehen bleibt, wird noch etwas öl über
die Bandränder, bis zu denen der klare Wasserausschnitt sich nicht erstreckt, überführt, jedoch ist es
natürlich wirksamer, das Fahrzeug forzubewegen, um die ganze Breite des Bandes mit dem ölbedeckten
Wasser in Berührung zu halten oder den ölfleck durch einen Schwimmbalken einzuschließen, der eingeholt
werden kann, um die ölschicht mit dem Band in Berührung zu halten.
Das Band läuft vorzugsweise über zwei Trommeln, nämlich eine Antriebstrommel und eine Leerlauftrommel.
Die Antriebstrommel kann auf einer Welle montiert sein, die von Armen gehalten wird, die im
Bug des Fahrzeuges befestigt sind. Die Welle kann auf beliebige Weise, z.B. durch einen Dieselmotor,
angetrieben werden. Diese Welle kann ferner die Enden eines geeigneten Rahmens tragen, an dem die
3 γ 4
Leerlauftrommel befestigt ist und dessen Enden frei Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 darge-
um die Welle schwenkbar sind. Als Leerlauftrommel stellte Ausführungsform,
kann ein luftdicht verschlossener, hohler Behälter Fig.3 eine Seitenansicht einer bevorzugten aus-
dienen, der so viel Auftrieb hat, daß er, teilweise führungsform der Erfindung,
oder ganz in das Wasser getaucht, schwimmt. Da die 5 F i g. 4 eine Draufsicht auf die in f ι g. J aarge-
Enden des Rahmens frei um die Welle schwenkbar stellte Ausführungsform. .
sind, bleibt die Leerlauftrommel auch bei etwaigen Gemäß F i g. 1 und 2 ist auf einem Kahn 1 ein end-
Stampfbewegungen des Fahrzeuges im Wasser. Wenn loses Band 2 montiert, das über den KenenanineD t
jedoch dns Band in praktisch senkrechter Stellung . mit dem Motor 3 verbunden ist. Gegen das ßana legt
zum Wasser am Fahrzeug befestigt wird, kann es io sich der Abstreifer 5. Der Kahn, der über ein ventil
zweckmäßig starr am Fahrzeug angebracht werden. nach unten zum Wasser hin offen ist, wird durcn
Vorzugsweise ist der von der dem Ölsammelbehäl- Schwimmtanks 6 schwimmfähig gehalten,
ter am nächsten liegenden Bandoberfläche und dem Der Kahn 1 wird in das ölbedeckte Wasser geiati-
Ölsamrnelbehälter gebildete Raum durch Seiten- ren und das Band 2 entgegen dem Uhrzeigersinn.in
wände abgeschlossen. i5 Bewegung gesetzt. Das Band nimmt Ol aur, lautt
Auf diese Weise gelangt etwaiges Öl, das vom dann durch das Wasser und fördert das Ol an Bord,
Band entweicht, nicht zum offenen Wasser zurück, wo es vom Abstreifer 5 vom Band abgenommen und
sondern fällt in den geschlossenen Raum zwischen in das Innere des Kahns geleitet wird. Wahrend der
Fahrzeug und Innenseite des Bandes, wo es erneut Überführung des Öls in den Kahn wird Wasser über
mit der Bandoberfläche in Berührung kommt und ins 20 das Ventil 7 aus dem Kahn entfernt. Wenn Ol aus
Fahrzeug überführt wird. dem Ventil 7 zu entweichen beginnt, wird das Band
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform stillgesetzt und das Ventil 7 geschlossen. Der Kahn
der Erfindung bildet das Förderband die Stirnwand wird dann ans Ufer gefahren, um das Ol auszupumdes
Ölsammelbehälters. Hierbei ist ein Zwischen- pen. Bei der in Fig. 3 und 4 dargestellten Austunraum
zwischen dem unteren Ende des Bandes und 25 rungsform ist auf dem Kahn 11 em endloses1 B andlZ
dem Fahrzeugboden vorgesehen, so daß das Öl nach montiert, das das Ende des Kahns 11 bildet Das
unten durch das Wasser und nach Umlaufen der un- Band ist über den Riemenantrieb 14 mit dern Motor
teren Trommel, die das Band trägt, direkt in das 13 verbunden. Gegen das Band legt sich der Abstrei-Fahrzeug
geführt wird. Neben dem öl, das tatsäch- fer 15. Der Kahn wird durch Schwimmtanks 16
lieh an der Oberfläche des Bandes haftet, wird eine 30 schwimmfähig gehalten. Der Kahn ist über das Vengewisse
Ölmenge in Form eines Stroms dicht am til 17 und an der Unterseite des Bandes zum Wasser
Band, aber nicht daran haftend, nach unten gezogen. hin offen. Die Öffnung an der Unterseite des Bandes
Dieser Strom wird um die untere Trommel in das kann durch eine mechanisch betätigte Klappe 18 ge-Fahrzeug
gespült. Der zwischen dem Boden und dem schlossen werden.
die Stirnward des Ölsammelbehälters bildenden For- 35 Das Band wird wiederum entgegen dem Uhrderband
verbleibende Zwischenraum ist Vorzugs- zeigersinn in Bewegung gesetzt. Durch die öffnung
weise verschließbar, beispielsweise mittels einer me- unterhalb des Bandes wird Öl in das Fahrzeug gechanisch
zu betätigenden Metallklappe. spült, während das Wasser durch das Ventil 17 nach
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der außen gedrückt wird. Sobald Öl durch das Ventil 17
Zeichnung dargestellt und nachstehend beschrieben. 40 entweicht, wird dieses Ventil und außerdem die Öff-
Es zeigt nung unterhalb des Bandes durch die Klappe 18 ver-
F i g. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform schlossen. Der Kahn wird dann ans Ufer gefahren
der Erfindung, und das Öl ausgepumpt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Schwimmende Vorrichtung zum Entfernen von Öl von der Oberfläche von Gewässern und
Überführen in einen in ein Fahrzeug eingebauten oder durch das Fahrzeug gebildeten ölsammelbehälter
mittels eines endlosen Förderbandes, das über zwei Trommeln läuft, von denen die eine
am ölsammelbehälter montiert ist und die andere in das Wasser eintaucht, dadurch gekennzeichnet,
daß das Förderband an der dem anstehenden öl zugewandten Stirnseite des ölsammelbehälters
angeordnet und seine Förderbewegung so gerichtet ist, daß es zunächst in das vor ihm anstehende öl eintaucht und anschließend
mit seiner betragenden Oberfläche durch das Wasser hindurch in Richtung auf den ölsammelbehälter
bewegt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der von der dem ölsammelbehälter
am nächsten liegenden Bandoberfläche und dem Ölsammelbehälter gebildete Raum durch
Seitenwände abgeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband die
Stirnwand des Ölsammelbehälters bildet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein zwischen dem Boden und
dem die Stirnwand des ölsammelbehälters bildenden Förderband verbleibender Zwischenraum
verschließbar ist.
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