DE1273417B

DE1273417B - Vorrichtung zum Bremsen und lagegerechten Anhalten von ferromagnetischen Werkstuecken auf Rollbahnen

Info

Publication number: DE1273417B
Application number: DE1963F0049239
Authority: DE
Inventors: Georg Gert Frederichs
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1963-08-16
Filing date: 1963-08-16
Publication date: 1968-07-18

Description

Vorrichtung zum Bremsen und lagegerechten Anhalten von ferromagnetischen Werkstücken auf Rollbahnen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Bremsen und lagegerechten Anhalten von ferromagnetischen Werkstücken auf Rollbahnen.
Lange Werkstücke, wie Träger od. dgl., werden bei der Bearbeitung beispielsweise zum Bohren von Löchern mittels angetriebener Rollbahnen u. dgl. relativ zu der Werkzeugmaschine, wie Bohrmaschine u. dgl., verschoben. Da Bohrungen beispielsweise bei solchen Trägern häufig in größeren Abständen voneinander angebracht werden müssen, entstehen relativ lange Totzeiten durch die Bewegung des Werkstückes, die daher mit möglichst hoher Geschwindigkeit transportiert werden müssen. Die Werkstücke müssen dann aber bereits in bestimmten Abständen vor dem Bearbeitungspunkt stark abgebremst werden, um das Material mit verringerter oder sogenannter Schleichgeschwindigkeit an den Bearbeitungspunkt heranzuführen und zu verhindern, daß der Bearbeitungspunkt überlaufen wird.
Man hat dieses Problem zu lösen versucht durch entsprechende Auslegung der elektrischen Motore für den Antrieb der Transportrollen, die man beispielsweise auf mehrere Drehzahlen umschaltbar ausgebildet hat, wobei die Elektromotoren teilweise als Bremsmotoren wirken. Diese bekannte Lösung erfordert eine hohe Motorleistung und gleichzeitig hohe Übersetzungen für die Schleichgeschwindigkeit.
Es ist weiter eine Bremseinrichtung bekannt, bei welcher auf das Fördergut eine von der Geschwindigkeit desselben abhängige Bremskraft ausgeübt wird, und zwar mittels eines Kurbelgetriebes, welches einerseits mit einer von dem bewegten Fördergut in Drehung versetzten Rolle und andererseits mit einem Druckzylinder in Verbindung steht, in welchem das Druckmittel komprimiert wird. Derartige Bremseinrichtungen sind jedoch für das lagegerechte Anhalten der Werkstücke nicht geeignet, da zwischen der abbremsenden Rolle und dem Werkstück lediglich eine Reibverbindung besteht.
Aufgabe der Erfindung ist eine Bremsvorrichtung, die einfach in der Konstruktion ist, ein hohes Arbeitsvermögen hat und ein lagegerechtes Anhalten der Werkstücke mit einer Genauigkeit ermöglicht, die eine sofortige Bearbeitung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß ein Elektromagnet mit geringem Abstand unter Rollbahnebene in Bewegungsrichtung des Werkstückes verschiebbar und auf das Werkstück zu beweglich gelagert ist, daß der Magnet mit der Kolbenstange eines ortsfesten hydraulischen Zylinders verbunden ist und daß der in Bewegungsrichtung des Werkstückes hinten liegende Zylinderraum während des Abbremsens mit einem Druckspeicher verbunden ist.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht und im nachstehenden im einzelnen an Hand der Zeichnung beschrieben.
Unter dem auf angetriebenen Transportrollen 1 laufenden Material ist ein kräftiger Elektromagnet 15 mit ca. 1 mm Abstand angeordnet, der auf kleinen Rollen 19 aufliegt. Dieser Elektromagnet kann mittels Steuerimpulse, die beispielsweise von einer Längenmeßvorrichtung oder einer Einrichtung zur optischen Abtastung vorgezeichneter Bearbeitungspunkte geliefert werden, oder von Hand ein- und ausgeschaltet werden. An der Unterseite des Magneten ist eine Kolbenstange 17 eines hydraulischen Zylinders 16 angelenkt, welcher beispielsweise mittels Öse und Bolzen ortsfest gelagert ist. Je nach Gewicht und Transportgeschwindigkeit des Materials wird beispielsweise selbsttätig mit Vorwahl der Magnet 15 eingeschaltet, erfahrungsgemäß ca. 40 bis 10 mm vor der Maßposition, gleichzeitig werden die Antriebsmotore für die Transportwalzen abgeschaltet oder so umgeschaltet, daß sie als Bremse mit wirksam werden.
Der Magnet wird an die Unterfläche des Materials hochgezogen und an diesem fixiert. Damit wird der Kolben 17 des Zylinders 16 in Bewegung gesetzt und aus dem hinteren Zylinderraum Öl über die Leitung 20, den Steuerschieber 22 in seiner rechten Schaltstellung und die Leitung 24 in einen Druckspeicher 19 geführt, der eine bestimmte Vorspannung hat.
Mit steigender Füllung des Druckspeichers 19 steigt der Gegendruck im Zylinder 16 und damit die Bremswirkung am Material 2, dessen Geschwindigkeit entsprechend bis auf einen Bruchteil herabsinkt, so daß diese bis zum Meßpunkt fast Null ist. Mit erreichen des Meßpunktes kann durch elektrischen Impuls der Steuerschieber 22 auf die Mittelstellung ge- schaltet werden, so daß wenigstens die Leitung 20, zweckmäßig aber beide Leitungen 20, 21 abgesperrt sind. Durch die Ölfüllung wird die Kolbenstange mit dem Magnet 15 und dem Material 2 in der Meß- und Arbeitslage fixiert.
Soll das Material nach Beendigung des Arbeitsvorganges, wie Bohren oder Schneiden usw. zum nächsten Positionierpunkt befördert werden, wird automatisch oder von Hand die Stromzufuhr zum Elektromagnet 15 unterbrochen. Gleichzeitig oder anschließend wird der Antrieb der Rollen wieder eingeschaltet. Der Steuerschieber 22 wird dann so geschaltet, daß er in die rechte Schaltstellung gelangt. Dadurch wird die Kolbenseite des Zylinders mit dem Druck des Druckspeichers 19 beaufschlagt und der Elektromagnet 15 in die gezeichnete Anfangsstellung zurückgefahren.
Kurz vor Erreichen des nächsten Positionsmaßes wiederholt sich der beschriebene Funktionsablauf.
Die magnetisch hydraulische Bremseinrichtung kann funktionsmäßig auch so schalten und arbeiten, daß bei Beginn des Transportes der Elektromagnet für kurze Zeit eingeschaltet bleibt und der Steuerschieber 22 in die linke Schaltstellung gebracht wird, so daß das Druckmittel aus dem Druckspeicher 19 über Leitung 24 und 21 die Stangenseite des Zylinders 16 beaufschlagt und dem Werkstück 2 über eine kurze Wegstrecke so einen zusätzlichen Beschleunigungsimpuls in Bewegungsrichtung erteilt.

Claims

Patentanspruch: Vorrichtung zum Bremsen und lagegerechten Anhalten von ferromagnetischen Werkstücken auf Rollbahnen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Elektromagnet(15) mit geringem Abstand unter Rollbahnebene in Bewegungsrichtung des Werkstückes (2) verschiebbar und auf das Werkstück zu beweglich gelagert ist, daß der Magnet mit der Kolbenstange (17) eines ortsfesten hydraulischen Zylinders (16) verbunden ist und daß der in Bewegungsrichtung des Werkstückes hinten liegende Zylinderraum während des Abbremsens mit einem Druckspeicher (19) verbunden ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 857 471.