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Horizontal verfahrbare Aufzugseinrichtung für Garagen Die Erfindung
betrifft eine Aufzugseinrichtung, welche in einem Schacht zwischen beiderseits in
mehreren Stockwerken angeordneten Abstellplätzen horizontal verfahrbar ist. Die
Aufzugseinrichtung weist einen Oberwagen, einen mit diesem verbundenen Führungsmast
für die Aufzugskabine und einen mit dem Führungsmast in Verbindung stehenden Unterwagen
auf. Dabei ist der Führungsmast mit seinem Unterwagen auf Führungsschienen abgestützt.
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Nebst anderen Verwendungszwecken eignen sich derartige Aufzugseinrichtungen
für mechanische Garagen mittlerer Höhe zur Beförderung der Förderkabine von der
Einfahrtstelle bis zu einer Abstellbox der etwa in 8 bis 12 Stockwerken übereinander
angeordneten Boxenreihen.
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Zur Bedienung der Abstellboxen mechanischer Garagen genannter Größe
sind bereits Aufzugseinrichtungen bekannt, welche eine turmartige Führung aufweisen,
welche an einem über den Gebäudetrakten angeordneten horizontal verschiebbaren Oberwagen
aufgehängt ist und an der die Förderkabine lotrecht bewegbar ist. In anderen bekannten
Einrichtungen obliegt das Führen der Kabine fachwerkartigen Führungsmasten, welche
vom Oberwagen an beiden Seiten der Kabine herunterhängen. Solche Einrichtungen sind
jedoch übermäßig schwer und erfordern einen verlängerten Schacht zwischen den Gebäudetrakten.
Konstruktionen, welche zur Verminderung des Gewichtes die Führungen bzw. Führungsmasten
in Leichtbauweise ausführten, haben sich zufolge ihrer Flexibilität für hohe Fahrgeschwindigkeiten
und bei engen Toleranzen als unbrauchbar erwiesen. Ein Verzicht auf Führungsorgane,
wenigstens an einer Kabinenseite zur Herabsetzung der notwendigen Länge des Zwischenschachtes
in den Gebäudetrakten konnte bei den bekannten Einrichtungen nicht angestrebt werden,
da die Führungsorgane gleichzeitig mit den Fangorganen zusammenwirkten und in einer
Weise angeordnet werden mußten, welche auch beim Abfangen der unter Umständen fallenden
Kabine das Entstehen eines Kippmomentes ausschließt.
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Ferner ist eine horizontal fahrbare Aufzugseinrichtung, insbesondere
für Garagenbauten, bekanntgeworden, welche sowohl oben als auch unten einseitig
abgestützt ist, wobei mindestens die eine Abstützstelle außerhalb der durch den
Schwerpunkt der Einrichtung gehenden, sich in der Bewegungsrichtung erstreckenden
Mittelebene liegt, so daß ein Kippmoment entsteht, welches von der anderen Abstützstelle
aufgenommen wird.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist, eine nicht nur biegungssteife,
sondern auch drehsteife Konstruktion zu schaffen, welche keine in lotrechter Richtung
starre Verbindung zwischen Oberwagen und Führungsmast hat. Das Neue gemäß der Erfindung
besteht darin, daß die Verbindung zwischen Führungsmast und Oberwagen in vertikaler
Richtung schiebbar ist, daß die Kabine am Oberwagen aufgehängt und am Führungsmast
nur geführt ist und daß die Kabine, lotrecht auf die Aufzugseinrichtung gesehen,
mit Ausnahme der eigentlichen Führungseinrichtungen vollständig außerhalb des Führungsmastes
liegt.
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Mit dieser Anordnung werden technische und wirtschaftliche Vorteile
erzielt: Die Montagekosten betragen einen Bruchteil der üblichen, indem der Mast
unabhängig von dem Fahrkorb angebaut werden kann.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele nach der Erfindung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 die erfindungsgemäße Aufzugseinrichtung, teilweise
geschnitten, in einem Querschnitt der Gebäudetrakte, F i g. 2 die teilweise geschnittene
Aufzugseinrichtung von der Seite gesehen, F i g. 3 einen Horizontalschnitt durch
die Aufzugseinrichtung, F i g. 4 die Draufsicht auf die Aufzugseinrichtung,
F
i g. 5, 6 und 7 die Darstellung der oberen Turmführung in größerem Maßstab bzw.
in Querrichtung, von oben und von der Seite gesehen.
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Gemäß den F i g. 1 bis 4 sind zwei mit der Stirnseite zueinander gekehrte
Baukörper 1 und 1' vorgesehen, zwischen welchen sich ein Schacht 2 befindet. Die
Baukörper sind mit in mehreren Stockwerken angeordneten, auf der Schachtseite offenen
Abstellplätzen 1" versehen. Im Schacht 2 ist eine horizontal verfahrbare Aufzugseinrichtung
vorgesehen. Diese weise einen Oberwagen 5 auf, welcher auf über die obersten Stockwerke
der Baukörper 1 bzw.1' angeordneten Schienen 3, 3' mittels Laufrädern 4, 4' horizontal
beweglich- ist. Am Oberwagen 5 ist ein aus einem Motor und einem Getriebe bestehendes
Hubwerk 6 angeordnet, welches über eine Treibscheibe 7 eine Kabine 8 antreibt,
wobei gleichzeitig ein mit dieser verbundenes Gegengewicht 9 bewegt wird. Die Aufzugseinrichtung
weist ferner einen vertikalen Führungsmast 10 auf, welcher an seinem oberen
Ende mittels einer Verbindung 11 (Gelenk) am Oberwagen 5 in vertikaler Richtung
schiebbar aufgehängt und befestigt ist, während das untere Ende desselben einen
Unterwagen in der Form einer Führungsrolle 12 trägt, die an einer am Schachtboden
angeordneten Schiene 13 geführt ist. Während der vertikalen Aufzugsbewegung wird
die Kabine 8 in den Führungen 14,14' dem Führungsmast 10 entlanggeführt,
so daß sie weder Kippen noch seitlich ausweichen und pendeln kann. Die Kabine 8
liegt, lotrecht auf die Aufzugseinrichtung gesehen, mit Ausnahme der eigentlichen
Führungseinrichtungen vollständig außerhalb des Führungsmastes 10.
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Die Kabine 8 ist mit einer Sicherheits-Fangvorrichtung 15 mit Klemmorganen
18, 18' ausgerüstet, welche im Falle des Reißens der Tragseile in Funktion tritt
und das Herabfallen der Kabine verhindert.
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Für die Horizontalbewegung weist der Oberwagen 5 ein Antriebsaggregat
19 auf, welches eine Achse 20 zweier Tragräder des Oberwagens 5 antreibt.
Auf einem Tragseilstrang 21 sind die Kabine 8 und das Gegengewicht 9 aufgehängt.
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In den F i g. 5 bis 7 sind die Einzelheiten einer bevorzugten Art
der Verbindung zwischen Führungsmast 10 und Oberwagen 5 dargestellt.
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An den beiden den Gebäudetrakten 1,1' zugewandten Seiten des oberen
Endes des Mastes 10 befinden sich zwei Parallel-Gleitführungen
24, 24', in denen zwei Gleitsteine 25, 25' vertikal innerhalb gegebener Grenzen
frei gleiten können, aber seitlich geführt sind. Die Gleitsteine 25, 25' sind mit
Bohrungen versehen, in die die Zapfen 26, 26' oder eine durchgehende Welle gesteckt
sind, die wiederum durch Flanschen 27,27 am Rahmen des Oberwagens 5 befestigt
sind. Auf diese Weise wird erreicht, daß die oberen Schienen 3, 3' einzeln oder
zusammen kleinere Niveauunterschiede zur unteren Schiene 13 aufweisen dürfen, daß
auch seitliche Abweichungen der Schiene 13 oder ein Vor- oder Nachlauf der unteren
Führungsrolle 12 ohne Einwirkung auf das gute Funktionieren bleiben und keine zusätzliche
Materialbeanspruchungen verursachen, sogar wenn die beiden Gleitsteine 26, 26' zufolge
einer Querschwenkung des Mastes 10 oder Oberwagens 5 entgegengesetzte Bewegungen
ausführen. Außerdem lastet das gesamte Mastgewicht und, wenn gewünscht, das halbe
Gegengewicht auf der Führungsrolle 12, was derselben das zum Antrieb erforderliche
Adhäsionsgewicht verleiht, ohne, wie bekannte Ausführungen, dafür zusätzliche Organe,
wie Belastungsfedern, usw., zu benötigen.
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Bei der beschriebenen Aufzugseinrichtung nimmt der Oberwagen 5 sämtliche
Vertikalkräfte (Hubkräfte und Abfangkräfte) allein auf, während das vertikale Führungselement
10 von sämtlichen vertikalen Massenkräften entlastet wird. Dieses dient einzig und
allein der vertikalen Führung und hat nur die horizontalen Reaktions- und Stabilisierungskräfte
aufzunehmen. Die Kabine ist an sich vollständig am Oberwagen aufgehängt und wird
durch zwei auf der gleichen Kabinenseite liegende Führungen des Mastes geführt.