DE1270737B - Verfahren zur Herstellung von Diphterie-Toxoid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Diphterie-Toxoid

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DE1270737B
DE1270737B DEP1270A DE1270737A DE1270737B DE 1270737 B DE1270737 B DE 1270737B DE P1270 A DEP1270 A DE P1270A DE 1270737 A DE1270737 A DE 1270737A DE 1270737 B DE1270737 B DE 1270737B
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Germany
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formaldehyde
toxoid
toxin
lysine
toxoids
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DEP1270A
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English (en)
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Frank Valentine Linggood
Clifford George Pope
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Wellcome Foundation Ltd
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies
    • A61K39/02Bacterial antigens
    • A61K39/05Actinobacteria, e.g. Actinomyces, Streptomyces, Nocardia, Bifidobacterium, Gardnerella, Corynebacterium; Propionibacterium

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Diphterie-Toxoid Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Diphtherie-Toxoid aus gereinigten Toxinen bakteriellen Ursprungs.
  • Der Schutz gegenüber verschiedenem bakteriellem Befall, wie Diphtherie bei Menschen und Enterotoxaemia bei Schafen, kann durch Immunisierung des Wirtes mit Toxoiden erreicht werden, welche aus den Toxinen herrühren, die durch pathogene Bakterien erzeugt werden. Die Toxoide können durch Behandeln der Toxine mit Formaldehyd hergestellt werden. Toxoide, welche auf diese Weise aus rohen Toxin-Zubereitungen hergestellt werden, haben den Nachteil, daß sie nicht einheitlich antigen sind; so kann die antigene Wirkung löslicher Toxoide gering sein, und sie werden gewöhnlich mit einem Hilfsmittel, wie einer Aluminiumverbindung, kombiniert, um ein wirksames Vakzin zu ergeben. Andererseits ist die Behandlung gereinigten Diphtherie-Toxins mit Formaldehyd allein nicht zufriedenstellend, weil trotz der möglichen vollständigen Umwandlung zu Toxoid nach Entfernen des Formaldehyd-Überschusses das Toxoid bei Verdünnung und Lagerung Umkehrung zu einem toxischen Status zeigen kann.
  • So ist in der USA.-Patentschrift 2 719 102 ein Verfahren zur Herstellung eines Toxoids beschrieben, wobei von einem rohen Toxin ausgegangen wird und dieses einer mehrtägigen Formaldehydbehandlung unterworfen wird. Ist es jedoch im Sinn einer Standardisierung der Präparate zur Erzielung einwandfrei reproduzierbarer Werte erforderlich, von einem gereinigten bakteriellen Toxin auszugehen, so ist eine solche Verfahrensweise nicht anwendbar. Behandelt man nämlich solche gereinigten Toxine mit Formaldehyd, erhält man tatsächlich Produkte, die nach kurzer Zeit wieder toxisch werden und nur geringe Antigenwirkungen zeigen (British Journal of Experimental Pathologie, 1963, S. 177, 178).
  • Durch die vorliegende Erfindung gelingt es nun, Toxoide aus gereinigten bakteriellen Toxinen herzustellen. wobei diese Toxoide in hohem Maß als lösliche Toxoide antigen und relativ stabil sind, sie sind als Vakzide verwendbar.
  • Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur Herstellung von Diphtherie-Toxoid aus gereinigtem bakteriellem Diphtherie-Toxin durch Behandlung mit Formaldehyd, wobei die Formaldehydbehandlung in Gegenwart von Lysin erfolgt.
  • Es ist zwar aus Nature, London, 174, 407 (1954), bekannt, vor der Toxoidierung von gereinigtem Diphtherietoxin Glycin zuzusetzen. Es hat sich indessen überraschenderweise gezeigt, daß z. B. bei der erfindungsgemäßen Verwendung von Lysin im Antigen- Wirksamkeitstest die so hergestellten Produkte einen Antitoxingehalt von 17,3 pro Millimeter aufweisen, gegenüber nur <0,055 pro Millimeter bei mit Glycin hergestellten Produkten. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei Bestimmung des geometrischen Mittels des Antitoxintiters bei Reihenversuchen mit Meerschweinchen.
  • Zur Durchführung der Erfindung wird es vorgezogen, gereinigte bakterielle Toxin-Zubereitungen zu verwenden, welche wenig oder kein stickstoffhaltiges Material niederen Molgewichts, das von Anfang an in den rohen Toxinzubereitungen vorhanden sein kann, enthalten. Die Gegenwart einiger anderer Amine beeinflußt die Ausbeute an Toxoid in nachteiligem Sinn. Zufriedenstellende Ergebnisse können jedoch in Gegenwart von dibasischen, aliphatischen Aminen mit einer primären oder sekundären Aminogruppe erzielt werden, beispielsweise mit Gemischen von Lysin und Alanin.
  • Die Mengenverhältnisse von Formaldehyd und Lysin können nach den Umständen verschieden sein. Die Molkonzentration des Amins'sollte vorzugsweise nicht größer als die des Formaldehyds sein; sie kann beispielsweise zwischen 20 und 1000/o, bezogen auf Formaldehyd, liegen.
  • Die Wirkungsweise ist nicht eindeutig geklärt. Man nimmt jedoch an, daß das Formaldehyd das zugegebene Lysin mit dem Toxinmolekül (in der folgenden Formel als [Tj H bezeichnet) durch Reaktion mit einem aktiven Wasserstoffatom an einer Amino- oder anderen mit Formaldehyd reaktionsfähigen Gruppe verbindet.
  • Die Reaktion kann wie folgt ablaufen: [T] H t CHO t H2N. CH(CO2H) [CH2], NH2 [Tj CH2 NH. CH(CO2H). [CH2]4. NR2 + H2O Die hohe antigene Wirkung und die relative Stabilität der erfindungsgemäß hergestellten Toxoide kann mit so eingeführten basischen Seitenketten in Verbindung stehen. Möglicherweise ist das beim Behandeln gereinigter Toxine mit Formaldehyd allein gewonnene Toxoid wegen der umkehrbaren Bildung von reaktionsfähigen Hydroxy-methylgruppen und der Bindung mit den Toxinmolekülen nicht zufriedenstellend.
  • [T].H + CH2O # [T]. CH2CH 2 [T] H + CH2O + [T] CH2 [T] + H2O Bei den erfindungsgemäß hergestellten Produkten dürfte es sich also um neue Toxoide der Formel [T] CH2Y handeln, worin [T] den Rest darstellt, der durch den Verlust eines Wasserstoffatoms an einer mit Formaldehyd reaktionsfähigen Gruppe eines bakteriellen Toxinmoleküls gebildet wird, während Y den Lysin-Rest, der unter Verlust eines Wasserstoffatoms der Aminogruppe gebunden ist, darstellt.
  • Das Toxinmolekül kann, insbesondere als Eiweißmolekül, viele aktive Wasserstoffatome haben und wird besser durch die Formel [t] (R)n dargestellt. Die erfindungsgemäßen Toxoide können daher verschiedene Aminomethylreste CH2Y pro Toxoidmolekül enthalten und durch die Formel [t] (CH2 Y)n wiedergegeben werden. In diesen Formeln stellt [t] den Rest dar, der von einem bakteriellen Toxinmolekül gebildet wird durch den Verlust von einem oder mehreren Wasserstoffatomen an mit Formaldehyd reaktion fähigen Gruppen, und n ist eine positive ganze Zahl.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
  • Beispiel 1 Eine Lösung von 27 g L-Lysin-Monohydrochlorid (0,15 Mol), (das 2°/o D-Enantiomeres enthielt) in 2000 ml destilliertem Wasser wurde nach und nach behandelt mit 15 g Natriumbikarbonat, 15 ml 36°/Oiger Gew./Vol. Formaldehyd-Lösung (0,18 Mol) und 200ml einer Lösung von gereinigtem Diphtherie-Toxin, welches annähernd 3000 Lf Einheiten pro Milliliter und mindestens 2200 Lf Einheiten pro Milligramm Proteinstickstoff, bestimmt nach internationalem Standard (Flockenbildung) Antitoxin enthielt. Das Gemisch wurde auf 3000 ml aufgefüllt, auf pH 7,6 gebracht und durch Filtrierung sterilisiert; es enthielt dann 570 Lf Einheiten pro Milliliter.
  • Das Gemisch wurde 3 Wochen lang bei 18 bis 200 C belassen und war dann bei pH 7,1 und enthielt 560 Lf Einheiten pro Milliliter. Eine 10flach verdünnte Probe in Boratpuffer war gegenüber Meerschweinchen und Kaninchen in intracutaner Injektion nicht toxisch. Um die Umwandlung des Toxins zu einem Toxoid zu vervollständigen, wurde das Gemisch 3 Wochen lang bei 32° C bebrütet, hatte dann einen pH-Wert bei 7,25 und enthielt 540 Lf Einheiten pro Milliliter, ein Abfall ohne Bedeutung.
  • Ein kleiner Volumteil der toxischen Lösung wurde gegenüber destilliertem Wasser, welches 0,01 0/o Natrium-ortho-(äthyl-Quecksilber-thio)-benzoat enthielt dialysiert und dann intracutan bei Kaninchen ausprobiert, wobei festgestellt wurde, daß das Produkt nach Entfernen des Formaldehyds vollkommen ohne toxische Wirkung war. Die Hauptmenge der Toxoidlösung wurde mit Ammoniumsulfat und Natriumbikarbonat in einem Verhältnis von 44 g Ammoniumsulfat und 0,5 g Natriumbikarbonat pro 100 ml Lösung behandelt und über Nacht stehen gelassen. Das ausgefällte Toxoid wurde abgefiltert und in annähernd 600 ml 0,010/,iger Natriumbikarbonatlösung wieder gelöst und bis zum Freisein von Sulfat dialysiert.
  • Beispiel 2 Nach dem Verfahren vom Beispiel 1 wurde ein Toxoid hergestellt aus gereinigtem Diphtherie-Toxin in Gegenwart von 0,05 M-L-Lysin, 0,05 M-L-Alanin und 0,06 M-Formaldehyd.
  • Beispiel 3 Nach dem Verfahren vom Beispiel 1 wurde ein Toxoid hergestellt aus gereinigtem Diphtherie-Toxin in Gegenwart von 0,025 M-L-Lysin, 0,075 M-L-Alanin und 0,06 M-Formaldehyd.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Diphtherie-Toxoid aus gereinigtem bakteriellem Diphtherie-Toxin durch Behandlung mit Formaldehyd, d adurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit Formaldehyd in Gegenwart von Lysin erfolgt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Molkonzentration des Amins zwischen 20 und 1000/o derjenigen des Formaldehyds liegt. ~~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 719 102.
DEP1270A 1961-01-05 1962-01-02 Verfahren zur Herstellung von Diphterie-Toxoid Pending DE1270737B (de)

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DEP1270A Pending DE1270737B (de) 1961-01-05 1962-01-02 Verfahren zur Herstellung von Diphterie-Toxoid

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DE (1) DE1270737B (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2719102A (en) * 1949-10-28 1955-09-27 Corn States Serum Company Clostridium perfringens toxoid and process of making the same

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2719102A (en) * 1949-10-28 1955-09-27 Corn States Serum Company Clostridium perfringens toxoid and process of making the same

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