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Einrichtung zur Ermittlung der Warenverbindungsnaht und zur Steuerung
der Abhebevorrichtung der Bearbeitungswerkzeuge an Ausrüstungsmaschinen Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zur Ermittlung der Warenverbindungsnaht und zur Steuerung
der Abhebevorrichtung der Bearbeitungswerkzeuge an Ausrüstungsmaschinen, insbesondere
Schermaschinen, deren Empfänger auf einen an der Warenverbindungsnaht angeordneten
Indikator anspricht und einen Steuerimpuls abgibt.
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Bei der Textilverarbeitung werden lange Tuchbahnen aneinandergenäht
und durchlaufen so die Ausrüstungsmaschinen. Dabei läßt man die Ware vielfach durch
eine Schermaschine laufen, damit von deren rotierenden Messern Noppen, Fransen und
überstehende Fäden oder Fasern abgeschert werden, um eine Ware von gleichmäßig gutem
Aussehen zu erhalten.
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Zur Schonung der Schermesser müssen diese von der Ware abgehoben werden,
während diese eine Nahtstelle durchläuft. Üblicherweise paßt ein erfahrener Arbeiter
auf und betätigt die Abhebesteuerung für die Schneidwerkzeuge von Hand, wenn mit
der durchlaufenden Ware eine Naht die Schermesser erreicht. Wird von dem Arbeiter
die Abhebesteuerung nicht zuverlässig betätigt, was manchmal passiert, so wird die
Nahtstelle ausgeschnitten, wodurch für das erneute Einrichten der Maschine Arbeitszeit
verlorengeht, ein Schaden an der Ware entsteht und häufig auch an den Schermessern
Beschädigungen eintreten.
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Eine bekannte, automatisch arbeitende Einrichtung zur Ermittlung der
Warenverbindungsnaht und zur Steuerung der Abhebevorrichtung der Bearbeitungswerkzeuge
an Ausrüstungsmaschinen benutzt Fühldrähte zur Ermittlung der Warenverbindungsnaht.
Eine andere bekannte Einrichtung der in Frage stehenden Art weist hierzu einen Taster
in Form eines Schwenkhebels auf, der durch die Warenverbindungsnaht ausgeschwenkt
wird. Der Tasthebel trägt einen Spiegel, der einen Lichtstrahl auf eine Fotozelle
ablenkt und dadurch die Abhebeschaltung auslöst. Bei solchen mechanischen Einrichtungen
kann es infolge von Maschinenschwingungen leicht zu Störungen kommen.
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Weiterhin ist eine Einrichtung zur Ermittlung der Warenverbindungsnaht
und zur Steuerung der Abhebevorrichtung der Bearbeitungswerkzeuge an Ausrüstungsmaschinen
mit einem Fotozellenfühler bekannt, dessen Lichtstrahl von der Gewebenaht abgedeckt
wird. Auch diese Anordnung ist jedoch auf Maschinenschwingungen empfindlich. Ferner
kann eine solche fotoelektrische Einrichtung unerwünschterweise auch auf neben der
Naht in der Warenbahn vorhandene Löcher ansprechen.
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Ferner ist es bekannt, daß bei Ausrüstungsmaschinen die Ermittlung
der Warenverbindungsnaht auf radioaktivem Wege erfolgt. Hierbei sind jedoch sowohl
in den Ausrüstungsmaschinen selbst als auch in nachfolgenden Bearbeitungsmaschinen
besondere Sicherheitsvorkehrungen erforderlich. Da die Warenbahnen häufig nicht
unmittelbar nach Herstellung ihrer Verbindungsnaht durch die Ausrüstungsmaschinen
laufen, darf man im übrigen eine nicht zu kleine Halbwertszeit des radioaktiven
Strahlers wählen. Dadurch werden verschärfte Sicherheitsmaßnahmen erforderlich.
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Schließlich ist eine Einrichtung zur Ermittlung der Warenverbindungsnaht
und zur Steuerung der Abhebevorrichtung der Bearbeitungswerkzeuge an Ausrüstungsmaschinen
bekannt, die mit einem in die Gewebebahnen im Bereich der Naht eingearbeiteten elektrischen
Leiter arbeitet, der jeweils einen Stromkreis zwischen zwei Kontakten eines Steuerstromkreises
schließt. In diesem Fall ergeben sich jedoch leicht Kontaktschwierigkeiten. Außerdem
stellt die Anordnung der erforderlichen Stromkontakte eine Gefahrenquelle dar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs
angegebenen Art zu schaffen, bei welcher eine besonders einfache, zuverlässige
und
ungefährliche Ermittlung der Warenverbindungsnaht erfolgt und bei welcher Fehlbetätigungen
der Abhebevorrichtung der Bearbeitungswerkzeuge mit Sicherheit vermieden werden.
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Dieses wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß bei der neuen
Einrichtung eine ultraviolette Lichtquelle vorgesehen ist, welche den Indikator
ausleuchtet, daß als Indikator ein mit einer Fluoreszenzfarbe imprägnierter Stoff,
z. B. ein Faden, verwendet wird und daß ein fotoelektrischer Empfänger angeordnet
ist, der auf sichtbares Licht eines Spektralbereichs anspricht, welcher eine größere
Wellenlänge als die ultraviolette Lichtquelle aufweist.
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Eine normale optische Abtastung, auch unter Verwendung von Filtern,
hat sich dagegen als unzweckmäßig erwiesen, da bei dieser die Sicherheit gegenüber
Fehlschaltungen ungenügend ist. Bei Gewebebahnen mit unterschiedlichen Streifenmustern
und Aufdrucken treten nämlich jeweils verschiedene Farbzusammenstellungen auf. Man
müßte deshalb für jedes Gewebe einen besonderen Farbstreifen zur Einarbeitung in
den Nahtbereich auswählen, um Fehlschaltungen zu vermeiden. Durch Ausnutzung des
Fluoreszenzeffektes erreicht man jedoch eine sichere und unterscheidungskräftige
Erkennung, da ein entsprechender Indikator als selektiver Frequenzwandler wirkt,
durch den die Anregungsstrahlung in die Nachweisstrahlung umgesetzt wird.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung befindet sich bei der neuen
Einrichtung der Indikator an mehreren Stellen der Warenverbindungsnaht, sind mehrere
Lichtquellen und mehrere Empfänger quer zur Warenbahn angeordnet und erfolgt die
Weitergabe des Steuerimpulses nur bei Koinzidenz wenigstens zweier Abtastsignale.
Dadurch erreicht man eine weitere Sicherung gegen Störimpulse.
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Schließlich schlägt die Erfindung bei der neuen Einrichtung innerhalb
von Schaltstufen und Verzögerungsstufen für den Steuerimpuls eine auf den Arbeitsstrom
von Schaltröhren ansprechende Sicherheitsschaltung vor, durch die bei Ausfall dieses
Arbeitsstromes ein Steuerimpuls im Sinne des Abhebens des Bearbeitungswerkzeuges
erzeugt wird.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung wird nachstehend an Hand eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Einrichtung,
F i g. 2a, 2 b und 2 e weitere Schaltbilder der erfindungsgemäßen Einrichtung nach
F i g. 1.
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Die Einrichtung ist als Abhebesteuerung für eine Schermaschine zum
Scheren der Oberfläche von Textilstoffen dargestellt, jedoch kann sie auch zur entsprechenden
Steuerung anderer Ausrüstungsmaschinen für Textilien verwandt werden, beispielsweise
zum Abheben der Druckwalze in Satiniermaschinen während des Durchlaufs einer Naht
oder eines Saumes oder einer ähnlichen dicken Stelle der Stoffbahn.
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Nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird als Indikator in die
Naht ein Faden eingearbeitet, welcher zugleich die Naht bilden kann und der mit
einer fluoreszierenden Farbe imprägniert ist, die bei Ultraviolettbestrahlung sichtbar
aufleuchtet. Als fluoreszierende Farbe kann beispielsweise die unter dem Handelsnamen
»Calco Fluorese« von der Firma American Cyanamid angebotene Farbe, welche bei Aktivierung
durch ultraviolettes Licht einer Frequenz von etwa 3750 A kräftiges Licht im sichtbaren
Spektralbereich abgibt, verwendet werden.
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Die Nacht mit einem so behandelten Indikatorfaden, im Bereich von
Fotozellen ultraviolett bestrahlt, kann dann von diesen Zellen leicht festgestellt
werden. Durch Abschirmung der Meßstelle von fremdem Licht wird eine eindeutige Anzeige
erhalten, und Störeffekte aus fluoreszierenden Flecken in oder auf dem Tuch oder
infolge von Löchern im Tuch sind unwesentlich. Jede Art von Nähten oder Säumen kann
festgestellt werden, unabhängig von der Nähart, wenn der fluoreszierende Faden verwendet
wird.
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Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Einrichtung in Verbindung
mit einer Lichtquelle auch längs der Naht zwischen zwei Stoffbahnen angebrachte
Signallöcher zur Auslösung der Abhebesteuerung auswerten und diese Lochreihe von
vereinzelten Fehlstellen in der Ware unterscheiden, indem das Abhebesignal nur bei
Feststellung eines Rasterschemas aus mehreren Abtastsignalen der Fotozellen erzeugt
wird.
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Wie aus F i g. 1 ersichtlich, sind vier Fotozellen 10, 11, 12, 13
vorgesehen. Die Fotozellen 10 und 13 können auf einem Träger sitzen, quer über der
Zulaufbahn des Stoffes und in Zulaufrichtung vor den Schermessern. Vorzugsweise
sind die Fotozellen 10
bis 13 in einer Reihe in gleichen gegenseitigen Abständen
über der ganzen abzutastenden Stoffbreite verteilt. Dadurch können auch schiefliegende
Nähte erkannt werden. Die Fotozellen 10 bis 13 sprechen auf sichtbares Licht
an, erzeugt vom fluoreszierenden Faden in der Naht durch die ultraviolette Bestrahlung
im Abtastbereich mit UV-Strahlern 14, die jeweils über dem Stoffdurchlauf und in
der Nähe je einer Fotozelle angebracht sind. Die Fotozellen 10 bis 13 können
beispielsweise vom Typ Clarex Nr. 602 sein, deren maximale Empfindlichkeit im sichtbaren
Spektralbereich liegt, was einen guten Störabstand des Signalpegels ergibt. Zur
weiteren Ausschaltung von Fehlsteuerungen durch Fremdlicht können optische Farbfilter
im Abtaststrahlengang angeordnet sein. Einen besonders guten Störabstand erhält
man durch Anwendung blauen Filterpapiers, beispielsweise des unter dem Handelsnamen
»Zip-a-Tone« bekannten Materials.
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Bei Auftreffen von Licht liefern die Fotozellen 10, 11, 12, 13 positive
Impulse in die angeschlossenen Thyratronverstärker 15, 16, 17, 18, so daß diese
zünden und die entsprechenden Relais 20, 21, 22, 23 erregen. Die Arbeitskontakte
b dieser Relais liegen in Reihe am Gleichspannungsanschluß 24 zur Erregung des Löschrelais
25 kurz nach der Einschaltung aller Arbeitskontakte 20 b bis 23 b, wenn also der
fluoreszierende Faden von allen vier Fotozellen festgestellt ist. Durch Erregung
des Löschrelais 25 wird der Ruhekontakt 25a geöffnet, wodurch die Fotozellenrelais
20, 21, 22, 23 abgeschaltet und die zugehörigen Thyratrons 15, 16, 17, 18 gelöscht
werden. Die anderen Arbeitskontakte 10 a bis 23 a der Relais 20 bis 23 liegen einerseits
parallel am Gleichspannungsanschluß 27, andererseits je über eine Diode 28 am Impulsrelais
29 sowie über je eine Diode 30 und je einen Serienwiderstand 31 am Vorbereitungsrelais
32.
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Das Impulsrelais 29 hat gegenüber seinem geerdeten Schaltarm einen
Arbeitskontakt am Impulsformerkreis 33, welch letzterer am Eingang einer ersten
Verzögerungsstufe
34 liegt, während der Ruhekontakt des Impulsrelais 29 über einen anderen Impulsformerkreis
an der unteren Verzögerungsstufe 36 liegt. Die erste Verzögerungsstufe 34 erzeugt
einen Ausgangsimpuls, dessen Verzögerung gegenüber dem Eingangssignal im dargestellten
Ausführungsbeispiel 0,333 Sekunden beträgt, was einer Durchzugslänge des zu scherenden
Tuches von etwa 33 cm entspricht, wenn die Durchzugsgeschwindigkeit rund einen Meter
je Sekunde beträgt. Ein Ausgang der Verzögerungsstufe 34 liegt über die Leitung
37 am Eingang der zweiten Verzögerungsstufe 38, ein anderer Ausgang über die Leitung
39 an der Auslöseverzögerungsstufe 40, und ein dritter Ausgang parallel mit demjenigen
der zweiten Verzögerungsstufe 38 ist über die Leitung 41 an den Sicherheits-Schaltkreis
42 angeschlossen. Der Auslöseverzögerungskreis 40 wird also erregt durch einen verzögerten
Ausgangsimpuls auf der Leitung 39 und erregt das Relais 43, wobei dessen Kontaktarm
den Ruhekontakt 43 a öffnet und dabei die Fotozellenrelais 20 bis 23 entregt und
die zugehörigen Thyratrons löscht. Der Ausgang 37 zur ersten Verzögerungsstufe 34
ist noch über die Leitung 45 zum Arbeitskontakt 46a des Sperrelais 46 verbunden,
dessen Schaltarm geerdet ist und dessen Wicklung über den Ruhekontakt 32a des Relais
32 sowie über die Leitung 47 an der Spannungsseite der Relaiswicklung 29 liegt.
Wenn daher eines der Fotozellenrelais 20 bis 23 durch entsprechenden Lichteinfall
erregt wird, zieht stets das Impulsrelais 29 an, wodurch ein Einschaltimpuls auf
die erste Verzögerungsstufe 34 gegeben und gleichzeitig das Sperrelais 46 erregt
wird und den Arbeitskontakt 46 a erdet, wodurch der Ausgang 37 der ersten Verzögerungsstufe
zum Eingang der zweiten Stufe 38 kurzgeschlossen ist. Die Serienwiderstände 31 zwischen
den Dioden 30 und der Wicklung des Vorbereitungsrelais 32 sind so bemessen, daß
bei Erregung von wenigstens zwei der Fotozellenrelais 20 bis 23 das Relais 32 anzieht,
bei Erregung nur eines Fotozellenrelais dagegen nicht. Im ersteren Fall wird der
Erregerkreis des Sperrelais 46 über die Leitung 47 zum Gleichspannungsanschluß 27
unterbrochen und damit der Kurzschluß des zur zweiten Verzögerungsstufe 38 führenden
Ausganges 37 der ersten Verzögerungsstufe aufgehoben. Letztere und die untere Verzögerungsstufe
36 steuern über die Flip-Flop-Stufe 48 das Vergleichsrelais 49, dessen Arbeitskontakt
die Schaltarmspannung über den Arbeitskontakt des Sicherheitsrelais 50 auf ein oder
mehrere Schaltschütze 51 entsprechend der Anzahl der abzuhebenden Schermesser wirken
läßt. Der Ruhekontakt des Vergleichsrelais 49 liegt auch über die Leitung 52 an
einem Eingang eines Abschaltkreises 53, welcher entsprechend der Spannung auf dieser
Leitung 52 oder der Leitung 54 zur Spannungsseite des Impulsrelais 29 oder entsprechend
der Spannung auf der Eingangsleitung 55 zum Arbeitskontakt des Löschrelais 25 das
Abschaltrelais 56 für den Antrieb der Rollenschneidmaschine steuert.
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Aus der in F i g. 2 a, 2b, 2 c abschnittweise dargestellten vollständigen
Schaltung des Gerätes ist ersichtlich, daß die Fotozellen 10, 11, 12, 13 an die
zugehörigen Steuergitter der Thyratrons 15,16,17,18 (beispielsweise vom Typ 2 D
21) geschaltet sind, die in ihrem Gitterkreis je einen Widerstand 15 a in Serie
mit der zugehörigen Fotozelle unter einem Parallelkondensator 15 b aufweisen. Das
von einem vorbeiziehenden fluoreszierenden Nahtfaden zu einer Fotozelle gelangende
sichtbare Licht läßt den betreffenden Fotozellenstrom durch den Widerstand 15 a
anwachsen und erzeugt so einen positiven Spannungsimpuls an der Verbindung von Fotozelle
und Parallelwiderstand 15a, welcher auf das dort angeschlossene Steuergitter des
zugehörigen Thyratrons gelangt und dieses zündet. Die Anoden der Thyratrons 15,
16, 17, 18 liegen unmittelbar auf je einer Relaisspule 20, 21, 22, 23, während die
anderen Wicklungsenden dieser Relais über je einen Widerstand auf die Leitung 60
geschaltet sind, die zum Ruhekontakt des Löschrelais 25 führt, dessen Schaltarm
über die Leitung 61 am Ruhekontakt des Auslöserelais 43 liegt, wobei dessen Schaltarme
über die Leitung 62 mit einer Gleichspannungsquelle verbunden sind, die im dargestellten
Ausführungsbeispiel auf 250 Volt eingeregelt ist. Die Serienwiderstände zu jedem
Fotozellenrelais 20 bis 23 zur gemeinsamen Speiseleitung 60 lassen den Relaisspulen
einen Spannungsabfall von 27 Volt. Die Relaisspulen sind zweckmäßig mit je einer
Diode überbrückt, welche den Spannungsstoß aus dem Abbau des Erregerfeldes kurzschließt.
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Die beweglichen Kontaktarme a der Fotozellenrelais 20 bis 23 liegen
über die Leitung 63 parallel am Vorwiderstand 64 und erhalten dadurch aus dessen
Gleichspannungsquelle von 250 Volt eine Betriebsspannung von 27 Volt. Ferner ist
die Leitung 63 an den beweglichen Kontaktarm b des Löschrelais 25 geführt. Die Leitung
63 verbindet auch zum beweglichen Kontaktarm b des Fotozellenrelais 20, und die
Arbeitskontakte und zugehörigen Kontaktarme b liegen in Serie mit der Spannungsseite
der Spule des Löschrelais 25 sowie mit dessen Arbeitskontakt zum Kontaktarm a. Die
Arbeitskontakte der Fotozellen 20 bis 23 sind je über eine Diode 28 auf die Sammelleitung
65 zum beweglichen Kontaktarm des Vorbereitungsrelais 32 geschaltet sowie über den
Widerstand 66 auf die Erregerwicklung des Impulsrelais 29. Diese Arbeitskontakte
der Fotozellenrelais 20 bis 23 liegen auch über Dioden 30 und Serienwiderstände
31 an der Wicklung des Vorbereitungsrelais 32, wobei die Widerstände 31 so bemessen
sind, daß die Erregung von wenigstens zwei Fotozellenrelais 20 bis 23 notwendig
und hinreichend ist, um das Vorbereitungsrelais 32 ansprechen zu lassen. Der bewegliche
Kontaktarm 29a des Formerrelais 29 liegt an Masse, und die zugehörigen Ruhe- und
Arbeitskontakte sind an die Impulserzeugerkreise 35 bzw. 33 aus Widerstand und Kondensator
gelegt, während der Ruhekontakt des Relais 29 auch über die Leitung 66 zur unteren
als Multivibrator 36 ausgeführten Verzögerungsstufe geführt und der Arbeitskontakt
des Impulsrelais 29 auch über die Leitung 64 mit der ersten Verzögerungsstufe in
Form eines Multivibrators 34 verbunden ist.
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Dieser enthält eine Doppeltriode 68 mit einem im Betrieb normalerweise
leitenden System 68B und einem dann nichtleitenden System 68A, wobei das Gitter
des normalerweise leitenden Systems 68B über einen Kondensator an die Anode des
dann nichtleitenden Systems gekoppelt und die Zeitkonstante dieses Gegenkopplungspfades
so bemessen ist, daß der Ausgangsimpuls auf die Leitung 37 mit der gewünschten Verzögerung
gegenüber dem Schließen des Arbeitskontaktes am Impulsrelais 29 auf die Leitung
37 gegeben wird, so daß die Schermesser abgehoben werden, kurz bevor die im Abtastbereich
der
Fotozellen festgestellte Naht der Stoffbahn zum Arbeitsbereich der Schermesser weitergewandert
ist. Die Verzögerung kann auf etwa eine Drittelsekunde eingestellt sein bei einer
Durchzugsgeschwindigkeit der Ware von rund einem Meter je Sekunde, was einem Abstand
zwischen Meßstelle und Arbeitsstation von etwa 33 cm- entspricht. Die Ausgangsleitung
37 der ersten Verzögerungsstufe 34 ist ferner über die Leitung 45 zum Arbeitskontakt
des Sperrrelais 46 gelegt, und schließlich zum Abgriff eines Spannungsteilers 70,
welch letzterer über den Koppelkondensator 71 an der Anode des Systems 68B liegt.
Der Impulsausgang von der ersten Verzögerungsstufe 34 ist über die Leitung 35 geerdet,
also kurzgeschlossen, falls das Sperrelais 46 dabei erregt ist. Dessen Spule
liegt über die Leitung 72 am Ruhekontakt des Vorbereitungsrelais 32, dessen beweglicher
Kontaktarm über die Dioden 28 zu den Arbeitskontakten a der Fotozellenrelais 20
bis 23 Verbindung hat, so daß die Spule des Sperrelais 46 erregt wird, solange weniger
als zwei Fotozellen angesprochen haben.
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Ein zweiter Spannungsteiler 73 parallel zum ersten Potentiometer 70
ist über den Kondensator 71 an die Anode des Multivibratorsystems 69B gelegt, und
der Abgriff dieses Spannungsteilers 73 hat über die Leitung 39 Verbindung zum Auslöseverzögerer
40, bestehend aus der Doppeltriode 74, die als monostabiler Multivibrator geschaltet
ist, mit dem im Betrieb normalerweise leitenden System 74B. Durch das Auftreffen
eines negativen Impulses vom Ausgang der ersten Verzögerungsstufe 34 wird der Ausschaltverzögerer
40 betätigt, sein System 74B wird gesperrt, das System 74A leitend,
infolgedessen die Wicklung des Auslöserelais 43 erregt und dessen Ruhekontakt geöffnet,
also der Gleichspannungsanschluß 61 zu den Wicklungen der Fotozellenrelais
20 bis 23 abgetrennt.
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Die Schaltung der zweiten Verzögerungsstufe 38 und der unteren Verzögerungsstufe
36 sowie der Vergleichsstufe 48 entsprechen den beschriebenen Kippkreisen. Die Verzögerungsstufen
38 und 36 enthalten wiederum Doppeltrioden 75 bzw. 76 mit je einem im normalen Betriebszustand
des Gerätes leitenden System 75B, 76B und nichtleitenden System 75A, 76A.
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Die Gitter der Systeme 75B bzw. 76B sind über Koppelkondensatoren
an die Anode des jeweils anderen Systems 75A und 76A gelegt, und je eine
Diode 77 und Kondensator 78 führen zum Abzweig ; 79, der über die Leitung 37 mit
dem Ausgang der ersten Verzögerungsstufe 34 Verbindung hat, während die Leitung
66 vom Impulserzeuger 35 kommt. Die Gitter der bei normalem Betrieb leitenden Systeme
75B, 76B sind wiederum über einstellbare Widerstände 80 bzw.
81 und Feineinstellwiderstände 82
bzw. 83 an die positive Spannungsquelle
gelegt, so daß die Verzögerung dieser Stufen einstellbar ist.
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Die Vergleichsstufe 48 (Fig. 2b) enthält eine Doppeltriode 84 mit
den Systemen 84 A, 84 B in Flip-Flop-Schaltung, wobei das Gitter der
rechten Stufe 84B über Koppelkondensator und Eingangsleitung 85 an der Anode des
im Normalbetrieb leitenden Systems 75B der zweiten Verzögerungsstufe
38 liegt sowie das Gitter des linken Systems 84A entsprechend über Koppelkondensatoren
und Eingangsleitung 86 an der Anode des im Normalbetrieb leitenden Systems
76B der unteren Verzögerungsstufe 36. Die Anode des Systems 84A ist ferner
über den Widerstand 87 und den gemeinsamen Vorschaltwiderstand 88 zum Gleichspannungsanschluß
geführt, so daß das Vergleichsrelais 49 erregt ist, während die Stufe 84 B leitet.
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Der bewegliche Kontaktarm 49a des Vergleichsrelais liegt an der Gleichspannungsquelle
und der zugeordnete Ruhekontakt über die Diode 90 und die Leitung 52 am Abschaltkreis
53. Der Ruhekontakt des Vergleichsrelais 49 ist über die Leitung 91 mit dem beweglichen
Schaltarm des Anstellrelais 50 verbunden, der diesen zugeordnete Arbeitskontakt
führt über die Leitung 92 zur Wicklung des Schaltschützes 93 (F i g. 2 c) und zum
beweglichen Schaltarm 93 A. Die Spule des Anstellrelais 50 ist mit der Anode des
Systems 94A der Doppeltriode 94 des Sicherheitskreises verbunden. Das Gitter des
Systems 94A liegt über Widerstand 95 oben am Kathodenwiderstand der zweiten Verzögerungsstufe
38 und über Widerstand 96 am Spannungsende des Kathodenwiderstandes der ersten Verzögerungsstufe
34, wodurch das System 94A leitet, wenn eines der Systeme der beiden Verzögerungsröhren
75, 68 leitend ist.
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Der im Normalbetrieb offene Arbeitskontakt a des Schützes 93 ist über
den Widerstand 97 und die Leitung 98 zum Schütz 51 in der Schermaschine geführt,
welches den oder die Solenoide 99 für die Abhebebewegung bedient. Der Vorwiderstand
97 ist so bemessen, daß die Gleichspannungsquelle von 250 Volt an der Wicklung des
Schützes 51 einen Spannungsabfall von 115 Volt gibt. Wenn nun das Schütz 93 abgeschaltet
wird durch Abschaltung des Vergleichsrelais 49 oder Anstellrelais
50, wird das Schütz 99
erregt und hebt die Schneidwerkzeuge ab.
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Zur Zusammenarbeit des neuen Gerätes mit Schermaschinen, die Abhebemagnete
mit Druckknopfsteuerung für Handbedienung haben, sind am Schütz 93 des Gerätes zusätzliche
Kontakte 93 B vorgesehen, deren Leitungen 101 zwischen Kontaktarm und Ruhekontakt
zum erwähnten Handschalter auf der Schermaschine anschließbar sind. In den Leitungen
101 liegt noch der normalerweise geschlossene Handschalter 101 A, womit die Druckknopfsteuerung
der Abhebung auf der Maschine ausschaltbar ist.
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Die Spule des Abschaltrelais 56, gesteuert durch den Abschaltkreis
53, ist im normalen Betriebszustand entregt und betätigt Kontaktsätze, deren beweglicher
Schaltarm über die Leitung 102 an der Wechselspannungsquelle liegt und deren Arbeitskontakt
über die Leitung 103 an ein Wechselstromschütz für den Hauptschalter der Schermaschine
angeschlossen ist.
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Die Bemessung der Schaltelemente ist in den F i g. 2 a, 2 b, 2 c angegeben.
Die zugehörigen Doppeltrioden können sämtlich vom amerikanischen Typ 7316 sein.
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Somit ergibt sich insgesamt folgende Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes:
Bei Normalbetrieb, wenn also nahtfreie Partien der Stoffbahn in die Schermaschine
einlaufen, sind die rechten Systeme 48B, 74B, 75B und 84B der Verzögerungsstufen
34, 38, 36 und Vergleichsstufe 48 leitend, das linke System 94A im Sicherheitskreis
42 ebenfalls, die Relais bis 23, 25, 29, 32, 46 und 43 sind entregt, die Relais
49 und 50 sind erregt. Der leitende Zustand des rechten Systems 84B wird zunächst
hergestellt durch Betätigung des Startdrückers (F i g. 2 b), wodurch die Anode des
Systems 84B in
der Vergleichsstufe 48 vorübergehend durch einen
Widerstand Masseverbindung erhält und die Einschaltung des zugehörigen Systems und
damit die Erregung des Vergleichsrelais 49 erzwungen wird. Dadurch gelangt Gleichspannung
über die Kontakte des Relais 49 und Ruhekontakte des Sicherheitsrelais 50 zum Schütz
93, welches das Abhebeschütz 51 in der Schermaschine erregt, so daß dessen Ruhekontakt
öffnet, wodurch sich die Scherwerkzeuge in Arbeitsstellung gegen die Ware absenken,
deren Transporteinrichtung anschließend einzuschalten ist, während der Startdrücker
dann nicht mehr bedient zu werden braucht.
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Wenn nun mit der durchlaufenden Ware eine Nahtstelle in den Abtastbereich
der Fotozellen vor den Schermessern einläuft, läßt der in diese eingearbeitete fluoreszierende
Faden den Widerstand der benachbarten Fotozelle, beispielsweise der Fotozelle 10,
vorübergehend absinken, wodurch das zugehörige Thyratron 15 zündet, das zugehörige
Fotozellenrelais 20 erregt und über seine Diode 28 an das Impulsrelais
29 gebracht wird sowie über die Ruhekontakte des Vorbereitungsrelais 32 a eine Erregung
des Sperrrelais 46 erfolgt. Der Umschaltimpuls des Relais 29 legt auch über die
Diode 30 und den Widerstand 31 Gleichspannung an die Spule des Vorbereitungsrelais
32, welches aber nicht umschaltet, solange nicht wenigstens eine weitere Fotozelle
angesprochen hat. Der Umschaltimpuls des Relais 29 legt Masse an dessen Ruhekontakt
zum Impulskreis 33, der darauf einen negativen Impuls zum Gitter des normalerweise
leitenden Systems 68B der ersten Verzögerungsstufe 34 gibt. Nach Ablauf der über
den Einstellwiderstand vorbestimmten Verzögerung im Ladekreis dieses Multivibrators
kippt die erste Verzögerungsstufe, so daß deren System 68B wieder abschaltet und
System 68A leitet. Dieser ausgangsseitigen Spannungsminderung am System 68B der
ersten Verzögerungsstufe entspricht ein Impuls, der über den Spannungsteiler 70
und die Leitung 37 zum Gitter des normalerweise leitenden Systems 75 B der
zweiten Verzögerungsstufe 38 gelangt, welche in der vorher beschriebenen Weise den
Impuls mit der Verzögerung der am Widerstand 80 eingestellten Kipperiode
ausgangsseitig weitergibt. Dieser Ausgangsimpuls gelangt von der Anode des Systems
75B in den Vergleichskreis 84 zum System 84B, welches dadurch abgeschaltet
wird, so daß das Vergleichsrelais 49 entregt und die Gleichspannung von seinem Ruhekontakt
trennt. Dadurch wird das Schütz 51 entregt und über dessen Ruhekontakt das Solenoid
99 in der Schermaschine eingeschaltet, dessen Magnetkern die Scherwerkzeuge vor
dem nun erfolgenden Durchlauf der Nahtstelle abhebt. Wenn, wie zuvor beschrieben,
ein zweites Fotozellenrelais angesprochen hat, erhält das Vorbereitungsrelais 32
über die Dioden 30 und Serienwiderstände 31 genügend Erregerstrom, um den Ruhekontakt
a zu öffnen und das Sperrelais 46 zu entregen. Andernfalls würde der Schaltimpuls
aus der ersten Verzögerungsstufe 34 über die Leitung 45 kurzgeschlossen sein, die
Abhebesteuerung also nicht betätigt werden können.
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Wenn alle Fotozellenrelais 20 bis 23 angesprochen haben, wird über
deren b-Kontakte das Löschrelais 25 erregt, welches die Fotozellenrelais öffnet
und die zugehörigen Thyratrons löscht, also eine neue Abtast-Steuerung vorbereitet.
Wenn darauf der verzögerte negative Impuls aus der ersten Stufe 34 über die Leitung
39 zum Auslöseverzögerer 40 gelangt, wird das Auslöserelais 43 erregt und
trennt die Gleichspannung von den Spulen der Fotozellenrelais 20 bis 23 und den
Thyratrons 15 bis 18. Wenn die Relais 20 bis 23 abgefallen sind, wird auch das Impulsrelais
29 entregt, wodurch ein negativer Impuls im Kreis 35 entsteht und in die untere
Verzögerungsstufe 36 gelangt sowie von da nach Ablauf der durch den einstellbaren
Widerstand 81 und Feineinstellwiderstand 83 vorgegebenen Verzögerung in den Vergleichskreis
48 eintritt, wodurch dessen ursprünglicher Kippzustand wiederhergestellt und das
Vergleichsrelais 49 erregt und damit in der vorher beschriebenen Weise das Anstellen
der Scherwerkzeuge gegen die Ware veranlaßt wird.
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Der Sicherheitskreis 42 schützt die Scherwerkzeuge gegen fehlerhaftes
Anstellen, falls die Doppeltrioden 68 und/oder 76 versagen sollten. Wenn ein System
dieser Röhren nicht mehr in den leitenden Zustand kippt oder eine wesentliche Verminderung
des Kathodenstromes eintritt, geht die Vorspannung am System 94A des Sicherheitskreises
über die Widerstände 95 oder 96 unter das Abschaltpotential des Systems
94 A, wodurch das Sicherheitsrelais 50 öffnet und die Abhebung der
Scherwerkzeuge erzwingt.