-
Spulenträger für Verseilkörbe zum Auf- oder Abwickeln von strangförmigem
Gut Die Erfindung bezieht sich auf einen Spulenträger für Verseilkörbe zum Auf-
und Abwickeln von strangförmigem Gut, beispielsweise von elektrischen Kabeln und
Leitungen, auf oder von Spulenkörpern nahezu beliebiger Dimension, der in ein oder
zwei achsgleichen Lagern um eine senkrecht zur Spulenachse verlaufende Achse drehbar
gelagert ist und in dem die Spule in zwei entlang ihrer Achse verstellbaren Spulenlagern
läuft.
-
Bei der Herstellung von strangförmigem Gut, wie elektrischen Kabeln
und Leitungen, werden für Halb-und Endfabrikate im Zuge des Herstellungsverfahrens
Spulen und Trommeln unterschiedlicher Größe verwandt. Sie werden häufig in die Herstellungsmaschinen,
beispielsweise Verseilmaschinen, eingesetzt, und zwar in Wiegen oder Gabeln, die
zum Zweck der Rückdrehung drehbar in einem oder zwei achsgleichen Lagern gelagert
sind. Die Abmessungen dieser Spulenträger sind unveränderbar, so daß sich Spulen
oder Trommeln unterschiedlicher Größe nur mit Hilfe besonderer Einsätze in die Spulenträger
einsetzen lassen. Dies zieht erhebliche Rüstzeiten nach sich, und zudem ist es erforderlich,
für alle in die Spulenträger einsetzbaren Spulen oder Trommeln die entsprechenden
Einsätze bereitzuhalten. Darüber hinaus ist es oft schwierig, die erforderlichen
Bremsvorrichtungen, die meist mit dem Spulenträger fest verbunden sind, an den Spulen
oder Trommeln unterschiedlicher Größe zur Wirkung zu bringen.
-
Zur Verringerung der Rüstzeiten ist bereits vorgeschlagen worden,
die Spulenträger mit entlang ihrer Achsen verschiebbaren Spulenlagern, sogenannten
Pinolen, zu versehen. Mit solchen Pinolen läßt sich wohl der Spulen- oder Trommelwechsel
bei in ihrer Abmessung ungefähr gleichen Spulen oder Trommeln erleichtern, jedoch
ist es bei Spulen und Trommeln unterschiedlicher Größe nach wie vor erforderlich,
wiederum besondere Einsätze verwenden zu müssen, da die Pinolen nur Spulen- oder
Trommelbreitenschwankungen bis zu ungefähr 50 mm aufzufangen vermögen. Die mit Pinolen
versehenen Spulenträger können also nur bei geringen Spulenbreitenschwankungen eine
fühlbare Verminderung der Rüstzeiten herbeiführen.
-
Des weiteren ist es bereits bekannt, bei räumlich feststehenden Auf-
und Abwickelböcken diese durch Bewegung der Ständer gegeneinander auf die Breite
der verwendeten Spule oder Trommel einzustellen.
-
Bei einer solchen Einrichtung lassen sich wohl alle gewünschten Spulen-
oder Trommelbreiten verwenden, jedoch ist es erforderlich, bei jedem Spulen-oder
Trommelwechsel - auch beim Wechsel von
Spulen oder Trommeln gleicher Spulen- oder
Trommelbreite - die Ständer auseinander- und wieder zusammenfahren zu müssen, was
insbesondere beim Wechsel von Spulen gleicher Spulenbreite zeitaufwendiger ist als
bei mit Pinolen versehenen Spulenträgern. Bei in Verseilkörben angeordneten Spulenträgern
könnten darüber hinaus die einzelnen Spulenträger nicht durch einen zentralen Verstellmechanismus
auf die gewünschte Spulenbreite eingestellt werden - ein solcher zentraler Verstellmechanismus
ergäbe besonders niedere Rüstzeiten -, da nach der Einstellung auf die Spulen- oder
Trommelbreite jeder einzelne Spulenträger zum Aufnehmen der Spule wieder in seiner
Breite verändert werden müßte, so daß die bereits in Spulenträgern befindlichen
Spulen oder Trommeln herausfallen würden.
-
Diese Schwierigkeiten und Nachteile werden nun durch die Erfindung
überwunden, und zwar dadurch, daß bei dem Spulenträger der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß die die Spulenlager enthaltenden, einander gegenüberliegenden Trägerteile
des Spulenträgers gegeneinander verschiebbar ausgeführt sind.
-
Durch diesen erfindungsgemäßen Aufbau wird nicht nur die der Erfindung
zugrunde liegende Aufgabe -Schaffen eines Spulenträgers, der ein leichtes und schnelles
Auswechseln der Spulen und die Verwendung von Spulen nahezu beliebiger Dimension
ohne zusätzliche, Rüstzeiten erhöhende Hilfsmittel gestattet - in einfacher und
eleganter Weise gelöst, der erfindungsgemäße Aufbau erlaubt darüber hinaus erstmals
eine Automatisierung des Beschickungsvorganges bei Verseilkörben, was zu einer bisher
ungeahnten Rüstzeitenverminderung führt.
-
Die Verschiebung der Trägerteile des Spulenträgers kann technologisch
auf verschiedene Weise realisiert
werden und hängt unter anderem
von der Form des Spulenträgers ab.
-
So wird man bei einem Spulenträger, der um ein Lager senkrecht zur
Spulen achse drehbar ist und bei dem die die Spulenlager enthaltenden Träger in
Form einer Gabel ausgebildet sind, am zweckmäßigsten die Trägerteile gegeneinander
mit Hilfe eines in der Führung der Trägerteile untergebrachten Bolzens mit einem
Linksgewinde für die Bewegung des einen Trägers und mit einem Rechtsgewinde für
die Bewegung des anderen Trägers bewegbar ausführen.
-
Diese Anordnung hat gegenüber anderen möglichen Ausführungsformen
den Vorteil, daß die verschiebbaren Spulenlager starr, d. h. nicht drehbar, auf
den Trägern befestigt werden können, da die beiden Träger in jeder Stellung zueinander
parallel sind.
-
Sollen in den Spulenträger auch schwerere Spulen und Trommeln einsetzbar
sein, empfiehlt es sich aus Gründen der Lagerbelastung des Spulenträgers, diesen
als eine um zwei achsgleiche Lager drehbare Wiege anzubringen, deren beide mindestens
annähernd spiegelgleiche Wiegenseiten als Trägerteile die verschiebbaren Spulenlager
enthalten. Die Verschiebung der beiden Wiegenseiten kann wiederum wie bei dem gabelförmigen
Spulenträger durch mit einem Links- und einem Rechtsgewinde versehenen Bolzen realisiert
werden, jedoch ist eine solche Ausführung recht aufwendig und führt zu relativ schweren
Spulenträgern. Um einen einfach aufgebauten und relativ leichten Spulenträger zu
erhalten - schwere Spulenträger verringern die Rotationsgeschwindigkeit des Verseilkorbes
und damit die Fertigungsgeschwindigkeit -, sind mit Vorteil beide Wiegenseiten gegeneinander
in ihrer gemeinsamen Ebene um eine bzw. zwei, vorzugsweise der Drehachse der Wiege
benachbarte und an mindestens einem Wiegenende befindliche Achsen bewegbar und die
Spulenlager ihrerseits um senkrecht zu der genannten Ebene verlaufende Achsen drehbar.
-
Die Bewegung und Arretierung der um an einem Wiegenende befindliche
Achsen drehbaren Wiegenseiten kann auf verschiedene Weise vorgenommen werden, etwa
derart, daß beide Wiegenseiten an ihren freien Enden einander mit Abstand überlappen
und die einander überlappenden Flächen als Segmente von zur Drehachse beider Wiegenseiten
konzentrischen Zahnkränzen ausgebildet sind; in beide Zahnkränze greift ein Ritzel
ein, das der Bewegung und Arretierung der beiden Wiegenseiten gegeneinander dient.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, beide Wiegenseiten an ihren freien Enden
mit Kreissegmenten auszubilden, die auf einer gemeinsamen Führung bewegbar sind;
zur Bewegung und Arretierung dient ein mit einem Links- und einem Rechtsgewinde
versehener Bolzen, der mit je einem Gewinde in eine Wiegenseite eingreift. Mit Vorteil
geschieht jedoch die Bewegung und Arretierung der beiden Wiegenseiten, die an ihrem
einen Ende in zwei Lagern drehbar befestigt sind, dadurch, daß beide Wiegenseiten
an ihren den Drehachsen abgewandten Enden an zwei gegeneinander um 1800 versetzbar
und fest miteinander verbundenen Exzentern angelenkt sind, die durch eine Scheibe
oder einen zweiarmigen Hebel gebildet werden, an deren Peripherie bzw. einander
abgewandten Enden die Wiegenseiten befestigt sind. Eine solche Ausführung ist technisch
besonders einfach zu realisieren und erhöht das gesamte Spulenträgergewicht nur
gering.
-
Als besonders vorteilhaft im Hinblick auf einen leichten Einbau der
einzelnen Spulenträger in den Verseilkorb und auf eine leichte, auf eine Zentralverstellung
abgestellte Einstellbarkeit hat sich ein Spulenträger, der in Form einer um zwei
achsgleiche Lager drehbaren Wiege ausgebildet ist, deren beide mindestens annähernd
spiegelgleiche Seiten als Trägerteile die verschiebbaren Spulenlager enthalten,
erwiesen, bei dem die an beiden Enden um Drehachsen bewegbaren Wiegenseiten aus
je zwei drehbar aneinander angelenkten Teilen, auf denen die Spulenlager drehbar
befestigt sind, bestehen und einer der Lagerzapfen der Wiege zusammen mit der ihm
benachbarten Drehachse der Wiegenseiten entlang seiner Lagerachse verschieb- und
arretierbar ist. Zur Verschiebung des Lagerzapfens weist dieser am zweckmäßigsten
eine Ringnut auf, in die eine gegen die im Verseilkorb angeordnete Lagerschale parallel
verschiebbare Führungsgabel eingreift.
-
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung sei auf sieben Figuren hingewiesen,
die in zum Teil schematischer Darstellung Ausführungsbeispiele beinhalten.
-
Fig. l zeigt einen Spulenträger, der um einen Lagerzapfen 1 senkrecht
zur Spulenachse drehbar ist.
-
Die die Spulenachse tragenden Trägerteile sind in Form einer Gabel
ausgebildet, deren Schenkel 2 und 3 gegeneinander mit Hilfe eines in der Führung
4 der Schenkel untergebrachten Bolzens 5 mit einem Linksgewinde für die Bewegung
des einen Schenkels und mit einem Rechtsgewinde für die Bewegung des anderen Schenkels
bewegbar sind. Die Schenkel 2 und 3 sind im Beispiel durch eine Kehle 6 geführt.
Sie weisen Bohrungen mit Innengewinden gleichsinniger Drehrichtung auf, in die die
Gewinde des Bolzens 5 eingreifen. Wird der Bolzen durch ein Schneckengetriebe 7
gedreht, so werden sich die Schenkel 2 und 3 je nach Drehsinn des Bolzens aufeinander
zu oder voneinander weg bewegen.
-
Eine andere Ausführungsform ist in F i g. 2 dargestellt. Der Spulenträger
ist als eine um zwei achsgleiche Lager 8 und 9 drehbare Wiege 10 ausgebildet.
-
Die Wangen 11 und 12 verlaufen parallel zueinander und bilden die
die Spulenachsel3 tragenden Bauelemente. Sie sind durch zwei parallel zur Spulenachse
13 verlaufende, vorzugsweise mit einem gemeinsamen Antrieb 14 drehbare Bolzen 15
und 16 gegeneinander parallel verschiebbar, wobei die Bolzen 15 und 16 je ein Linksgewinde
für die Bewegung der einen Wange und je ein Rechtsgewinde für die Bewegung der anderen
Wange aufweisen. In den Wangen befindliche Buchsen greifen mit Innengewinden entsprechenden
Drehsinns in die Gewinde der Bolzen ein.
-
In Fig. 3 ist ein Spulenträger dargestellt, der als Wiege ausgebildet
ist, die aus den etwa spiegelgleichen Wiegenseiten 17 und 18 besteht. Diese beiden
Seiten sind gegeneinander um die Achse 19 bewegbar, und zwar in einer durch die
beiden Seiten aufgespannten Ebene. Die Achse 19 liegt in der Nähe der durch die
beiden Lager 20 und 21 bestimmten Achse der Wiege. Die Spulenlager 22 und 23 sind
um eine Achse schwenkbar, die senkrecht auf der durch die Wiegenseiten 17 und 18
bestimmten Ebene liegt.
-
Mit 24 ist die Bremse für die Spule bezeichnet.
-
Die Bewegung und Arretierung kann etwa derart erfolgen, daß beide
Wiegenseiten 17 und 18 an ihren der Achse 19 abgewandten Enden 25 und 26 einander
mit Abstand überlappen und die einander überlappenden
Flächen,
wie in F i g. 4 dargestellt, als Segmente von zur Achse 19 konzentrischen Zahnkränzen
27 und 28 ausgebildet sind. In beide Zahnkränze 27 und 28 greift ein Ritzel 29 ein,
das der Bewegung und Arretierung der Wiegenseiten 17 und 18 gegeneinander dient.
-
Eine weitere Ausführungsform, die in F i g. 5 dargestellt ist, weist
zwei Drehachsen auf, 30 und 31, um die die beiden Wiegenseiten 32 und 33 bewegbar
sind. Beide Wiegenseiten sind an ihren den Achsen 30 und 31 abgewandten Enden an
zwei gegeneinander um 1800 versetzten und fest miteinander verbundenen Exzentern
angelenkt. Die Exzenter haben in dem dargestellten Beispiel die Form einer Scheibe
34, an deren Peripherie in Zapfen 35 und 36 die Wiegenseiten 32 und 33 über Zwischenstücke
37 und 38 angelenkt sind.
-
F i g. 6 zeigt eine Ausführungsform eines Spulenträgers, bei der
die Wiegenseiten 39 und 40 um die der Wiegenachse benachbarten Achsen 41 und 42
schwenkbar sind. Sie weisen die um senkrecht zur Papierebene verlaufende Achsen
drehbaren Spulenlager 43 und 44 auf. Die den Achsen 41 und 42 abgewandten Enden
der Wiegenseiten 39 und 40 sind als Kreissegmente 45 und 46 ausgebildet, die auf
einer gemeinsamen Führung 47 bewegbar sind. Der Bewegung und Arretierung der beiden
Wiegenseiten 39 und 40 dient der Bolzen 48. Er wird über einen Antrieb 49 betätigt
und greift mit einem Linksgewinde bzw. Rechtsgewinde in je eine Buchse 50 bzw.
-
51 ein, die in den dargestellten Schlitzen geführt und radial in den
beiden Wiegenseiten verschiebbar sind.
-
F i g. 7 zeigt eine Ausführungsform, bei der die eine Wiegenseite
52, 53 aus zwei Teilen 52 und 53, die andere 54, 55 aus den Teilen 54 und 55 besteht.
-
Sie sind durch Zapfen 56 und 57 drehbar aneinander angelenkt. Bei
der dargestellten Ausführungsform befinden sich an den Zapfen 56 und 57 auch die
ebenfalls um eine Achse senkrecht zur Papierebene drehbaren Lager für die Spule.
Die freien Enden der die Wiegen bildenden Teile weisen Drehachsen 58 und 59 auf,
um die sie bewegbar sind. Die Achse 58 und der Lagerzapfen 60 bilden einen Körper,
der außerdem noch die Ringnut 61 aufweist. In die Ringnut 61 greift die Führungsgabel
62, die gegen die Lagerschale 63 mittels eines Gewindetriebes 64 parallel verschiebbar
ist. Der Zapfen 60 kann in der Lagerschale 63 axial gleiten. Durch Betätigung des
Triebes 64 wird der Zapfen 60 und die Achse 58 entlang der Wiegenachse verschoben,
wobei die Zapfen 56 und 57 aufeinander zu oder voneinander weg bewegt werden. Die
Teile 53 und 55 bewegen sich dabei um die Achse 59, die Teile 52 und 54 um die Achse
58. Die dabei auftretende Längenänderung wird durch das Gleiten des Zapfens 60 in
der Lagerschale 63 aufgenommen. Der Gewindetrieb 64 dient zugleich zur Arretierung.