DE1266462B - Verfahren zum Verhindern der lokalen Entfaerbungen bei der Einfaerbung von Glasuren mit chromhaltigen Farbkoerpern - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

C03c

Deutsche Kl.: 32 b-9/04

Nummer: 1 266 462

Aktenzeichen: D 45230 VI b/32 b

Anmeldetag: 19. August 1964

Auslegetag: 18. April 1968

Es ist bekannt, daß bei der Einfärbung von Glasuren mit chromhaltigen Farbkörpern, z. B. bei den als »Pink« bezeichneten Farbkörpern des Systems Sn—Ca—Cr oder den violetten Farbkörpem des Systems Sn—Cr, lokale Entfärbungen auftreten können, die bekannten »weißen Punkte«, welche die Qualität der glasierten Ware stark mindern.

Vom Erfinder wurde festgestellt, daß die lokalen Entfärbungen durch reduzierend wifkende Verunreinigungen ausgelöst werden, die auf verschiedene Weise in die Glasur gelangen können. Solche bei höherer Temperatur reduzierend wirkenden Verunreinigungen sind z. B. Metallstäube, Flugasche, Kohlenstaub oder SiC-Staub. Dabei treten die lokalen Entfärbungen je nach der Zusammensetzung der Glasur schwächer oder stärker in Erscheinung; ebenfalls in Abhängigkeit von der Glasurzusammensetzung treten die Entfärbungen schon bei niedriger oder erst bei höherer Brenntemperatur auf.

Aus dieser Erkenntnis wurde nun ein Verfahren entwickelt, bei dessen Anwendung die lokalen Entfärbungen unterbunden oder zumindest in so niedrige Temperaturbereiche verschoben werden können, daß sie sich bei der eigentlichen Glattbrandtemperatur nicht mehr störend auswirken. Das Verfahren zum Verhindern der lokalen Entfärbungen bei der Einfärbung von Glasuren mit chromhaltigen Farbkörpern ist dadurch gekennzeichnet, daß dem Mühlenversatz oder dem Farbkörper ein Oxydationsmittel zugesetzt wird, das bei Temperaturen oberhalb 800° C Sauerstoff abgibt.

Als Oxydationsmittel hat sich Ceroxid gut bewährt. Die Menge ist nach obenhin dadurch begrenzt, daß durch zu hohe Sauerstoffabgabe Glasurfehler auftreten können. In der fertigen Glasur sollten deshalb im allgemeinen nicht mehr als 3 Gewichtsprozent CeO₂ vorhanden sein.

Beispiel 1

Gemeinsam mit einem Farbkörper aus dem System Sn—Ca—Cr wurden 0,7% Ceroxid zur Glasur zugegeben. Dadurch fiel die Anzahl der weißen Punkte auf ein Zehntel, verglichen mit derselben, ebenso eingefärbten, jedoch ceroxidfreien Glasur. Darüber hinaus war der Durchmesser der verbliebenen weißen Punkte im Mittel kleiner.

Verfahren zum Verhindern der lokalen
Entfärbungen bei der Einfärbung von Glasuren
mit chromhaltigen Farbkörpern

Anmelder:

Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt

vormals Roessler,

6000 Frankfurt, Weißfrauenstr. 9

Als Erfinder benannt:

Dr. Herbert Sales, 6051 Dietzenbach;

Bernhard Leuchte, 6380 Bad Homburg

mit derselben, analog eingefärbten, jedoch ceroxidfreien Glasur. Darüber hinaus war der Durchmesser der verbliebenen weißen Punkte im Mittel kleiner.

Beispiel 3

Beispiel 2 wurde dahingehend erweitert, daß der ceroxidfreien wie der ceroxidhaltigen Glasur als Reduktionsmittel SiC-Staub in gleicher Menge beigemischt wurde, um die Anzahl der weißen Punkte um ein vielfaches zu erhöhen. In der ceroxidhaltigen Glasur betrug die Anzahl der weißen Punkte ein Drittel derjenigen in der ceroxidfreien Glasur. Auch in diesem Fall war der Durchmesser der verbliebenen weißen Punkte im Mittel kleiner.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Verhindern der lokalen Entfärbungen bei der Einfärbung von Glasuren mit chromhaltigen Farbkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mühlen versatz oder dem Farbkörper ein Oxydationsmittel zugesetzt wird, das bei Temperaturen oberhalb 800° C Sauerstoff abgibt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxydationsmittel Ceroxid verwendet wird und in der fertigen Glasur nicht mehr
sind.

als 3 Gewichtsprozent CeO₂ vorhanden