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Automatische Herstellung von Präzisions-Gießformen Die Erfindung betrifft
die Herstellung von feuerfesten Gießformen, die aus vielen Schichten aufgebaut sind,
und zwar speziell eine Maschine und ein Verfahren zum aufeinanderfolgenden Aufbringen,
Besanden und Härten von Schichten einer Aufschlämmung auf feuerfestem Material auf
viele Modelle.
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Gießformen für Präzisionsgußteile werden für gewöhnlich dadurch hergestellt,
daß man von dem gewünschten Gußteil ein Modell aus Wachs oder einem anderen schmelzbaren
Material herstellt und dieses dann zum Aufbau der feuerfesten Hohlform wiederholt
in eine flüssige Suspension taucht, die ein feinteiliges, hochschmelzendes oder
feuerfestes Material enthält und die dann in Schichten auf dem Modell erhärtet.
Eine genaue Gießform wird für den herzustellenden Gußteil schließlich dadurch erhalten,
daß man das Modell aus der mehrschichtigen Schale entfernt.
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Ein Hauptgegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Maschine zur
aufeinanderfolgenden Herstellung von feuerfesten Gießformen in einer sich automatisch
abspielenden Reihe von Arbeitsgängen und mit einer verhältnismäßig großen Produktionsgeschwindigkeit.
Die Erfindung beschäftigt sich auch mit einem neuen Verfahren, das in die Reihe
der Arbeitsgänge eingebaut ist, mit dessen Hilfe die optimale vielschichtige Schalenstruktur
auf dem Modell erzielt werden kann. Wenn ein Modell mit einer senkrechten Bewegung
in die Aufschlämmung des feuerfesten Materials eingetaucht wird, so besteht bei
vielen Modellen die Gefahr, daß dabei in Einbuchtungen eine Luftblase verbleibt,
so daß - gleichgültig, wie das Modell auch gedreht wird, um die Schicht auf dessen
Oberfläche auszubreiten - es sehr schwierig ist, solche Luftblasen auszuschließen.
Auch dann, wenn das Modell zum Abtropfen der Aufschlämmung senkrecht aufgehängt
ist, muß damit gerechnet werden, daß die Schicht sich auf dem unteren Teil des Modells
ungleichmäßig verteilt und sich ein überzug von wechselnder Dicke ergibt, auch wenn
das Modell beim Abtropfen gedreht wird. Dies kann in manchen Fällen dadurch teilweise
ausgeglichen werden, daß das Modell nach Art einer Zentrifuge rasch gedreht wird,
während die überschüssige Aufschlämmung abtropft, doch werden auch dann bei den
meisten Modellformen keine zufriedenstellenden überzugsschichten erhalten. Bei Versuchen
wurde gefunden, daß der gleichmäßigste, durch Tauchen aufgebrachte überzug ohne
alle Luftblasen dann erhalten wird, wenn man das Modell unter einem Winkel von 20
bis 50°, vorzugsweise 30°, gegen die Waagerechte nach unten in die Aufschlämmung
einbringt, während es langsam gedreht wird und wenn das Modell anschließend mit
ungefähr dem gleichen Winkel über der Horizontalen unter anhaltender langsamer Drehung
wieder herausgehoben wird, wobei der überschuß der Aufschlämmung abtropft. Die vorliegende
Erfindung hat dieses Verfahren zum Gegenstand und betrifft eine vollautomatische
Maschine zur Durchführung dieses Verfahrens in rascher und selbständiger Art und
Weise.
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Allgemein ausgedrückt ist die erfindungsgemäße Maschine zur Herstellung
von feuerfesten Gießformen für den automatischen Aufbau von aufeinanderfolgenden
besandeten und erhärteten Schichten der Aufschlämmung eines feuerfesten Materials
auf Modelle geeignet. Sie besteht aus einer drehbaren Montageeinrichtung und einer
schubweise oder intermittierend arbeitenden Drehvorrichtung, mit deren Hilfe diese
Montageeinrichtung durch eine Reihe von Stationen gedreht werden kann, die sich
in einem bestimmten Winkelabstand voneinander befinden. Für jedes Modell ist an
der Montageeinrichtung eine individuell drehbare Spindel vorhanden, die mit einem
übertragbaren äußeren Endstück versehen ist, mit dessen Hilfe das damit verbundene
Modell, das von der Montageeinrichtung nach außen ragt, gehalten
werden
kann. Die Spindel ist mit einer Antriebsvorrichtung versehen, und um die Montageeinrichtung
herum, an den Stellen, an welchen die Spindeln verweilen, wenn sich das Gestell
an einer entsprechenden Halteposition befindet, sind Tauchbehälter für die Aufnahme
der Aufschlämmung des feuerfesten Materials und Behälter für das Besandungsmaterial
angeordnet. Außerdem sind Schwenkvorrichtungen vorhanden, welche den äußeren Teil
der Spindel, wenn sich diese beim Tauchbehälter befindet, neigt und wieder aufrichtet,
um das daran befestigte Modell in die Aufschlämmung einzutauchen und wieder herauszuheben,
worauf das Besandungsmaterial aufgetragen werden kann, damit sich schließlich ein
besandeter Überzug der Aufschlämmung auf dem Modell bildet.
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Mit Hilfe dieser Maschine kann die erfindungsgemäße Methode zur Bildung
des Überzugs aus der Aufschlämmung im Verfahren des Aufbaus von aufeinanderfolgenden
besandeten und erhärteten Schichten auf einem Modell praktisch durchgeführt werden.
Die Methode umfaßt die folgenden Arbeitsgänge: das kontinuierliche Drehen des Modells
und das Absenken in eine Charge der Aufschlämmung, und zwar so, daß das Modell mit
einer Neigung zwischen ungefähr 20 und ungefähr 50° gegen die Waagerechte nach unten
auf die Oberfläche der Aufschlämmung auftrifft und daß es mit einem Überschuß an
Aufschlämmung bedeckt wird. Das rotierende Modell wird dann wieder aus der Aufschlämmung
heraus- und so hoch gehoben, daß die Spindel nun um 20 bis 50° nach oben gegen die
Waagerechte geneigt ist, und dann in dieser Position belassen, während die überschüssig
aufgenommene Aufschlämmung abtropft, damit auf dem Modell ein gleichmäßiger Überzug
aus der Aufschlämmung zurückbleibt. Die Winkel über und unter der Horizontalen,
um die das rotierende Modell geschwenkt wird, betragen in der bevorzugten Ausführungsform
der Methode jeweils ungefähr 30°. Außerdem läßt man das Modell langsam, d. h. mit
5 bis 25 UpM, rotieren; diese Drehgeschwindigkeit liegt beträchtlich unter derjenigen,
die bei der früheren Zentrifugentechnik angewandt wurde.
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An Hand der Figuren soll nun eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
beschrieben werden. Die Figuren geben wieder F i g. 1 eine Übersicht über den gesamten
Apparat, F i g. 2 einen vergrößerten Teilschnitt entlang der Linie 2-2 in F i g.
1, der das Modell in seiner untersten und in seiner obersten Stellung in bezug auf
den Tauchbehälter mit der Aufschlämmung des feuerfesten Materials zeigt, F i g.
3 einen vergrößerten Teilaufriß der Eingangsseite einer mit Gas gefüllten Gelierkammer,
durch welche jedes beschichtete und- besandete Modell hindurchgeführt wird,
F i g. 4 einen vergrößerten-Teilschnitt der Eingangsseite der Kammer mit geöffneten
Türen, F i g. 5 einen vergrößerten Teilaufriß der Vorrichtung zum Schließen der
Eingangstüren der Kammer, F i g. 6 einen vergrößerten Teilschnitt, teilweise aufgetrennt,
aus dem die Konstruktion der Eingangstüren der Kammer zu ersehen ist, und F i g.
7 einen vergrößerten Teilschnitt, der die Ausgangstüren der Kammer in dem Augenblick
zeigt, in dem ein Modell hindnrchbewegt wird. Die Materialien, die für die praktische
DurchfÜhrung der Erfindung benötigt werden, sind: viele Modelle, die Aufschlämmung
eines feuerfesten Materials und Besandungsmaterial. Die Modelle können aus Wachs
oder einem anderen schmelzbaren Material bestehen. Die Aufschlämmung des feuerfesten
Materials ist eine Flüssigkeit, die ein suspendiertes, feinteiliges, feuerfestes
Material und ein Bindemittel enthält. Typische Aufschlämmungen enthalten als feuerfestes
Material Zirkoniumsilikat, Zirkoniumdioxid, Aluminiumoxid oder Kieselsäure mit einer
solchen Teilchengröße, daß mindestens 80% davon durch ein 270-Maschen-Sieb (Maschenweite
ungefähr 0,053 mm) hindurchgehen. Das Bindemittel kann hydrolysiertes Äthylsilikat
oder Isopropylsilikat sein - diese gelieren in einer Ammoniakgasatmosphäre - oder
aus einem wäßrigen Sol bestehen, das freigesetzte kolloidale Kieselsäure enthält,
die durch Verdampfen des enthaltenen Wassers erhärtet, wobei die kolloidalen Bestandteile
koagulieren und die Teilchen des feuerfesten Materials aneinanderbinden. Der Apparat
der oben beschriebenen Ausführungsform sieht das Gelieren des Bindemittels in einer
Ammoniakatmosphäre vor; er läßt sich jedoch auch für die Lufthärtung eines solchen
Bindemittels wie kolloidale Kieselsäure einrichten, indem die Ammoniakkammer einfach
weggelassen wird.
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Wie aus den F i g. 1 und 2 zu ersehen, ist das Kernstück des Apparates
eine kreisförmige Grundplatte 10, die so angeordnet ist, daß sie um ihre vertikale
Achse, die von einer Standardvorrichtung zum schubweisen Weiterdrehen 11 mit Hilfe
des im Gehäuse dieser Vorrichtung untergebrachten Vorschubmotors angetrieben wird,
in einer horizontalen Ebene gedreht werden kann. Die motorgetriebene Vorrichtung
11 ist so eingerichtet, daß sie die Grundplatte 10 durch eine Reihe (bei dieser
Ausführungsform acht) Halte- oder Verweilpositionen, die sich in einem Winkelabstand
voneinander befinden, hindurchdreht. Sie ist auf das Gestell 13 montiert.
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Auf der Grundplatte 10 sind acht entsprechende Spindeln
15A bis 15H so montiert, daß ihre Achsen jeweils radial zu der Drehachse
der Grundplatte 10 nach außen zeigen, wobei zwischen diesen Spindeln ein gleichmäßiger
Winkelabstand besteht, der dem Winkelabstand der Halte- oder Verweilpositionen entspricht.
Die Spindeln 15A bis 15H sind mit entsprechenden Endstücken 16A bis
16H versehen, die radial nach außen gerichtet sind und in ihrer Grundstellung
parallel zur Grundplatte 10 verlaufen. Die Endstücke 16A bis 16H, die auf
die entsprechenden Spindeln 15A bis 15H aufgesetzt sind, tragen die
Modelle 17A bis 17H, die in einer geeigneten Weise abnehmbar befestigt sind.
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Wie aus F i g. 2 genauer zu ersehen ist, gehören zu den Spindeln die
Trägerplatten 19A bis 19H, die jeweils in einer entsprechenden Anordnung von Gabel
und Zapfen (20A in F i g. 2) auf der Grundplatte 10 drehbar gelagert sind, so daß
die Spindeln mit den aufgesetzten Endstücken nach oben und nach unten aus ihrer
Normallage geschwenkt werden können. Die Trägerplatten 19A bis 19H werden auf der
Außenseite, also entgegengesetzt von dem drehbaren Lager,,von Unterstützungsrollen
getragen, die weiter unten beschrieben werden. Die verschiedenen Spindeln sind in
den Lagern (21 A in F i g. 2) individuell drehbar gelagert und werden von den
Motoren
22A bis 22H kontinuierlich angetrieben, die auf den Trägerplatten
19A bis 19H montiert sind. Zwischen den Spindeln und den dazugehörenden Antriebsmotoren
sind regelbare Getriebe (23 A in F i g. 2) angebracht, so daß die Drehzahl der Spindeln
mit den Endstücken und den daran befestigten Modellen genau eingestellt werden kann.
Die Stromzuführung zu den Motoren 22A bis 22H erfolgt durch Leitungen
(24 A in F i g. 2), 'die durch eine übliche Ring- und Bürstenanordnung, die zentral
auf der Vorschubeinrichtung 11 in einem Gehäuse 25 untergebracht ist, mit Strom
versorgt werden.
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Bei der Grundplatte 10 sind die offenen Tauchbehälter 27 und 28 so
angeordnet, daß an den aufeinanderfolgenden Haltepositionen der Grundplatte 10 jeweils
zwei benachbarte Spindeln aus der Reihe 15A bis 15H diesen Behältern zugeordnet
sind. Die Drehung der Grundplatte 10 erfolgt - wie in F i g. 1 angedeutet -- in
Richtung des Uhrzeigers, infolgedessen ist der Tauchbehälter, der von den einzelnen
Spindeln jeweils zuerst erreicht wird, der Behälter27. Dieser enthält dementsprechend
die Aufschlämmung des feuerfesten Materials 29; die Außenseite 31 dieses Behälters
und sein Boden 32 sind geneigt, wie aus F i g. 2 zu ersehen ist. In Verbindung mit
dem Tauchbehälter 27 steht eine geeignete Vorrichtung zur Regelung der Zufuhr der
Aufschlämmung 29, so daß diese. bei den nacheinander durchgeführten Tauchbeschichtungen
jeweils in der gleichen Füllhöhe im Behälter vorhanden ist; die Erfindung erstreckt
sich jedoch nicht auf diese Regelvorrichtung, die daher auch in den Figuren nicht
wiedergegeben ist. Der Tauchbehälter 28, der von den Spindeln als nächster erreicht
wird, enthält das Besandungsmaterial34. Auch hier sind (in den Figuren nicht wiedergegebene)
Vorrichtungen zum Konstanthalten des Niveaus dieses Materials 34 im Tauchbehälter
28 vorgesehen; und die Schicht dieses Materials wird durch ein Gebläse 35 in der
üblichen Weise durch nach oben strömende Luft fluidisiert, damit die mit der Schicht
der Aufschlämmung überzogenen Modelle leicht in das Besandungsmaterial eingetaucht
werden können, ohne daß dabei diese Schicht beschädigt wird.
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In den F i g. 1 und 2 ist die Vorrichtung, die dafür vorgesehen ist,
um die aufeinanderfolgenden Trägerplatten 19A bis 19H aus der Horizontalen
zu schwenken, wenn diese bei der dem Tauchbehälter 27 zugeordneten Halteposision
der Grundplatte 10 angelangt sind, allgemein mit 37 bezeichnet. Eine horizontale
Spurplatte 38 ist am Gestell 13 konzentrisch zur Grundplatte 10 fest angebracht,
so daß sie in ihrer Lage verbleibt, wenn sich die Grundplatte zur nächsten Halteposition
weiterdreht. Der äußere Rand der Spurplatte 38 ergibt den Spurkranz, auf welchem
die entsprechenden Fahrgestelle (39 A in F i g. 2), die drehbar mit den einzelnen
Trägerplatten 19A bis 19H verbunden sind, rollen, wenn sich die Grundplatte
10 weiterdreht. Wie aus F i g. 1 zu ersehen ist, befindet sich in dem Spurkranz
39 der Spurplatte 38 genau an der Stelle, die der Halteposition für den Tauchbehälter
27 mit der Aufschlämmung entspricht, ein Ausschnitt 41, und ein ähnlicher Ausschnitt
42 im Spurkranz 39 der Spurplatte 38 ist an der Halteposition für den Besandungs-Tauchbehälter
28 angebracht.
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Wenn das mit einer der Trägerplatten verbundene Fahrgestell, z. B.
das Fahrgestell 39A, das zu der Trägerplatte 19 A gehört, den Ausschnitt 41 an der
Halteposition des Tauchbehälters 27 mit der Aufschlämmung erreicht, so rollt es
auf die Platte 44 einer kleinen Hebebühne auf, die sich zu diesem Zeitpunkt in dem
Ausschnitt 41 befindet, so daß ihre Oberfläche sich mit der des Spurkranzes 39 in
einer Ebene befindet. Die Platte 44 wird von einer senkrechten Stange 45 getragen,
die ihrerseits beweglich mit einem Stab 46 verbunden ist, der am Gestell 13 befestigt
ist. Die Stange 45 wird durch die ringförmigen, verschiebbaren Führungen 47, die
über den Stab 46 geschoben sind, in ihrer senkrechten Lage gehalten. Wenn das Fahrgestell
39A der Trägerplatte 19A auf der heb- und senkbaren Platte 44 steht, ermöglicht
die senkrechte Bewegung der Stange 45 am Stab 46, die Trägerplatte 19_A so weit
nach unten, wie durch die ausgezeichnete Position in F i g. 2 dargestellt ist, und
so weit nach oben zu bewegen, daß sie die mit gestrichelten Linien angedeutete Position
erreicht. Diese Verstellung der Platte 44 wird durch die doppeltwirkenden hydraulischen
Zylinder 49 und 50 herbeigeführt, die - in einer Achse angeordnet - zwischen einer
Stütze 52 am Gestell 13 und einer Rolle 53 eingespannt sind, die auf die Unterseite
der Platte 44 einwirkt. Geeignete hydraulische Leitungen 55 und 56 führen von den
Zylindern 49 bzw. 50 zu einer hydraulischen Pumpe 58, die am Gestell 13 befestigt
ist.
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Die vorstehende Beschreibung betrifft die Schwenkvorrichtung 37, die
entsprechend der Halteposition für den Tauchbehälter 27 mit der Aufschlämmung am
Ausschnitt 41 angebracht ist. Um nun die Trägerplatten 19A bis 19H
auf und ab zu schwenken, wenn sie durch die Weiterbewegung der Grundplatte 10 die
Halteposition für den Tauchbehälter 28 erreicht haben, ist in Verbindung mit dem
Ausschnitt 42, der dem Tauchbehälter 28 für das Besandungsmaterial zugeordnet ist,
eine eigene Verstellvorrichtung vorgesehen. Diese zweite Schwenkvorrichtung ist
in jeder Beziehung, sowohl was die Konstruktion als auch was die Funktion anbetrifft,
identisch mit der Schwenkvorrichtung 37, so daß sie keiner weiteren Erläuterung
bedarf.
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Wenn die Überzüge aus der Aufschlämmung, die auf die verschiedenen
Modelle aufgebracht worden sind, solcherart sind, daß sie, wie oben beschrieben,
in einer Ammoniakgasatmosphäre geliert werden müssen, so wird der größere Teil der
Grundplatte 10 zwischen den Tauchbehältern 27 und 28 konzentrisch mit einer gebogenen
Kammer 60 umgeben, welche das erforderliche Ammoniakgas enthält. Die Ammoniakkammer
60 erscheint in F i g. 1 in der Aufsicht; feinere Details sind aus den F i g. 3
bis 7 zu ersehen. Sie besteht aus einem Gehäuse von rechteckigem Querschnitt, das
an beiden Enden offen ist und das aus der inneren und äußeren Wand 62 bzw. 63 sowie
der Deckelplatte 64 und der Bodenplatte 65 zusammengesetzt ist. Diese Teile bestehen
aus Sperrholz. Für die Beschickung der Kammer 60 mit Ammoniakgas sind geeignete
Anschlüsse 66 und 67 für die Zuleitung bzw. Ableitung vorgesehen. An den beiden
Enden kann die Kammer 60 mit Absaughauben irgendeiner geeigneten Form oder einer
ähnlichen Vorrichtung versehen sein, mit deren Hilfe etwa aus der Kammer entwichenes
Ammoniakgas abgesaugt werden kann; der Übersichtlichkeit halber sind diese Vorrichtungen
in die Figuren nicht mit eingezeichnet worden.
In den Fi g. 3 bis
6 ist die Vorrichtung zum Verschließen der Eingangsseite der Kammer wiedergegeben,
die sich auf der Seite des Tauchbehälters 28 mit dem Besandungsmaterial befindet.
Diese Vorrichtung. ist so konstruiert, daß sie sich vor jedem Modell, das in die
Kammer 60 eingeführt wird, öffnet und sich dahinter wieder schließt. Die Eingangstür
selbst besteht aus der oberen und der unteren Türplatte 69 bzw. 70 aus Aluminium,
welche in die Angeln 71 und 72 eingehängt sind, die in horizontaler Lage an der
Deckelplatte 64 und an der Bodenplatte 65 der Kammer angebracht sind. Die Außenkanten
der Türplatten 69 und 70 sind mit Flanschen 74 und 75 versehen, wobei auf den Flansch
75 ein elastisches Dichtungsband 76 aufgeklebt ist, damit kein Gas entweichen kann,
wenn die Kanten der Platten 69 und 70 aneinander anliegen, wie dies der Fall ist,
wenn sie geschlossen sind (vgl. Fig.6). Eine weitere Abdichtung ist an der Anschlagleiste
78 an der Innenseite der Außenwand 63 der Kammer vorgesehen, die mit einem elastischen
Dichtungsband 79 beklebt ist, das dicht an den Seitenkanten der Türplatten 69 und
70 anliegt, wenn diese geschlossen sind, wie aus F i g. 6 zu ersehen ist. Eine ähnliche
seitliche Abdichtung mit Anschlagleiste und Dichtungsband befindet sich auf der
Innenseite der gegenüberliegenden inneren Wand 62 der Kammer; diese ist jedoch aus
den Figuren nicht zu ersehen. Die waagerechten Kanten der Türplatten 69 und 70,
an welchen sich die Angeln 71 und 72 befinden, sind durch flexible: Bänder 80 abgedichtet,
welche diese Platten mit dem Deckel 64 bzw. der Bodenplatte 65 der Kammer verbinden.
Eines dieser Bänder 80, nämlich das; welches die Unterkante der unteren Türplatte
70 mit der Bodenplatte 65 der Kammer 60 verbindet, ist in F i g. 6 zu erkennen.
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Die beiden Türplatten 69 und 70 werden gleichzeitig durch einen einzigen
gebogenen Mitnehmerarm 82, der in F i g. 3 dargestellt ist, geöffnet; dieser Arm
82 ist außerhalb der Kammer 60, und zwar an deren Innenseite 62, starr mit dem Ende
der oberen Angel 71 verbunden. An den entgegengesetzten Enden der Angeln
71 und 72 außerhalb der Kammer 60 an deren Außenwand 63 sind entsprechende Hebelarme
83 und 84 angebracht, die durch eine Stange 85 miteinander verbunden sind. Wenn
eines der Modelle, z. B. das Modell 17B - wie in F i g. 3 gezeigt - sich den geschlossenen
Türplatten 69 und 70 auf der Eingangsseite der Kammer 60 nähert, so greift das äußere
Ende 16B der zugehörigen Spindel 15B an dem Mitnehmerarm 82 an und bewegt
diesen entgegen der Uhrzeigerrichtung entsprechend der F i g. 3. Über die Hebel
83 und 84 und deren Verbindungsstange 85 bewirkt diese Drehung des Mitnehmerarms
82, daß die beiden Türplatten 69 bzw. 70 zugleich nach innen schwingen, wie dies
in F i g. 4 dargestellt ist, so daß das Innere der Kammer 60 zugänglich wird und
das Modell 17B eingeführt werden kann.
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In F i g. 3 ist der äußere Teil 16B der Spindel angezeigt, wie er
den strichpunktiert gezeichneten Mitnehmerarm 82 schon recht erheblich ausgelenkt
hat; wenn dieser schließlich wieder vom äußeren Teil der sich (nach rechts in F
i g. 3) weiter bewegenden Spindel freigegeben wird, befindet sich das Modell i 17B
vollständig im Innern der Kammer, und die Türplatten 69 und 70 können sich ungehindert
schließen. Dieses Schließen der Türplatten wird durch eine Zugfeder 87 bewirkt,
deren eines Ende an der Außenseite der äußeren Seitenwand und deren anderes Ende
am Hebelarm 83 befestigt ist, so daß sie die Türplatten 69 und 70 in die geschlossene
> Lage zurückzieht. Der Schlag des Schließens wird durch einen Dämpfungszylinder
88 vermindert, der ebenfalls mit der äußeren Seitenwand 63 und dem Hebelarm 83 verbunden
ist.
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Damit das Endstück 16B der Spindel (und die folgenden) das
mit ihr verbundene Modell 17B durch die Länge der Kammer 60 tragen kann, ist in
der Mitte der inneren Seitenwand 62 der Kammer ein waagerecht angeordneter Längsschlitz
90 vorgesehen. Das Endstück 16B der Spindel ragt durch diesen Schlitz ins
Innere der gebogenen Kammer und bewegt sich, sowie sich die Grundplatte 10 schubweise
dreht, durch die ganze Länge dieses Schlitzes. Damit durch diesen Schlitz kein Ammoniakgas
aus dem Innern der Kammer 60 entweichen kann, sind die Kanten des Schlitzes 90 auf
ihrer ganzen Länge mit zwei langen, elastischen Dichtungen 91 und 92 versehen, die
sich in hinreichendem Maße zusammendrücken lassen (z. B. Gummischläuche), wenn die
Spindelendstücke,die in die Kammer hineinreichen, nacheinander vorbeigeführt werden;
sonst halten sie aber den Schlitz dicht verschlossen. An der Eingangsseite der Kammer
sind die Enden der Dichtungen 91 und 92 auseinandergeführt, wie in F i g. 3 dargestellt
ist, damit die Spindeln leicht zwischen sie hineingleiten können.
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An der Austrittseite der Kammer, die in F i g. 7 gezeigt ist, befinden
sich die Türplatten 93 und 94 zusammen mit den gleichen Vorrichtungen zur Abdichtung
und zum öffnen und Schließen wie auf der Eingangsseite der Kammer, wie sie in den
F i g. 3 bis 6 dargestellt sind. Somit öffnen sich die Türplatten 93 und 94 vor
und schließen sich nach jedem der aufeinanderfolgenden Modelle, wenn diese aus der
Kammer 60 herausgeführt werden, in genau der gleichen Weise, wie dies bei der Tür
am Eingang dieser Kammer der Fall ist.
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Bei der nun folgenden Beschreibung der Arbeitsweise des Apparates
und des damit verbundenen Verfahrens wird vorausgesetzt, daß geeignete elektrische
und hydraulische Regel- und Schaltsysteme vorgesehen sind, um die verschiedenen
Funktionen der Maschine auszulösen, ihre Dauer zu regulieren, sie zu Ende zu bringen
und abzustellen sowie sie aufeinander abzustimmen, wie dies mit Hilfe bekannter
Einrichtungen bewerkstelligt werden kann. Zuerst werden acht Modelle 17A bis 17H
an den Spindeln 15A bis 15H befestigt, und in den Tauchbehältern 27 und 28
werden die Aufschlämmung des feuerfesten Materials bzw. fiuidisiertes Besandungsmaterial
bereitgehalten. Mittels der Schleifring- und Bürstenanordnung im Gehäuse 25 werden
die Antriebsmotoren 22A bis 22H mit Strom versorgt, so daß die Spindeln
mit den daran befestigten Modellen mit einer Drehzahl von 5 bis 25 UpM, vorzugsweise
von ungefähr 12 UpM, kontinuierlich rotieren. Die intermittierend wirkende Vorschubeinrichtung
11 wird in Tätigkeit gesetzt, so daß sie die Grundplatte 10 mit einer Reihe von
acht Drehbewegungen mit Verweilzeiten von ungefähr 30 bis 40 Sekunden in den einzelnen
Positionen, die dazwischen erreicht werden, sich einmal um ihre senkrechte Achse
dreht. Wenn die Trägerplatte 19A mit ihrem Fahrgestell 39A auf die Hebeplatte
44 rollt, die - wie aus
F i g. 1 zu ersehen ist - dem Tauchbehälter
27 für die Aufschlämmung zugeordnet ist, wird die Schwenkvorrichtung 37 so in Tätigkeit
gesetzt, daß sich zuerst der untere Zylinder 49 kontrahiert und die Hebeplatte 44
absenkt, bis sie die in F i g. 2 mit ausgezogenen Linien eingezeichnete Lage erreicht
hat. Dies hat zur Folge, daß sich die Trägerplatte 19A um das aus Gabel und Bolzen
bestehende Gelenk 20A dreht und die Spindel 15A nach unten schwenkt, wodurch
das an dem äußeren Stück befindliche rotierende Mode1117A mit einem Winkel zwischen
20 und 50° und vorzugsweise 30° gegen die Horizontale in die Aufschlämmung 29 eingetaucht
wird.
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Indem das Modell 17A langsam in der Aufschlämmung 29 gedreht
wird, wie aus F i g. 2 zu ersehen ist, verteilt sich über dessen ganze Oberfläche
und alle Teile ein Überzug aus einer überschüssigen Menge der Aufschlämmung. Anschließend
werden sowohl der untere als auch der obere Zylinder 49 bzw. 50 der Schwenkvorrichtung
37 so betätigt, daß sie ihre größte Länge erreichen; auf diese Weise wird das im
Übermaß beschichtete Modell 17A über die Normallage parallel zur Grundplatte 10
hinaus angehoben, bis es die durch die gestrichelten Linien in F i g. 2 angedeutete
Lage, zwischen 20 und 50°, vorzugsweise 30°, gegen die Waagerechte nach oben geneigt,
erreicht hat. Wenn sich das Modell in dieser erhöhten Lage dreht, so läuft die im
Übermaß aufgenommene Aufschlämmung in den Tauchbehälter 27 ab, so daß auf dem Modell
ein gleichmäßiger Überzug der Aufschlämmung zurückbleibt, der völlig frei von Luftblasen
ist. Sobald dies erreicht ist, wird der untere Zylinder 50 der Schwenkvorrichtung
37 wieder verkürzt, so daß die Hebeplatte 44 in ihre Ausgangslage im Ausschnitt
41 - in einer Ebene mit der Oberfläche des Spurkranzes 39 der Spurplatte38
- zurückkehrt und die Spindel 15A in ihre normale waagerechte Lage gelangt.
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Dieser Arbeitszyklus des Tauchens, Verweilens, Heraushebens, Abtropfens
und der Rückkehr in die Ausgangslage dauert ungefähr 30 bis 40 Sekunden; nach seiner
Vollendung wird die Grundplatte 10 durch die intermittierend wirkende Vorschubeinrichtung
11 um eine Achtelumdrehung weiterbewegt, so daß die Trägerplatte 19A von der Hebeplatte
44 abrollt und sich auf dem Spurkranz 39 der Spurplatte 38 zu der Hebeplatte bewegt,
die sich im Ausschnitt 42 befindet und die mit einer gleichen Schwenkvorrichtung
ausgestattet ist; dieser Station ist der Tauchbehälter 28 mit dem Besandungsmaterial
zugeordnet. Wenn die Trägerplatte 19 A diese Station erreicht hat, befindet sich
die nachfolgende Trägerplatte 19H an der Station des Tauchbehälters mit der Aufschlämmung,
und bei dem nun ablaufenden Arbeitszyklus wird das Modell 17H durch Tauchen mit
einem Überzug versehen. Während dies erfolgt, tritt die Schwenkvorrichtung, die
zum Tauchbehälter 28 mit dem Besandungsmaterial gehört, in Tätigkeit und senkt das
sich drehende, mit dem Überzug versehene Modell 17A in das fluidisierte Besandungsmaterial
34 ein, so daß sich eine vollständige Bedeckung der zuvor aufgebrachten Schicht
der Aufschlämmung mit dem Besandungsmaterial ergibt. Der Arbeitszyklus der Besandung
wird durch diese Schwenkvorrichtung zum gleichen Zeitpunkt durchgeführt, an dem
die Schwenkvorrichtung 37 den Arbeitszyklus des Beschichtens vornimmt, einschließlich
des Anhebens des besandeten und beschichteten Modells 17A bis zu einem Winkel zwischen
20 und 50° (und vorzugsweise 30°) über die Waagerechte am Ende des Arbeitszyklus,
um überschüssiges Besandungsmaterial aus den Vertiefungen im Modell zu entfernen.
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Wenn das beschichtete Modell 17A besandet und das nachfolgende
Modell 17H beschichtet ist, bewegt die Vorschubeinrichtung 11 die Grundplatte 10
wieder um eine Achtelumdrehung weiter, wobei das weiter nachfolgende Modell 17 G
an die Station zum Aufbringen der Aufschlämmung gebracht und das nun beschichtete
Modell 17H an die Besandungsstation weitergegeben wird. Während diese Platzwechsel
erfolgen, erreicht das besandete und beschichtete Modell 17A die Eingangsseite
der Ammoniakkammer 60 und tritt in diese ein. Das Endstück 16A der Spindel 15A betätigt
dabei den gebogenen Mitnehmerarm 82, wodurch die Türplatten 69 und 70 geöffnet und,
nachdem das besandete und beschichtete Modell 17A vollständig in die Kammer 60 eingetreten
ist, hinter diesem wieder geschlossen werden; alle diese Vorgänge spielen sich in
der weiter oben geschilderten Weise ab. Das Endstück 16A der Spindel hat sich bei
diesem Vorgang in den durch die elastischen Dichtungen 91 und 92 abgedichteten Schlitz
hineinbewegt und gleitet dabei zwischen diesen Dichtungen hindurch, so daß kein
Ammoniak an dieser Stelle aus der Kammer 60 entweichen kann.
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Die intermittierend wirkende Vorschubeinrichtung bleibt weiterhin
in Tätigkeit und bewegt die Grundplatte 10 in einzelnen Schüben von einer Achtelumdrehung
weiter, so daß die Modelle nacheinander beschichtet, besandet und dann in die Ammoniakkammer
60 eingebracht werden. Bei der schubweisen Bewegung des Modells 17A durch die Ammöniakkammer
60 geliert die aus der Aufschlämmung bestehende Schicht, die unter dem Besandungsmaterial
liegt, so daß zu dem Zeitpunkt, an dem es auf der hinteren Seite wieder aus der
Kammer austritt; wobei sich die Türplatten 93 und 94 vor ihm öffnen und dahinter
wieder schließen, die besandete Schicht der Aufschlämmung gehärtet ist, so daß auf
das Modell 17A eine weitere Schicht der Aufschlämmung aufgebracht werden kann. Dies
wird in einfacher Weise dadurch erreicht, daß das Modell 17A über eine weitere vollständige
Umdrehung der Grundplatte 10 mitgeführt wird, worauf man den ganzen sich bei einer
Umdrehung der Grundplatte 10 abspielenden Arbeitsgang so oft wiederholt, bis das
Modell mit der vorgesehenen Anzahl von Schichten aus der Aufschlämmung und dem Besandungsmaterial
überzogen ist: Zur Herstellung einer typischen feuerfesten Gießform werden für gewöhnlich.
neun derartige besandete Tauchschichten der Aufschlämmung aufgebracht und in der
vorbeschriebenen Art und Weise geliert. Wenn auf allen Modellen 17A bis 17H sich
Schalen von der gewünschten Dicke gebildet haben, beginnt derjenige, der die Anlage
bedient, die Modelle von ihren entsprechenden Spindeln 16A bis 16H abzunehmen, wobei
er mit dem Modell anfängt, das zu Beginn des Betriebs zuerst in die Aufschlämmung
getaucht wurde.; das ist in diesem Beispiel das Modell 17A. Die Entfernung der vollständigen
Schalen und Modelle von den Spindeln kann nacheinander an der Station vorgenommen
werden,
die unmittelbar vor der liegt, die dem Tauchbehälter 27 für die Aufschlämmung zugeordnet
ist; das ist die Station, an der sich in F i g. 1 das Mode1117H befindet. Die Drehung
der Spindeln kann individuell abgestellt werden, damit die zugehörigen Schalen und
Modelle abgenommen und sofort neue, unbeschichtete Modelle aufgesteckt werden können;
auf diese Weise läßt sich der Arbeitszyklus der Maschine kontinuierlich weiterführen,
ohne daß eine Unterbrechung - etwa zum Wechsel der Modelle - erforderlich ist.