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Antrieb für Rührwerke Die Erfindung betrifft einen Antrieb für Rührwerke
mit im Getriebegehäuse senkrecht gelagerter Rührerwelle und auf dem Getriebegehäuse
montiertem Antriebsmotor, dessen ebenfalls senkrechte Motorwelle über ein mehrstufiges
Wechselradgetriebe an die Rührerwelle angeschlossen ist.
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Bei einem Antrieb für Rührwerke, die insbesondere in der chemischen
Verfahrenstechnik Verwendung finden, ist es erforderlich, die Rührgeschwindigkeit
leicht und schnell zu verändern und so das Rührwerk den sich häufig ändernden Verfahrensbedingungen
anpassen zu können. Im einzelnen geschieht dies durch Austausch der Wechselräder
im Wechselradgetriebe. Das Wechselradgeriebe muß daher so gebaut sein, daß die Wechselräder
leicht zugänglich sind und ohne großen Aufwand ausgetauscht werden können. Im einzelnen
sind hierzu Wechselradgetriebe bekannt, bei welchen die Wechselräder von oben zugänglich
sind, was jedoch zunächst einen Abbau des auf dem Getriebegehäuse montierten Antriebsmotors
erfordert. Um dies zu vermeiden, sind Wechselradgetriebe mit horizontal liegenden
Getriebewellen bekannt, die am äußeren, der Rührerwelle abgewandten Ende die Wechselräder
tragen, die durch eine mit einem - Stirndeckel verschiebbare Öffnung des Getriebegehäuses
zugänglich sind. Abgesehen davon, daß durch die horizontale Anordnung der Getriebewellen
der Getriebeaufbau im ganzen aufwendig wird, ist es auch bei allen bekannten Ausführungsformen
erforderlich, das Getriebeöl abzulassen, wenn die im Ölsumpf liegenden Wechselräder
ausgetauscht werden sollen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß die Wechselräder in einfacher Weise und ohne Ablassen
des Getriebeöles zugänglich gemacht werden können.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß das Wechselradgetriebe
aus senkrechten Getriebewellen mit am unteren Ende befindlichen Wechselräderr besteht
und die Getriebeeingangswelle über eine Kupplung lösbar mit der Motorwelle sowie
die Getriebeausgangswelle über ein Ritzelpaar mit der Rührerwelle verbunden sind
und daß das Wechselradgetriebe in einem Gehäuseeinsatz angeordnet ist, der nach
Lösen der Kupplung längs einer senkrecht zur Motor- und Rührerwelle liegenden Achse
zwecks Trennung des Ritzelpaares verschiebbar sowie danach um diese Achse verschwenkbar
im Getriebegehäuse gelagert ist, und daß im verschwenkten Zustand des Gehäuseeinsatzes
die aus dem Ölsumpf- gehobenen Wechselräder durch eine verschließbare Öffnung in
der
Seitenwand des Getriebegehäuses zugänglich sind.
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In bevorzugter Ausführungsform besteht der Gehäuseeinsatz aus einem
Lagerkörper für die Getriebewellen und zwei im Abstand votneinander am Lagerkörper
gehaltenen Lagerstücken mit zur Schwenkachse des Gehäuseeinsatzes kreisförmig verlaufenden
Lagerflächen, welchen ein entsprechendes Lagerbett im Getriebegehäuse zugeordnet
ist. Zweckmäßig weist das Getriebegehäuse einen Stirndeckel auf, in dem ein in der
Schwenkachse des Gehäuseeinsatzes liegender Schraubbolzen axial und verschiebbar
gelagert ist, der zum Verschieben des Gehäuseeinsatzes längs dessen Schwenkachse
im Gehäuseeinsatz ein-bzw. ausschraubbar ist. Weiter ist vorgesehen, daß das der
Rührerwelle abgewandte Lagerstück des Gehäuseeinsatzes eine radseitige Verzahnung
trägt, in die eine zum Verschwenken des Gehäuseeinsatzes dienende Ritzelwelle eingreift,
die durch die Stirndeckel des Getriebegehäuses geführt ist.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile bestehen im wesentlichen
darin, daß bei dem erfindungsgemäßen Antrieb das Wechselradgetriebe getriebetechnisch
optimal ausgelegt werden kann, dennoch die Möglichkeit besteht, in einfacher Weise
die Getrieberäder zugänglich zu machen, nämlich dadurch, daß das gesamte Wechselradgetriebe
von Motor- und Rührerwelle gelöst und dann in eine zum Auswechseln der Stirnräder
günstige Lage verschwenkt wird. Dabei werden die Wechselräder automatisch aus dem
Ölsumpf gehoben, so daß ein Ablassen des Getriebeöles zum Austausch der Wechselräder
nicht mehr erforderlich ist.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert; es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch
einen erfindungsgemäßen Antrieb im Betriebszustand,
F i g. 2 einen
Querschnitt C-D durch den Gegenstand der F i g. 1, Fig. 3 einen Schnitt in RichtungE-F
durch den Gegenstand der F i g. 2, F i g. 4 den Gegenstand nach F i g. 1 bei ausgerücktem
Gehäuseeinsatz, F i g. 5 einen Querschnitt längs der Richtung A-B in Fig.4 mit zum
Ausbau der Wechselräder verdrehtem Gehäuseeinsatz.
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Die Figuren zeigen einen Antrieb für Rührwerke mit in einem Getriebegehäuse
1 senkrecht gelagerter, lediglich angedeuteter Rührerwelle 2. Auf dem Getriebegehäuse
1 ist der Antriebsmotor 3 montiert, dessen ebenfalls senkrechte Motorwelle 4 über
ein mehrstufiges Wechselradgetriebe 5 an die Rührerwelle angeschlossen ist. Das
Wechselradgetriebe 5 besteht aus senkrechten Getriebewellen 8, 11 mit am unteren
Ende befindlichen Wechselrädern 7, die je nach Gestaltung des Getriebes an einigen
oder allen Getriebewellen 8, 11 vorgesehen sein können. Die Wechselräder 7 können
somit in beliebigen Getriebestufen angeordnet sein, wenn auch im Ausführungsbeispiel
nur ein zweistufiges Getriebe dargestellt ist.
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Die Getriebeeingangswelle 8 ist über eine Kupplung 9 lösbar mit der
Motorwelle 4 verbunden. Im Ausführungsbeispiel ist hierfür eine an die Motorwelle
4 angeschlossene Kupplungshülse 10 vorgesehen, die axial verschiebbar ist, derart,
- daß sie in vorgeschobener Stellung die Getriebeeingangswelle 8 mitnimmt, in über
die Motorwelle 4 zurückgezogener Stellung dagegen die Getriebeeingangswelle 8 völlig
freigibt. Die Getriebeausgangswelle 11 ist über ein Ritzelpaar 12, 13 mit der Rührerwelle
2 verbunden. Das Wechselradgetriebe 5 ist in einem Gehäuseeinsatz 14 angeordnet,
der nach Lösen der Kupplung 9 längs einer senkrecht zur Motor- und Rührerwelle 2
bzw. 4 liegenden, in F i g. 1 angedeuteten Achse 15 zwecks Trennung des Ritzelpaares
12, 13 verschiebbar sowie danach um diese Achse 15 verschwenkbar im Getriebegehäuse
1 gelagert ist. Wie die F i g. 5 zeigt, sind im verschwenkten Zustand des Gehäuseeinsatzes
14 die aus dem Ölsumpf 16 gehobenen Wechselräder 7 durch eine verschließbare Öffnung
17 in der Seitenwand 18 des Getriebegehäuses 1 zugänglich. Der Gehäuseeinsatz 14
besteht aus einem Lagerkörper 19 für die Getriebewellen und zwei im Abstand voneinander
am Lagerkörperl9 gehaltenen Lagerstücken 20 mit zur Schwenkachse 15 des Gehäuseeinsatzes
14 kreisförmig verlaufenden Lagerflächen 21. Diesen Lagerflächen 21 ist ein entsprechendes
Lagerbett 22 im Getriebegehäuse 1 zugeordnet. Weiter besitzt das Getriebegehäuse
1 einen Stirndeckel 23, in dem ein in der Schwenkachse 15 des Gehäuseeinsatzes 14
liegender Schraubbolzen 24 axial unverschieblich gelagert ist. Dieser Schraubbolzen
24 greift mit einem Gewinde 25 in ein Gewindeloch 26 des Gehäuseeinsatzes 14, so
daß der Gehäuseeinsatz 14 durch Ein-bzw. Ausschrauben des Gewindebolzens 24 längs
der Schwenkachse 15 verschiebbar ist. Zum Verschwenken des Gehäuseeinsatzes trägt
das der Rührerwelle 2 abgewandte Lagerstück20 eine randseitige Verzahnung 27. In
diese Verzahnung 27 greift eine. Ritzelwelle 28, die durch den Stirndeckel 23 des
Getriebegehäuses 1 hindurchgeführt und von außen betätig bar ist. Durch Drehen der
Ritzelwelle 28 wird der Gehäuseeinsatz 14 verschwenkt (F i g. 2 und 3).
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Im Betriebszustand befindet sich der Gehäuseeinsatz in der in den
F i g. 1 bis 3 dargestellten Lage, bei
der die Getriebewellen 8, 11 senkrecht gerichtet
sind und die am unteren Ende einiger oder aller Getriebewellen 6 befindlichen Wechselräder
7 in den ölsumpf 16 eintauchen. Das Ritzelpaar 12, 13 befindet sich im Eingriff,
und die Motorwelle 4 ist mit der Getriebeeingangswelle 8 gekuppelt. Sollen die Wechselräder
7 ausgetauscht werden, so wird zunächst die Getriebeeingangswelle8 von der Motorwelle
4 gelöst, wozu die Kupplungshülse 10 entsprechend F i g. 4 auf die Motorwelle 4
zurückgeschoben wird. Der Gehäuseeinsatzl4 kann nun in Richtung seiner Schwenkachse
15 verschoben werden, wodurch das Ritzelpaar 12, 13 außer Eingriff kommt und die
in Fig. 4 dargestellte Lage erhalten wird. Im Ergebnis ist das Wechselradgetriebe
5 weder mit der Motorwelle 4 noch der Rührerwelle 2 mehr verbunden. Der Gehäuseeinsatz
14 kann daher verschwenkt werden, wodurch die Getriebewellen8, 9 eine schräg geneigte
Lage annehmen und die Wechselräder 7 aus dem Ölsumpf 16 herausgehoben werden, bis
sie durch die öffnung 17 in der Seitenwand 18 des Getriebegehäuses 1 zugänglich
werden (F i g. 5). Im Betriebszustand ist der Gehäuseeinsatz fixierbar, was beispielsweise
durch einen Stift mit Kegelansatz erfolgen kann.