DE1263733B - Verfahren und Vorrichtung zum Schmelzen von Urandioxyd - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Schmelzen von UrandioxydInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
COIg
Deutsche Kl.: 12 η - 43/02
Nummer: 1263 733
Aktenzeichen: E 26696IV a/12 η
Anmeldetag: 24. März 1964
Auslegetag: 21. März 1968
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schmelzen von Urandioxyd durch Erhitzen mit elektrischem
Strom und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Geschmolzenes Urandioxyd wird in der Kerntechnik zur Herstellung vibrationsverdichteter Brennelemente
verwendet. Es wird in den meisten Fällen durch Einschmelzen des als feines Pulver vorliegenden
Vorproduktes in einem Lichtbogen hergestellt. Das Schmelzen im Lichtbogenofen hat den Nachteil,
daß während des Schmelzvorganges eine Verdampfung des Urandioxyds eintritt, da die Lichtbogentemperatur
wesentlich über der Schmelztemperatur des Urandioxyds liegt und der Dampfdruck bei diesen
Temperaturen bereits relativ hoch ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dessen Hilfe der Schmelzvorgang
des Urandioxyds bei Schmelztemperatur stattfindet und somit die Verdampfung auf ein Mindestmaß
herabgesetzt wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß man eine Säule von aus dem
pulverförmigen Material geformten Preßlingen in einer Schutzgasatmosphäre durch direkten Stromdurchgang
zunächst auf Rotglut erhitzt, anschließend die Säule mit einer Hüllschicht aus pulverförmigen
Urandioxyd umgibt und darauf die Stromstärke so weit erhöht, bis das Urandioxyd schmilzt.
Zur Durchführung dieses Verfahrens hat es sich als zweckmäßig erwiesen, in einem vakuumdichten
Ofengehäuse im unteren Teil einen wassergekühlten Graphittiegel und in dessen Deckel einen verschiebbaren
rohrförmigen Träger mit einer am unteren Ende befestigten Graphitelektrode zu lagern, die auf
die Säule aus Preßlingen aufsetzbar ist, wobei der Durchmesser des Tiegels größer ist als die zum Einsatz
kommende Säule.
In der Abbildung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
An ein vakuumdichtes Ofengehäuse 1 wird von unten ein wassergekühlter Kupfertiegel 2 angeflanscht,
in dem sich ein Graphittiegel 3 befindet. Durch den Deckel des Ofengehäuses ist ein wassergekühltes
Kupferrohr 4 isoliert, vakuumdicht und senkrecht verschiebbar durchgeführt, an dessen unterem
Ende eine Graphitelektrode 5 aufgeschraubt wird. Zur Durchführung des Schmelzprozesses wird
in dem Graphittiegel 3 eine Säule 6 aus mehreren Urandioxyd-Preßlingen aufgestellt, deren Durchmesser
kleiner ist als der Innendurchmesser des Tiegels. Die obere Elektrode wird gesenkt, bis sie das
Verfahren und Vorrichtung zum Schmelzen von Urandioxyd
Anmelder:
Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM), Brüssel
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Müller-Börner
und Dipl.-Ing. H.-H. Wey, Patentanwälte,
1000 Berlin 33, Podbielskiallee 68
Als Erfinder benannt:
Dr. rer. nat. Walter Hoppe, 6454 Großauheim;
Dipl.-Phys. Dr. phys. Norbert Müller,
6451 Wolfgang;
Dr. rer. nat. Wilhelm i. d. Schmitten, 6450 Hanau
oberste Pellet berührt, und nach Anlegen einer geeigneten Wechselspannung werden die Preßlinge
durch Stromfluß in einer Schutzgasatmosphäre (Argon) zunächst bis auf Rotglut erhitzt. Nach dieser
Vorerhitzung wird die Säule aus Preßlingen mit einer Hüllschicht 7 aus pulverförmigem Urandioxyd umgeben.
Diese Umhüllung dient als Wärmeisolation und erfolgt deshalb nachträglich, weil sonst die Gefahr
besteht, daß infolge der geringen anfänglichen Leitfähigkeit der Preßlinge der Strom unmittelbar
von der oberen Elektrode auf die Tiegelwand übergeht. Nach dieser Ausfüllung des Tiegels mit Urandioxyd
wird der Strom so weit erhöht, bis das Urandioxyd schmilzt. Da der elektrische Widerstand des
Urandioxyds mit wachsender Temperatur abnimmt, wird die elektrische Leitfähigkeit mit erhöhter Temperatur
genügend groß, um eine zum Schmelzen ausreichende Stromstärke zu erreichen. Während des Erweichungsvorganges
wird die obere Elektrode nachgeführt, so daß ein einwandfreier Stromübergang auch bei Verkleinerung der Höhe der Säule 6 gewährleistet
ist. Im flüssigen Zustand ist das Urandioxyd in eine äußere Schicht von Urandioxydpulver
eingebettet, so daß es nicht mit der Wand des Graphittiegels in Berührung kommt. Der gesamte
Schmelzvorgang dauert etwa eine Stunde. Danach wird der Schmelztiegel vom Ofengehäuse abgeschraubt
und mit einem Blindflansch verschlossen,
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so daß das Schmelzgut unter Argon-Atmosphäre abkühlen kann. Nach Anschluß eines weiteren Tiegels
an das Ofengehäuse kann der Schmelzprozess weitergeführt werden, so daß mit der gleichen Vorrichtung
kontinuierlich je nach Größe des Tiegels und der Preßlinge eine entsprechende Menge von Urandioxyd
erschmolzen werden kann.
Claims (2)
1. Verfahren zum Schmelzen von Urandioxyd durch Erhitzen mit elektrischem Strom, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Säule von aus dem pulverförmigen Material geformten
Preßlingen in einer Schutzgasatmosphäre durch direkten Stromdurchgang zunächst auf Rotglut
erhitzt, anschließend die Säule mit einer
Hüllschicht aus pulverförmigem Urandioxyd umgibt und darauf die Stromstärke so weit erhöht,
bis das Urandioxyd schmilzt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem vakuumdichten Ofengehäuse (1) im unteren Teil ein wassergekühlter Graphittiegel (3)
und in dessen Deckel ein verschiebbarer rohrförmiger Träger (4) mit einer am unteren Ende befestigten
Graphitelektrode (5) gelagert ist, die auf die Säule (6) aus Preßlingen aufsetzbar ist, wobei
der Durchmesser des Tiegels (3) größer ist als die zum Einsatz kommende Säule (6).
In Betracht gezogene Druckschriften:
J. American Ceramic Soc, 46 (1963) S. 607, 608.
J. American Ceramic Soc, 46 (1963) S. 607, 608.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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