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Maschine zur Herstellung von Rohren im Schleudergußverfahren Die Erfindung
betrifft eine Maschine zum Herstellen von Rohren im Schleudergußverfahren mit einer
zylindrischen Form, die an beiden Enden von mehreren über Riemenscheiben mit gleicher
Geschwindigkeit laufenden endlosen Riemen getragen wird, die die Form in einem Bogen
von etwa 160° umschlingen und von denen die seitlichen, der Form anliegenden Riementrume
verstellbar sind.
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Bei einer bekannten Maschine dieser Art (s. Schrift des schweizerischen
Patents 336 308, Fig. 1 und 2) sind an beiden Enden der Form zwei endlose Riemen
kreuzweise zueinander angeordnet. Ein Nachteil dieser Bauart liegt darin, daß jeder
Trum sowohl das Gewicht der Form aufnehmen als auch die seitlichen Bewegungen der
Form abfangen muß. Dies erfordert zum einen, daß der Trum so weit wie möglich waagerecht,
zum anderen so weit wie möglich senkrecht an der Form vorbeiläuft. Beide Forderungen
stehen offensichtlich im Widerstreit zueinander, und man muß eine Zwischenlösung
im schrägen Verlauf des Trums finden. Hierdurch läßt sich zwar das Gewicht, nicht
aber eine gewisse Schlingerbewegung der Form in horizontaler Richtung abfangen.
Infolge dieser Schlingerbewegung erfolgt außerdem eine Bewegung der Form in vertikaler
Richtung. Durch steilere Stellung der Riemen und extrem starke Riemenspannung wird
man sowohl das Gewicht der Form aufnehmen als auch die horizontale Bewegung in vernünftigen
Grenzen halten können, aber eine solche Anordnung bringt den Nachteil mit sich,
daß, bedingt durch die erhöhte Riemenspannung, der Riemenverschleiß entsprechend
vergrößert wird.
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Bei einer weiteren bekannten Ausführungsform (s. Schrift zum schweizerischen
Patent 336308,
Fig. 3) ist zusätzlich für jeden Riemen eine Zwischenscheibe
neben der Form angeordnet, die der Riemen umläuft. Auf diese Weise bildet jeder
Riemen einen Bogen, in dem die Form ruht und der die Form über einen Winkel von
etwa 9.80° umläuft. Diese Anordnung hat folgenden Nachteil. Durch die Zwischenscheiben
wird zwar bei einer ganz bestimmten Einstellung der Zwischenscheiben eine Abstützung
der Form in horizontaler Richtung erreicht. Weichen die Zwischenscheiben aber in
ihrer Lage bezüglich der Form von ihrer Sollage in der einen oder anderen Richtung
ab, ist also die Kopplung zwischen den Scheiben und der Form entweder zu fest oder
zu lose bzw. gar nicht mehr vorhanden (letzteres kann durch Verschleiß eintreten),
so ist entweder (bei zu fester Kopplung) die Reibung zu groß, oder es treten (bei
zu lockerer Kopplung bzw. gar keiner Kopplung) Schlingerbewegungen auf. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
bei der die seitlichen Schwankungen der Form vermieden werden, ohne daß zusätzliche
Nachteile (erhöhte Reibung) in Kauf genommen werden müssen und bei der sich trotzdem
die Form leicht einlegen und entnehmen läßt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an jedem Formende
drei endlose Riemen vorgesehen sind, von denen ein Riemen die Form trägt und die
beiden anderen Riemen zu beiden Seiten der Form und schräg nach oben zu auseinanderlaufend
zur seitlichen Abstützung der Form angeordnet sind, von denen mindestens. die Innentrume
in der Öffnungsweite verstellbar sind. Gegenüber dem Gegenstand der Fig. 1 und 2
der schweizerischen Patentschrift 336 308 hat der Erfindungsgegenstand den Vorteil,
daß die Abstützung der Form nach unten und die Abstützung in seitlicher Richtung
durch voneinander getrennte Elemente vorgenommen werden. Hierdurch ist es möglich,
die seitlichen Trume so einzustellen, daß die Schlingerbewegungen am wirksamsten
reduziert werden, ohne auf das Gewicht der Form Rücksicht nehmen und ohne infolgedessen
die Riemenspannung sonderlich erhöhen zu müssen, wodurch der Riemenverschleiß in
normalen Grenzen gehalten wird. Gegenüber dem Gegenstand der Fig. 3 der schweizerischen
Patentschrift 336 308 hat der Erfindungsgegenstand den Vorteil, daß die genaue
Einstellung
von sich an die Form anpressenden Zwischenscheiben bzw. das Nachstellen der Zwischenscheiben
entfällt, da diese nicht mehr erforderlich sind.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender
Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung; darin zeigt F i g. 1 schematisch
eine Ausführungsart gemäß der Erfindung, wobei diese für den Antrieb von Formen
großen Durchmessers eingestellt ist, F i g. 2 die Maschine gemäß F i g. 1, wobei
diese zum Antrieb einer Form kleinen Durchmessers eingestellt ist, F i g. 3 eine
Seitenansicht einer Riemenscheibe der Maschine nach Linie IH-IH der F i g. 2, F
i g. 4 eine schematische Ansicht einer anderen Maschinenausführung gemäß der Erfindung,
wobei diese zum Antrieb von Formen großen Durchmessers eingestellt ist, und F i
g. 5 die Maschine gemäß F i g. 4, wobei diese zum Antrieb von Formen kleinen Durchmessers
eingestellt ist.
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In F i g. 1 bis 3 ist mit 10 das Gestell einer Maschine gemäß der
Erfindung bezeichnet. Diese Maschine versetzt eine zylindrische Form M, die Rohre
aus Zement und anderen Stoffen durch Schleudern herstellt, in Drehung. Sie ist ferner
mit Führungsmitteln versehen, die die Form während des Drehantriebs stabilisieren.
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Die Form M wird von einer geeigneten Anzahl von Riemen 11 getragen
und in Drehung versetzt. Jeder Tragriemen 11 läuft über vier Riemenscheiben, die
an dem Gestell 10 angebracht sind, und zwar über zwei untere, aneinander angenäherte
Umlenkrollen 12a und über zwei obere, weiter auseinanderstehende Umlenkrollen 12
b.
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Der Tragriemen 11 weist ein unteres geradliniges Stück 11o zwischen
den unteren Umlenkrollen 12a auf, ferner zwei äußere Trume 1l1, von denen sich jedes
zwischen den äußeren Seiten eines Umlenkrollenpaares 12 a und 12 b erstreckt, und
ein ununterbrochener innerer Trum 112, welcher in Bogenform; ausgehend von den zwei
oberen Umlenkrollen 12 b, um die Unterseite der Form M herumläuft. Die Form M ruht
daher auf dem Trum 112 des endlosen Trums des Riemens 11 und wird von diesem Trum
angetrieben.
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Zur Stabilisierung der Form M während ihres Drehantriebs sind Führungsmittel
vorgesehen, und zwar führt über jedes seitliche Umlenkrollenpaar12a und 12 b ein
stabilisierender Riemen 13, der neben einem oder vorzugsweise zwischen zwei Tragriemen
11 verläuft (F i g. 3).
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Jeder Riemen 13 weist zum einen einen äußeren Trum 131 auf, der sich
zwischen den Außenseiten der Umlenkrollen 12a und 12b erstreckt und mit dem Trum
111 des Riemens 11 ausgerichtet ist. Zum anderen besitzt er einen inneren Trum 132,
der sich zwischen den Innenseiten der Umlenkrollen 12a und 12 b erstreckt.
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Dem Innentrum 132 jedes Riemens 13 ist eine verschiebbare Rolle 14
zugeordnet, deren Lage veränderbar ist. Hierdurch kann der Trum 132 jeweils die
Form erhalten, die für die Führung einer Form M jeden Durchmessers ohne oder mit
vorbestimmtem Spiel am günstigsten ist. Die verschiebbare Rolle 14 ist auf einem
Schlitten 15 angebracht, der auf einer Führungsstange 1.6 verschiebbar ist. Die
Neigung der Führungsstange zur senkrechten Richtung muß passend gewählt werden,
und sie muß vorzugsweise etwas größer sein als die Neigung einer Geraden, die durch
die Achsen der Umlenkrollen 12a und 12b hindurchgeht, also in einem spitzen Winkel
zu dem Innentrum 132 angeordnet sein. Der Schlitten 15 kann in jeder beliebigen
Stellung blockiert werden. Er kann durch einen Antrieb, der ein Handrad 17 mit Schwungscheibe
und eine Kette 18 enthält, verstellt werden. .
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Wie F i g. 1 zeigt, sind die Schlitten 15 bei einer Form M mit großem
Durchmesser in dem oberen Teil angeordnet, und zwar derart, daß die Trume 132 nur
wenig durch die verschiebbaren Rollen 14 ausgelenkt sind und daß die freien Teile
dieser an die Form angrenzenden Trume nur leicht zur senkrechten Richtung geneigt
sind. Für eine Form M' mit kleinem Durchmesser befinden sich die Schlitten 15 am
unteren Teil der Führungsstange, wie F i g. 2 zeigt, und zwar derart, daß die Trume
132 durch die Rollen stark ausgelenkt und die freien Teile dieser an die Form angrenzenden
Trume nur noch sehr leicht zur Senkrechten geneigt sind. Für Formen mit dazwischenliegendem
Durchmesser sind die Schlitten 15 derart in entsprechenden Zwischenstellungen angeordnet,
daß die freien Teile der an die Form angrenzenden Trume 132 nur leicht zur Senkrechten
geneigt sind.
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Die leichte Neigung gegen die senkrechte Richtung ist in jedem Fall
einmal gering genug, um die Form M z. B, wirksam auf einem Sektor von etwa 160°
zu umgürten, zum anderen aber ist die Neigung groß genug, um die Form M vor der
Schleuderarbeit leicht in die Riemen einlegen und leicht wieder herausnehmen zu
können.
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Beim Betrieb der Maschine tragen die Riemen 11 die Form M und treiben
sie zur Drehung an, während die Riemen 13 das Hin- und Herschwanken der Form verhindern
und sie in einer äußerst stabilen Lage halten.
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F i g. 4 und 5 zeigen eine Abwandlung der Vorrichtung gemäß der Erfindung.
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Gemäß dieser Abwandlung läuft jeder der Riemen 11 über zwei große
Riemenscheiben 12 c und über zwei kleine Umlenkrollen 12a. Als Führungsmittel der
Form M dient je ein unabhängiger Hilfsriemen 13, der symmetrisch zur Form M jeweils
über zwei übereinandergeordnete Umlenkrollen 12a und 12b
läuft.
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Die Gerade, die die Achsen der beiden übereinanderliegenden Umlenkrollen
12 a und 12 b verbindet, ist gegen die Vertikale leicht geneigt -- etwa um 10° -,
damit der Trum des Hilfsriemens 13 der Form M genügend Stabilität sichert und das
Herausheben der Form ohne Schwierigkeiten gestattet. Jedes UmIenkrollenpaar 12a-12b
ist auf einem Support montiert, der sich in der horizontalen Richtung F' verstellen
läßt: Hierdurch kann man eine geeignete Leitstellung der Riementrume 13 zu der Form
M mit beliebigem Durchmesser erreichen, wobei dieForm M mit oder ohne Spiel geführt
werden kann. Bei einer Form M mit großem Durchmesser sind die Rollenpaare 12a-12b,
wie in F i g. 4 zu sehen ist, im größeren Abstand voneinander angeordnet, während
bei einer Form M' mit kleinem Durchmesser (F i g. 5) diese Rollenpaare aneinander
genähert sind. Für Formen mit dazwischenliegendem Durchmesser können die Rollenpaare
entsprechend verstellt werden.
Die Wirkungsweise ist analog der
vorher beschriebenen: Die Riemen 11 tragen die Form und treiben sie zur Drehung
an, während die Riemen 13 die Stabilität der Form mit einer Umhüllung auf einem
Sektor von etwa 160- sichern.