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Pastenspritze, insbesondere zum Abgeben von pastenförmigen Schleifmitteln
Die Erfindung betrifft eine Pastenspritze, insbesondere zum Abgeben von pastenförmigen
Schleifmitteln, bei der in einem Lauf ein an einer als Gewindespindel ausgebildeten
Kolbenstange befestigter Kolben lediglich axial beweglich gelagert ist.
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Es ist bereits ein als Pastenspritze ausgebildeter Salbenbehälter
für medizinische Zwecke bekannt, der ein unmittelbares Einführen der Salben in den
menschlichen oder tierischen Körper gestattet. Dieser Salbenbehälter weist an einem
Ende des röhrenförmigen Behälters ein Mundstück zum Herausführen der Salbe auf,
während am anderen Ende des Behälters ein verschiebbarer Abschlußpfropfen sitzt
und eine Kappe aufschraubbar ist, die eine mit Handgriff versehene Gewindespindel
führt, durch welche der Abschlußpfropfen zum Entleeren des Behälters vorgetrieben
wird. Eine derartige Vorrichtung ist jedoch zur Abgabe von pastenförmigen Schleifmitteln
kaum geeignet, da der Abschlußpfropfen beim Vortreiben innerhalb des Behälters gedreht
wird. Wegen des unvermeidbar zwischen den Abschlußpfropfen und die Behälterwandung
eindringenden Schleifmittels wird ein starker abrasiver Effekt hervorgerufen, so
daß der Abschlußpfropfen nach kurzer Gebrauchszeit nicht mehr seine Abdichtungsaufgabe
erfüllen kann. Weiterhin ist es bei der bekannten Vorrichtung von Nachteil, daß
eine Hand zum Halten des Behälters und die zweite Hand zum Drehen der Gewindespindel
benötigt werden, wodurch ein gezieltes Auftragen der Paste auf bestimmte kleine
Flächen eines Objektes erschwert wird.
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Es ist weiterhin eine Vorrichtung zum Modellieren mit aus einem Mundstück
austretendem Wachs bekannt, bei der der Behälter für die Modelliermasse handgerätartig
ausgebildet ist und einen im Behälter angeordneten Ausdrückkolben für die Modelliermasse
besitzt, welcher über eine Kolbenstange von Hand vorgetrieben wird. Mit dieser Vorrichtung
können aber nur grobbemessene Mengen ausgedrückt werden, weshalb diese zum Abgeben
pastenförmiger Schleifmittel, z. B. aus Diamantmaterial, das meist nur in geringsten
Mengen aufgetragen wird, nicht verwendet werden kann.
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Ferner ist eine Vorrichtung zum Verspritzen von Flüssigkeiten bekannt,
bei der in einem zylindrischen Kolben auf einer Gewindespindel ein Kolben sitzt,
welcher beim Drehen der Gewindespindel im Behälter vor- oder rückwärts läuft. Diese
Vorrichtung kann nicht von Hand bedient werden, da hier vielmehr ein besonderer
Drehantrieb für die Gewindespindel vorgesehen ist, der lediglich von Hand einschaltbar
ist. Zur Begrenzung der Abgabemenge ist dort zudem ein Hahnküken vorgesehen, das
es allerdings kaum gestattet, genau bemessene kleine Mengen abzugeben. Obwohl es
sich bei der bekannten Vorrichtung nicht um eine von Hand zu betätigende Vorrichtung
handelt, müssen bei der Bedienung dieser Vorrichtung doch beide Hände benutzt werden,
und zwar eine, um die Vorrichtung selbst zu halten, und die andere, um das Hahnküken
zu betätigen. Noch entscheidender ist bei dieser bekannten Vorrichtung jedoch der
Nachteil, daß dort die auszupressende Masse in die Gewindespindeldurchführung im
Kolben eindringt, was die Verwendung dieser Vorrichtung zur Abgabe von pastenförrnigen
Schleifmitteln unmöglich macht. Der letztgenannte Nachteil liegt auch bei einem
bekannten Linierapparat vor, bei dem ebenfalls eine Gewindespindel durch den Auspreßkolben
hindurchgeführt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere zum Abgeben
von pastenförmigen Schleifmitteln geeignete Pastenspritze zu schaffen, welche, betätigt
von nur einer Hand, die Abgabe genau bemessener Pastenmengen ermöglicht. Dies wird
bei einer Pastenspritze der eingangs genannten Art ,erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß die an ihrem rückwärtigen Ende in an sich bekannter Weise mit einem Handgriff
versehene Kolbenstange axial gleitend aber drehfest in einer Öffnung in der Rückwand
des
Laufes gelagert ist und daß auf der Kolbenstange eine Riffelmutter aufgeschraubt
ist, welche im rückwärtigen Ende des Laufes gegen axiale Verschiebung gesichert,
jedoch drehbar gelagert ist.
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Durch die Erfindung ist somit eine von nur einer Hand bedienbäre Vorrichtung
geschaffen, mit der genau bemessene Mengen abgegeben werden können. Da nur eine
Hand zur Betätigung benötigt wird, kann mit der zweiten- Hand gegebenenfalls auch
noch das Aufnahmeobjekt -in .die jeweils günstigste Stellung gebracht werden, so
daß die abgegebenen Mengen auch exakt auf die gewünschten Stellen aufgebracht werden
können. Durch die Verwendung der Riffelmutter wird hierbei nicht nur eine feine
Dosierungsmöglichkeit erreicht, sondern im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen
mit als Gewindespindel ausgebildeter Kolbenstange wird eine drehfeste Führung sowohl
des' Kolbens als auch der Gewindespindel erzielt, wodurch die mit einer Gewindespindeldurchführung
- durch den Kolben verbundenen Probleme völlig entfallen.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen-
in mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt eine Ausbildungsform einer erfindungsgemäßen Spritze
im Längsschnitt; F i g. 2 ist eine Stirnansicht und zeigt das die Düse tragende
Ende der Spritze. nach F i g.1; F i g. 3 ist eine Stirnansicht des von der Düse
abgewandten Endes der- Spritze nach F i g. 1; F i g. 4 ist ein Querschnitt längs
der Linie IV-IV in F i g. 1; F i g. 5 zeigt im Längsschnitt eine weitere Ausbildungsform
einer erfindungsgemäßen Spritze; F i g. 6 ist ein-Sc hnitt längs der Linie VI-VI
in Fig.5; F i g. 7 ist ein Teil eines Längsschnittes durch eine Abwandlung der Spritze
nach F i g. 5; F i g. 8 und- 9 zeigen Teilschnitte längs der Linien VIII-VIII und
IX-IX in F i g. 7.
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In den Zeichnungen sind ähnliche Teile jeweils mit gleichen Bezugsziffern
bezeichnet.
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Die in F i g.1 bis 4 gezeigte Spritze ist in erster Linie dazu bestimmt,
kleine abgemessene Mengen einer Schleifpaste abzugeben, bei der der wirksame Bestandteil
ganz oder hauptsächlich aus Diamantstaub besteht.
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Diese Spritze besitzt einen zylindrischen Lauf 1 aus Polyamid, der
an seinem düsenseitigen Ende mit einem Außengewinde zum Aufnehmen einer abnehmbaren
Düse 2 aus Polyamid versehen ist. Im Bereich des nachstehend als Griffende bezeichneten
Endes weist der Lauf 1 zwei einander diametral gegenüberliegende, seitlich vorspringende
Fingerstützen 3 auf. Ein Kolben 4 aus nachgiebigem Material, vorzugsweise aus Chloropren,
der in dem Lauf 1 verschiebbar ist, ist am inneren Ende einer Kolbenstange 5 aus
Metall befestigt. Die Kolbenstange weist an der Ober- und Unterseite Abflachungen
5' auf, und die dazwischen verbleibenden, Teile eines Zylinders bildenden Flächen
sind mit Außengewinde versehen. Die Kolbenstange 5 erstreckt sich durch eine Öffnung
6 im Griffende des Laufes nach außen; die Querschnittsform der Öffnung 6 umfaßt
Abflachungen, die mit den Abflachungen 5' der Kolbenstange zusammenarbeiten, um
die Kolbenstange gegen Drehbewegungen in dem Lauf zu sichern. Das äußere Ende der
Kolbenstange trägt einen krückenförmigen Griff 7. Auf der mit einem linksgängigen
Außengewinde versehenen Kolbenstange ist eine am äußeren Umfang geriffelte Mutter
8 angeordnet, die teilweise von einer zylindrischen Aussparung 9 in einem Fortsatz
10 des Griffendes des Laufes aufgenommen wird-und mit einer Ringnut 11 versehen
ist. In die Ringnut 11 greifen zylindrische Fortsätze von zwei Madenschrauben 12
ein, die in zwei einander diametral gegenüberliegende Gewindebohrungen des Fortsatzes
10 eingeschraubt sind. Somit kann die geriffelte Mutter 8 gedreht werden, doch läßt
sie sich gegenüber dem Lauf 1 nicht axial verschieben.
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Mit der Düse 2 ist durch einen Streifen 13 eine Staubkappe 14 aus
Polyamid verbunden.
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Die Fingerstützen 3 sind gegenüber dem Fortsatz 10 durch Rippen 17
verstrebt.
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Die der Düse 2 zugewandte Stirnfläche 15 des Kolbens 4 ist konvex
gewölbt; während die dem Kolben gegenüberliegende Innenfläche 16 der Düse konkav
gekrümmt ist; diese Fläche der Düse hat einen größeren Krümmungsradius als die Stirnfläche
des Kolbens.
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Während des Gebrauchs hält der Benutzer die Spritze in einer Hand;
wobei der krückenförmige Griff 7 der Kolbenstange zwischen dem Zeigefinger und dem
Daumen ruht, während der Zeigefinger und der Mittelfinger an den Fingerstützen 3
angreifen. Hierbei kann der Benutzer mit dem Daumen der gleichen Hand die geriffelte
Mutter 8 drehen. Wenn die Mutter 8 gedreht wird, wird die Kolbenstange 5 mit dem
Kolben 4 axial verschoben, denn die Kolgenstange kann sich in dem Lauf 1 nicht drehen,
da ihre Abflachungen 5' mit den entsprechenden Abflachungen an der Ober- und Unterseite
der Öffnung 6 zusammenarbeiten.
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Abgesehen davon, daß die Gewindegänge der Kolbenstange 5 nach F i
g. 5 gegebenenfalls rechtsgängig sein können, während sie bei der Ausbildungsform
nach F i g.1 bis 4 linksgängig sind, unterscheidet sich diese zweite Ausbildungsform
von der zuerst beschriebenen dadurch, daß die Fingerstützen 3 und die Stützrippen
17 fortgelassen sind und daß der krückenförmige Griff 7 nach F i g.1 durch einen
spatelförmigen Griff 7' ersetzt ist, der gemäß F i g. 5 und 6 so geformt ist, daß
er bequem auf der Handfläche des Benutzers ruht.
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Während des Gebrauchs der Spritze hält der Benutzer die Spritze nach
F i g. 5 und 6 mit einer Hand fest, wobei der Griff 7' auf der Handfläche ruht,
während die Spritze mit dem Zeigefinger, dem Mittelfinger und dem Ringfinger gegen
die Handfläche gedrückt wird. Hierbei kann -der Benutzer die geriffelte Mutter 8
mit dem Zeigefinger und dem Daumen drehen. Im übrigen ähnelt die Arbeitsweise der
Spritze nach F i g. 5 und 6 derjenigen der Ausbildungsform nach F i g.1 bis 4. Die
in F i g. 7 bis 9 gezeigte abgeänderte Ausbildungsform unterscheidet sich von derjenigen
nach F i g. 5 und 6 nur durch die Form des Griffs 7', der einem kurzen breiten Löffel
ähnelt. Die konvexe Seite dieses löffelförmigen Griffs liegt bequem in der Höhlung
der Hand des Benutzers,_ während die konkave Seite des Griffs den Zeigefinger, den
Mittelfinger und den Ringfinger der gleichen Hand aufnehmen kann.