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Vorrichtung zum Verspritzen von Flüssigkeiten Beim Verspritzen von
Flüssigkeiten liegt häufig das Bedürfnis vor, den Spritzstrahl möglichst gleichmäßig
zu halten, seinen Druck leicht zu regeln und möglichst ohne Benutzung der Hand-dabei
auszukommen.
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Die bisher, z. B. in der Wund- und Mundbehandlung, im Gebrauch befindlichen
Spritzen beruhen alle auf einer Druckerzeugung durch Hand oder mittels Gasdruck
oder auf einer Nutzbarmachung des Druckes einer Wasserleitung oder eines Hochbehälters.
Bei einer Bedienung von Hand ist einerseits ein stetiges Schwanken des erzeugten
Druckes nicht zu vermeiden und damit auch ein Wechsel der Menge der verspritzten
Flüssigkeit. Andererseits ist die Größe einer von Hand betriebenen Spritze beim
Gebrauch nur einer Hand einer oft nachteilig empfundenen und sich auswirkenden Größenbeschränkung
unterworfen und der Gebrauch beider Hände für die Bedienung und das Halten der Spritze
oft nicht durchführbar.
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Bei den mit Gasdruck arbeitenden Apparaten wird Druckgas in einem
luftdicht verschließbaren Behälter in der zu verspritzenden Flüssigkeit durch Zusammentreten
geeigneter Chemikalien erzeugt und mit der zu verspritzenden Flüssigkeit zum Austreten
gebracht. Diese Vorrichtungen sind- durch den anhaltenden Chemikalienverbrauch im
Betrieb ziemlich kostspielig. Ferner zeigen sie gleichfalls den großen Nachteil
stetiger Druckschwankungen bzw. der Unmöglichkeit, einen jeweils gewünschten Flüssigkeitsdruck
und damit auch die Menge der verspritzten Flüssigkeit konstant aufrechtzuerhalten,
da die Gasentwicklung je nach Auflösung der Chemikalien stufenweise zu- und abnimmt
und der Gasdruck auch durch das allmähliche Leeren des Apparates beeinflußt wird.
Hinzukommt, daß durch die aufgelösten Chemikalien und erzeugten Gase die zu verspritzende
Flüssigkeit verunreinigt wird, was sie häufig, z. B. für die Wundbehandlung, nur
bedingt brauchbar oder gar unbrauchbar macht.
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Eine Nutzbarmachung des Druckes der Wasserleitung, z. B. derart, daß
an die Wasserentnahmestelle mittels eines Schlauches ein Spritzrohr angeschlossen
wird, kommt nur bedingt bzw. für solche Fälle in Betracht, wo reines Wasser, so
wie es aus der Wasserleitung austritt, verwendet werden soll. Höchstens, daß derartige
Spritzrohre noch dazu verwendet werden können, das Wasser gleichzeitig noch vorzuwärmen,
was z. B. mittels einer elektrischen Beheizung des Spritzrohres erfolgen kann. Für
das Verspritzen von anderen Flüssigkeiten, z. B. wäßrigen Salzlösungen, Alkohol
o. dgl., sind derartige Anschlüsse an die Hauswasserleitung natürlich nicht geeignet,
es sei denn, sie werden an hochgestellte Flaschen o. dgl.. angeschlossen. Doch auch
davon abgesehen zeigen sie den gleichen Nachteil wie die obengenannten Vorrichtungen,
nämlich den anhaltender Druckschwankungen bzw. der Unrnöglichkeit,
einen
jeweils gewünschten Flüssigkeitsdruck und damit die Menge der verspritzten Flüssigkeit
mit Sicherheit konstant aufrechtzuerhalten. Ist es doch bekannt, wie sehr der Druck
von Wasserleitungen je nach dem augenblicklichen allgemeinen Bedarf schwanken kann
und wie sehr er z. B. schon durch gleichzeitige Entnahme an benachbarten Zapfstellen
beeinflußt wird. Dies gilt erst recht für die Verwendung hochgestellter Flaschen
als Druckbehälter, die nur ganz bescheidene Druckhöhen ermöglichen und mit Sinken
des Flüssigkeitsspiegels bei Flüssigkeitsentnahme eine anhaltende Druckverminderung
im Gefolge haben.
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Bei der Spritzvorrichtung gemäß der Erfindung ist das bekannte Prinzip,
einen vorteilhaft durch Nutenführung gegen Eigendrehung gesicherten Kolben bzw.
Druckstempel, der in einem zylindrischen, gegebenenfalls mit lösbarem Deckel und
Boden versehenen Behälter angeordnet ist, mittels einer ihn mit Gewindeübertragung
durchlaufenden Schraubenachse vor und rückwärts zu bewegen, nutzbar gemacht.
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Das kennzeichnende Merkmal des Spritzapparates gemäß der Erfindung
besteht darin, daß die Schraubenachse in Form einer endlosen Schraube in je einem
auf bzw. an der Innenseite von Deckel und Boden des Apparates befindlichen Achsenlager
drehbar gelagert und an ihrem dem Boden des Apparates zugewandtem Ende mit einer
oder mehreren Aussparungen versehen ist, in welche das Verbindungsstück einer Rotationskraftquelle
angreifen kann. Das am Deckel des Apparates befindliche Achsenlager hat eine oder
mehrere Verbindungsbohrungen zur Durchgangsöffnung des Apparatedeckels, während
an dem Boden des Apparates vorteilhaft eine Führung für das Verbindungsstück der
anzuschließenden Rotationskraftquelle angebracht ist.
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Gegebenenfalls ist es vorteilhaft, zwischen dem genannten Verbindungsstück
bzw. dessen Führung an dem Spritzapparat und der Schraubenachse eine in deren Aussparung
oder Aussparungen eingreifende Schneckenübertragung anzuordnen. Dies bietet den
Vorteil, eine gegebenenfalls zu hohe Tourenzahl der zur Verfügung stehenden Rotationskraftquelle
nach Bedarf auf eine geeignete Umdrehungszahl herabzumindern bzw. eine zu geringe
Tourenzahl zu erhöhen.
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Nach einer besonderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist
die Schraubenachse an ihren Endteilen mit mindestens der Kolbendicke entsprechenden
Gewindeaussparungen versehen. Dabei sind vorteilhaft an der Innenseite von Deckel
und Boden des Apparates federnde Teile zum selbsttätigen Aufdrücken des Kolbens
auf den Gewindeteil der Schraubenachse angeordnet.
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Die eben genannte Ausführungsform bietet den Vorteil, daß bei nicht
abgestellter Rotationskraftquelle der Spritzapparat bzw. dessen Kolben und
Schraubenachse automatisch in den Leerlauf eintritt, sobald der Apparat praktisch
vollständig geleert oder gefüllt ist. Bei Umschaltung der Drehrichtung der Rotationskraftquelle
und damit der Schraubenachse erleichtern die federnden Teile den Übergang vom Leerlauf
zum Arbeitslauf bzw. das Aufgleiten des Kolbens auf den Gewindeteil der Schraubenachse.
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Vorzugsweise ist der Deckel des Spritzapparates gemäß der Erfindung
mit einem mit der Austrittsöffnung des Deckels fest oder lösbar verbundenem Regulierhahn
oder sonstigem Regulierorgan versehen, dessen freies Ende in ein geeignet gestaltetes
Spritzorgan ausläuft oder lös- und auswechselbar mit einem solchen verbunden ist.
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In der Abbildung ist ein Spritzapparat gemäß der Erfindung in beispielsweiser
Ausführungsform schematisch dargestellt.
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Das Gehäuse des Apparates wird durch den zylindrischen Mantel i, den
fest mit diesem verbundenen Boden 5 und den aufschraubbaren, abgedichteten Überfalldeckel
.4 gebildet. Auf der Innenseite des Deckels q. ist das Achsenlager 6 und auf der
des Bodens 5 das Achsenlager 7 angeordnet. In bzw. zwischen diesen Achsenlagern
ist die mit den Gewindeaussparungen 13 versehene Schraubenachse 2 gelagert. Auf
der Schraubenachse 2 läuft mittels Gewindeübertragung der Kolben 9, welcher durch
eine seitlich an ihm angeordnete Nute entsprechend der Führungsschiene 3 auf der
Innenseite des Mantels i gegen Eigendrehung gesichert ist.
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Auf der Innenseite von Boden und Deckel sind Bügelfedern 14 angeordnet,
um beim Wechseln der Drehrichtung den Übergang des Kolbens auf den Gewindeteil der
Schraubenachse zu erleichtern. Auf dem Boden ist die Führung 12 für das Verbindungsstück
einer Rotationskraftquelle angeordnet. Der Durchgangsöffnung des Verbindungsstückes
entsprechend sind in dem Boden 5 und dem Achsenlager 7 Aussparungen vorgesehen,
welche die Aussparung i i innerhalb des dem Boden des Apparates zugewandten Endteils
der Schraubenachse 2 der Einführung des Verbindungsstückes der Rotationskraftquelle
zugänglich machen. In dem Boden 5 ist das Luftloch 17 vorgesehen.
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Das auf der Innenseite des Deckels ¢ angeordnete Achsenlager 6 hat
eine Verbindungsbohrung 8 zur Durchgangsöffnung io des Deckels q.. Im Anschluß an
diese Durchgangsöffnung io ist auf dem Deckel 4 eilt
Regulierhahn
15 angeordnet, dessen freies Ende mit dem Spritzmundstück 16 mittels Überfangrnutter
lösbar verbunden ist.
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Die Arbeitsweise des Apparates ist folgende: Zum Füllen des Apparates
wird der Hahn 15 geöffnet und der Kolben 9 durch entsprechende Drehung der Schraubenachse
2 zum Leerlauf auf der dem Deckel 4 benachbarten Aussparung 13 gebracht. Hierauf
wird das Spritzmundstück 16 in die Flüssigkeit, mit welcher der Apparat gefüllt
werden soll, eingeführt und die Drehrichtung der Rotationskraftquelle umgeschaltet.
Hierdurch gleitet der Kolben 9, unterstützt durch die Wirkung der Deckelfeder 14,
auf den Gewindeteil der Schraubenachse 2 über, durch deren Drehbewegung der Kolben
9 nach dem Boden des Apparates zu bewegt wird. Dabei dringt durch das Mundstück
16, den Hahn i5 sowie die Öffnungen io und 8 Flüssigkeit in den Apparat ein, so
lange, bis der Kolben 9 zum Leerlauf auf die dem .Boden 5 benachbarte Aussparung
13 der Schraubenachse 2 gelangt und damit der Apparat vollkommen gefüllt ist.
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In umgekehrter Weise wird die Flüssigkeit zum Austritt aus dem Apparat
gebracht. Durch Regeln der Umdrehungszahl der Rotationskraftquelle und damit der
Schraubenachse, Regulierung des Hahnes 15 und Wahl des Spritzmundstücks ist eine
beliebige Regulierbarkeit des Spritzstrahles nach Menge und Stärke ermöglicht, während
eine Gleichmäßigkeit des Spritzstrahles weitgehendst gewährleistet ist und, von
dem bloßen Halten des Apparates abgesehen, irgendwelche Bedienung von Hand praktisch
nicht erforderlich ist.