DE31032C - Verfahren und Apparat, um Härtungs- und Konservirungsflüssigkeiten auf Gypsabgüsse etc. aufzutragen - Google Patents
Verfahren und Apparat, um Härtungs- und Konservirungsflüssigkeiten auf Gypsabgüsse etc. aufzutragenInfo
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Classifications
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- C04B41/00—After-treatment of mortars, concrete, artificial stone or ceramics; Treatment of natural stone
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Um' Gypsabgüsse zu härten, werden dieselben mit den Härte- oder Präparirangsflüssigkeiten
und dann mit einer Conservirungsflüssigkeit imprägnirt und überzogen. Man verfährt dabei
bisher auf zwei Weisen. Die Abgüsse werden entweder in die betreffenden Bäder gebracht,
wobei die Gefäfse so grofs sein müssen, dafs die Abgüsse ganz vom Bade bedeckt sind, oder
sie werden vermittelst Pinsel, Schwämme etc: mit den Flüssigkeiten getränkt.
Beide Verfahren lassen sich auf gröfsere Gegenstände, Gruppen etc. schwer anwenden,
theils weil die Gefäfse für die Bäder zu grofs und die weiteren mechanischen Anordnungen
zu schwer ausführbar werden, theils weil durch das Bepinseln nur eine ungleichmäfsige Präparirung
der Oberfläche der Gegenstände bewirkt werden kann, und aus anderen Gründen mehr.
Alle diese Uebelstände werden durch das neue Verfahren vermieden, und die gröfsten
und ausgedehntesten Gypsabgüsse lassen sich auf das bequemste behandeln. Dabei wird der
Verbrauch an Flüssigkeit auf ein Minimum reducirt und eine Gleichmäfsigkeit der Imprägnation
und der ganzen Arbeit hervorgebracht, wie sie bisher nicht erreichbar war.
Das neue Verfahren besteht nun darin, die zur Verwendung bestimmten Flüssigkeiten aus
den Vorrathsgefäfsen durch biegsame Röhren oder Schläuche zu entnehmen und sie durch
ein daran befestigtes besonders construirtes Mundstück unter Zuhülfenahme starken Druckes
in Form eines mehr oder · weniger feinen, mit Luft gemengten Regens auf den Gypsabgufs zu
spritzen. Durch Anwendung dieses Verfahrens können selbst grofse und ausgedehnte Abgüsse
sehr rasch und gleichmäfsig imprägnirt und behandelt werden, sogar ohne sie von der Stelle
oder sonst zu. bewegen, und in keinem Falle sind unbequeme und kostspielige mechanische
Einrichtungen nothwendig.
Für kleinere Gegenstände kann man sich zur Hervorbringung des Regens eines entsprechend
grofsen Atomisers mit verstellbarem Mundstück bedienen. Für gröfsere Abgüsse, bei deren
Behandlung es von Wichtigkeit ist, sowohl die Quantität als auch den Grad der Feinheit
der zerstäubten Flüssigkeit jeden Augenblick in der Hand zu haben und verändern zu
können, liefert der weiterhin beschriebene Spritzapparat ein allen Bedingungen und Anforderungen
entsprechendes, vollkommenes Werkzeug zur Ausführung des neuen Verfahrens.
Der Apparat besteht aus zwei Theilen, dem Aufsatz A, Fig. 1, der mittelst einer Ueberwurfmutter
B auf einen passenden Schraubenansatz des die Flüssigkeit haltenden Gefäfses, einer
Tonne, eines Glasballons oder dergleichen, befestigt wird, und dem Spritzkopf D, Fig. 3 und 6,
und sind beide Theile durch zwei in einander liegende Schläuche von entsprechender Länge,
der äufsere SCH nur ein biegsamer Druckschlauch, der innere sch ein Weichgummirohr,
mit einander verbunden, um ohne Bewegung des Flüssigkeitsreservoirs (das nicht gezeichnet
ist) von allen gewünschten Seiten und Richtungen
auf den Abgufs wirken zu können.
Der Aufsatz A besteht aus einem äufseren Rohr x, welches unten nur in den Luftraum
des Reservoirs reicht und oben sich vermittelst des Kreuzstückes e in zwei (oder mehr) Seitenrohre
c1 c2 verzweigt, und dem inneren Flüssigkeitsrohr
b. Die Enden der Seitenrohre sind mit verschiedenen Einrichtungen versehen, um
Schläuche anzusetzen. Das Rohr c1 enthält ein besonderes, durch die Mutter i verschiebbares
Rohr cl, an das einerseits der Aufsenschlauch SCH angefügt ist und das andererseits mit einem Konus y des noch zu beschreibenden
inneren Seitenrohres b : einen regulirbaren Ventilverschlufs χ bildet. Das
Rohr c2 ist durch eine Ueberwurfmutter i1 mit
einem Schlauchansatzstutzen cB zur Befestigung des von der Luftpumpe · kommenden Druckrohres
ausgerüstet. Das innere Flüssigkeitsrohr b ist durch eine Stutzscheibe und eine
Centrirungsscheibe S in dem Rohr c, dessen oberes Ende durch einen Pfropfen k luftdicht
geschlossen ist, gehalten, endigt unten in ein angesetztes Gummirohr, um die Flüssigkeit aus
dem Reservoir ganz aufbrauchen zu können, und besitzt oben ein in die Verstärkung/ eingeschraubtes
Zweigrohr b1, an welches der
Gummischlauch sch angesetzt ist. Nach dem Einbringen des Rohres b wird das obere Ende
von c durch den Pfropfen k luftdicht verschraubt, das Rohr b1 eingesetzt, dann das
Rohr c* aufgeschoben und durch die Mutter i der Ventilverschlufs χ so gegen den Konus y
auf dem Rohr b1 regulirt, wie es gewünscht
wird.
Durch eine nicht gezeichnete Luftdruckpumpe, deren Schlauch an den Kupplungsstutzen c 6 geht, wird die Luft über der Flüssigkeit
im Reservoir comprimirt und dadurch die Flüssigkeit gezwungen, durch das Rohr b bl
und den Schlauch sch zu strömen, während die Luft ihren Weg durch den Raum zwischen b
und c, bi und c1, sch und SCH nimmt. Es
. ist klar, dafs, wenn der Ventilverschlufs mehr oder weniger offen oder geschlossen ist, der
Luftstrom stärker oder schwächer oder gar nicht nach dem Rohr SCH fliefsen kann,
und dafs man es daher durch Drehung der Mutter i in der Hand hat, die Luft zu reguliren.
Der Spritzkopf D, Fig. 5, 6 und 7, besteht aus einem äufseren Hohlkörper c3, der mit einer
die Wärme schlecht leitenden Hülle D1 umgeben
ist, um bei der Anwendung von heifser Flüssigkeit Schutz gegen Verbrennen der den Spritzkopf
haltenden Hand zu gewähren. An einem Ende ist er mit dem Schlauch SCH verbunden,
am anderen, der zu dem Hohlkonus / ausgebildet ist, ist er mit einem Hahnstück η
versehen, das durch die Ueberwurfmutter α und die Feder h in diesen Hohlkonus Z gedrückt
und durch den Handring w gedreht wird. An den Hohlkonus I ist rückwärts ein Rohrstück b 2
eingeschraubt, auf das, der Gummischlauch sch aufgeschoben ist, während die Rohrhöhlung
selbst von der Seite her bei m1 den Hohlkonus I durchbricht und mit der inneren Bohrung
m des Hahnstückes η in Verbindung steht,
wenn letzteres danach gedreht wird. Aufserdem ist in den Innenmantel von I eine Nuth r
eingedreht, von der mehrere Löcher durch den Konus I gebohrt sind. Das Hahnstück η besitzt
einen axialen, nach vdrn gerichteten Stiel, der die Bohrung m enthält und in einen Konus 0
endigt, der concentrisch mit der von aufsen auf η aufgeschraubten Kappe u ist, dabei aber
einen sich nach der Spitze verengenden Zwischenraum zwischen sich und der Kappe«
läfst, die schliefslich ein axiales Lochj? enthält.
Zwischen dem Stiel und der äufseren Wandung des Hahnstückes η ist ein cylindrischer Raum
ausgespart, der durch die Löcher s mit der Nuth r im Hohlkonus I in Verbindung steht.
Die zur Sicherung des Stieles angebrachte Stützscheibe ist mit Löchern durchbrochen. Wird
das Hahnstück durch Drehung am Handring w aus der Lage der Fig. 5 gedreht, so wird die
Bohrung m, je nach der Gröfse der Drehung, nicht rnehr genau mit ml übereinstimmen oder
ganz von m1 abgeschlossen sein. Man hat es daher durch diese Manipulation ganz in der
Hand, die durch sch vom Reservoir kommende Flüssigkeit durch m1 und m aus dem Konus 0
bezw. dem Loche ρ in der Kappe u mehr oder weniger stark ausströmen zu lassen oder sie
ganz abzusperren.
Aus Vorstehendem ist ersichtlich, dafs die Flüssigkeit aus dem Reservoir, in irgend einem
Verhältnifs mit der comprimirten Luft vermischt, als ein gröberer oder feinerer Regen, also in
atomisirtem Zustande aus der Oeffnung ρ zum Ausströmen gebracht werden kann, ja dafs bei
Abschlufs der Luft nur die Flüssigkeit allein ausströmen wird, und auch das Ausströmen der
letzteren ganz verhindert werden kann.
Da der eben beschriebene Apparat noch die Unbequemlichkeit hat, dafs die Luftregulirung
am Aufsatzstück A, die Flüssigkeitsreguliruiig
am Spritzkopf D, also oft weit von ersterer entlegen, stattfindet, so ist in Fig. 3 und 4 eine
Modification des Spritzkopfes D gezeigt, in der beide Regulirungen, nur am Kopfe D vereinigt,
angebracht sind. Dann fällt natürlich die Ventildichtung χ y im Aufsatzstück A fort. Durch
Drehung des Handrades ^ das durch die Ringeinrichtung
^1 ζ2 ^3 in Beziehung zum Körper
des Kopfes D drehbar an seiner Stelle gehalten wird, wird die Ventildichtung χ y, also der
Luftstrom regulirt, während durch Drehung des mit dem Ringe w verbundenen Handrades n>1
das Hahnstück η gedreht und damit der Flüssigkeitsstrom regulirt wird.
Die Fig. 3 zeigt auch, wie ein elastischer Schlufs des Hahnstückes η gegen den Sitz I auf
eine andere Weise als in Fig. 6 hergestellt werden kann. An dem Hahnstück η sitzt ein
axialer Schraubenbolzen v, der durch die Spitze des Hohlkonus Z hindurchreicht und auf den
eine Spiralfeder aufgesetzt ist, die durch Scheibe und Mutter gehalten wird. Die Feder zieht den
Hahn η stets gegen sein Lager /. Die Ringe der Handräder \ und η>λ können von Hart-'
gummi gemacht werden, auch kann die durch die Schrauben d an dem Rohr c8 des Kopfes
befestigte Gummihülle D1 noch eine Luftisolirschicht einschliefsen, um noch sicherer gegen
das Verbrennen zu schützen.
Das Wesentliche dieses Spritzapparates ist die Möglichkeit und Leichtigkeit der Verstellbarkeit
sowohl des Luft- als des Flüssigkeitsstromes, um in jedem Augenblick je nach Bedarf und
Ansicht des Operateurs die Flüssigkeit in gröberem oder feinerem Regen oder atomisirtem
Zustande auf den Gypsabgufs zu bringen und auch augenblicklich den Zufiufs der Luft oder
der Flüssigkeit zu unterbrechen.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Das Verfahren, Gypsgegenstände, Facaden, Marmor- und Bronzedenkmäler etc. zu präpariren und conserviren, indem die dazu dienenden Flüssigkeiten, das heifst folgende Stoffe in wässeriger bezw. alkoholischer Lösung: Baryumhydroxyd, Strontiumhydroxyd, die Salze von Baryum, Strontium, Calcium, Magnesium, Zink, Blei und Eisen, sowie Borsäure und ihre Derivate und Seife, mit durch maschinelle Kraft comprimirter Luft, wesentlich unter Anwendung des in Anspruch 2. näher bezeichneten Apparates zerstäubt und so aufgebracht werden.
Zur vollkommenen Ausführung dieses Verfahrens bei gröfseren Gegenständen einen Apparat, der dadurch charakterisirt ist, dafsa) der zum Ausspritzen der Flüssigkeit nothwendige Druck mittelst durch Maschinen (nicht bei Handdruck) comprimirter Luft in einem besonderen Gefäfs auf die Flüssigkeit wirkt, von wo die Flüssigkeit durch das Aufsatzstück A in die Röhren b bl und den Schlauch sch nach dem Mundstück D geleitet wird, während die comprimirte Luft durch das Rohr cfl und den Schlauch S CH nach dem Mundstück D . geht;b) die Schläuche sch und SCH einer im anderen stecken, so dafs factisch nur mit einem Schlauch operirt wird;c) die Feinheit des Regens sowohl, als die Quantität desselben durch die Regulirvorrichtungen, wie χ y und η I, nach Bedarf geändert werden können.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE31032C true DE31032C (de) |
Family
ID=307132
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT31032D Expired - Lifetime DE31032C (de) | Verfahren und Apparat, um Härtungs- und Konservirungsflüssigkeiten auf Gypsabgüsse etc. aufzutragen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE31032C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1282645B (de) * | 1964-12-01 | 1968-11-14 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von Sorbinsaeure und deren Alkali- und Erdalkalisalzen |
-
0
- DE DENDAT31032D patent/DE31032C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1282645B (de) * | 1964-12-01 | 1968-11-14 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von Sorbinsaeure und deren Alkali- und Erdalkalisalzen |
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