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Verfahren zur Herstellung eines Reißverschlusses durch Weben Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Reißverschlusses durch Weben,
wobei mittels eines aus Kunststoff od. dgl. bestehenden, die Kuppelgliederreihe
bildenden Schußfadens ein Teil der Kettenfäden unter Schleifen- oder Windungsbildung
abgebunden und dabei über im Innenraum der Schleifen oder Windungen mitgeführte,
einen Randwulst bildende Längsstränge geführt ist und wobei mittels eines oder mehrerer
weiterer Bandgewebe-Schußfäden auch die übrigen Kettenfäden des Bandgewebes abgebunden
werden.
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Einen so gewebten Reißverschluß zeigt die indische Patentschrift 55
842. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei dessen Weben infolge der unterschiedlichen
Querschnittsstärken, insbesondere durch die hier einteilige Einlagewulst und die
Schußführung, die Erzielung glatter, ebener Reißverschlußhälften nicht ohne weiteres
gewährleistet ist.
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Die Erfindung vermeidet dies; und zwar im wesentlichen dadurch, daß
der oder die Bandgewebe-Schußfäden, in letztere außerhalb der Schieberführungsbahn
ablenkendem Sinne, um den der Schieberführungsbahn benachbarten Längsstrang geführt
wird bzw. werden. Auf diese Weise wird einem Werfen des Bandes an der Übergangsstelle
zwischen den beiden unterschiedlich starken Bandteilen entgegengewirkt und zugleich
der weitere Vorteil erreicht, daß der gegenüber dem gliederbildenden Schußfaden
weniger starke Bandschußfaden der Gleitreibung des an der Rückseite der Wulst geführten
Verschlußschiebers entzogen wird.
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Es empfiehlt sich, die Ebenhaltung des Bandes noch dadurch zu begünstigen,
daß im Anschluß an die Webstelle das Verschlußband mittels einer Führung annähernd
in der Band- und Web-Ebene geführt wird. Hierdurch wird zugleich auch die Fachbildung
der Bandkette verbessert.
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Weiterhin kann erfindungsgemäß die Formhaltung des gewebten Bandes
noch dadurch unterstützt werden, daß - der die Gliederreihe bildende, aus dem Schützen
bzw. von der Spule radial ablaufende Schußfaden mit einem derartigen Vordrall auf
die Schußspule aufgebracht wird, daß der aus der Endlagen-Umlenkung des Schußfadens
resultierende Drall ausgeglichen wird.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt F i g. 1 einen Reißverschluß in Ansicht, F i g. 2 den Reißverschluß
im Querschnitt nach der Linie II-Il, F i g. 3 einen schaubildlichen Querschnitt
durch eine Verschlußgliederreihe in vereinfachter Darstellung und größerem Maßstabe,
F i g. 4 und 5 einen Teil eines zweischützigen Bandwebstuhls mit Mehrfachbildung
und gleichzeitig einschießbarem Schützenpaar in vereinfachter Darstellung und zwei
aufeinanderfolgenden Stellungen, F i g. 6 die Arbeitsweise der Schützen oder Schußspulen
im Ober- und Untergang des Webstuhls, F i g. 7 und 8 je einen Teilschnitt in Längs-
und Querrichtung durch den die Kuppelglieder tragenden Randteil eines Reißverschlußbandes
in größerem Maßstabe und vereinfachter Darstellung, F i g. 9 und 10 einen die Kuppelglieder
bildenden Schußfaden in Seitenansicht und Draufsicht und größerem Maßstabe.
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Der dargestellte Reißverschluß besteht aus zwei gewebten Bändern 13
und 14, die einerseits als Träger für die unmittelbar aus Fäden der Bänder gebildeten
Kuppelgliederreihen 15 des Reißverschlusses und andererseits zu dessen Verbindung
mit einem Kleidungsstück od. dgl., sei es unmittelbar oder mittelbar, über ein Zwischenband
dienen. Die die Kuppelglieder bildenden Fäden 17 laufen, wie aus den weiteren Figuren
ersichtlich, als Schußfäden aber nur im Bereich einer der Tragbandkante zugeordneten
bekannten Wulst 16 durch das Gewebe, und zwar in Form einer Schraubenfeder mit abgeflachten
Windungen. Das gewebte Band besteht im übrigen, wie aus den F i g. 3, 7 und 8 ersichtlich,
aus Kettfäden 18, Schußfäden 19 und der Bildung der Randwulst dienenden Stengel-
oder Einlagefäden 20. Der nicht der Kuppelgliederbildung dienende Schuß 19 des Bandes
besteht aus Baumwolle. Auch die Kettfäden 18 bestehen durchweg aus Baumwolle. Doch
sind im Bereich der Randwulst 16 Kettfäden 18' aus reißfestem Kunststoff vorgesehen
zum Einschnüren des Kuppelgliederfadens 17, ferner sogenannte
Fang-
oder Einziehfäden 18", die die Baumwollfäden von der Schieberführungskante 16' der
Randwulst 16 und damit von einer Reibbeanspruchung durch den das Öffnen und Schließen
des Reißverschlusses bewirkenden Schieber 21 fernhalten, dessen Bewegung durch Anschlagglieder
22 begrenzt ist.
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Die Herstellung, der zum Reißverschluß gehörenden beiden Tragbänder
13 und 14 mit den Kuppelgliederreihen 15 erfolgt gleichzeitig in einem je eine Doppelfachbildung
gestattenden, gegebenenfalls zweistöckigen Bandwebstuhl unter Anwendung zweier in
Parallelschuß arbeitender Schußspulen und Schiffchen oder Schützen. In F i g. 4
ist ein Schläger 23 mit den beiden übereinander angeordneten Schiffchen 24 und 25
eines solchen Bandwebstuhls dargestellt. Die Spule 26 des Schiffchens 24 ist mit
Baumwollgarn. bespult, während die Spule 27 des Schiffchens 25 den zur Bildung der
Kuppelglieder dienenden Polyamidod. dgl. Schuß 17 trägt.
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Jedes Schiffchen ist mit Bremsen 28 und 29 für die Spulen 26, 27 und
die ablaufenden Fäden 17,19 ausgerüstet. Die Kettfäden 18 sind durch Schaft- oder
Harnischschlitze geführt zwecks gleichzeitiger Bildung zweier durch Pfeile 30, 30'
gekennzeichneter Fächer zum gleichzeitigen Eintragen der Schüsse 17, 19 im Parallelschuß.
Dabei sind die im Bereich der Randwulst 16 liegenden Kettfäden besonderen Schäften
zugeordnet, damit der die Kuppelgheder bildende Schußfaden 17 nur im Bereich der
Wulst eingetragen wird. Zur Bildung der frei vor der Bandkante liegenden Schlingen
17' des Schußfadens 17 ist am Webstuhl ein frei tragender Stahldraht 31 bei
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befestigt, um den der -Schußfaden17 geführt wird. Der Abzug des gewebten
Bandes 13 erfolgt in Pfeilrichtung 33, wobei sich die Kuppelgliederschlingen 17'
vom Formdraht 31 abziehen. Vor dem Rietanschlag des Webstuhls ist eine besondere
ortsfeste Führung 34 vorgesehen, die ein seitliches Verziehen oder Verkanten des
gewebten Bandes verhindert und zugleich eine saubere Fachöffnung gewährleistet.
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Die Obergänge des zweistöckigen Bandstuhls sind in F i g. 6 oben und
die Untergänge unten schematisch dargestellt. Aus den F i g. 7 und 8 ist die Bindung
der Baumwollketten 18 und die der Kunststoffketten 18' ersichtlich. Erstere werden
jeweils nur von einem Schenkel des die Kuppelglieder bildenden Schusses 17 eingebunden,
während die zum Einschnüren dienenden Kunststoffketten 18' jeweils über beide Schenkel
des Schusses 17 geführt werden. Die Fang- oder Einziehfäden 18" ziehen die im Bereich
der Schieberführung liegenden Baumwollfäden in das Innere der Randwulst 16. In F
i g. 8 ist strichpunktiert und mit 19' bezeichnet ein Verlauf des nicht der Verschlußgliederbildung
dienenden Schusses 19 dargestellt, bei dem dieser zweckmäßigerweise zugleich mit
dem der Gliederbildung dienenden Schuß 17 in dasselbe Fach eingetragen ist. In F
i g. 7 sind der Übersichtlichkeit wegen die in der Randwulst vorgesehenen Stengelfäden
20", Fangfäden 18" nicht eingezeichnet.
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Der die Kuppelglieder bildende monofite Kunststoffschußfaden 17 mit
einer Stärke von etwa 0,4 mm und mehr ist über seine ganze Länge gerauht, um den
Halt des Fadens im Gewebe zu begünstigen. Die Rauhung ist, wie insbesondere aus
F i g. 9 und 10 ersichtlich, durch sparlose Verformung des Querschnittes des Fadens
gebildet. So sind durch einseitige, fortlaufend in den Fäden 17 eingedrückte und
in Richtung der Kettfäden 18 des Bandes liegende Vertiefungen 11' Vorsprünge 11
gebildet, zwischen die sich die Kettfäden 18,18' legen und den Kuppelgliederschuß
17 verriegeln können. Zugleich geben sie dem Faden eine größere Schmiegsamkeit.
Außerdem entstehen durch das sparlose Einformen der Vertiefungen 11' in deren Richtungen
liegende Verbreiterungen 12 am Schußfaden 17, die als Kuppelflächen der Verschlußglieder
benutzbar sind, so daß deren besondere Anformung entfallen kann. Auch bilden solche
Verbreiterungen im Bereiche der inneren Wulstkanten 16' des Tragbandes eine verstärkte,
d. h. gegen Abrieb widerstandsfähigere Schieberführung.
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Es kann ferner die Rauhung des Kuppelgliederfadens statt sparlos auch
durch spanabhebende Bearbeitung erfolgen. Auch könnte die Rauhung den Umfang des
Kuppelgliederfadens statt nur teilweise auch ganz oder doch über größere Bereiche
erfassen. Statt einstückig mit dem Kuppelgliederfaden könnte die Rauhung auch durch
ihm zusätzlich zugeordnete und durch Kleben, Schweißen, Umwickeln oder Umwirken
geschaffene Vorsprünge erzielt werden, wie solches bei den sogenannten Effektfäden
in mannigfachen Ausführungen bekannt ist. Statt vollwandig könnte der Kuppelgliederfaden
im Querschnitt auch als Hohlprofil gestaltet sein. Die Kuppelglieder selbst könnten
statt an einem Rande des Tragbandes auch an einer seiner Breitseiten angeordnet
sein, wobei die überstehenden Bandteile einerseits der Verbindung des Reißverschlusses
mit dem Kleidungsstück od. dgl. und andererseits der Abdeckung des Verschlusses
dienen.
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Statt in Form einer Schraubenfeder das Band durchgreifend kann der
Kuppelgliederfaden auch mäanderförmig dem Bandeinseitig oder beidseitig aufliegend
geführt sein. Es kann genügen, wenn der in jedem Falle erst beim Einarbeiten in
das Verschlußband, d. h. bei dessen Entstehen, in die Gliedergrundform gebrachte
Kuppelgliederfaden jeweils nur mit einer Fadenkreuzung, -verschlingung oder -vermaschung
eingearbeitet wird. Auch kann die Breite des Tragbandes hinter der Verschlußgliederkette
so beschränkt sein, wie es für die jeweils gewünschte Anbringungsart des Verschlusses
an den betreffenden Gegenstand, sei es durch Nähen, Kleben, Schweißen oder durch
sonstige Anarbeitungen, gerade notwendig ist. Die Teilung der die Rauhung am Kuppelgliederfaden
ergebenden Vorsprünge bzw. Vertiefungen kann so klein sein, daß auch bei deren Benutzung
als Kuppelflächen auf eine bestimmte Stellung der Vorsprünge beim Einarbeiten des
Kuppelgliederfadens nicht geachtet zu werden braucht, weil sich in einem solchen
Falle immer eine ausreichende Zahl formschlüssig ineinander führbarer Vorsprünge
an den Verschlußgliederreihen vorfinden. Die flottierende Führung des Kuppelgliederfadens
im Bereich der nicht zu verbindenden Enden eines Reißverschlusses kann leicht durch
eine entsprechende Fachstellung des Bandstuhls, d. h. statt »hoch-mitteltief« während
des Webens der Kuppelgliederreihe durch »Mittel-tief«-Stellung während des Webens
der überstehenden Bandenden, erreicht werden.
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Auch könnten die Kuppelgliederfäden nach dem Weben der Tragbänder
vorzugsweise in Verbindung mit dem Färben des Verschlusses einer Wärmebehandlung
unterworfen werden, um den Kuppelgliederfaden
zu entspannen. Statt
mit Schützen könnte der Webstuhl auch mit Greifern in Form von Nadeln arbeiten.
In diesem Falle empfiehlt es sich, besondere Fang- oder Streckfäden an den Bandrändern
vorzusehen. Auch könnte insbesondere die Eintragung des Polyamidschusses statt durch
Schiffchen durch einen sogenannten Rotor, d. h. durch eine kreisende Bewegung, erfolgen.
Statt eines in Parallelschußeintragung arbeitenden Webstuhls könnte auch ein im
Kreuzschuß arbeitender Verwendung finden. Da beim Eintragen des monofilen Kuppelgliederschusses,
insbesondere bei Verwendung von Schützen mit Schußspule und spiraligem Einbinden,
ein Drall entsteht, und zwar bei jedem Kuppelglied eine Umdrehung, empfiehlt es
sich, dem Faden vor dem Einweben einen entsprechenden Gegendrall zu geben.