DE1260318B

DE1260318B - Strahlrohr mit mehreren hintereinander angeordneten und gegeneinander verdrehbaren Rohrabschnitten

Info

Publication number: DE1260318B
Application number: DEE30384A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Gero Madelung; Gerhard Kopp
Original assignee: Entwicklungsring Sued GmbH
Current assignee: Entwicklungsring Sued GmbH
Priority date: 1965-10-29
Filing date: 1965-10-29
Publication date: 1968-02-01
Also published as: US3443758A; DE1266138B; GB1148669A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

B64d

Deutsche Kl.: 62 b-37/02

Nummer: 1260 318

Aktenzeichen: E30384XI/62b

Anmeldetag: 29. Oktober 1965

Auslegetag: !.Februar 1968

Die Erfindung betrifft ein Strahlrohr, insbesondere für den Antrieb von senkrecht oder steil startenden und landenden Flugzeugen, mit mehreren hintereinander angeordneten und mit geneigten Stirnflächen aneinanderliegenden Rohrabschnitten, die gegeneinander verdrehbar sind, wobei zumindest zwei Rohrabschnitte, die durch einen Zwischenrohrabschnitt voneinander getrennt sind, stets in gleicher Richtung und um den gleichen Winkelbetrag verdreht werden.

Der Antrieb derartiger Schwenkdüsen bietet dann besondere Schwierigkeiten, wenn es gilt, die einzelnen Rohrabschnitte so zu drehen, daß die Strahlaustrittsrichtung stets in ein und derselben flugzeugfesten Ebene liegt. Dies ist besonders wichtig, damit keinerlei unerwünschte Giermomente entstehen.

Derartige Schwenkdüsen sind z. B. in der britischen Patentschrift 743 874 und der USA.-Patentschrift 2 933 891 beschrieben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Schwenkantrieb solcher Schubdüsen so auszubilden, daß er allen Anforderungen während eines Dauerbetriebes selbst bei höchsten Temperaturen gewachsen ist. Dabei sollen die Lager an den schrägen Verbindungsebenen der Rohrabschnitte möglichst dicht und reibungslos ausgebildet sein. Auch sollen die entgegengesetzten Drehbewegungen der einzelnen Rohrabschnitte mit Gleichmaß erfolgen; denn wenn sich in einer solchen Schubrohrkette, in der sich jeweils das übernächste Rohrabschnittsglied mit der gleichen Geschwindigkeit drehen soll wie das vorletzte vorangehende Rohrabschnittsglied, dann kann ein Verbleiben der Richtung der Schubkraft, z. B. in der vertikalen Symmetrieebene des Flugzeugs, nur dann gewährleistet werden, wenn jegliches Spiel bei der Übertragung der Drehbewegungen von einem Rohrabschnitt auf den nächstfolgenden bzw. übernächstfolgenden ausgeschaltet ist. Dies ist aber nur möglich, wenn ein Getriebe ohne längere Drehwellen Verwendung rindet und die Drehachsen der verwendeten Zahnräder die Systemachse des getriebetragenden Rohrabschnittes schneiden.

Nach der Erfindung ist auf der Außenwand des Zwischenrohrabschnittes ein in Umfangsrichtung und in geringem Maße auch radial verschiebbarer Schlitten gelagert, in dem je eine an jedem der beiden benachbarten Rohrabschnitte angelenkte Stange senkrecht zur Umlaufebene des Schlittens längsverschiebbar ist. Die Anschlußstellen der längsverschieblichen Stangen an den Rohrabschnitten können als Kugel- oder Kardangelenke ausgebildet sein.

Strahlrohr mit mehreren hintereinander
angeordneten und gegeneinander verdrehbaren
Rohrabschnitten

Anmelder:

Entwicklungsring Süd G. m. b. H.,

8000 München 26, Museumsinsel 1

Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Gero Madelung,
Gerhard Kopp, 8000 München

Die Erfindung ist an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, und zwar zeigt

F i g. 1 eine schwenkbare Schubdüse in nicht ausgeschwenkter Stellung von der Seite gesehen,

F i g. 2 eine Schubdüse entsprechend F i g. 1 in der Draufsicht,

Fig. 3 eine Schubdüse gemäß Fig. 1 in der Ansicht von hinten in Pfeilrichtung gesehen,

Fig. 4 eine Schubdüse entsprechend Fig. 1, jedoch in um 90° ausgeschwenktem Zustande, von der Seite gesehen,

F i g. 5 eine Schubdüse entsprechend F i g. 4 in der Draufsicht,

Fig. 6 eine Schubdüse entsprechend Fig. 4 in der Ansicht von hinten in Pfeilrichtung gesehen,

Fig. 7 ein erfindungsgemäßes Getriebe in vergrößertem Maßstab und in der Draufsicht,

Fig. 8 einen Schnitt entsprechend der Linie A-A der Fig. 7,

F i g. 9 eine schematische Darstellung einer Schubdüse im nicht ausgeschwenkten Zustande mit einer Vielzahl von Rohrabschnitten in der Ansicht von oben,

Fig. 10 eine Schubdüse entsprechend Fig. 9, jedoch in einer Ansicht von der Seite und in einem solchen ausgeschwenkten Zustande, daß eine Schubumlenkung um etwa 180° möglich ist.

Ein in den Figuren allgemein mit 10 bzw. 10' bezeichnetes Schubrohr besteht aus den Rohrabschnitten 11,12,13,14 bzw. 15 und 16, von denen jeweils der dem Triebwerk 30 nächstliegende Rohrabschnitt 11 in bezug auf das Triebwerk feststehend, die nachfolgenden Rohrabschnitte jedoch drehbar angeordnet sind.

Zu diesem Zwecke ist z. B. auf einem mit 12 bezeichneten Rohrabschnitt ein Getriebe 20 vorgesehen,

709 747/132

das mit seinen Zahnrädern 21, 22 mit Verzahnungen 23, 24 des vor- bzw. nachgeschalteten Rohrabschnittes 11 bzw. 13 im Eingriff steht.

Der Rohrabschnitt 12 kann mittels eines Motors 70 über eine Kette 71 od. dgl. in Drehung versetzt werden. Am Rohrabschnitt 12 befindet sich ein Anschluß 121 für eine in einem Sehlitten 60 verschieblich gelagerte Mitnehmerstange 61. Der Schlitten 60 selbst ist in etwa U-förrnigen Schienen 65, 66 peripheral und radial verschieblich auf dem Rohrabschnitt 13 gelagert und besitzt eine weitere verschiebliche Mitnehmerstange 62, die beim Anschluß 141 gelenkig mit dem Rohrabschnitt 14 verbunden ist. Somit kann vom Rohrabschnitt 12 ein Drehmoment auf den Rohrabschnitt 14 weitergeleitet werden, wobei sich die Rohrabschnitte 12 und 14 mit gleicher Geschwindigkeit, aber entgegengesetzt zur Drehrichtung des Rohrabschnittes 13 drehen. Die Rohrabschnitte besitzen elliptischen Querschnitt entsprechend dem an den schrägen Verbindungsebenen kreisförmig ausgebildeten Drehlagern 80. Die Drehachsen 25 und 26 der Getriebezahnräder 21, 22 stehen dabei senkrecht zur kleinen Ellipsenaehse des Rohrabschnittes 12.

Bei Übertragung von sehr großen Drehmomenten kann zusätzlich zu einem Räderpaar 21, 22, z. B. auf der gegenüberliegenden Seite des Rohrabschnittes 12, ein weiteres Getriebe vorgesehen werden. Ein derartiges Getriebe ist in den F i g. 7 und 8 in vergrößertem Maße dargestellt. Wie aus den F i g. 1 bis 6 ersichtlich ist, können mittels der Rohrabschnitte 11, 12, 13 und 14 verschiedene Grade der Schubablenkung im Bereich von 0° bis 90° erzielt werden.

Soll darüber hinaus eine weitere Ablenkung des Schubes, z. B. bis zu 180°, erfolgen, so können zusätzliche Rohrabschnitte vorgesehen sein, auf denen ebenfalls zusätzliche Mitnehmer angeordnet sind, wie dies aus den F i g. 9 und 10 ersichtlich ist. Dabei stehen die Rohrabschnitte 12 und 14 über die Anschlußstücke 121,141, die Rohrabschnitte Ϊ3 und 15 über die Anschlußstellen 131> 151 und die Rohrabschnitte 14 und 16 über die Anschlußstellen 142, 161 miteinander in einer solchen Verbindung, daß die Richtung der Schubkraft immer in der vertikalen Symmetrieebene des Flugzeugs verbleibt und so ungewollte Giermomente vermieden werden.

Die möglichen Drehrichtungen der zusammengehörigen Rohrabschnittspaare 12,14; 14,16 bzw. 13,15 sind in F i g. 9 und 10 mit entsprechenden Pfeilen angedeutet.

Claims

Patentansprüche:

1. Strahlrohr, insbesondere für den Antrieb von senkrecht oder steil startenden und landenden Flugzeugen, mit mehreren hintereinander angeordneten und mit geneigten Stirnflächen aneinanderliegenden Rohrabschnitten, die gegeneinander verdrehbar sind, wobei zumindest zwei Rohrabschnitte, die durch einen Zwischenrohrabschnitt voneinander getrennt sind, stets in gleicher Richtung und um den gleichen Winkelbetrag verdreht werden, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außenwand des Zwischenrohrabsehnitts (13) ein in Umfangsrichtung und in geringem Maße auch radial verschiebbaren Schlitten (60) gelagert ist, in dem je eine an jedem der beiden benachbarten Rohrabschnitte (12, 14) angelenkte Stange (61, 62) senkrecht zur Umlaufebene des Schlittens längsverschiebbar ist.

2. Strahlrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die peripherale und radiale Verschiebung des Schlittens (60) U-förmige Führungen (65, 66) vorgesehen sind.

3. Strahlrohr nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (65, 66) als Ringverstärkungen des Zwischenrohrabschnitts (13,15) ausgebildet sind.

4. Strahlrohr nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußstellen (121, 141) der längsversehiebbaren Stangen mit den Rohrabschnitten als Kugel- oder Kardangelenke ausgebildet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1 090 777f britische Patentschrift Nr. 743 874; USA.-Patentschrift Nr, 2 933 891.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen