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Verfahren zur Auswahl von Verbindungswegen über eine Koppelanordnung
einer Fernmelde-. insbesondere Femsprechvermittlungsanlage Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Auswahl von Verbindungswegen über eine Koppelanordnung einer Fernmelde-,
insbesondere Fernsprechvermittlungsanlage, die Funktionseinheiten mit unterschiedlichem
Zentralisierungsgrad miteinander verbindet und der ein mit dauernd angelegtem Anbietpotential
und einem schaltbaren Zugreifpotential arbeitendes Wegesuchnetzwerk zugeordnet ist.
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Beim Aufbau von zentral gesteuerten Vermittlungsanlagen haben sich
Koppelanordnungen mit getrenntem Wegesuchnetzwerk besonders bewährt, da sie eine
umfassende Wegeauswahl in einem Zuge ermöglichen, die sich über alle freien und
erreichbaren Wegeteilstücke und Funktionseinheiten erstreckt.
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Es sind verschiedene Wegesuchverfahren dieser Art bekannt, die den
Auswahlvorgang in zwei Schritten vornehmen. Dabei wird stets so verfahren, daß die
belegte Eingangsfunktionseinheit Anbietpotential an den zugeordneten Eingang des
Wegesuchnetzwerkes anschaltet und von den freien erreichbaren Ausgangsfunktionseinheiten
eine ausgewählt wird, die dann Zugreifpotential an den zugeordneten Ausgang des
Wegesuchnetzwerkes legt. Die stufenweise Ausscheidung der Teilwege kann dabei auf
verschiedene Art und Weise erfolgen.
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Derartige Verfahren weisen den Nachteil auf, daß von einer belegten
Eingangsfunktionseinheit gar kein freier Weg mehr zu einer Ausgangsfunktionseinheit
bestehen kann. Um diesen Nachteil zu beseitigen, hat sich die als rückwärtige Sperre
geläufige Technik eingeführt. Diese Technik erfordert jedoch eine vom Wegesuchnetzwerk
getrennte Signalader. Nur dann, wenn von der zu belegenden Eingangsfunktionseinheit
noch eine freie Ausgangsfunktionseinheit erreichbar ist, kann die Eingangsfunktionseinheit
überhaupt belegt werden.
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In der deutschen Auslegeschrift 1166 284 ist eine Anordnung
zur Auswahl von Verbindungswegen über eine Koppelanordnung mit getrenntem Wegesuchnetzwerk
gezeigt, bei der die Wegeauswahl durch dauernd angelegtes Anbietpotential eingeleitet
und beschleunigt wird. Der eigentlichen Wegeauswahl geht eine Vorauswahl einer freien
Funktionseinheit voraus, die dann für die nächste Verbindung belegt wird. Eine derartige
Anordnung erfordert in den Funktionseinheiten oder ihren zugeordneten Steuereinrichtungen
getrennte Auswahlketten, und die folgende Wegesuche ist zwangläufig auf einen Teil
der Koppelanordnung und Funktionseinheiten beschränkt. Die Möglichkeiten einer Koppelanordnung
mit getrenntem Wegesuchnetzwerk werden bei dauernd angelegtem Anbietpotential und
Vorauswahl einer Funktionseinheit nur unbefriedigend ausgeschöpft.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Auswahl von Verbindungswegen
über eine Koppelanordnung mit Wegesuchnetzwerk zu schaffen, bei dem alle freien
Funktionseinheiten an der Wegesuche beteiligt werden können; ohne daß eine Vorauswahl
getroffen werden muß. Gleichzeitig soll mit dem neuen Verfahren der Auswahl von
VerbindungsWegeri automatisch eine rückwärtige Sperrung von nicht belegbaren Funktionseinheiten
erreicht werden. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß das Anbietpotential
in allen freien und erreichbaren Funktionseinheiten mit höherem Zentralisierungsgrad
dauernd angelegt und in den über die vorgeordnete Koppelanordnung erreichbaren Funktionseinheiten
mit kleinerem Zentralisierungsgrad überwacht wird und daß bei fehlendem Anbietpotential
in einer Funktionseinheit mit kleinerem Zentralisierungsgrad die betreffende Funktionseinheit
gegen Belegung gesperrt wird. Die Koppelanordnung mit den verschiedenen angeschalteten
Funktionseinheiten unterschiedlichen Zentralisierungsgrades ist daher vor jeder
neuen Wegeauswahl durch das Anbietpotential selbst auf alle Möglichkeiten der folgenden
Verbindungsherstellung voreingestellt. Diese automatische Angleichung der Koppelanordnung
über das im Wegesuchnetzwerk dauernd wirkende Anbietpotential bringt die beste Ausnützung
der Koppelanordnung, ohne daß dafür besonderer Aufwand zu treiben ist oder die Wegeauswahl
verlangsamt
wird. Bei einem derartigen Verfahren kann die Funktionseinheit mit dem kleineren
Zentralisierungsgrad gesperrt werden, wenn das Anbietpotential nicht empfangen wird,
d. h. kein freier Weg zu einer Funktionseinheit mit größerem Zentralisierungsgrad
vorliegt. Die Sperrung kann am einfachsten durch Trennung der Belegungsader ausgeführt
werden. Die Funktionseinheit kann daher nicht mehr belegt werden, weil die vorgeordnete
Einrichtung nicht mehr aufprüfen kann.
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Das Verfahren zur Auswahl von Verbindungswegen kann an verschiedenen
Stellen einer Fernsprechvermittlungsanlage eingesetzt werden. Beim Aufbau einer
Verbindung sind verschiedentlich Teilverbindungen zu zentralen Steuergeräten erforderlich.
Bei einer Koppelanordnung zwischen rufendem Teilnehmer und einem Verbindungssatz
wird das Anbietpotential im Verbindungssatz angeschaltet. Bei einer Koppelanordnung
zwischen diesem Verbindungssatz und einem Register wird das Anbietpotential im Register
angeschaltet. Wird eine Verbindung vom rufenden Teilnehmer über den Verbindungssatz
zum Register aufgebaut, dann empfiehlt es sich, die Weiterleitung des Anbietpotentials
im Verbindungssatz vom Eintreffen des Anbietpotentials vom Register abhängig zu
machen. Auf diese Weise kann die Belegung eines Verbindungssatzes verhindert werden,
wenn über ihn kein freies Register erreichbar ist.
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Ähnlich sind die Verhältnisse bei Verbindungen zwischen mehr oder
weniger zentralisierten Funktionseinheiten im Steuerungsteil der Anlage. Es werden
nur erwähnt die Verbindungen von Umwertem, Verzonern und Wahlaufnahmeeinrichtungen
mit den Registern. Die Anschaltekoppelanordnungen sind genauso betrieben, wie es
das Verfahren nach der Erfindung vorschreibt, um Blindbelegungen zu vermeiden.
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Dabei ergibt sich in jedem Fall noch der zusätzliche Vorteil, daß
die Auswahl des Verbindungsweges nur auf das Anlegen des Zugreifpotentials beschränkt
wird.
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Die Erfindung wird an Hand zweier Ausführungsbeispiele einer Koppelanordnung
in einer Fernsprechvermittlungsanlage näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Registerkoppelanordnung
zwischen ankommenden Leitungen und den zugeordneten Registern und F i g. 2 eine
Registerkoppelanordnung zwischen den Verbindungssätzen der rufenden Teilnehmer und
den zugeordneten Registern.
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In F i g. 1 ist ein Verbindungssatz C- VS für ankommende Leitungen
gezeigt, der über die Registerkoppelanordnung RgKF mit dem Register C-Rg verbunden
werden kann. Diese Koppelanordnung besitzt ein Wegesuchnetzwerk, dessen Leitadern
vom Sprechnetzwerk getrennt sind. Diese Leitadern geben ein Abbild der Koppelanordnung
wieder und übernehmen auch die Kennzeichnung des Schaltzustandes der einzelnen Koppelpunkte
dieser Koppelau-Ordnung. Die im Register C-Rg ankommende Leitader ist dauernd mit
dem Anbietpotential verbunden. Dieses Anbietpotential fächert sich über die Koppelanordnung
aus und gelangt, wenn ein freier Weg vorliegt, zum Verbindungssatz C-VS. Über das
überwachungsschaltmittel AZ wird das Eintreffen des Anbietpotentials überwacht.
über den Kontakt az dieses überwachungsschaltmittels wird die Belegungsader c des
Verbindungssatzes C-VS durchgeschaltet, so daß der Prüfstromkreis PK der vorgeordneten
Einrichtung auf diesen Verbindungssatz aufprüfen kann. Nach erfolgter Belegung wird
der Kontakt az durch einen Kontakt c des Belegungsrelais C überbrückt, so daß die
rückwärtige Sperre während einer bestehenden Verbindung unwirksam ist.
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An Hand der F i g. 2 wird ein Verbindungssatz A-VS gezeigt, der zwischen
einem vom rufenden Teilnehmer kommenden Mischkoppelfeld MKF und einem weiterführenden
Richtungskoppelfeld RKF eingeschleift ist. An diesen Verbindungssatz A-VS wird über
eine Registerkoppelanordnung R,-KF ein Register A Rg angeschaltet. Das Wegesuchnetzwerk
dieser Koppelanordnung erhält von dem freien Register A-Rg dauernd Anbietpotential,
das im Verbindungssatz A-VS auf ein überwachungsschaltmittel AZ einwirkt, wenn über
die Koppelanordnung ein freier Weg besteht. Über einen Kontakt az dieses Schaltmittels
wird der Prüfstromkreis und Belegungsstromkreis zum Mischkoppelfeld MKF
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schlossen. In diesem Kreis ist ein weiterer Kontakt bw eines Schaltmittels
BW eingeschleift. Mit diesem Kontakt ist angedeutet, daß die Ausbreitung
und Weiterleitung des Anbietpotentials zum Mischkoppelfeld MKF auch noch von anderen
Faktoren abhängig gemacht werden kann. Das Schaltmittel BW wird z. B. nur
erregt, wenn die Verbindung über bestimmte Teile des gesamten Koppelfeldes der Anlage
geleitet werden soll. Die Steuerung dieses Schaltmittels übernimmt der zentrale
Markierer.
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Der Kontakt ü im Register A Rg deutet an, daß das angelegte
Anbietpotential abschaltbar ist. Dies ist z. B. dann erforderlich, wenn das Register
belegt ist und für neue Verbindungen nicht mehr zur Verfügung steht.
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Die Wahl der Potentiale und die Ausgestaltung des Wegesuchnetzwerkes
sind nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Das Verfahren nach
der Erfindung läßt sich bei allen Wegesuchnetzwerken mit einer oder mehreren Leitadern
einführen.
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Die Belegung eines Verbindungssatzes kann z. B. auch davon abhängig
gemacht werden, daß ein freies Register A-Rg zur Verfügung steht und ein Weg dorthin
frei ist und daß außerdem über das weiterführende Richtungskoppelfeld eine freie
Leitung in die gewünschte Richtung erreichbar ist. In diesem Fall wird auf das Vorhandensein
von Anbietpotential vom Registerkoppelfeld RgKF und vom Richtungskoppelfeld RKF
geprüft.