DE125936C - - Google Patents
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- DE125936C DE125936C DENDAT125936D DE125936DA DE125936C DE 125936 C DE125936 C DE 125936C DE NDAT125936 D DENDAT125936 D DE NDAT125936D DE 125936D A DE125936D A DE 125936DA DE 125936 C DE125936 C DE 125936C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C1/00—Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon
- C07C1/32—Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon starting from compounds containing hetero-atoms other than or in addition to oxygen or halogen
- C07C1/325—Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon starting from compounds containing hetero-atoms other than or in addition to oxygen or halogen the hetero-atom being a metal atom
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F11/00—Compounds of calcium, strontium, or barium
- C01F11/02—Oxides or hydroxides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C2603/00—Systems containing at least three condensed rings
- C07C2603/02—Ortho- or ortho- and peri-condensed systems
- C07C2603/04—Ortho- or ortho- and peri-condensed systems containing three rings
- C07C2603/22—Ortho- or ortho- and peri-condensed systems containing three rings containing only six-membered rings
- C07C2603/24—Anthracenes; Hydrogenated anthracenes
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen
der Benzol-, Naphtalin- und Anthracenreihe, das darauf beruht, dafs bei der Zersetzung
eines Metallcarbide durch ein schmelzbares bezw. geschmolzenes Metalloxydhydrat ein Oxyd und aufserdem die oben bezeichneten
Kohlenwasserstoffe entstehen. Dieselben werden in einer Vorlage oder in einer sonst geeigneten
Weise aufgefangen und nach bekannten Verfahren von einander getrennt.
Es ist schon bekannt, dafs sich Carbide, z. B. Calciumcarbid, unter dem Einflufs des
Wasserdampfes bei dunkler Rothglut zersetzen (vergl. Peters, angewandte Elektrochemie,
Bd. II, 1898, S. 43 und Annales de phys. et de chimie, 4. Serie, Bd. IX, 1866, S. 482),
wobei sich nach den Versuchsbedingungen verschiedene Kohlenwasserstoffe bilden. Es entstehen
so Verbindungen, die den Bitumen und Theer näher stehen oder auch solche, die zur
Klasse der gesättigten und ungesättigten Kohlenwasserstoffe gezählt werden, wie sich solche
im Petroleum vorfinden.
Es ist ferner bekannt, dafs durch Schmelzen des Carbids mit einem Metallhydroxyd Acetylen
gebildet wird, und dafs speciell Calciumcarbid und Calciumhydroxyd bei Temperaturen oberhalb
400 ° unter Acetylenentwickelung auf einander einwirken.
Man weifs ferner schon seit langer Zeit, dafs bei der Entwickelung von Acetylen aus Carbid
Polymerisationsproducte desselben, wie Benzol, auftreten. Diese Körper bilden sich bei dieser
Reaction unter gewöhnlichen Umständen, jedoch in sehr geringen Mengen, so dafs sie für
die Zwecke der Darstellung der betreffenden Kohlenwasserstoffe absolut nicht in Betracht
kommen, während bei dem vorliegenden Verfahren in zielbewufster Weise die Darstellung
von Benzol, Naphtalin und Anthracen aus Carbiden bezweckt wird.
Die Patentschrift 101374 beschreibt ein Verfahren
zur Gewinnung von Alkalimetallen sowie ihrer Oxyde und Cyanide. Das dort beschriebene
Verfahren unterscheidet sich jedoch von dem vorliegenden Verfahren principiell dadurch, dafs das Carbid in geschmolzene
Alkalien eingetragen wird, so dafs also ein Unterschufs von Carbid mit dem Hydrat behandelt
wird.
Durch diese Reactionsbedingungen wird, wie aus der Beschreibung der oben genannten
Patentschrift klar hervorgeht, eine eigenthümliche Zersetzung der angewendeten Verbindungen
eingeleitet, so dafs als Reactionsproducte schliefslich Kohlenoxyd, Wasserstoffgas und dampfförmiges Alkalimetall auftreten.
Während also das Verfahren der deutschen Patentschrift 101374 stets einen Ueberschufs
an Alkali voraussetzt und dadurch eine eingreifende Zersetzung des angewendeten Carbids
veranlafst wird, wird, wenn die Reactionsbedingungen so gewählt werden, dafs das
Hydroxyd und das Carbid im Verhältnifs ihrer äquivalenten Gewichte vermischt Werden und
erst eine Erhitzung dieser Mischung auf eine bestimmte Temperatur erfolgt, der Reactionsverlauf
und damit die erzielten Producte ganz anders, wie nach dem oben citirten Verfahren,
so dafs nicht eine Zersetzung des zunächst gebildeten Kohlenwasserstoffes, sondern je nach
der Höhe der Temperatur die Bildung von verschiedenen Benzol-Kohlenwasserstoffen eintritt.
Es ist neu, dafs bei sonst gleichen Bedingungen bei höherer Temperatur nicht mehr
Acetylen, sondern sofort ein Condensationsproduct entsteht. Neu ist ferner, dafs das
Verhältnifs, in welchem bei dieser Reaction Benzol, Naphtalin und Anthracen entstehen,
nur abhängig ist von der bei der Reaction eingehaltenen Temperatur. Die Reactionstemperatur,
die zur Bildung dieser drei Verbindungen führt, liegt nach neueren Versuchen der Erfinder zwischen 600 und 12000. Innerhalb
dieser Temperaturintervalle bildet sich Benzol in überwiegender Menge bei einer Temperatur von 600 bis 8oo°. Zwischen 800
und 10000 bildet sich meistens Naphtalin und
zwischen 1000 und 12000 bildet sich in überwiegender
Menge Anthracen. Es ist zu bemerken, dafs es selbstverständlich auf diese Art nicht möglich ist, einen der drei Kohlenwasserstoffe
für sich zu gewinnen. Es bilden sich im Gegentheil stets alle drei, nur wird bei Einhaltung der oben genannten Temperaturen
immer einer davon in so überwiegender Menge gebildet, dafs die Entstehung der beiden anderen stark zurücktritt.
Zur näheren Erklärung dieser Verhältnisse dient die nachstehende zahlenmäfsige Zusammenstellung.
Aus einem Gemenge von 171 Theilen Bariumhydroxyd
und 161 Theilen Bariumcarbid sollen bei einem ganz glatten Verlaufe der Reaction
theoretisch entstehen 28 Theile Benzol oder 26 Theile Naphtalin oder 24 Theile Anthracen
und ca. 300 Theile hochporöses Bariumoxyd.
Bei niedriger Reactionstemperatur stellen sich die Ausbeuten aus 171 Theilen Bariumhydroxyd
und 161 Theilen Bariumcarbid folgendermafsen:
Benzol 4,2 Theile, ■
Naphtalin 1,8 „
Anthracen 0,75 „
6,75 Theile,
statt 26 Theile = ca. 26 pCt. Ausbeute.
statt 26 Theile = ca. 26 pCt. Ausbeute.
Bei mittlerer Temperatur entstehen aus der gleichen Menge:
Benzol 2,2 Theile,
Naphtalin 3,0 „
Anthracen 1,4 „
6,6 Theile,
statt 26 Theile = ca. 26 pCt. Ausbeute,
statt 26 Theile = ca. 26 pCt. Ausbeute,
Bei hoher, rasch auf ca. 12000C. gesteigerter
Temperatur entstehen aus der gleichen Menge:
Benzol 1,1 Theile,
Naphtalin 2,1 „
Anthracen 3,2 „
6,4 Theile,
statt 26 Theile = ca. 25 pCt. Ausbeute.
Bei der Ausführung des Verfahrens im Grofsen wird das Carbid und das Metallhydroxyd
fein gemahlen und in Mengen, die dem Verhältnifs der chemischen Aequivalentzahl
entsprechen, mit einander gemischt und diese Mischung in einem geeigneten Ofen soweit
erhitzt, als nöthig ist, um den in jedem einzelnen Falle gewünschten Kohlenwasserstoff
zu erzeugen. Es ist besonders darauf zu achten, dafs die Mischung der in Reaction
tretenden Antheile möglichst genau im Verhältnifs der Aequivalentzahl geschieht, da ein
Ueberschufs an irgend einem Bestandtheil, der nicht in Reaction treten könnte, direct schädlich
wirkt, indem er die Masse nicht auf die zur erfolgreichen Durchführung der Reaction
nöthige Temperatur kommen läfst.
Das Verfahren kann in irgend einem beliebigen Apparat vorgenommen werden. Eine
einfache Anordnung ist auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. ι einen Grundrifs und
Fig. 2 einen theilweisen Längsschnitt desselben.
Der Apparat besteht aus einer Reihe Retorten ι, ι a u. s. w. zur Aufnahme des Carbid- und
Hydratgemisches. Diese Retorten sind in geeigneter Weise eingemauert und werden durch
eine Reihe Gasbrenner 2 geheizt. Der Retortenhelm steht mit der Vorlage 3 unter Einschaltung
eines Wasserverschlusses in Verbindung, und das erhaltene Gas wird durch ein Rohr 4,4"
u. s. w., welches zu einem geeignet construirten Gassammler führt, abgeleitet. Durch die Kanäle
5, 5 a kann der Ofen gereinigt werden.
Es kann jedes Carbid in der Retorte bearbeitet werden.
Zur Erläuterung der bei dem Procefs stattfindenden chemischen Reaction wird Folgendes
bemerkt:
Der Wasserstoff des an der Reaction theilnehmenden Hydroxyds verbindet sich mit dem
Kohlenstoff des betheiligten Carbids, und es entsteht bei der vorgeschriebenen Hitze durch
Polymerisirung des gebildeten Acetylens der gewünschte condensirte Kohlenwasserstoff.
Die Bildung von Benzol veranschaulicht z. B. folgende Formelgleichung:
3.BaC2 + 3Ba(OH) 2 = C6H6 -f 6BaO.
Ganz analog ist die Bildung von Naphtalin und Anthracen. Bei Anwendung von Natron-
hydrat gestaltet sich die Reaction ζ. B. folgendermafsen:
3SaC2 + 6Na OH =
C6H6 + 3Ba0
. Man wählt zweckmäfsig das Hydrat mit Rücksicht auf den zu erzielenden Kohlenwasserstoff
derart, dafs man z. B. für Anthracen, das einen sehr hohen Hitzegrad erfordert, ein
Hydrat nimmt, welches eine sehr grofse Zersetzungswärme besitzt.
Claims (1)
- Patent-An Spruch:
Verfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen der Benzol-, Naphtalin- und Anthracenreihe, dadurch gekennzeichnet, dafs man ein Metallcarbid mit einem schmelzbaren Metallhydroxyd in äquimolecularen Mengen mischt, die Mischung schmilzt und event, noch höher erhitzt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE142051T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE125936C true DE125936C (de) |
Family
ID=5669010
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT142051D Active DE142051C (de) | |||
DENDAT125936D Active DE125936C (de) |
Family Applications Before (1)
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DENDAT142051D Active DE142051C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (2) | DE125936C (de) |
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0
- DE DENDAT142051D patent/DE142051C/de active Active
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE142051C (de) |
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